Sugriva

Aus Yogawiki

Sugriva (Sanskrit: सुग्रीव sugrīva m.) wörtl.: "der einen schönen Nacken (Griva) hat"; Sugriva war der König eines Affengeschlechts. Er kämpfte im Epos Ramayana mit seinem Feldherrn Hanuman an der Seite Ramas gegen den Dämonenfürsten Ravana. Sugriva war der jüngere Bruder von Vali, dem er als Regent des Affenreiches Kishkindha nachfolgte. Seine Frau war Ruma. Er war der Sohn von Surya, dem Sonnengott und wird von seiner Vaterschaft her Ravinandana und Ähnliches genannt. Er wird auch als großzügig und seinen Freunden gegenüber hilfsbereit beschrieben. Er war dazu fähig, seine Gestalt durch seinen Willen zu verändern. Sugriva half Rama bei der Befreiung seiner Frau Sita, die von dem Dämonenkönig Ravana entführt worden war.

Rama und Lakshmana treffen Sugriva.

Sugriva und Vali geraten in Streit

Vali regierte Kishkindha. Seine Frau war Tara. Einst galt es, den Dämon Mayavi zu bekämpfen. Mayavi rettete sich in eine Höhle. Vali wollte ihm nach und sprach zu Sugriva: ‚Verschließe die Höhe mit einem großen Stein und warte draußen auf mich. Wenn Blut aus der Höhle fließt, nimm an, dass ich tot bin und kröne dich zum König‘. Mayavi ließ durch seine magischen Kräfte Blut aus der Höhle fließen. So nahm Sugriva an, dass Vali tot sei. Er ging zurück nach Kishkindha und krönte sich zum König. Nach einiger Zeit konnte Vali Mayavi töten. Wütend machte sich Vali auf den Weg nach Kishkindha und stellte Sugriva zur Rede. Sugriva versuchte, die Sache zu erklären, doch Vali glaubte ihm nicht. Sugriva musste das Königreich verlassen. Vali nahm Sugrivas Frau Ruma, und die Brüder wurden zu Feinden. Sugriva ging nach Rishyamukha, den einzigen Platz der Erde, den Vali nicht betreten konnte, da er von dem Weisen Matanga dahingehend verflucht wurde, sollte er seinen Fuß auf dieses Stück Land setzten, würde das seinen Tod bedeuten.

Sugrivas Allianz mit Rama

Sugriva traf Rama der auf der Suche nach seiner Frau Sita war. Rama versprach Sugriva, dass er Vali töten würde und Sugriva Kishkindha wieder regieren würde. Sugriva solle ihm im Gegenzug helfen, Sita zu finden.

Sugrivas Geschichte - Auszug aus der Übersetzung des Ramayana von Swami Sivananda, Divine Life Society, 1996.

Daraufhin erzählte Sugriva Rama folgende Geschichte: „O heldenhafter Rama, Vali ist mein älterer Bruder. Er regierte das Königreich, und ich gehorchte ihm wie ein Sklave. Mayavi, ein Asura, war Dundubhis Sohn. Vali und er sind wegen einer Frau Feinde geworden. Der Asura hat Vali zu einem nächtlichen Kampf herausgefordert. Vali stürzte sich auf ihn, um ihn zu töten. Ich folgte Vali. Mayavi rannte weg, wir hetzten ihm hinterher. Der Asura betrat eine riesige Höhle. Wir standen am Eingang der Höhle, Vali sagte zu mir: „Sugriva, bleibe du hier und bewache den Höhleneingang. Ich gehe hinein und töte den Asura.“

„Ich tat wie geheißen. Es verging ein Jahr. Ich dachte Vali sei getötet worden. Ich sah warmes Blut aus der Höhle herausfließen. Ich hörte die Stimme der kämpfenden Asuras, aber ich hörte Valis Stimme nicht. Daraus schloss ich, dass Vali tot sei. Ich verschloss den Höhleneigang. Ich führte die Tarpan Riten aus und kehrte nach Kishkinda zurück. Ich habe all das geheim gehallten, doch irgendwie fanden es die Minister heraus, und sie machten mich zum König. Nachdem Vali den Asura getötet hat, kehrte er zurück. Als er mich auf dem Thron sitzen sah, wurde er sehr zornig und beschimpfte mich. Ich berichtete ihm alles. Ich entschuldigte mich bei ihm, legte die Krone vor seine Füße und bat ihn, sich auf den Thron zu setzen. Ich sagte ihm, dass ich sein Diener sein werde. Er aber beschimpfte mich und warf mich hinaus, mit nichts außer dem Stück Kleidung, das ich anhatte. Meine Frau hat er mir auch weggenommen. Oh Rama, ich bin unschuldig. Bitte hilf mir in meiner Not, erweise dich meiner gnädig.“ Rama sagte zu Sugriva: „Ich werde dir helfen; du wirst dein Königreich und deine Frau bald zurückbekommen.”

