Pinda Upanishad: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Pinda Upanishad'''  
Die '''Pinda Upanishad''' ([[Sanskrit]]) ist ein Teil der indischen [[Heilig]]en [https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/indische-schriften/ Schriften], die [http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Artikel/art_veden.html Veda] genannt werden. Sie gehört zum [[Atharvaveda]]. [[Pinda]] bedeutet Mehlkloß. Die Pinda Upanishad behandelt zwei Fragen der [[Rishi]]s an [[Brahma]], die sich auf das [[Opfer]]n von Mehlklößen für die Toten beziehen.


[[Datei:Nahrung Mehlkloeße mit Birnenkompott Klüten.JPG|thumb|Mehlkloß-Upanishad? Mehlkloß-Upanishad!]]


PINDA-UPANISHAD 618
==Pinda Upanishad - Erläuterungen nach Paul Deussen==
Die Götter und Rishis richten an den (persönlichen) Brahma zwei Fragen:
'''Artikel aus „Upanishaden. Die Geheimlehre des Veda“ in der Übersetzung von Paul Deussen, herausgegeben von Peter Michel, Marix Verlag, 2. Auflage, 2007, Wiesbaden, S. 747 - 749.'''
1) Wie können die Toten, da sie doch ohne Bewußtsein (acetasah) sind, den dargebrachten Mehlkloß (pinda) entgegennehmen?
 
2) Wenn beim Tode der Leib in die fünf Elemente zerfällt, wo bleibt dann die Seele (hamsa)?
===Einleitung===
Zuerst erfolgt (v. 3) die Antwort auf die zweite Frage. Nach dem Tode weilt die Seele drei Tage (tryaham überall mit der Punaer Aus¬gabe zu lesen) im Wasser, drei im Feuer, drei im Äther und einen im Wind, der sie dann (so müssen wir wohl verstehen) am Ende des zehnten Tages als vvxono utbs, ähnlich wie Brih. 3,3,2, an ihren Be¬stimmungsort bringt.
Die [[Götter]] und [[Rishi]]s richten an den (persönlichen) [[Brahma]] zwei Fragen:
Als Antwort auf die erste Frage schildert Brahma weiter, wie dem Toten durch Darbringung von zehn Mehlklößen nach und nach die Organe und Funktionen des Körpers wiedergegeben werden. Nach dem Scholiasten und einer von ihm zitierten verwandten Stelle aus dem Garudapurânam erfolgt diese Darbringung der zehn Pindas an zehn aufeinanderfolgenden Tagen, sei es die zehn, von denen in der zweiten Antwort die Rede war, sei es zehn ihnen folgende.
 
Die ganze Zeremonie kann sich, die Richtigkeit dieser Angaben vorausgesetzt, natürlich nicht auf das Srâddha-Opfer beziehen (bei welchem an jedem Neumondtag in drei handbreitgroße Erdgruben Wasser gegossen und drei Mehlklöße für Vater, Großvater und Ur¬großvater gelegt wurden), sondern muß von einer demselben vorher¬gehenden Handlung verstanden werden, durch welche der einzelne
:1) Wie können die Toten, da sie doch ohne [[Bewußtsein]] ([[Acetasah]]) sind, den dargebrachten Mehlkloß ([[Pinda]]) entgegennehmen?
:2) Wenn beim [[Tod]]e der [[Körper|Leib]] in die fünf [[Element]]e zerfällt, wo bleibt dann die [[Seele]] ([[Hamsa]])?
748 ATHARVAVEDA
 
Zuerst erfolgt (v. 3) die Antwort auf die zweite Frage. Nach dem Tode weilt die Seele drei Tage ([[Tryaham]] überall mit der [[Puna]]er Ausgabe zu lesen) im [[Wasser]], drei im [[Feuer]], drei im [[Äther]] und einen im [[Wind]], der sie dann (so müssen wir wohl verstehen) am Ende des zehnten Tages ..., ähnlich wie Brih. 3,3,2, an ihren Bestimmungsort bringt.
 
Als Antwort auf die erste Frage schildert Brahma weiter, wie dem Toten durch Darbringung von zehn Mehlklößen nach und nach die [[Organ]]e und Funktionen des Körpers wiedergegeben werden. Nach dem Scholiasten und einer von ihm zitierten verwandten Stelle aus dem [[Garudapurana]]m erfolgt diese Darbringung der zehn Pindas an zehn aufeinanderfolgenden Tagen, sei es die zehn, von denen in der zweiten Antwort die Rede war, sei es zehn ihnen folgende.
 
