Hingabe
Hingabe bedeutet hier eine Art Arbeitstechnik oder eine Technik, an eine Aufgabe heranzugehen: Etwas ganz im Hier und Jetzt tun; ohne, dass die Gedanken dabei abschweifen (wie das ja oft der Fall ist), praktisch mit allen Körpern und Energien auf einen Punkt focussiert sein.
Dabei ist das Tun selbst davon unabhängig. Dies kann bei Küchenarbeit genauso angewandt werden wie beim Kirtan-Singen oder beim meditativen Spaziergang. Wer dies anwendet, wird bemerken, dass viele quälende Gedanken bei ungeliebten Tätigkeiten ausbleiben, wie: "Wann bin ich endlich damit fertig, wie belohne oder entschädige ich mich danach dafür?" Es ist also eine Anwendung, die jeder im täglichen Leben sehr profitabel praktizieren kann. In der yogischen Tradition spricht man von einem ruhigen Geist. Der Praktizierende wird merken, dass ein gewisser quälender Zeitfaktor weg fällt, da man nur im "Jetzt" agiert, weder in der Zukunft noch in der Vergangenheit. Dies wiederum geht mit einem Gefühl tiefer Zufriedenheit einher, welches man auch als "liebevoll" bezeichnen kann. Eventuell kann man auch die Verbundenheit mit Allem spüren.
Die Buddhisten nennen das jederzeit im Hier-und-Jetzt-sein ZEN.
Begriffe
Der englische Begriff "application" wird heute nicht mehr als "Hingabe" übersetzt, „application“ meint „Anwendung, Gebrauch“. Im modernen Englisch wird eher „abandon“ oder „devotion" genutzt, was im Deutschen "Selbstvergessenheit, Ergebenheit" heißt.
Für manche mag es vielleicht etwas problematisch sein, wenn Hingabe als Aufforderung gebraucht wird. Hingabe ist mit Gefühlen besetzt, und etwas mit einem bestimmten Gefühl tun zu müssen mag abschreckend wirken.
Hingabe im erzwungen Sinn oder im Sinne von "sich in etwas verlieren" ist jedoch nicht gemeint.
Swami Sivananda über Hingabe
Auszug aus "Die Botschaft": "Hingabe (Andacht) ist ein ständiges Denken, eine ständige Hingabe, an Gott als einzigem Gedanken, einzigem Ideal; dieses Denken bewegt sich zu Gott hin, wie ein ununterbrochener Strom Öl aus einem Gefäß in ein anderes fließt. Hingabe (Andacht) ist als eine sehr wirksame Methode zur Erlangung der Selbstverwirklichung anzusehen. Entwickelt daher Hingabe (Andacht) durch Japa, Gebet, Kirtan, durch das Studium der heiligen Schriften und durch Dienst an den Frommen. Bhakti oder hingebender (andächtiger) Dienst unterdrückt alle niederen Leidenschaften und Impulse und beseitigt alle Hindernisse. Hingabe an Gott trägt mehr als alles andere zur Befreiung bei. Pflegt daher die Hingabe. Wenn sich durch ein besonderes Glück die Geburt und Wiedergeburt eines Menschen auf dem Erdenplan dem Ende nähert, so findet er einen Heiligen, dessen weihevolle Anwesenheit ihn anfeuert, sich Gott hinzugeben. Bereite dein Herz wie einen Acker. Streue die Saat der Hingabe in dein Herz wie in einen Acker. Bewässere sie mit Lobpreisungen der Namen Gottes, und du wirst eine gute Ernte an ewigen Früchten erzielen. Hingabe kann durch Verfeinerung deiner instinktiven Anlagen und Wünsche gepflegt werden. Göttliche Umwandlung der Gefühle und Empfindungen sollte durch Japa, Kirtan, Aradhana (Verehrung) und Meditation erreicht werden. Es gibt keine Erkenntnis ohne Hingabe. Hingabe ist die Blüte und Erkenntnis die Frucht, Jnana ist ein Aufblühen von Hingabe. Ohne Erkenntnis kann es keinen Glauben geben. Ohne Glauben gibt es keine Hingabe an Gott. Ohne Anhänglichkeit an Gott kann Bhakti nicht bestehen."
