Die 32 Erscheinungsformen von Ganesha
Die 32 Erscheinungsformen von Ganesha: Ganesha ist einer der allgegenwärtigsten und beliebtesten Götter unter den Hindus in Indien. Alle Rituale beginnen mit der Anrufung Ganeshas in seinen verschiedenen Formen zur Beseitigung von Hindernissen und für das reibungslose Funktionieren von allem, was unternommen wird. Ganesha wurde im Laufe der Jahrhunderte in verschiedenen Formen verehrt und dargestellt, aber erst kürzlich, im 19. Jahrhundert, wurden 32 Formen von Ganesha in der Sritattvanidhi aufgelistet und beschrieben. Die verschiedenen Namen von Ganesha und Ganapati sind auch in den Ganesha Purana und Mudgala Purana zu finden. Einige dieser Formen sind auch einer der 56 Vinayakas aus dem Kashi Khanda des Skanda Purana. Das Kashi Khanda hat zwei Teile, nämlich Purvardha (pūrvārdha) und Uttarārdha (uttarārdha), die jeweils aus 50 Kapiteln bestehen. Kapitel 57 des Uttarardha-Abschnitts gibt die Lage der verschiedenen Vinayakas in Kashi (heute Varanasi) an. Diese Vinayakas sind an den acht Richtungspunkten in sieben konzentrischen Kreisen angeordnet, die um Dhundiraja (ḍhuṇḍhirāja) in der Nähe des Vishvanatha-Tempels in Kashi zentriert sind.
Die Sritattvanidhi ist eine Abhandlung über die Ikonographie und Ikonometrie der göttlichen Figuren in Südindien. Die Autorenschaft wird dem damaligen Maharaja von Mysore, Krishnaraja Wodeyar III (geb. 1794 - gest. 1868), zugeschrieben. Der Maharadscha war ein großer Förderer von Kunst und Wissen und war selbst ein Gelehrter und Schriftsteller.
Sritattvanidhi hat 9 Abschnitte, die als nidhis bekannt sind und wie folgt lauten:
- Shakti nidhi
- Vishnu nidhi
- Shiva nidhi
- Brahma nidhi
- Graha nidhi
- Vaishnava nidhi
- Shaiva nidhi
- Agama nidhi
- Kautuka nidhi
Jede der 32 Formen hat eine spezielle Ikonographie und ein Dhyana Mantra, das mit den Formen verbunden ist, um die Segnungen von Ganapati in dieser speziellen Form und seinen Attributen anzurufen. Nicht nur in Varanasi, sondern in ganz Indien gibt es Tempel, die der einen oder anderen der 32 Formen von Ganesha gewidmet sind.
Die 32 Formen von Ganesha sind Teil des Shiva nidhi und sind unten in IAST und in Devanagari-Schrift aufgelistet:
- bāla gaṇapati : Ganapati in seiner Form als Bala.
- taruṇa gaṇapati: Ganapati in seiner Form als Taruna.
- bhakti gaṇapati: Ganapati als Herr seiner Verehrer. (s. Bhakti in Yogawiki)
- vīra gaṇapati: Ganapati in seiner Form als Vira.
- śakti gaṇapati: Ganapati in seiner Form als Shakti.
- dvija gaṇapati: Ganapati in seiner Form als Dvija.
- siddha gaṇapati bzw. siddhi gaṇapati: Ganapati in seiner Form als Siddha.
- ucchiṣṭa gaṇapati: Die tantrische Form von Ganapati Ucchishta bedeutet u.a. "übrig geblieben" und soll das göttliche Selbst symbolisieren, das übrig bleibt, nachdem alle Dinge vergehen.
- vighna gaṇapati: Ganapati als der Herr, der Hindernisse (vighna) beseitigt.
- kshipra gaṇapati: Ganapati, der das Leid des Anhängers schnell vertreibt.
- heramba gaṇapati: Heramba Ganapati ist die fünfköpfige und zehnarmige tantrische Form von Ganesha.
- (śrī) lakṣmī gaṇapati: Als Lakshmi Ganapati ist Ganesha mit 8 Händen dargestellt und wird von seinen beiden Gefährtinnen Siddhi-steht für Erfolg und Verwirklichung; und Riddhi - steht für Reichtum, Wohlstand, spirituelle Kräfte - flankiert.
- mahā gaṇapati: Mahaganapati ist wörtlich der "große Ganapati" und bezeichnet das höchste Wesen.