Rama tötet Vali und Sugriva kehrt zurück nach Kishkindha

Rama und Sugriva machten sich auf den Weg zu Vali. Rama versteckte sich und Sugriva rief nach Vali. Vali und Sugriva gerieten in Streit. Vali war, wie immer, der stärkere und hätte Sugriva getötet, hätte Rama nicht seinen Pfeil abgeschossen. Der Pfeil traf Valis Brust, er starb. Sugriva ging zurück in sein Königreich, nahm seine Ehefrau Ruma zurück und heiratete Valis Frau Tara. Tara wurde Königin und Angada, Valis Sohn wurde Kronprinz.

Auszüge aus der Übersetzung des Ramayana von Swami Sivananda, Divine Life Society, 1996:

Valis Macht

Sugriva sprach zu Rama: “Ich werde dir jetzt die Macht Valis beschreiben. Er kann vom östlichen Ozean bis zum westlichen Ozean reisen. Er wirft mächtige Felsen in die Luft und fängt sie wieder auf, wie ein Kind seine Bälle. Er kann mächtige Bäume herausreißen. Er hat den mächtigen Dundubhi getötet, einen Asura, der so stark war wie tausend Elefanten. Er schleuderte seinen toten Körper meilenweit von sich weg. Dabei fielen Bluttropfen auf Rishi Matangas Einsiedelei am Rishyamukha Hügel. Daraufhin verfluchte ihn Rishi Matanga: “Der Vanara, der das tat, wird sofort sterben, sobald er diesen Ort betritt. Aus diesem Grund kann mich Vali hier nicht aufspüren.Deshalb lebe ich hier und jetzt sagt mir bitte, ob ihr euch dazu in der Lage fühlt, Vali zu besiegen?“

Lakshmna sagte: "O Sugriva, wie könnte dich davon überzeugen, dass wir Vali besiegen können?“ Sugriva sprach: “Siehst du diese sieben Palmen, oh Lakshmana? Vali hat sie alle mit einem Pfeilschuss durchbohrt. Wenn Rama es schafft, eine von ihnen mit einem Pfeil zu durchbohren, und das Skelett dieses Büffels Hundert Pfeilschüsse von sich weg zu schleudern, dann werde ich Vali für tot erachten.“ Rama sagte zu Sugriva: “Ich werde dir schlagende Beweise meiner Stärke liefern.“ Er stupste das Skelett mit seinem Zeh an, und es flog zehn Meilen weit weg.

Sugriva sagte: „Oh Rama, durchbohre eine der Palmen mit deinem Pfeil, dann werde ich eure Stärke miteinander vergleichen können.“ Als Antwort schoss Rama einen Pfeil aus seinem Bogen. Er durchbohrte alle sieben Palmen, den Berg und die Erde und kehrte anschließend in Ramas Köcher zurück. Sugriva war überwältigt von Ramas Heldentat. Er fiel zu Ramas Füßen und sprach: „Jetzt bin ich vollauf zufrieden." Rama sagte: “Oh Sugriva, lass uns jetzt nach Kishkindha aufbrechen. Du gehst uns voran und forderst Vali heraus.“

Vali und Sugriva im Kampf miteinander

Sugrivas Kampf

Sie kamen in Kishkindha an. Sugriva forderte Vali zum Zweikampf heraus. Es war ein furchtbarer Kampf. Rama konnte aus seinem Bogen keinen Pfeil abschießen, da er die beiden Brüder nicht unterscheiden konnte. Am Ende war Sugriva besiegt, und er rannte in Todesangst weg. Sugriva sagte zu Rama: „Erst hast du mich angespornt, Vali herauszufordern, und dann standest du mir im Kampf nicht bei. Ich kann dein Verhalten nicht verstehen.“

Rama sagte zu Sugriva: Zürne dich nicht, mein Freund. Du und Vali ward wie zwei Zwillingsbrüder, und so konnte ich keinen Pfeil abschießen. Geh, und kämpfe jetzt wieder mit deinem Bruder. Diesmal werde ich Vali töten. Trage irgendein Zeichen, Anhand dessen ich dich von ihm unterscheiden kann. Lakshmana band ein Rankengewächs um Sugrivas Hals. Sugriva forderte Vali erneut zum Kampf. Tara, die Frau von Vali sagte zu ihrem Mann: „Kämpfe nicht mit Sugriva. Der mächtige Rama wird deinen Bruder im Kampf unterstützen. Erkläre lieber Sugriva zum Thronfolger, und schließe Freundschaft mit ihm. Doch Vali hörte nicht auf Taras Worte.

