Skoliose: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 20. Juni 2022, 11:45 Uhr

Eine Skoliose (aus dem Altgriechischen 'skolios' „krumm“) ist eine seitliche Verkrümmung der Wirbelsäule, bei der die Wirbelsäule auch in sich verdreht sein kann, so dass die Dornfortsätze zur Seite zeigen. Leichte Abweichungen von der Mittelachse kommen recht häufig vor und müssen nicht beunruhigend sein; schwerere Verkrümmungen, die auch mit Schmerzen einhergehen, sollten allerdings behandelt werden, zumal durch die Verkrümmung weitere seitliche Verkrümmungen entstehen können, die der Körper ausbildet, um ein Gegengewicht zu schaffen (z.B. bei einer Skoliose im Lendenwirbelbereich eine zusätzliche Verkrümmung im Bereich der Brustwirbel).

Eine trainierte Rückenmuskulatur ist bei Skoliose ebenso wichtig wie Streckübungen für die Wirbelsäule

Bei Skoliosen hat sich eine Reihe relativ einfacher Yogaübungen (siehe weiter unten) als sehr wirkungsvoll erwiesen. Ferner ist es sinnvoll, zu prüfen, ob Fehlstellungen vorliegen (z.B. Beckenschiefstand).

Dreieck - Trikonasana - für Anfänger

Ursachen der Erkrankung

Der "Hund", Adhomukashvanasana

Skoliosen werden zu den Verformungen während der Wachstumsphasen gezählt, da sie sich im Kindes- und Jugendalter besonders stark ausprägen, und zwar umso mehr, je schneller das Wachstum ist. Bei den meisten dieser Skoliosen sind die Ursachen unbekannt; es wird ein Zusammenhang mit Hormonen vermutet (schnelles Wachstum; bei größeren Menschen treten Skoliosen häufiger auf), aber es scheint auch genetische Anhaltspunkte zu geben, da das Krankheitsbild in Familien vermehrt auftritt. Manche Skoliosen sind angeboren, andere können durch Fehlstellungen (wie z.B. Beckenschiefstand, bei dem die Wirbelsäule sich krümmt, um den Schiefstand auszugleichen) ausgelöst werden.

Auch Unfälle wie Wirbelkörperfrakturen und verschiedene Krankheiten können eine Skoliose verursachen. Dazu gehören beispielsweise Bindegewebserkrankungen, degenerative, tumoröse und entzündliche Erkrankungen, Morbus Scheuermann u.a.

Symptome und Diagnose

Skoliosen im Bereich des Brustkorbs sind häufig nicht mit Schmerzen verbunden; sie sind an einer unterschiedlichen Schulterhöhe und an einem Rippenbuckel zu erkennen; Skoliosen im Lendenbereich fallen meist durch ein auf der einen Seite etwas vorstehendes Becken und einen Wulst auf der anderen (konvexen) Seite auf; sie können, auch schon von Jugend an, bei älteren Patienten auch nach längerem Gehen oder Stehen, mit Schmerzen verbunden sein. Das Taillendreieck kann auf der konkaven Seite vertieft sein. Auch ein Beckenschiefstand, die verdrehten Dornfortsätze der Wirbelkörper und die Entfernung von der Mittellinie sind ein Indiz für die Krümmung. Wenn die Wirbel beginnen, sich von der Mittellinie fortzubewegen, dann verstärken sich die einseitigen Belastungen und die Krankheit schreitet weiter fort. Der Skoliose-Patient sollte daher unbedingt Übungen machen, um diesen Prozess aufzuhalten.

Übungen bei Skoliose

Für Skoliose-Patienten sind Yogaübungen sehr hilfreich, bei denen die Wirbelkörper und Bandscheiben stark auseinandergezogen werden; die Bandscheiben können sich auf diese Weise wieder richtig vollsaugen und werden entlastet.

Eine gute Übung ist es, sich im Stehen bei nach vorn gekipptem Becken (um ein Hohlkreuz zu vermeiden) mit den Fingerspitzen stark nach oben zu recken (Tadasana oder Berghaltung mit erhobenen Armen). Zur Unterstützung kann man diese Übung auch an der Wand ausführen; dazu tritt man mit dem Körper dicht vor die Wand (wieder mit nach vorn gekipptem Becken) und reckt die Arme nach oben, versucht, mit den Fingern immer höher zu krabbeln. Mit stehenden Haltungen kann auch ein potentieller Beckenschiefstand ausgeglichen werden.

Eine ähnliche Streckungswirkung hat der Hund (Adhomukhashvanasana, siehe Video oben); Wolfgang Keßler schlägt in seinem Buch ("Yoga.. und der Rücken atmet auf") zusätzlich eine Variante der halben stehenden Vorwärtsbeuge vor, bei der der Übende seine Hände in Schulterhöhe an die Wand legt und dann die Füße von der Wand wegbewegt, bis sich die gestreckten Arme und der Oberkörper in einer Linie befinden und die Hüfte über den Füßen ist. Die Beine können, wenn nötig, etwas angewinkelt werden; wichtig ist, dass der Rücken kein Hohlkreuz bildet, die Füße etwa hüftbreit auseinander sind und der Kopf zwischen den Oberarmen gehalten wird. Der Übende sollte ruhig atmen, die Übung möglichst drei Minuten halten, zum Abschluss der Übung wieder zur Wand laufen und sich langsam aufrichten.

