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Version vom 28. Juni 2018, 09:45 Uhr
Natur - das Wort Natur ist ein Oberbegriff für alles, was wächst und lebt. Unter Natur versteht man häufig die Pflanzenwelt. Der Satz: "Ich gehe hinaus in die Natur" meint, dass man ins Grüne geht, in den Wald geht, oder eine Wanderung macht, durch eine schöne Landschaft.
Die Natur beinhaltet auch die Fauna, also die Tiere und wie wir heute wieder entdecken, auch den Menschen, denn der Mensch ist auch Teil der Natur. Wir können uns nicht getrennt davon sehen, wie es die Wissenschaft uns viele Jahre weis machen wollte. Wenn im Amazonas-Gebiet der Regenwald von Menschen abgeholzt wird, entsteht auf der anderen Seite des Globus eine Klimaveränderung.
Die biblische Schöpfungsgeschichte erzählt davon, dass Gott den Menschen ins Paradies gesetzt hat und ihm sagte, dass er über die Erde und die Tiere herrschen soll. So übersetzte es damals Luther. In anderen Bibelübersetzungen ist dies differenzierter zu lesen, nämlich dass der Mensch nicht herrschen, sondern bewahren soll. Nun sind wir, laut Bibel, aus dem Paradies vertrieben worden, und hier fängt auch die Umweltzerstörung an, also die Zerstörung des eigenen Lebensraums, der Natur an.
Äußere und innere Natur
Ein Artikel, von Bhajan Noam, aus dem Yoga Vidya Journal Nr.36 - Sommer 2018
"Wie oben, so unten"
"Wie oben, so unten" auf uns übertragen, kann bedeuten: Wie die Vielfalt der Galaxien und Sterne am Himmel, so vielfältig ist auch unser Geist, ist unsere Phantasie, ist unsere Kreativität. Der Himmel ist grenzenlos. Genauso können auch wir uns grenzenlos entfalten in unserem Denken, in unserem Planen und in unserem Handeln. Doch so wie der Kosmos eine vollkommene Harmonie in sich birgt, so sollten sich auch alle unsere Aktivitäten im Gleichklang mit der natürlichen Ordnung vollziehen und Harmonie in unserem Umfeld erzeugen.
"Wie außen, so innen"
"Wie außen, so innen" kann uns darauf hinweisen: Das, was du sagst oder tust, so wie du dich im Außen zeigst, ist stets ein Abbild deines Denkens und Fühlens, deiner inneren Schwingungsmuster, die sich in Wellenform nach aussen fortsetzen. Die äußere Welle ist ein Abbild des inneren Impulses, ein Parameter deines seelischen Befindens. Alle Freude und alles Leid, das du in der Welt siehst, sind auch die Freude und das Leid in dir. Lerne von den Spiegelbildern, die dir überall begegnen. Du siehst nicht die Wahrheit, du siehst stets nur deine Wahrheit.
"Wie im Großen, so im Kleinen"
"Wie im Großen, so im Kleinen" kann dir zeigen: Wie dein Körper sich bewegt, wie er agiert und reagiert, so ist jede deiner kleinsten Zellen schon von deinem Denken, deinen Erfahrungen und deinen Eindrücken programmiert. Zeigt dein Körper Geschmeidigkeit, pulsieren auch deine Nerven wohl abgestimmt, fließt das Blut durch deine Adern ungehemmt, erreichen die Botenstoffe zur rechten Zeit ihr Ziel, diffundieren die Stoffe durch die Zellmembranen in angepasster Weise. Ist dein Körper träge oder hyperaktiv, ist auch der Mineralhaushalt aus seinem sensiblen Gleichgewicht geraten.
"Wie der Geist, so der Körper"
"Wie der Geist, so der Körper" enthüllt dir: Wohlwollende Gedanken, dir selbst und anderen gegenüber, stärken die Gesundheit deiner Organe. Hass, Neid, Eifersucht und Gier übersäuern das innere Milieu, verkrampfen deine Muskeln und schädigen deine Nerven. Ein offener Geist und Positivität entspannen den Körper, verhindern eine Ansammlung von Schlackenstoffen, halten das Blut frisch und verjüngen. Freude belebt alle Sinne, liebevolles Denken weitet das Herz. Ein kreativer Geist erzeugt im Körper einen Eutonus und das Ausschütten von "Glückshormonen". Das Immunsystem läuft auf Hochtouren und Krankheitserreger haben keine Chance.