Swami Sivanada erklärt noch einmal die ursprüngliche Herkunft des Wortes „Application“ und schreibt dazu:
Das englische Wort für Hingabe lautet Application, es leitet sich vom Wortstamm applicatio, Bindung an, Verbindung zu; von applicatu, verbinden, anheften her. Es ist die Kunst, den Geist zu binden. Es ist Stärke der Gedanken in Hingabe. Es ist eingehende Beobachtung.
Hingabe ist Sorgfalt. Hingabe ist genaue Überlegung und Achtsamkeit. Gewissenhafter Eifer ist Hingabe.
Hingabe ist das Überprüfen oder das Verwirklichen eines globalen Gesetzes zu allen Angelegenheiten oder zu bestimmten Anlässen. Es ist auch die Eigenschaft des Seins und daher wird es benutzt als das yogische Yama-Niyama im täglichen Leben.
Hingabe ist das Fixieren der Aufmerksamkeit genau auf das, womit man sich gerade beschäftigt.
Stetige Hingabe anzuwenden ist ein gesundes Training für jeden Menschen.
Ein Mensch der ausgestattet ist mit der Tugend der Hingabe wird in all seinen Handlungen erfolgreich sein. Wohlstand ist sein Begleiter.
Ein Mensch mit Hingabe steht früh auf und geht zur rechten Zeit zu Bett. Er verschwendet keine Sekunde. Er ist immer aufmerksam, umsichtig und gewissenhaft. Er ist immer aktiv.
Er lässt keine Gelegenheit ungenutzt vorbeigehen. Er gleicht einem Chirurg im Operationssaal. Er ist wie der Kapitän eines Schiffes.
Er ist gesund. Sein Geist ist hell und froh. Seine Gedanken sind klar. Seine Wohnung ist ordentlich. Er ist systematisch in seiner Arbeit. Er hat Entschlusskraft und Bestimmtheit. Weder bereut noch bedauert er.
Er ist wohlhabend. Er ist frei von Not. Er steigt zu Vormacht und zu Ansehen auf. Er erlangt Ruhm, er wird geehrt und respektiert.
Was immer du zu tun beschließt, tu es jetzt, erledige es sofort. Zögere keine Sekunde. Schiebe nichts bis zum Abend auf, was du bereits am Morgen ausführen kannst.
Dieser Augenblick gehört dir. Die nächste Sekunde ist im Mutterleib der Zukunft. Du weißt nicht zu was sie führt.
Sei nicht zu sehr von der Zukunft abhängig. Bedauere nicht die Vergangenheit. Lebe dein Leben beständig in der Gegenwart. Handle, handle, handle jetzt. Bemühe, bemühe, bemühe dich jetzt. Betätige, betätige, betätige dich. Setze deine ganze Lebenskraft, Stärke und Energie ein. Du wirst zwangsläufig erfolgreich sein. Du wirst leicht alle Versuchungen und Hindernisse überwinden. Ein Mensch mit ernsthafter Hingabe kennt keine Erfolglosigkeit. Ohne ernsthafte Hingabe kannst du nicht in tiefe Meditation und Samadhi gelangen.
Faulheit, Trägheit, Untätigkeit. Achtlosigkeit, Rücksichtslosigkeit, Aufschub sind die Gegensätze zu Hingabe.
O Ram! Fördere Hingabe und du erhältst Erfolg, Reichtum, Friede und Wohlstand und Befreiung (Kaivalay) jetzt und hier.
Artikel entnommen aus: Swami Sivananda: How to Cultivate Virtues, Divine Life Society Sivananda Ashram
Siehe auch
Literatur
- Swami Sivananda: How to Cultivate Virtues and erdicate Vices
- Swami Sivananda: Erfolg in Leben und Selbstverwirklichung
Hingabe aus buddhistischer Sicht:
Nachteile und Vorteile
Wenn wir keine Hingabe besitzen, leiden wir unter Armut und werden meist in den niederen Existenzbereichen geboren. Falls wir in ähnlichen Umständen geboren werden, werden wir arm, bedürftig und hilflos sein.
