Tara: Unterschied zwischen den Versionen

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===Symbolik von Tara im Buddhismus===
===Symbolik von Tara im Buddhismus===


[[Datei:Gruene-tara.jpg|thumb|Die Grüne Tara]]
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Tara wird dargestellt als hellhäutige, oft weißhäutige, Frau mit nackten Brüsten. Sie sitzt auf einer Lotosblume. Sie hat eine Hand erhoben als Segen und Heilung. Sie schaut sehr freundlich und voller [[Mitgefühl]].  
Tara wird dargestellt als hellhäutige, oft weißhäutige, Frau mit nackten Brüsten. Sie sitzt auf einer Lotosblume. Sie hat eine Hand erhoben als Segen und Heilung. Sie schaut sehr freundlich und voller [[Mitgefühl]].  



Version vom 14. Juni 2013, 14:12 Uhr

Tara-Mahavidya-vor-Feuer.jpg

Tara (Sanskrit: Devanagari तारा IAST tārā f), wörtlich "Stern" oder auch "Retterin", Name einer Göttin, einer göttlichen Energie; Name der Gattin von Brihaspati. Eine der 10 Weisheitsgöttinnen, Mahavidyas, im Tantra.

Tara im Hinduismus

Tara Mahavidya

Im Hinduismus ist Tara die zweite der 10 Mahavidyas, Weisheitsgöttinnen. Sie spielt gerade im Tantra eine besondere Rolle. Sie gilt als eine der Manifestationen von Shakti, von Durga, Kali bzw. Parvati. Sie ist eine Devi, strahlend, leuchtend. Tara ist strahlend und schön. Tara ist eine Heilgöttin, die alle Krankheiten heilen kann. Sie wird insbesondere angerufen bei scheinbar unheilbaren Krankheiten - und auch in emotionaler oder spiritueller Verzweiflung. Letztlich ist die Verhaftung an die Welt der Dualitäten und der Endlichkeit die schlimmste Krankheit. Tara kann helfen, diese Krankheit der Identifikation zu heilen und seine wahre Natur zu verwirklichen.

Legenden um den Ursprung von Tara

thumb|Tara mit Tara YantraEs gibt viele Legenden wie die Mahavidya Tara in diese Welt gekommen ist. Tara ist ja eine Mahavidya, eine der 10 Weisheitsgöttinnen. Die Legenden, wie diese Dasha Mahavidyas, diese 10 Weisheitsgöttinnen, sich manifestiert haben, findest du unter dem Stichwort Mahavidyas. Tara gilt auch als der weibliche Aspekt des zweiten Avatars von Vishnu, nämlich von Kurmavatar.

Es gibt auch einige weitere Geschichten, wie Tara sich in diese Welt manifestiert hat:

Beim Quirlen des Milchozeans arbeiteten Devas (Engel) und Asuras (Dämonen) zusammen. Es hieß nämlich, dass sie durch das Quirlen des Milchozeans Amrita, den Nektar der Unsterblichkeit, bekommen könnten. So nahmen die Devas und Asuras den Berg Meru als Quirlstab, wanden die Schlange Vasuki um den Berg Meru, setzten Meru auf Kurmavatar, also Vishnu als Schildkröte und zogen abwechselnd an der Schlange und quirlten so den Milchozean. Zuerst kamen alle möglichen großartigen Gaben aus dem Milchozean - die Göttin Lakshmi, Airavata, der Elefant von Indra, ein Sonnenschirm und vieles mehr.

Nach einiger Zeit entstand das schreckliche Gift Halahala. Dieses Gift drohte die ganze Welt zu zerstören. So kam Shiva voller Mitgefühl und trank das Gift Halahala. Shivas Kehle wurde dunkel (Nilakantha) und Shiva fiel in Ohnmacht. Da manifestierte sich Kali in der Gestalt von Tara. Tara nahm Shiva auf ihren Schoß und gab ihm Milch zu trinken aus ihrer Brust. Diese Milch von Tara befreite Shiva von der Wirkung des Giftes Halahala. So genaß Shiva durch diesen Segen von Tara.

Diese Geschichte verdeutlicht, dass Tara eine Göttin der Heilung ist und selbst bei scheinbar unheilbaren Krankheiten Heilung gewähren kann.