Wie Yoga das Innen und Außen verbindet
Yoga kann vieles dazu beitragen, dass uns diese Zusammenhänge immer mehr bewusst werden und dass wir achtsam mit uns selbst und unserer Mitwelt umgehen. Beachte dieses "wie außen, so innen", wenn du Asanas (Körperübungen) praktizierst. Was bewirkt eine veränderte Haltung in deinem Denken und Fühlen, in deinem Wohlbefinden oder deinem Schmerzempfinden?
Was passiert in der Meditation, wenn du dich für das kosmische Licht öffnest? Spiegeln sich all die Milliarden Sterne jetzt auch in dir? Wie fühlen sich deine Zellen an, wenn du den Atem verstärkst? Beginnen deine Zellwände ähnlich zu pulsieren wie dein Zwerchfell? Wenn du durch Kapalabhati (Schnellatmung) deinen Geist anfeuerst, feuerst du natürlich auch in gleicher Weise dein Energiesystem, deinen Puls, deine Sinne und dein ganzes körperliches Empfinden an.
Yoga üben in der Natur
Yoga in der Natur zu üben, ist stets ein besonderes Erlebnis. Äußere und innere Natur können dabei auf wundervolle Weise ineinander verschmelzen. Ich möchte in diesem Zusammenhang einmal den Fisch (Matsyasana) besonders hervorheben. Es gibt viele andere Beispiele, aber lasse dich im Augenblick auf dieses ganz ein, beim Lesen und beim späteren Üben. Spüre, während du den Fisch übst oder es dir in Gedanken gerade vorstellst, diese Dynamik, mit welcher ein Fisch durchs Wasser schnellt oder gleitet.
Lasse diese Dynamik auch in deinem Inneren geschehen. In deinem Kreislauf, in den Nervenbahnen, im Herzschlag, in den Nadis (Energiekanäle) und Chakras (Energiezentren). Fühle dich so agil und lebendig wie ein Fisch in seinem klaren Element. Atme intensiv in deinem natürlichen Rhythmus. Nimm diese ungeheure Vitalität in dir wahr, die dich gesund hält, die als Kreativität aus dir heraussprudelt, die dir ein klares Denken verleiht, die dir die Kraft für alle deine Aufgaben in diesem Leben schenkt. Sei in dieser Weise verbunden mit dem Wasser, mit der Erde, mit den Winden und der Sonne.
Nutze die äußeren Kräfte als lebendige Nahrung für deine inneren Kräfte. Lasse die Grenzen zwischen innen und außen fallen. Dein Atem sagt es dir in jeder Sekunde, du bist verbunden, du bist in der Einheit. Du empfängst und gibst, dein kleines Leben schwingt perfekt im Rhythmus des großen Lebens. Du kannst es höchstens übersehen, wie der Fisch vielleicht auch nicht das Wasser wahrnimmt, weil er nichts anderes kennt. Als Mensch kannst du lernen, die Dinge bewusst wahrzunehmen und dann auch zu genießen. OM TAT SAT. So möge es sein. Als eine weitere Übung, um mit der Natur und mit den Elementen außerhalb und innerhalb von dir in Kontakt zu kommen, empfehle ich dir folgende Meditation:
Elemente-Atem – eine Meditation aus der Sufi-Tradition
Nimm bei dieser Übung einen für dich bequemen Meditationssitz ein. Die Wirbelsäule ist dabei gut aufgerichtet, die Schultern sind entspannt. Atme zunächst einige Male sanft und tief in den Bauch. Sammle und zentriere dich auf diese Weise und gehe in eine entspannte, beobachtende Stille. Die Übung ist äußerlich sehr einfach, doch durch deine Achtsamkeit und Wachheit kann sie eine tiefe Wirkung in dir erzielen. Sie kann dich transformieren, sie kann dir vieles über dich bewusst machen. – Atme ganz natürlich ein und aus. Spüre deinen Atem, spüre die Bewegung, das Weite und Schmale. Es ist die Urbewegung allen Lebens vom Kosmos bis zur Zelle.
Der Erdatem
Beim Erdatem atmest du durch die Nase ein und durch die Nase aus. Der Erdatem ist sehr mit deinem Körper verbunden. Er stärkt und nährt deinen Körper. Er gibt ihm seine Dynamik und macht ihn zu einem geborgenen Zuhause für die Seele. Atme langsam ein und aus und nimm diese Qualität wahr. – Der Erdatem ist mit deinen Sinnen verbunden. Mit dem Erdatem sind wir auf der Ebene der sinnlichen Wahrnehmung: Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Tasten.