Die niederen Existenzen antworteten: Wir waren von Geiz besessen und haben nicht das Geringste verschenkt - so sind wir nun in einer Niederen Welt geboren.
Wenn wir nicht hingebungsvoll sind, bleiben wir ohne Besitz und sind unfähig, die Wesen zu führen, ganz zu schweigen vom Erlangen der höchsten Erkenntnis.
Wenn wir Hingebungsvoll sind, werden in allen Leben Reichtum und Glück erlangen.
Wenn wir Hingebungsvoll nach der höchsten Erkenntnis streben unterbinden wir eine Geburt in den niederen Existenzen, verhindern Armut sowie emotionale Schleier und intellektuelle Schleier. Wenn wir Hingabe praktizieren erlangen wir grenzenlosen Wohlstand.
Es gibt keinen besseren Helfer gegen zukünftige Armut als in Rechter Weise gespendete Gaben.
Yogis, Bodhisattvas, Meister, lehren als erstes die Hingabe, da sie Wissen, dass sich alle Wesen wünschen, wirklich glücklich zu sein, und dass es kein Lebewesen gibt, die ohne Wohlstand glücklich sind, und dass Wohlstand aus Hingabe entsteht.
Ferner sind Freigiebige in der Lage, andern zu helfen, denn angezogen von Hingabe, werden sie zur Lehre der Befreiung geführt.
Hingabe führt in Leid gefangene Wesen zur völligen Befreiung.
Zudem ist es für Freigebige einfach, die unübertroffene Höchste Erkenntnis zu verwirklichen.
Für Hingebungsvolle ist die höchste Erkenntnis nicht schwer zu erlangen.
Hingabe ist Erleuchtung nähe.
- Was wir hergeben, ist unser, was wir zu Hause behalten, ist nicht unser.
- Was wir hergeben, hat Werte, was wir zu Hause behalten, ist wertlos.
- Was wir hergeben, brauchen wir nicht zu schützen, was wir zu Hause behalten, müssen wir schützen.
- Was wir hergeben, macht keine Sorgen, was wir zu Hause behalten, macht Sorgen.
- Was wir hergeben, führt auf direktem Weg zur höchsten Erkenntnis, was wir zu Hause behalten, führt als nächstes zu schädlichen Handlungen.
- Was wir hergeben, bringt großen Wohlstand, was wir zu Hause behalten, bringt keinen Wohlstand.
- Was wir hergeben, wird zu einem unerschöpflichen Schatz, was wir zu Hause behalten, wird sich erschöpfen.
Die Essenz von Hingabe
Die Essenz von Hingabe ist eine von Anhaften freie Geisteshaltung, die Besitz völlig hergibt.
Was ist die Essenz von Hingabe? Es ist eine nicht anhaftende, spontan entstehende Geisteshaltung, die zu Freigebigem Handeln, dem völligem Hergeben von Besitz, führt. Einteilung der Hingabe Wir unterscheiden drei Formen der Hingabe: die Gabe materieller Dinge, die Gabe der Furchtlosigkeit und die Gabe der Lehre zur höchsten Erkenntnis.
Die Gabe materieller Dinge bringt Sicherheit für die körperliche Existenz anderer, die Gabe der Furchtlosigkeit -das Bedeutet der Schutz gegen Gefahren- bringt Sicherheit für das Leben anderer und die Gabe der Lehre der Höchsten Erkenntnis bringt Sicherheit für den Geist anderer. Die ersten bewirken das Glück der anderen, in diesem Leben und die Gabe der Lehre zu höchsten Erkenntnis bewirkt ihr Glück in kommenden Leben.
Die Merkmale der Hingabe
Beim Geben materieller Dinge sollten wir unterscheiden zwischen unreiner Hingabe und die wir nicht praktizieren sollten, und reiner Hingabe, worin wir uns üben sollten.
Unreine Hingabe in Hinblick auf materielle Dinge
Materielle Hingabe kann in Hinblick auf vier Aspekte unrein sein: die Absicht, die Gabe, die Empfänger und die Art zu geben.