Neben den Streckübungen sollten Skoliose-Patienten Übungen zum Ausgleich der komprimierten und der überdehnten Körperseite machen. Hierfür eignet sich das Dreieck (Trikonasana, siehe oben), bei dem beide Seiten trainiert werden können.

Generell ist es wichtig, die stützende Rückenmuskulatur zu kräftigen; hierfür können schonende Varianten der Heuschrecke (Shalabasana) und Kobra (Bhujangasana) geübt werden.

Der Skoliose-Patient sollte die Übungen auf jeden Fall vorab mit seinem Arzt besprechen.

Shalabhasana.jpg

Zur sanfteren Entwicklung der Rückenmuskulatur kann beispielsweise die sogenannte Zehenraupe dienen. Hier steht der Übende aufrecht in Tadasana (siehe oben), krallt seine Zehen in den Boden und versucht, sich nur mit der Kraft der Zehen vorwärts zu bewegen. Diese Übung entwickelt über die Muskulatur der Füße und der Beine tatsächlich auch die Rückenmuskulatur. Damit kein Ungleichgewicht entsteht, sollte parallel auch die Bauchmuskulatur durch einfache Übungen trainiert werden, z. B. durch leichtes Anheben des Oberkörpers in Rückenlage mit aufgestellten Beinen und hinter dem Kopf verschränkten Händen, oder als leichtere Variation mit zu den Knien ausgestreckten Händen.

Yogatherapie-Einzelbehandlung

Bei der Yogatherapie kann ein Skoliosepatient sich einzeln behandeln und sich eine spezielle Übungsreihe zusammenstellen lassen. Es gibt jedoch auch Gruppenkurse (Yoga für den Rücken), die auf unterschiedliche Rückenerkrankungen zugeschnitten sind.

Tiefenentspannung und Meditation

Schließlich sollte der Skoliose-Patient häufig liegende Entspannungshaltungen wie Shavasana einnehmen; hierdurch wird einerseits wieder der Druck von den Bandscheiben genommen und die Bandscheiben können sich vollsaugen; zum anderen wird durch die Entspannung auch die verkrampfte Muskulatur entlastet. Hier sind Tiefenentspannung, Yoga Nidra, Autogenes Training, Meditation und verwandte Techniken wie Hypnose sehr geeignet.

Dreidimensionale Skoliosebehandlung - Schrothsche Atmungs-Orthopädie

Die sogenannte "Dreidimensionale Skoliosebehandlung" ist ein Konzept, das Ende des 19. Jahrhunderts von Katharina Schroth, einer an Skoliose erkrankten Lehrerin, selbst entwickelt wurde. Die Methode besteht darin, bei der orthopädischen Behandlung die Atmung mit einzubeziehen.

Ihre Tochter, Christa Lehnert-Schroth, berichtet in ihrem Buch "Dreidimensionale Skoliosebehandlung" darüber, dass ihre Mutter unter ihrem Aussehen litt und daher ein Korsett trug, das aber wiederum die Entwicklung stützender Muskulatur verhinderte. Dann hatte sie die Idee, in die "eingedrückte", also konkave, Seite der Skoliose hineinzuatmen. Katharina Schroth entdeckte, dass sich bei der Atmung in diesen Bereich der Hauptrippenbuckel abflachte und dass der Buckel eigentlich auf die verdrehten Rippen zurückzuführen war. Mit viel Arbeit und Engagement entwickelte sie zusätzlich zur Korrektur der Haltung die Drehwinkelatmung.

Eine Skoliose ist nicht nur eine seitlich verkrümmte und verdrehte Wirbelsäule, wie sie im medizinischen Wörterbuch beschrieben wird. Denn die Rippen sind an den Wirbeln befestigt und verschieben und drehen sich mit. Katharina Schroth glaubt, dass die Verdrehung der Rippen die Wirbelsäule mit sich in die Verunstaltung zieht und nicht umgekehrt. Die Patienten merken erst viel zu spät durch Schmerzen, dass sich ihr Brustkorb verformt hat. Dann suchen sie nach Lösungen.

Allgemeine Turnübungen können da leider nicht helfen, weil der Skoliotiker keine symmetrisch arbeitenden Muskeln mehr hat. Die Muskeln arbeiten dann meist in die Fehlrichtung hinein. Sofern es aufrichtende und geschmeidig machende Übungen sind, wie z.B. bei Pilates, ist dem nicht zu widersprechen.

Weiterhin werden von ihr Seitbeugungen oder Rumpfdrehungen als äußerst kritisch gesehen und ganz abgelehnt. Es gibt speziell ausgebildete und zertifizierte Schroth-Therapeuten, die sich ganz vertieft mit allen möglichen Krümmungsmustern, z.B. die dreibogige und vierbogige Skoliose, beschäftigen und noch gezieltere Behandlungen und Übungen anbieten.