Die ganze [[Zeremonie]] kann sich, die Richtigkeit dieser Angaben vorausgesetzt, natürlich nicht auf das [[Sraddha]]-[[Opfer]] beziehen (bei welchem an jedem Neumondtag in drei handbreitgroße Erdgruben Wasser gegossen und drei Mehlklöße für [[Vater]], Großvater und Urgroßvater gelegt wurden), sondern muß von einer demselben vorhergehenden Handlung verstanden werden, durch welche der einzelne Tote erst die Fähigkeit erhält, weiterhin an dem allneumondlich den [[Mane]]n dargebrachten Pinda-Opfer teilnehmen zu können.
 
===Die Pinda Upanishad===
 
[[Datei:Tod cf883829b5.jpg|thumb|"Und wenn in die fünf Grundstoffe der Leib zerfallend kehrt zurück, und die Seele aus ihm auszieht, an welchem Orte weilt sie dann?" Zitat: Pind. Up.]]
 
:1. Die Götter alle und [[Weise]]n
:Zum Brahma sprachen dieses [[Wort]]:
:"Wie können ihren Kloß Tote
:Ohne Bewußtsein nehmen hin?" -
 
:2. Und wenn in die fünf Grundstoffe
:Der Leib zerfallend kehrt zurück,
:Und die Seele (Hamsa) aus ihm auszieht,
:An welchem Orte weilt sie dann?" -


Tote erst die Fähigkeit erhält, weiterhin an dem allneumondlich den Manen dargebrachten Pinda-Opfer teilnehmen zu können.
1. Die Götter alle und Weisen
Zum Brahma sprachen dieses Wort:
»Wie können ihren Kloß Tote
Ohne Bewußtsein nehmen hin?« -
2. Und wenn in die fünf Grundstoffe
Der Leib zerfallend kehrt zurück,
619 Und die Seele (hamsa) aus ihm auszieht,
An welchem Orte weilt sie dann?« -
Brahma sprach:
Brahma sprach:
3. »Im Wasser weilt sie drei Tage,
:3. "Im Wasser weilt sie drei Tage,
Drei Tage weilt im Feuer sie,
:Drei Tage weilt im Feuer sie,
Geht durch den Äther drei Tage
:Geht durch den Äther drei Tage
Und einen Tag dann mit dem Wind.
:Und einen Tag dann mit dem Wind.
4. Dann bei dem ersten Mehlkloße
 
Versammeln die Atome sich;
:4. Dann bei dem ersten Mehlkloße
Und bei dem zweiten Mehlkloße
:Versammeln die Atome sich;
Entstehen neu Fleisch, Haut und Blut;
:Und bei dem zweiten Mehlkloße
5. Und bei dem dritten Mehlkloße
:Entstehen neu Fleisch, [[Haut]] und [[Blut]];
Entsteht ihm das Bewußtsein (man) neu;
 
Und bei dem vierten Mehlkloße
:5. Und bei dem dritten Mehlkloße
Entstehn die Knochen und das Mark;
:Entsteht ihm das Bewußtsein ([[Mati]]) neu;
6. Und bei dem fünften Mehlkloße
:Und bei dem vierten Mehlkloße
Hände und Finger, Haupt und Mund;
:Entstehn die [[Knochen]] und das Mark;
Und bei dem sechsten Mehlldoße
 
Bilden Herz, Hals und Gaumen sich;
:6. Und bei dem fünften Mehlkloße
7. Bei dem siebenten Mehlkloße
:[[Hand|Hände]] und [[Finger]], [[Kopf|Haupt]] und [[Mund]];
Für lange Dauer Lebenskraft;
:Und bei dem sechsten Mehlkloße
Und bei dem achten Mehlkloße
:Bilden [[Herz]], [[Hals]] und [[Gaumen]] sich;
Erlangt die Macht der Rede er;
 
:7. Bei dem siebenten Mehlkloße
:Für lange Dauer [[Lebenskraft]];
:Und bei dem achten Mehlkloße
:Erlangt die [[Macht]] der [[Rede]] er;
   
   
PINDA-UPANISHAD 749
:8. Und bei dem neunten Mehlkloße
B. Und bei dem neunten Mehllcloße
:Spannen alle Organe sich,
Spannen alle Organe sich,
:Und bei dem zehnten Mehlkloße
Und bei dem zehnten Mehlkloße
:Kommen die Kräfte neu in Fluß.
Kommen die Kräfte neu in Fluß.
 