- vijaya gaṇapati: Vijaya bedeutet unter anderem "Sieger" und könnte als Ganapati interpretiert werden, der hilft, Samsara zu besiegen.
- nṛtya gaṇapati: Ist der tanzende Ganapati, der unter dem Kalpavriksha-Baum tanzt.
- ūrdhva gaṇapati: Urdhva bedeutet unter anderem, sich nach oben zu bewegen oder sich zu erheben. Urdhva Ganapati könnte als derjenige interpretiert werden, der seinen Anhängern hilft, auf eine höhere spirituelle Ebene aufzusteigen.
- ekakṣara gaṇapati: Ekakshara Ganapati ist der Ganapati, dessen Bija Mantra Gam ist.
- vara gaṇapati bzw.varada gaṇapati: Ganapati, der Segen oder Vara gewährt
- tryakṣara gaṇapati: Trayakshara Ganapati der drei Silben, der die Selbstverwirklichung ermöglicht.
- kṣipra prasāda gaṇapati: Ganapati, der zügig Belohnungen gewährt.
- haridra Ganapati: Haridra bedeutet wörtlich Kurkuma, das eine gelbe Farbe hat, und hier wird Ganapati in Gelb dargestellt. In dieser Form wird er für Wohlstand und Wohlergehen verehrt.
- ekadanta Ganapati: Ganapati, der einen Stoßzahn hat (der andere ist gebrochen) und somit Ekadanta Ganapati.
- sṛṣṭi gaṇapati: Srishti Ganapati als der Herr der Schöpfung.
- uddaṇḍa gaṇapati (bzw.uddaṇḍamuṇḍa gaṇapati: Uddanda Ganapati als Ganapati, der einen Stab trägt (oft interpretiert als), um das Dharma aufrechtzuerhalten.
- ṛṇamocana gaṇapati: Rinamochana Ganapati als Ganapati, der einen von Schulden, Negativitäten und allen Arten von Bindungen befreit.
- ḍhuṇḍhi gaṇapati: Dhundhi Ganapati ist die Form, nach der man sucht.
- dvimukhā gaṇapati: Dvimukha Ganapati is der Ganapati mit zwei Gesichtern.
- trimukha gaṇapati: Trimukha Ganapati is der Ganapati mit drei Gesichtern.
- siṃha gaṇapati: Simha Ganapati reitet auf einem Löwen, um Stärke, Furchtlosigkeit und Sieg zu symbolisieren.
- yoga gaṇapati: Yoga Ganapati ist der Ganapati in einer meditativen Pose.
- durga gaṇapati: Durga Ganapati ist der Ganapati, der Unbesiegbarkeit symbolisiert.
- saṃkaṭahara gaṇapati: Ganapati, der Schwierigkeiten und Kummer vertreibt.
Anmerkung: In einigen Texten wird anstelle von Ganapati Ganesha verwendet. Im 5. Jahrhundert war der elefantenköpfige Gott als Vinayaka oder Ganapati bekannt.
Die 32 Formen von Ganesha in Devanagari-Schrift:
- बाल गणपति
- तरुण गणपति
- भक्ति गणपति
- वीर गणपति
- शक्ति गणपति
- द्विज गणपति
- सिद्ध गणपति
- उच्छिष्ट गणपति
- विघ्न गणपति
- क्षिप्र गणपति
- हेरम्ब गणपति
- लक्ष्मी गणपति
- महा गणपति
- विजय गणपति
- नृत्य गणपति
- ऊर्ध्व गणपति
- एकाक्षर गणपति
- वर गणपति (bzw. वरद गणपति)
- त्र्यक्षर गणपति
- क्षिप्र प्रसाद गणपति
- हरिद्रा गणपति
- एकदन्त गणपति
- सृष्टि गणपति
- उद्दण्ड गणपति (bzw.उद्दण्डमुण्ड गणपति)
- ऋणमोचन गणपति
- ढुण्ढि गणपति
- द्विमुखा गणपति
- त्रिमुख गणपति
- सिंह गणपति
- योग गणपति
- दुर्ग गणपति
- संकटहर गणपति
Empfohlene Lektüre:
- 1. Sritattvanidhi Volume 3 (Shiva Nidhi) - Oriental Research Institute, University of Mysore, Mysore- Edition 2004
- 2. An Investigation into the 56 Vinayakas in Banaras and their Origins by Isabelle Bermijn - 1999
- 3. The Skanda Purana by G. V. Tagare - Edition 1950 (über www.wisdomlib.org)