Sugrivas Reue

Sugriva war sehr traurig über den Tod seines Bruders. Er sagte zu Rama: „Königin Tara weint bitter. Was soll ich denn mit dem Königreich anfangen? Ich werde zum Rishyamukha Hügel zurückkehren. Mein Bruder sagte damals zu mir: "Geh fort, ich werde dich nicht töten. Er war immer ein liebevoller Bruder zu mir gewesen. Ich habe eine sehr schlechte Tat begangen. Angada wird ohne seinen Vater nicht überleben und Tara wird an der Trauer um ihren Sohn sterben. Daher werde ich mich ins Feuer stürzen. Diese Vanaras werden mit dir nach Sita suchen. Bitte, geh auf meinen Vorschlag ein.“

Tara sagte zu Rama: „Oh mächtiger Held! Töte mich mit demselben Pfeil, mit dem du auch Vali getötet hast. Dann werde ich ihm nah sein, Vali kann es nicht ertragen, von mir getrennt zu sein.“ Rama antwortete Tara: „Gib dieses böse Ansinnen auf, kümmere dich um deinen Sohn Angada. Er wird jetzt zum Thronfolger, und du wirst glücklich sein.” So getröstet von Rama, konnte Tara ihre Trauer überwinden. Rama tröstete auch Sugriva. Er sagte zu ihm: "Gräme dich nicht. Lass uns auf der Stelle das Begräbnis begehen.“ Daraufhin führten sie Tarpan unter Angadas Anleitung aus.

Die Befreiung von Sita

Sugriva verbrachte seine Zeit mit Trinkgelagen und hielt sein Versprechen nicht, Rama bei der Befreiung Sitas zu unterstützen. Lakshmana wollte das Affenreich zerstören, als Vergeltung für die Treulosigkeit. Doch Tara versöhnte Rama und Sugriva und hielt Lakshmana von der Zerstörung Kishkindhas ab. Sugriva sendet seinen Vertrauten Hanuman, um Sita zu suchen. Hanuman findet Sita in Lanka, gefangen von Ravana. Sugriva stellte für Rama ein Affenheer zusammen, sie zogen nach Lanka über eine extra dafür errichtete Brücke und standen bald vor Ravanas Palast. Nach hartem Gefecht besiegten die Affen die Dämonen. Rama tötete Ravana und Sita war frei. Während der Schlacht wäre Sugriva fast durch den Dämon Kumbhakarna zu Tode gekommen, doch im letzten Augenblick kam ihm Rama zu Hilfe und tötete Kumbhakarna.

Sugriva kämpft mit Lava und Kusha

Rama plante auf Geheiß des Weisen Vasishtha ein Pferdeopfer. Er lud Sugriva, Angada, Nala, Nila, Jambavan und Hanuman dazu nach Ayodhya ein. Das Opferpferd wurde von den Brüdern Lava und Kusha gefangen gehalten. In Ramas Armee verbreitete sich die Neuigkeit dass zwei Muni Kumaras das Opferpferd gefangen hielten. Shatrughna kämpfte gegen Lava und wurde von ihm besiegt. Dann kämpfte Lakshmana gegen Lava und wurde ebenfalls von ihm besiegt. Bharata bat um die Erlaubnis, das Pferd befreien zu dürfen. Sugriva und Hanuman bitten Rama ebenfalls mit Bharata gehen zu dürfen. Lava und Kusha besiegen Bharata und Sugriva und nehmen Hanuman gefangen. Hanuman war der einzige der wusste, dass Lava und Kusha die Söhne Ramas und Sitas waren. Als treuer Diener der beiden ließ er sich gern von deren Söhnen gefangen nehmen.

Siehe auch

Literatur

  • Ramayana
  • Swami Sivananda: Beauties of Ramayana Divine Life Society, 1996.
  • Dowson, John: A Classical Dictionary of Hindu Mythology and Religion – Geography, History and Religion; D.K.Printworld Ltd., New Delhi, India, 2005

Weblinks

Multimedia

Geschichten aus der Ramayana

<mp3player>http://sukadev.podspot.de/files/129_Ramayana.mp3</mp3player>