Unreine Absicht ist verkehrte und niedere Absicht. Hingabe mit verkehrter Absicht beinhaltet: Geben, um andern zu schaden, Geben, um in diesem Leben Ruhm zu erlangen und Geben aus Rivalität. Diese drei unterlassen wir.
Wir machen keine Gaben, damit andere getötet, gefesselt, bestraft, ins Gefängnis geworfen oder vertrieben werden. Wir machen keine Gaben, um berühmt und gelobt zu werden. Wir machen keine Gaben, um andere zu übertreffen.
Freigebigkeit mit niederer Absicht ist: Geben aus Angst vor Armut in kommenden Leben sowie das geben aus dem Wunsch nach Geburt und Wohlergehen als Mensch oder in den Götterbereichen. Auch das sind keine Beweggründe für uns:
Wir schenken nicht aus Angst vor Armut und Not. Wir machen keine Gaben, um Unterstützung von den Tieren, Menschen, Göttern und Ishvara zu gewinnen.
Unreine Gaben: Wir geben weder Gift, Feuer, Waffen noch ähnliche Dinge, wenn sie dem Empfänger schaden könnten oder dieser anderen damit Schaden zufügen würde.
Wem Gift nutzt, dem kann sogar Gift gegeben werden, aber wem reichhaltige Nahrung schadet dem sollte keines gegeben werden. Wir sollten etwas unangenehmes tun, wenn es andern nutzt - genauso, wie es ratsam sein kann, einem eine blutende Wunde zunähen, wenn sie blutet.
Auch sollten wir keine Fallen geben, Netze und andere Jagdgegenstände. Kurz wir geben nichts, was schadet und Leid verursacht, selbst wenn wir darum gebeten werden. Wir verschenken weder Mutter noch Vater und verpfänden diese auch nicht. Wir verschenken nicht unsere Kinder unsere Frauen oder andere Angehörige ohne deren Wunsch und freudiges Einwilligung. Wenn wir Reich sind geben wir nicht wenig, aber verschenken nichts, was Gemeinschaftseigentum ist.
Unreine Empfänger: Die negativen Absichten verfolgen sollten wir nicht geben.Auch solchen, die nicht Herr ihres Geistes sind, weil sie von negativen Einflüssen besessen sind, und solchen die verrückt, geistig gestört verwirrt sind, sollten wir unseren Körper nicht hergeben, denn sie brauchen ihn nicht wirklich. Wir können uns auf ihre Worte nicht verlassen, denn sie sagen und tun, was ihnen gerade in den Sinn kommt. Auch sollten wir solchen, die bereits völlig gesättigt sind, nichts weiter zu essen geben oder zu trinken anbieten.
Unreine Arten zu geben: Geben ohne Freude dabei zu empfinden, mit Ärger oder mit aufgewühltem Geist, niederträchtig, verächtlich, respektlos. Bettlern sollten wir geben ohne sie zu beschimpfen, zu bedrohen oder zu demütigen.
Reine Hingabe in Hinblick auf materielle Dinge
Reine Hingabe bezieht sich auf drei Aspekte des Gebens: die Objekte, die Empfänger und die Art zu geben. Die Objekte werden in innere und äußere Objekte unterteilt. Mit inneren Objekten sind die verschiedenen Körperteile gemeint.
Wenn die Absicht nicht zutiefst rein ist, sollten wir unseren Körper nicht hergeben, sondern ihn in diesem und in späteren Leben der Verwirklichung des großen Zieles zur höchsten Erkenntnis einsetzten.
Äußere Objekte sind Essen und Trinken, Kleidung, Fortbewegungsmittel, Kinder, Lebenspartner und alles, über das wir in Übereinstimmung mit der Liebe des Dharma verfügen können.
Äußere Objekte sind Geld, Getreide, Silber, Gold, Juwelen, Schmuck, Tiere, Elefanten, Pferde, Kinder, Eltern, Haus u.s.w.
Wir dürfen alles hergeben was wir an äußeren und inneren Dingen besitzen. Sei es unser Körper oder Besitz, es gibt nichts, was wir andern nicht schenken dürften.
Wir dürfen alles außer das notwendigste zum leben, Spirituelle Praxis zum wohle der Lebewesen, notwendige Kleidung und Reinigung - Gegenstände hergeben.