9. So bildet durch die Kloßspende
:9. So bildet durch die Kloßspende
Von Kloß zu Kloß sich neu der Leib.«
:Von Kloß zu Kloß sich neu der Leib."
 
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==Siehe auch==
*[[Upanishad]]
*[[Veden]]
*[[Mahavakya]]
*[[Hinduismus]]
*[[Jnana Yoga]]
*[[Vedanta]]
*[[Vedanta Schulen]]
*[[Indische Philosophiesysteme]]
*[[Reinkarnation]]
*[[Tod]]
*[[Leben nach dem Tod]]
*[[Von Tod und Wiedergeburt]]
 
==Literatur==
*[https://www.yoga-vidya.de/yoga-buch/krishnananda/upanishaden/ Kostenloses Online-Buch Upanishaden von Swami Krishananda]
*[https://www.yoga-vidya.de/yoga-buch/andere-autoren/upanishaden/ Klassische Upanishaden - Die Weisheit des Yoga von Paul Deussen, 1980]
*[https://www.yoga-vidya.de/shop/product_info.php?info=p597_Das-Kronjuwel-der-Unterscheidung-von-Shri-Shankaracharya/ Das Kronjuwel der Unterscheidung von Shri Shankaracharya, Kommentar von Emanuel Meyer, 2002 ]
*[https://www.yoga-vidya.de/shop/product_info.php?info=p484_Vedanta-----Der-Ozean-der-Weisheit/&XTCsid=a793ba3e94d6e68c68e3244b0615a13f Swami Vivekananda, Vedanta - Der Ozean der Weisheit]
*Wilfried Huchzermeyer: ''Die heiligen Schriften Indiens - Geschichte der Sanskrit-Literatur.'' (edition-sawitri.de)  ISBN 3-931172-22-8
*[https://www.yoga-vidya.de/shop/product_info.php?info=p927_Vedanta-fuer-Anfaenger/ Vedanta für Anfänger von Swami Sivananda]
*Heinrich Zimmer: Philosophie und Religion Indiens, Suhrkamp, 2001
 
==Weblinks==
*[http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Artikel/art_veden.html Veden aus „Göttliche Erkenntnis“  von Swami Sivananda]
*[http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Artikel/Art-Artikel/art_upanishaden.html Upanishaden, Artikel aus "Göttliche Erkenntnis" von Swami Sivananda]
*[http://www.yoga-vidya.de/Bilder/Galerien/Sankara.html Shankara]
*[https://www.yoga-vidya.de/shop/product_info.php?info=p38_Klassische-Upanishaden/ Buch: Klassische Upanishaden - die 11 wichtigsten Upanishaden in der Übersetzung von Paul Deussen]
 
==Seminare==
*[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/indische-schriften/ Indische Schriften]
*[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/jnana-yoga-philosophie/ Jnana Yoga, Philosophie]
*[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/hinduistische-rituale/ Rituale]
 
==Multimedia==
===Klassische Schriften des Yoga: Veden, Upanishaden, Smritis, Puranas und Itihasas===
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===Jnana Yoga und Vedanta Einführung===
<mp3player>http://sukadev.podspot.de/files/01-jnana-yoga-vedanta-einfuehrung.mp3</mp3player>
===Vom Begrenzten zum Unendlichen - Geschichten aus den Upanishaden===
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===111 Geschichten aus den Upanishaden===
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Version vom 22. Juli 2014, 20:22 Uhr

Die Pinda Upanishad (Sanskrit) ist ein Teil der indischen Heiligen Schriften, die Veda genannt werden. Sie gehört zum Atharvaveda. Pinda bedeutet Mehlkloß. Die Pinda Upanishad behandelt zwei Fragen der Rishis an Brahma, die sich auf das Opfern von Mehlklößen für die Toten beziehen.

Mehlkloß-Upanishad? Mehlkloß-Upanishad!