Lenke deinen Atem jetzt in der Vorstellung zu deinen Augen. Der Einatem gibt den Augen Energie, Sehkraft, Sehschärfe. Der Ausatem reinigt deine Augen von allen störenden Einflüssen. Lasse die sanfte Kraft des Atems, dein Sehvermögen, aber auch deine Weitsicht, deinen Durchblick stärken. Atme eine Weile so zu deinen Augen hin. – Dann lenke den Atem in deiner Vorstellung zu deinen Ohren. Jeder Einatem stärkt deine Hörkraft, jeder Ausatem reinigt dein Gehör von allen je erlebten negativen Geräuschen und Einflüssen. Atme so eine Weile zu deinen Ohren.
– Lenke den Atem jetzt zu deinem Geruchssinn. Das ist nicht sehr schwierig, denn du atmest mit der Nase. Nimm deine Nase aber diesmal viel feiner wahr. Der Geruchssinn ist sehr sensibel. Und wie leicht haben wir von etwas die Nase voll. Nimm die feinsten Gerüche wahr. Der Geruchssinn ist oft mit unseren frühesten Erinnerungen verbunden, er prägt uns. Lasse die sanfte Atemkraft deinen Geruchssinn neu beleben, erfrischen und von alten unangenehmen Eindrücken reinigen.
– Jetzt atme zu deinen Geschmacksknospen. Lass auch ihnen die gute Kraft deines Atems zukommen. Verfeinere deine Wahrnehmung, die oft lebenswichtig ist. Reinige dich auch hier von allem Unangenehmen, das du glaubtest, schlucken zu müssen. Zuletzt atme für deinen Tastsinn, und das betrifft nicht nur deine Hände. Der Tastsinn befindet sich im gesamten Körper. Auch in jedem Muskel sind Tastnerven, die dessen Spannungsverhältnisse registrieren. Jedes Organ kann von dir gefühlt werden. Du verfeinerst mit deinem bewussten Atem dieses große Wunderwerk der fühlenden Nervenrezeptoren. Gib ihnen positive Energie und reinige sie von negativen Impulsen, denen du sie in der Vergangenheit ausgesetzt hast. – Lasse diesen Teil der Übung eine kleine Weile nachwirken.
Der Wasseratem
Beim Wasseratem atmest du durch die Nase ein und durch den Mund aus. -Tue dies eine Weile... Dann schau, wo etwas nicht fließt in deinem Leben. Atme in dein Herz und schau: Was lebe ich nicht, was ich gerne leben möchte, welchen Gefühlen gebe ich keinen Raum? Wann lasse ich meine Liebe nicht einfach fließen? Wann bin ich stumm, wenn ich doch gerne etwas sagen möchte? Du kannst dich fragen: "Nach was dürstet mich?" Atme in dein Herz ein und bringe mit dem Ausatmen Stagniertes ins Fließen.
– Mit dem Wasseratem bist du in der Welt der Emotionen, die ein ganzes Universum ist. So viele Gefühle schwingen ständig in dir! Sie machen deine Lebendigkeit aus. Lass deinen Atem dieser Lebendigkeit Nahrung geben.
– Dann spüre auch, wo in deinem Körper etwas blockiert ist. Atme hin zu dieser Stelle und bringe das Gestaute mit dem Ausatmen in Fluss. Übe so eine Weile für dich. – Jetzt ruhe dich aus und lasse die Übung nachwirken.
Der Feueratem
Beim Feueratem atmest du durch den Mund ein und durch die Nase aus. – Mit dem Feueratem bist du in der Welt der Energie. Mit jedem Einatem kommt dir ungeheuer viel Energie zu, denn wir sind von nichts anderem umgeben als Energie. Mit dem Ausatem lasse deinen ganzen Körper aufleuchten. Der Feueratem hat eine sehr starke Reinigungskraft. Er löst alle Blockierungen auf, er schmeißt alle Gifte raus.
– Atme ein zum Solarplexus-Chakra und lasse im Ausatem von hier aus die Energie als strahlend helles Licht sich ausbreiten. Genieße diese Kraft, die in dir entsteht. Du bist ein sehr kraftvolles Wesen, wenn du die Energie in dir zulässt.