Gebt alles her, außer die Spirituelle Praxis zum wohle der Lebewesen, notwendige Kleidung und notwendige Reinigungs – Gegenstände.
Denn würden wir diese verschenken, so könnte der nutzen für andere Schaden erleiden.
Bei den Empfängern gibt es vier Gruppen, die sich durch bestimmte Merkmale auszeichnen:
Die Qualitäten besitzen, Erkenntnis strebende, die uns geholfen haben, -Vater, -Mutter, -Freunde, die leiden, -Kranke, -Bedürftige und Schutzlose und die Schaden stiften, wie Feinde und andere.
Die die mit Qualitäten, sind solche, die uns Helfen,u.s.w.
Die richtige Art zu geben beinhaltet klare Absicht und klares Verhalten. Klare Absicht bedeutet, mit wahrhaftigen Mitgefühl zum Wohl der Wesen und für die höchste Erkenntnis zu geben und zum klarem verhalten.
Wir spenden unsere Aufgabe mit Freude und Respekt, eigenständig, zur richtigen Zeit und ohne anderen zu schaden.
Freudig bedeutet - zu allen drei Zeiten froh darüber zu sein: sich vor dem Geben zu freuen, beim geben voller Freude und offen zu sein und nach dem Geben nichts zu bereuen. Respektvoll bedeutet – mit Respekt vor dem andern zu geben. Eigenständig bedeutet – nicht andere damit zu beauftragen. Zur richtigen Zeit bedeutet, dann zugeben, wenn man etwas geben kann. Ohne anderen zu schaden bedeutet, zu geben, ohne Angehörige und anderen, für die wir Verantwortung tragen, zu schaden. Aber wenn uns Dinge allein gehören die wir von Angehörigen bekommen haben, sollten wir sie nicht verschenken, wenn Angehörige an der Herstellung beteiligt waren, enttäuscht Tränen vergießen würden. Man sollte auch kein Besitz verschenken, der von anderen weggenommen, gestohlen oder erschwindelt wurde.
Gib immer wieder, gib unparteiisch und gib, um die Wünsche vollkommen zu erfüllen. Immer wieder zu geben bedeutet: diese Eigenschaft den „Spendens“ zu pflegen. Gib Unparteiisch bedeutet: dass beim Schenken niemand bevorzugt werden sollte. Gib, um die Wünsche vollkommen zu erfüllen bedeutet: die Gabe in Übereinstimmung mit den Wünschen des Empfängers gegeben wird.
Die Gabe der Furchtlosigkeit
Die Gabe der Furchtlosigkeit besteht darin, denen Schutz zu gewähren, die Furcht vor Räubern, wilden Tieren, Krankheiten, Naturkatastrophen und ähnliches.
Wir sollten Wissen: Furchtlosigkeit zu Schenken bedeutet, diejenigen gut zu beschützen die sich vor, Löwen, Tiger, Krokodile, Verfolgung, Könige, Räuber, Naturkatastrophen und ähnliches Fürchten.
Die Gabe der Belehrung
Mit der Gabe der Lehre zur Erkenntnis kann man in vier Gesichtspunkte fassen: die Empfänger, die Motivation, authentisches Lehrern und die Art und Weise die Erkenntnis zu lehren.
Die Empfänger des Geschenkes der Erkenntnis sind, die sie hören möchten und die Respekt vor der Erkenntnis und die diese Erkenntnis lehren und gelehrt haben.
Die Motivation sollte darauf ausgerichtet sein niedere Beweggründe aufzugeben und mit guter Motivation zu lehren. Das bedeutet die Erkenntnis mit einer von reiner Hingebungsvollen Einstellung zu unterrichten, ohne nach Materiellem Vorteil, Ehre, Lob, Ansehen zu trachten.
Wer mit einer klaren Geisteshaltung mit reiner Hingabe, das Geschenk der Erkenntnis macht, der wird von denen, die die höchste Erkenntnis erlangt haben aufs höchste gelobt.
Mit guter Motivation zu lehren bedeutet, die Erkenntnis aus tiefem Mitgefühl weiterzugeben zum wohl der Lebewesen. Um das leiden ein Ende zu setzen, Widmen wir das Geschenk, der Erkenntnis zur Befreiung.
