Nansamasa

Aus Yogawiki

Nansamasa (Sanskrit: नञ्समास nañsamāsa m.) eine bestimmte Art von Kompositum (Samasa) mit der Negationspartikel (na) "nicht, kein, ohne, un-, a-" als Vorderglied.

Altindische Grammatik (Vyakarana)

Komposita mit der Negationspartikel na

Die Negationspartikel na, die als eigenständiges Wort "nicht, nein" bedeutet, wird in der Sanskrit Grammatik mit dem Terminus technicus nañ bezeichnet. Dieser Begriff umfasst alle drei Erscheinungsformen, die diese Negationspartikel als Vorderglied innerhalb eines Kompositums annehmen kann: na-, an- und a- (vgl. Fremdwörter lateinisch-griechischen Ursprungs wie a-normal, a-typisch usw.). Als Hinterglied kommen Substantive, Adjektive und Adverbien in Frage.

Vorderglied a-

Innerhalb eines Kompositums steht a- als Vorderglied, wenn das Hinterglied mit einem Konsonanten (Vyanjana) beginnt:

  • a-bhāva wörtl.: "Nicht-Sein" (Bhava), d.h. "Nichtexistenz, Abwesenheit" (Abhava)
  • a-mṛta wörtl.: "Nicht-Tod" (Mrita), d.h. "Unsterblichkeit, Unsterblichkeitstrank" (Amitra)
  • a-roga wörtl.: "Nicht-Krankheit" (Roga), d.h. "Gesundheit" (Aroga)
  • a-adṛṣṭa wörtl.: "nicht gesehen" (Drishta), d.h. "unsichtbar, unbekannt" (Adrishta)
  • a-nitya wörtl.: "nicht ewig" (Nitya), d.h. "vergänglich" (Anitya)
  • a-rūpa wörtl.: "ohne Gestalt, ohne Farbe" (Rupa), d.h. "gestaltlos, farblos" (Arupa)

Vorderglied an-

Innerhalb eines Kompositums steht an- als Vorderglied, wenn das Hinterglied mit einem Vokal (Svara) beginnt:

  • an-anna wörtl.: "Nicht-Speise" (Anna), d.h. "verbotene Speise" (Ananna)
  • an-aṅga wörtl.: "ohne Körper" (Anga), d.h. "körperlos" (Ananga)
  • an-anta wörtl.: "ohne Ende" (Anta), d.h. "endlos, unendlich" (Ananta)
  • an-āstika wörtl.: "nicht gläubig" (Astika), d.h. "ungläubig, gottlos" (Anastika)
  • an-iṣṭa wörtl.: "nicht erwünscht" (Ishta), d.h. "unerwünscht, unlieb" (Anishta)
  • an-eka wörtl.: "nicht-einer" (Eka), d.h. "mehrere, viele" (Aneka).

Vorderglied na-

Innerhalb eines Kompositums steht na- nur in einigen lexikalisierten Ausnahmefällen als Vorderglied, d.h. na- kann nicht beliebig zur Bildung von Komposita benutzt werden. Relativ häufig sind jedoch Bildungen, bei denen mit na- die Partikel ati- "überaus, zu, sehr" negiert wird:

  • na-ciketas wörtl.: "der nichts versteht" (Wurzel cit) d.h. ein Brahmane namens Nachiketas
  • na-puṃsaka wörtl.: "kein Mann" bzw. "kein Maskulinum" (Pums), d.h. "Eunuch, Neutrum" (Napumsaka)
  • na-ga wörtl.: "der nicht geht" (Wurzel gam), d.h. "Berg, Baum" (Naga)
  • na-cira wörtl.: "nicht lange" (Chira), "kurze Zeit" (Nachira)
  • nātidūra wörtl.: "nicht allzuweit (Ati) entfernt Dura)"
  • nātivyakta wörtl.: "nicht sehr (Ati) deutlich (Vyakta)"


Siehe auch