Fastenkur zuhause
Fastenkur zuhause Du willst Zuhause eine Fastenkur machen und würdest gerne wissen, wie du das machen kannst? Dazu kann ich dir ein paar Tipps geben. Normalerweise ist es gut, wenn du deine erste Fastenkur zusammen mit anderen machst. Wenn du eine fünf- bis siebentägige Fastenkur machst, zum Beispiel bei Yoga Vidya, dann lernst du die genaue Durchführung. Dann kannst du deine Fastenkur künftig auch Zuhause durchführen. Gerade wenn du bei Yoga Vidya eine Fastenkur machst, lernst du auch, wie du selbst deine eigene Fastenkur machen willst. Aber selbst wenn du noch nie eine Fastenkur gemacht hast, können auch ein paar von den Tipps, die ich dir nun geben möchte, hilfreich sein.
Was vor dem Fasten alles beachtet werden muss
Zunächst vergewissere dich, dass du eine gute Gesundheit hast. Wenn du eine gute Gesundheit hast, ist die Fastenkur in Ordnung. Bei bestimmten Erkrankungen solltest du erst Arzt*Ärztin oder Heilpraktiker*in fragen, ob für die Erkrankung eine Fastenkur hilfreich ist. Es gibt auch viele Erkrankungen, für die eine Fastenkur eine sehr gute Hilfe ist. Dies gilt aber nicht für alle Erkrankungen.
Leg fest, wie lange du Fasten willst
Dann entscheide dich als zweites, wie lange du fasten willst. Eine gute Zeit für eine Fastenkur sind entweder ein Tag oder fünf Tage. Über ein eintägiges Fasten möchte ich nun nicht sprechen. Nur so viel: Es ist gar nicht so schwierig. Iss einfach einen Tag lang nichts und trinke zwei bis drei Liter Flüssigkeit, vielleicht einen Liter Fruchtsaft und zwei Liter Wasser oder Kräutertee. Halte das einen Tag durch und dann ist schon alles gut.
Nach den Entlastungstagen kommt die Entleerung
Ich möchte aber primär darüber sprechen, wie eine fünftägige Fastenkur aussieht. Zunächst braucht es einen Entlastungstag, das heißt, einen Tag isst du so, wie du es leicht verdauen kannst. Für die Mehrheit der Menschen würde es heißen, mache einen Obststag oder wenn dir Obst nicht so gut bekommt, dann mache einen Entlastungstag mit weich gekochtem Gemüse und Kitchery. Dann nehme entweder an dem Abend vor dem ersten Fastentag oder am Morgen des ersten Fastentags etwas zur Ausleitung. Ich empfehle dir am besten einen Einlauf, da dieser am unproblematischsten zu handhaben ist. Ansonsten meinen manche auch, dass es gut ist, Bittersalz oder Glaubersalz zu schlucken. Manche mögen auch Rizinusöl. Ich ziehe jedoch den Einlauf vor.
Das eigentliche Fasten an sich
Dann faste fünf Tage lang. In diesen fünf Tagen trinke jeden Tag 0,6 bis 0,8 Liter Fruchtsaft oder Gemüsesaft. Karottensaft ist zum Beispiel besonders gut geeignet. Nimm am Abend vielleicht etwas Gemüsebrühe zu dir. Ansonsten sorge dafür, dass du am Tag 2 bis 3 Liter Flüssigkeit trinkst. Den Rest nehme eben als Wasser oder Kräutertee zu dir. Sei dabei auch aktiv. Das heißt, liege nicht die ganze Zeit im Bett herum und ruhe, sondern mache während der Fastenkur das, dem du auch an einem normalen Arbeitstag nachgehst. Oft ist es schöner, wenn du dabei auch frei hast. Dann gehe spazieren, mache deine Yogaübungen, meditiere, lies ein spirituelles, erhebendes Buch und so weiter. Auf diese Weise verbringst du deine Fastenkur mit etwas Positivem und Spirituellem.