Authentisches lehren bedeutet: den Sinn der Aneinander gegliederten Unterweisungen frei von Widersprüchlichkeiten zu lehren.
Das Geschenk der Erkenntnis zu lehren, ist, die Erkenntnisse verständlich darzulegen und den Erkenntnis Suchenden, in die Grundlage des Verstehens einzuführen, das sie zutiefst erfasst und bewegt.
Die Richtige Art und Weise die Erkenntnis zu lehren ist, ihn nicht sofort zu erläutern, wenn man darum gebeten wird.
Wenn wir gebeten werden, unsere Gabe der Erkenntnis zu erklären, so können wir antworten : Ihr müsst mit mir Geduld haben, bis ich mich ausführlich genug damit befasst habe.
Und: Wir sollten nicht sofort. Aber wenn wir den Empfänger geprüft haben und für geeignet halten, dann können wir ihn sogar ohne dessen Bitte hin Unterweisen.
Außerdem sollte der Ort an dem wir unsere Erkenntnisse Unterweisen sauber und angenehm sein.
Wir sollten einen breiten, bequemen Sitz an einem saubere und Angenehmen Ort errichten
Nehmen Platz an diesen Ort, der angenehm gestaltet ist.
Um unsere Erkenntnisse zu lehren, sollten wir uns waschen, gute Kleider anlegen und auf Sauberkeit und angemessenes Benehmen achten.
Wenn wir unsere Erkenntnisse lehren, sollte auf Sauberkeit achten, sich achtsam verhalten sowie gut gewaschen und gut gekleidet sein.
Nachdem wir uns so, umgeben haben von Zuhörern, auf den uns vorherbestimmten Platz niederlassen, und sollten ein entsprechendes Mantra rezitieren, das die Macht hat alle störenden Einflüsse bezwingt..
Buddham charanam gachaami / Dharmam charanam gachaami / Sangham charanam gagchaami //
Das Om tryambakam: Om tryambakam yajamahe sugandhim pushtivardhanam / urvarukamiva bandhanan mrityor mukshia maamritat //
Om ah hung shri // Om mani padma hung //
Danach können wir unsere besten Erkenntnisse auf zusammenhänge, klar und in angenehmer Weise verständlich machen.
Das Verstärken der Hingabe
Es gibt Methoden, um die drei Arten von Hingabe, die Gabe materieller Dinge, die Gabe der Furchtlosigkeit und die Gabe der Lehre zur höchsten Erkenntnis zu vervielfachen auch wenn die Gaben nur klein sind.
Wir können aus kleinen Gaben große machen. Sie vermehren durch die Kraft der Liebe und Erkenntnis, machen sie grenzenlos durch die Kraft der Widmung“ Zum Wohle und Schutz aller Lebewesen für die höchste Erkenntnis zu erlangen.
Hingabe durch die Kraft der Liebe zu vermehren bedeutet, gewiss zu sein, dass die drei Aspekte einer Handlung völlig rein sind: Gebender, Gabe und Empfänger gleichen der höchsten Erkenntnis.
Hingabe durch die Kraft der Liebe auszudehnen bedeutet, ihre positive Kraft zu mehren, indem wir beim Geben die Kraft der Liebe zur Anwendung bringen: Wir beginnen mit dem Wunsch, dass durch die Gabe alle Wesen zur höchsten Erkenntnis geführt werden -während des Gebens haften wir nicht an der Gabe – und nach Abschluss der Handlung bleiben wir frei von Erwartungen hinsichtlich der Wirkung unserer Hingabe.
Gaben spenden, mit der Absicht das alle Lebewesen daraus Nutzen haben und ohne die Absicht auf die Wirkung zu erwarten- so praktizieren wir beim Spenden vollkommene Hingabe und dadurch haben selbst kleine Gaben unermesslichen Wert.
Hingaben durch die Kraft der Liebe, das alle Lebewesen zur höchsten Erkenntnis gelangen, zu Widmen haben ein grenzenlosen Nutzen für alle Lebewesen.