– Atme ein und nimm die Feuerkraft in dich auf, atme aus und sei ein strahlendes, machtvolles Wesen. – Spüre in dich hinein: "Nach was brenne ich?" Spüre die positiven Leidenschaften in dir, die dich mit dem Leben auf dieser Erde vereinen. – Atme weiter und reichere so in dir diese ungeahnte Lebendigkeit, diese Fülle, dieses kosmische Potential an! Spüre: "Das bin ich in meiner machtvollen Ganzheit".
– Lasse nun wieder nachschwingen.
Der Luftatem
Beim Luftatem atmest du durch den Mund ein und durch den Mund aus. – Tue dies eine Weile und spüre diese Qualität des Atems. – Mit dem Luftatem trittst du in die Welt des Bewusstseins ein. Das Bewusstsein ist endlos, raumlos und zeitlos. Es kann sich überall hinbewegen. Es kann sich beliebig ausdehnen und zusammenziehen. – Atme ein und dehne dich mit dem Ausatem weit aus in den Kosmos.
Du bist Bewusstsein, du bist das Ganze, nichts weniger. Erfasse deinen eigenen Raum, der grenzenlos ist. Umschließe alle Zeit, die eins ist in der Ewigkeit. Erfahre dich in dieser unfassbaren, unbenennbaren Einheit. – Dann sieh dich auch wieder als Einzelwesen auf diesem Planeten. Die Luft ist die Welt der Träume. Schau in dich hinein: "Was ist mein tiefster Lebenstraum? Was möchte ich verwirklichen?"
Lasse dies ganz real vor dir entstehen. Gib diesem Traum die Kraft des Atems, die Kraft deines tiefsten Glaubens und Vertrauens. Wenn dieser Traum in Einklang ist mit dem bewussten Feld, das du selbst bist, wird er sich materialisieren oder auf der spirituellen Ebene verwirklicht werden. Atme noch eine Weile in dieser Weise. – Jetzt lege dich hin und ruhe dich aus.
Yoga in der Natur
Ein Artikel von Tino, aus dem Yoga Vidya Journal Nr.36 - Frühling 2018
Die Hektik, der Stress und die Reizüberflutung des Alltags sind Teil der heutigen Herausforderungen. Ich selber tue mich mal einfacher, mal schwieriger damit, diese zu meistern. Aus diesem Grund ist der direkte Kontakt zur Natur so wichtig für mich. Hier erhalte ich positive, zielbewusste und aufbauende Gedanken. Im Wald, am Bach sitzend beobachte ich das Wasser, wie es fließt und werde immer ruhiger.
Manchmal gehe ich dann auch direkt zu der Quelle des kleinen Bachs. Diese Quelle steht für mein eigenes Leben, denn auch ich kann mein Leben mit immer frischem und belebendem Wasser versorgen und daraus schöpfen. Im vergangenen Jahr habe ich meine Begeisterung für Yoga in der Natur entdeckt. In der Natur erlebe ich die Wirkung von Yoga noch intensiver. Nach einigen Stunden in der Natur komme ich immer mehr zu mir und besinne mich auf meine innere Klarheit. Mir wird dann bewusst, wie wichtig es ist, ganz bei mir zu bleiben, mich nicht zu verstellen um anderer Willen und mich so anzunehmen, wie ich bin.
Yoga ist Lifestyle
Yoga ist mittlerweile ein Lifestyle geworden. Dies kann man auch sehr gut an den unzähligen Yogalofts in Deutschlands Großstädten erkennen. Yogaklamotten, Matten, Kissen und anderes Zubehör sind in allen Varianten, Farben und Preislagen erhältlich. Doch bei allem Äußeren ist es das Innere, das langfristig Wert behält und auf das wir uns im Yoga besinnen. Ein weiterer Vorzug von Yoga in der Natur ist, dass ich mich auf das absolut Wesentliche konzentrieren kann. Gerade wenn ich ohne Matte auf dem Rasen im direkten Kontakt mit Mutter Erde bin, ist dies ein tolles und in tensives Gefühl.
Weit ab vom Yoga Raum und sonstigem Zubehör, bin ich einfach bei mir. Gerade Bad Meinberg, mit Europas größtem Yogazentrum und einer traumhaften Naturkulisse, bietet die perfekten Rahmenbedingungen für Yoga und Natur. Wie bei vielen Dingen gilt auch hier: Probieren geht über studieren. Wer einmal auf den Geschmack gekommen ist, kann jeden Ausflug in die Natur noch mehr genießen. Yoga in der Natur bedeutet für mich das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden. Da Yoga immer auch Geschick im Handeln bedeutet, liegen ich und jeder andere, der Yoga in der Natur macht, voll im Trend.
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