Darstellung von Tara

Tara stehend auf Shiva

Tara ist zwar die Göttin der Heilung. Tara wird oft aber auch dargestellt wie Kali: Wie Tara wird sie meist stehend dargestellt auf Shiva, manchmal auch tanzend auf dem liegenden Shiva. Anders als Kali ist sie aber blauhäutig und nicht schwarz. Tara hat oft zwei Schwerter. Anders als Kali hat Tara aber meist einen Rock aus Stoff, nicht aus abgeschlagenen Armen. Wie Kali hat sie oft eine Girlande aus Schädeln. Anders als Kali ist sie aber nicht umgeben von einem See aus Blut und von einem Heer von tanzenden Dämonen. Vielmehr ist Tara meist dargestellt in schöner Natur, in der Einsamkeit. Um Shiva und Tara brennt ein Feuerkranz. Man kann das wie ein Heilritual interpretieren: Wenn du ernsthaft erkrankt bist, egal ob körperlich, emotional, geistig oder spirituell, suche die Einsamkeit auf. Sorge dafür, dass du einen geschützten Raum hast. Stelle dir ein Feuer um dich herum vor. Dann stelle dir Tara vor und bitte sie, auf dir Platz zu nehmen. Dann stelle dir vor, Tara tanzt auf dir. Mit ihrem Schwert besiegt sie alle Krankheiten. Eventuell lässt Tara das Feuer stärker werden. Sie nimmt alle Krankheit von dir. Anschließend stelle dir vor, dass Tara dich an ihre Brust nimmt, und du von ihr Heilmilch zu dir nimmst. Dann entspanne nochmals und lass den Segen, die Heilkraft von Tara, ganz auf dich wirken.

Hier nochmals die Unterschiede zwischen Tara und Kali:

  • Farbe: Tara blau, Kali schwarz bzw. blau-schwarz
  • Rock: Tara Stoff oder Fell, Kali abgehackte Arme
  • Gegenstände in den Händen: Tara hat oft einen Lotus und/oder eine Schere in den Händen. Kali hat das nicht
  • Umgebung: Kali wird meist dargestellt in roter Umgebung, zusammen mit einem See aus Blut und Dämonen. Um Tara herum ist meist einsame Natur, oft ein Feuerkranz oder auch zwei Feuer

Verehrung von Tara

Tara auf Shiva stehend umgeben von Feuerring
Das Tara Yantra

Tara wird im Buddhismus noch mehr verehrt als im Hinduismus (siehe unten). Es gibt aber auch in Indien einige Tara Tempel, welche der Verehrung der Mahavidya Tara gewidmet sind. Besonders bekannt ist der Tara Ma Mandir in Tarapith in Bengalen. Tarapith Mandir ist ein sehr wichtiger Ort für Tantra bzw. Shaktismus.

Weitere Namen von Tara

Tara hat viele Namen. Tara ist letztlich die göttliche Mutter, sie ist eine Manifestation von Shakti, von Devi, von Kali, Parvati und Sati.

Tara wird im besonderen auch bezeichnet als Paranasabari. Weitere Namen von Kali sind Kalika, Ugrakali, Mahakali, and Bhadrakali.

Mantra der Mahavidya Tara

Das Mantra der Mahavidya Tara ist:

oṁ aīṁ hrīṁ strīṁ tārāoyī hūṁ phaṭ svāhā

Tara im Buddhismus

Grüne Tara, die Göttin des Mitgefühls

Im Buddhismus ist Tara die Göttin des Mitgefühls. Tara hat besonders im tibetischen Buddhismus, also im Vajrayana Buddhismus, der auch als tantrischer Buddhismus bezeichnet wird, große Bedeutung. Tara wird in Tibet auch als sgrol ma bzw. Drölma bezeichnet. Sie gilt als eine Ausstrahlung des Boddhisattva Avalokiteshvara. Tara wird deshalb auch als Bodhisattvi bezeichnet. Der Legende nach hat Avalokiteshvara das Leiden der Menschheit gesehen. Aus diesem Mitleid vergoss er Tränen. Und eine seiner Tränen wurde zu Tara, weshalb sie die Essenz von Mitgefühl ist.

Symbolik von Tara im Buddhismus

Die Grüne Tara

Tara wird dargestellt als hellhäutige, oft weißhäutige, Frau mit nackten Brüsten. Sie sitzt auf einer Lotosblume. Sie hat eine Hand erhoben als Segen und Heilung. Sie schaut sehr freundlich und voller Mitgefühl.