Sei dir bewusst, dass es am ersten bis zum dritten Tag eine Fastenkrise geben kann. Du wirst vielleicht emotional oder feinfühlig. Eventuell ärgerst du dich mehr. Vielleicht wirst du müde oder ein bisschen deprimiert. Gerade wenn du alleine bist, musst du über diese Emotionen hinausgehen. Selten dauert es länger als ein paar Stunden; aber manchmal kommt es am ersten Nachmittag, manchmal am zweiten, manchmal am dritten. Angenommen, du hast bis dahin jeden Morgen Kaffee getrunken, dann wirst du vermutlich am ersten oder zweiten Tag Kopfschmerzen bekommen. Denn während einer Fastenkur Zuhause solltest du komplett auf Kaffee verzichten. Dann, nachdem du drei Tage gefastet hast, kommt typischerweise am vierten oder fünften Tag das Fastenhigh. Du fühlst dich leicht, freudevoll, enthusiastisch. Freue dich über diesen Zustand.
Empfehlung wäre aber auch: Belasse es dann auch beim ersten Mal bei fünf Tagen fasten, auch wenn du plötzlich denkst, du könntest endlos weiterfasten. Nach fünf Tagen Fasten kommt dann der Aufbautag.
Noch etwas: Im Normalfall kann es sein, dass du am zweiten oder dritten Tag, vielleicht auch am vierten Tag Hungerattacken bekommst. Wenn du grundsätzlich gesund bist, dann widerstehe der Hungerattacke und iss trotzdem nichts. Das ist wichtig, denn dann weiß dein Organismus beim nächsten Fasten, Hungerattacken nutzen nichts, du wirst durchhalten. Also wirst du die Hungerattacken fortan nicht mehr bekommen.
Es ist natürlich gut, täglich Yogaübungen, bestehend aus Asanas, Pranayama und Meditation, zu machen. Es hat sogar den Vorteil, dass du leichter in die Meditation kommst und diese tiefer wird. Mache ruhig auch ein paar Kraftübungen, damit du während der Fastenkur Zuhause nicht an Muskelkraft verlierst, sondern der Körper vielmehr die Kalorien auf andere Weise, etwa aus dem Fettgewebe oder nicht mehr benötigten Gewebeteilen, bekommt. Du kannst auch am zweiten und vierten, oder nur am dritten Fastentag auch noch einen weiteren Einlauf nehmen, was dir auch noch hilft, damit das Fasten leichter fällt.
Die Aufbautage
Nachdem du fünf Tage gefastet hast, ist es Zeit für einen Aufbautag. Manche mögen es, wenn die erste Mahlzeit abends stattfindet. Dann gerät man nicht in die Versuchung, ein paar Stunden später schon wieder zu essen. Also iss um 20:00 oder 21:00 Uhr einen Apfel. Das könntest du auch am Ende des fünften Tages machen. Andere wollen den fünften Tag noch voll auskosten und essen dann erst am nächsten Morgen zum Beispiel einen Apfel. Danach musst du aufpassen. Drei, vier Stunden nach dem ersten Apfel solltest du nichts essen. Die zweite Mahlzeit sollte ebenfalls leicht verdaulich sein. Es könnte auch eine Obstmahlzeit, aber auch ein Salat sein. Nach der zweiten Mahlzeit warte wieder ein paar Stunden. Dann kommt die dritte Mahlzeit, bei der du schon etwas mehr essen kannst, aber auch nicht zu viel und nicht zu viele verschiedene Nahrungsmittel kombinieren solltest. Dann am siebten Tag, also dem zweiten Tag nach dem Fasten, iss wieder normal. Iss aber weiter gesund und achte die nächsten drei Tage darauf, wirklich nicht zu viel zu essen und halte mindestens drei bis vier Stunden Pause zwischen zwei Mahlzeiten ein. So schließt du die Fastenkur gut ab. Meistens ist gerade bei der Fastenkur Zuhause das Fastenbrechen mitunter das Wichtigste. So gilt es, diese Grundsätze zu beachten.
Video Fastenkur zuhause
Hier ein Vortragsvideo zum Thema Fastenkur zuhause :
Autor/Sprecher/Kamera: Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, Seminarleiter zu Yoga und Meditation.
Fastenkur zuhause Audio Vortrag
Hier die Audiospur des oberen Videos zu Fastenkur zuhause :
Siehe auch
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