Pinda Upanishad - Erläuterungen nach Paul Deussen

Artikel aus „Upanishaden. Die Geheimlehre des Veda“ in der Übersetzung von Paul Deussen, herausgegeben von Peter Michel, Marix Verlag, 2. Auflage, 2007, Wiesbaden, S. 747 - 749.

Einleitung

Die Götter und Rishis richten an den (persönlichen) Brahma zwei Fragen:

1) Wie können die Toten, da sie doch ohne Bewußtsein (Acetasah) sind, den dargebrachten Mehlkloß (Pinda) entgegennehmen?
2) Wenn beim Tode der Leib in die fünf Elemente zerfällt, wo bleibt dann die Seele (Hamsa)?

Zuerst erfolgt (v. 3) die Antwort auf die zweite Frage. Nach dem Tode weilt die Seele drei Tage (Tryaham überall mit der Punaer Ausgabe zu lesen) im Wasser, drei im Feuer, drei im Äther und einen im Wind, der sie dann (so müssen wir wohl verstehen) am Ende des zehnten Tages ..., ähnlich wie Brih. 3,3,2, an ihren Bestimmungsort bringt.

Als Antwort auf die erste Frage schildert Brahma weiter, wie dem Toten durch Darbringung von zehn Mehlklößen nach und nach die Organe und Funktionen des Körpers wiedergegeben werden. Nach dem Scholiasten und einer von ihm zitierten verwandten Stelle aus dem Garudapuranam erfolgt diese Darbringung der zehn Pindas an zehn aufeinanderfolgenden Tagen, sei es die zehn, von denen in der zweiten Antwort die Rede war, sei es zehn ihnen folgende.

Die ganze Zeremonie kann sich, die Richtigkeit dieser Angaben vorausgesetzt, natürlich nicht auf das Sraddha-Opfer beziehen (bei welchem an jedem Neumondtag in drei handbreitgroße Erdgruben Wasser gegossen und drei Mehlklöße für Vater, Großvater und Urgroßvater gelegt wurden), sondern muß von einer demselben vorhergehenden Handlung verstanden werden, durch welche der einzelne Tote erst die Fähigkeit erhält, weiterhin an dem allneumondlich den Manen dargebrachten Pinda-Opfer teilnehmen zu können.

Die Pinda Upanishad

"Und wenn in die fünf Grundstoffe der Leib zerfallend kehrt zurück, und die Seele aus ihm auszieht, an welchem Orte weilt sie dann?" Zitat: Pind. Up.
1. Die Götter alle und Weisen
Zum Brahma sprachen dieses Wort:
"Wie können ihren Kloß Tote
Ohne Bewußtsein nehmen hin?" -
2. Und wenn in die fünf Grundstoffe
Der Leib zerfallend kehrt zurück,
Und die Seele (Hamsa) aus ihm auszieht,
An welchem Orte weilt sie dann?" -

Brahma sprach:

3. "Im Wasser weilt sie drei Tage,
Drei Tage weilt im Feuer sie,
Geht durch den Äther drei Tage
Und einen Tag dann mit dem Wind.
4. Dann bei dem ersten Mehlkloße
Versammeln die Atome sich;
Und bei dem zweiten Mehlkloße
Entstehen neu Fleisch, Haut und Blut;
5. Und bei dem dritten Mehlkloße
Entsteht ihm das Bewußtsein (Mati) neu;
Und bei dem vierten Mehlkloße
Entstehn die Knochen und das Mark;
6. Und bei dem fünften Mehlkloße
Hände und Finger, Haupt und Mund;
Und bei dem sechsten Mehlkloße
Bilden Herz, Hals und Gaumen sich;
7. Bei dem siebenten Mehlkloße
Für lange Dauer Lebenskraft;
Und bei dem achten Mehlkloße
Erlangt die Macht der Rede er;
8. Und bei dem neunten Mehlkloße
Spannen alle Organe sich,
Und bei dem zehnten Mehlkloße
Kommen die Kräfte neu in Fluß.
9. So bildet durch die Kloßspende
Von Kloß zu Kloß sich neu der Leib."

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Seminare

Multimedia

Klassische Schriften des Yoga: Veden, Upanishaden, Smritis, Puranas und Itihasas

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Jnana Yoga und Vedanta Einführung

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Vom Begrenzten zum Unendlichen - Geschichten aus den Upanishaden

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111 Geschichten aus den Upanishaden

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