5 bzw. 21 Erscheinungsformen der Tara

Ursprünglich wurden fünf verschiedene Manifestationen der Tara verehrt:

Aus diesen fünf Taras entstanden Taras 21 Erscheinungsformen, die alle auch einzeln, auch als einzelne Göttinnen verehrt werden. In diesem Sinn ist Tara wie Shakti im indischen Tantra: Tara ist die Gesamtenergie im Kosmos, sie ist die weibliche Urkraft, welche hinter dem ganzen Universum steht. Tara hat 21 verschiedene Kräfte - welche zu den 21 Erscheinungsformen bzw. Göttinnen werden. Die bekanntesten Formen von Tara sind die Grüne Tara, die Weiße Tara und die Rote Tara. Manche der Erscheinungsformen der Tara sind friedvoll, freundlich. Manche sind zornig und furchtbar - und helfen, das Böse zu überwinden.

Die Grüne Tara

Die Grüne Tara ist die aktive Form des Mitgeühls. Die Grüne Tara wird auch als Helferin in der Not angerufen.

Die weiße Tara

Die Weiße Tara ist die Siddhi, die besondere Fähigkeit, des langen Lebens. Die weiße Tara ist auch die Enthüllerin der Schönheiten im Jenseits.

Die Rote Tara

Die Rote Tara repräsentiert die Liebe. Die rote Tara ist bekannt dafür, die Wesen zu verzaubern, auch widerspenstige Gegner zu befrieden, alle Arten von Wesen zu sich zu ziehen.

Mantra von Tara

Das Hauptmantra der Tibetischen Tara ist:

Om Tare Tu Tare Soha

Es kann auch wie folgt geschrieben werden:

Om Tare Tutare Soha

Durch die Rezitation bzw. das Singen dieses Mantras kommt Heilung, Trost und neue Kraft.

Weitere Bedeutungen von Tara

Tara ist ein sehr beliebtes Wort in vielen Sprachen. Tara kann Folgendes bedeuten:


  • Tara ist die Differenz zwischen Brutto- und Nettogewicht eines Wäge- oder Transportgutes; Bei Gewichten gibt es Brutto, Netto und Tara
  • Tara ist ein weiblicher Vorname
  • Tara ist im Buddhismus eine weibliche Manifestation erleuchteter Weisheit sowie eine Göttin
  • Tara ist im Hinduismus Frau des Brihaspati, eine Geliebte des Chandra sowie eine der zehn Mahavidyas, Weisheitsgöttinnen und damit eine der 10 Aspekte von Durga
  • Tara ist in Nordirland eine loyalistisch-protestantische paramilitärische Organisation im Nordirlandkonflikt
  • Tara ist französisches Forschungsschiff
  • Tara (Caesalpinia spinosa) ist südamerikanischer Strauch
  • Tara ist auch der Name der Ladentheke in einer Apotheke
  • Tara ist der Name eines Albums der Band Absu
  • Tara ist ein Fixstern Tara

Städte, Berge und Flüsse mit dem Namen Tara

  • Tara ist eine Stadt in Russland
  • Tara ist eine Stadt in Iowa, USA
  • Tara gibt es auch als Stadt in Ontario, Kanada
  • Tara gibt es auch auf der anderen Seite der Erde, nämlich als Stadt in Australien
  • Tara ist der Name eines ehemaligns Dorfes in der japanischen Präfektur Gifu
  • Tara ist ein Lehen mit Sitz im Dorf Han
  • Tara bezeichnet auch den irischen Königssitz der südlichen Ui Néill
  • Tara ist ein Fluss in Süditalien
  • Tara bezeichnet den Zufluss der Drina in Montenegro
  • Tara ist ein Nebenfluss des Irtysch
  • Tara ist ein Gebirge im westlichen Serbien
  • Dann gibt es noch den Nationalpark Tara, Serbien
  • Tara ist auch der Name der fiktiven Baumwollplantage Tara in Margaret Mitchells Roman "Vom Winde verweht"


"Om Tare Tuttare Soha - das Mantra zur Anrufung der grünen Göttin Tara - Verkörperung der weiblich-göttlichen Weisheit im Menschen und des aktiven Mitgefühls; hilft, unheilvolle Einflüsse auf dem Weg zur Befreiung zu überwinden.", Beispiel: [1]

Siehe auch

Weblinks

Literatur

  • David Kinsley: Hindu Goddesses. University of California Press 1986
  • Satpathy, Sarbeswar: Dasa Mahavidya & Tantra sastra 2. Aufl., Calcutta; Punthi Pustak 1992
  • David Kinsley: Tantric Visions of the Divine Feminine. The Ten Mahavidyas. University of California Press 1997

Die 10 Mahavidyas