Wir machen keine Geschenke mit der Erwartung auf die Auswirkung, sondern widmen alle Gaben der Unübertrefflichen reinen vollkommenen Erkenntnis.
Durch die Widmung werden nicht nur die Gaben vermehrt sondern auch unerschöpflich.
So wie ein einziger Wassertropfen, der in den Ozean fällt, bis ans Ende der Zeit nicht verloren geht und sich niemals erschöpft, genauso werden die der Erkenntnis gerichteten Wurzeln der Heilsamen Handlungen bis zum Verwirklichen der Höchsten Erkenntnis nicht verlorenen gehen und sich nie erschöpfen.
Das Reinigen der Hingabe
Mit der Essenz von den Tugenden und der Liebe zu handeln reinigt all unser Verdienst.
Wenn Hingabe von Liebe durchdrungen ist, führt sie zum Erlangen der Höchsten Erkenntnis und nicht in die Niederen Existenzen. Diese Art von Hingabe führt uns zum Allgegenwärtigen Brahman/Nirvana/Paradies, denn sie ist wirklich vollkommen Makellos rein.
Von der Liebe durchdrungen zu sein bedeutet, Hingebungsvolle Handlungen mit den vier von Mudras zu versehen, verstehen.
Wir Praktizieren Hingabe in dem wir die vier Mudras anschließen.
die innere Mudra, ist die Liebe des Körpers, die äußere Mudra, ist die Liebe des Besitzes, die Mudra des Handelns, ist die Liebe des Geistes und die Mudra des Empfängers, ist die Liebe der Erkenntnis.
In dem wir sie mit diesen vier Mudras anschließen, praktizieren wir wahre Freigebigkeit.
Von Gefühl – Mitgefühl durchdrungen zu sein bedeutet, zu geben, weil uns das Leid einzelner Lebewesen oder aller Wesen ein unerträgliches Gefühl in uns ist.
Die Wirkung der Hingabe
Wir unterscheiden zwei Arten von Wirkungen: die letztendliche und die vorläufige. Die letztendliche Wirkung ist das Erlangen der höchsten Erkenntnis :
Haben wir die befreiende Wirkung der der Hingabe vollendet, verwirklichen wir die Absolute, reine, vollendete Erkenntnis erlangen wir „Aham Brahma Asmi“, „das Nirvana“ oder „das Paradies“.
Bei Materiellen Gaben ist die vorläufige Wirkung, das wir – auch wenn wir das nicht wollen – großen Wohlstand erfahren. Außerdem werden wir ermächtigt, andere um uns zu sammeln und sie in Verbindung zu bringen mit der Erkenntnis.
Wir verhindern dadurch das wir und andere in niedere Bewusstseinsbereiche gelangen, als hungriger Geist, beendet Armut und ebenso alle Gefühlsschleier. Wenn wir dies praktizieren, erlangen wir große Freude an dem was wir haben, erlangen großen Reichtum und durch diese große Hingabe in Leid gefangene Wesen zur vollen Reife zu führen.
Nahrung zu geben macht stark, Kleider zu schenken verleiht frisches Aussehen, notwendige Mittel darzubringen bringt angenehme Bedingungen und Atari bringt gutes Augenlicht.
Geben wir anderen, die sich fürchten, Schutz, können die ihnen Angst und schlechte Gedanken ihnen nichts mehr anhaben und wir erlangen überlegen Stärke.
Machen wir anderen die Gabe der höchsten Erkenntnis, so werden wir selbst schnell die vollkommene Erkenntnis erlangten begegnen, in ihrer nähe sein und Erfüllung in all unseren Wünschen finden.
Indem wir auf die richtige Art und Weise vom Herzen zuhören, werden wir frei von den Gefühlsschleiern und in der Begleitung die die Höchste Erkenntnis erlangt haben sein und schnell die Absolute klare Erkenntnis erlangen.
Schriftliche und mündliche Unterweisung vom meinem Lehrer Mönch Garchen Rinpoche, aus den Zusammenstellungen vom Meister Gampopa, frei Formuliert.
Tri Ratna Dharmadhatu
Vgl. auch Hingabe und Weggabe, in: [1]