Auch bekommen Schroth-Patienten beigebracht, dass sie sich nicht während der Freizeit haltungsmäßig gehen lassen dürfen, weil sich durch jede dieser eingenommenen ungünstigen Haltungen neue Engramme im Gehirn prägen. Das gilt selbstverständlich auch für die richtigen Haltungen im täglichen Leben, wo sich günstige Haltungsmuster im Gehirn verankern sollen. Der Patient darf fortan nicht mehr denken: "Wenigstens beim Essen oder Schreiben will ich meine Ruhe vor diesen Übungen haben!" Denn diese Fehlhaltungen wirken wie eine Übung. Er muss erkennen: Jede falsche Übung kostet eine gewisse Zeit. Um die falschen Engramme im Gehirn wieder auszumerzen, braucht es nicht nur die gleiche Zeit für richtige Übungen. Es braucht mindestens genau noch einmal soviel Zeit, um einen Erfolg zu erzielen, den sich jeder Patient wünscht. Wenn das der Patient begriffen hat, wäre er wirklich dumm, das nicht zu beherzigen. Schließlich gehen ihm die neuen als richtig erkannten Körpergefühle in Fleisch und Blut über. Er muss nicht mehr darüber nachdenken. Er hat es geschafft!

Gewisse Parallelen zum Yoga sind hier auch zu sehen: Das Lernen über sich selber. Forschen nach Ursachen. Durchhalten und Geduld beweisen, um gewünschte Resultate zu erzielen. Der Wunsch, dieses Wissen weiterzugeben und anderen Menschen zu helfen, wenn eigene Heilung stattfand. Schädliche Verhaltensmuster auszumerzen und durch gesündere zu Ersetzen. Im Yoga wird irgendwann jede Haltung zu einer Asana. Man lernt zu unterscheiden, Viveka, was nützlich, was weniger nützlich ist. Die Spürgenauigkeit nimmt durch stetige Praxis zu. Insofern auch vielen Dank an den Beitrag von Frau Lehnert-Schroth und für ihre Hilfe.

Katharina Schroth erhielt 1969 das Bundesverdienstkreuz und betraute mit der Weiterführung ihres Lebenswerks ihre Tochter Christa Lehnert-Schroth. Dreidimensionale Skoliosebehandlung nach Katharina Schroth

Skoliose muss nicht zu Rückenschmerzen führen

Aus einem Kurzvortrag von Sukadev Volker Bretz zum Thema Rückenschmerzen und Skoliose

Wenn dir Skoliose diagnostiziert wird, sei beruhigt. Sei gelassen. Skoliose ist kein Grund zur Sorge. Skoliose erhöht die Wahrscheinlichkeit, Rückenschmerzen zu bekommen, nicht. Skoliose erhöht zwar die Wahrscheinlichkeit für einseitige Rückenschmerzen. Und ein guter Arzt und Therapeut kann vorhersagen, wo die Rückenschmerzen auftauchen, wenn jemand mit Skoliose diese bekommt. Aber insgesamt haben Menschen mit Skoliose nicht mehr Rückenschmerzen als andere. Zwar gilt: Bei Skoliose müssen manuelle Therapien, Yoga etc. so angepasst werden, dass sie der Skoliose Rechnung tragen. Aber Sorgen musst du dir keine machen. Übrigens: Was ist überhaupt Skoliose? Skoliose ist die seitliche Abweichung der Wirbelsäule von er "Durchschnittswirbelsäule". Es gibt davon zwei Arten: Drehung der Wirbelsäule und seitliche Abweichung. Rückenschmerzen ade: Vortrag über Skoliose und Beckenschiefstand

Yoga bei Skoliose

  • Was ist Skoliose?
  • Was ist die Ursache von Skoliose?
  • Ist Skoliose heilbar?
  • Was sind die Wirkungen von Skoliose? Und
  • Was heißt das für die Übung von Yoga?

Was ist Skoliose?

Skoliose ist eine Abweichung der Wirbelsäule von der Norm. Es gibt zwei Arten von Skoliose: Die seitliche Skoliose und die Dreh-Skoliose. Wenn an irgendeiner Stelle des Körpers eine seitliche Krümmung vorhanden ist, dann ist das eine Skoliose. Oder wenn die Wirbelsäule gedreht ist, dann ist das auch eine Skoliose. Eine Dreh-Skoliose ist am leichtesten daran zu erkennen: Wenn man sich nach vorne beugt und dabei eine Seite der Brust erheblich höher ist als die andere, dann hat dieser Mensch typischerweise eine Dreh-Skoliose.

Wo können sich Skoliosen befinden?

Die verbreitetsten Skoliosen sind in der Lendenwirbelsäule und in der Brustwirbelsäule. Es gibt auch Skoliosen in der Halswirbelsäule, und es gibt mehrfache Skoliosen.

Was sind Ursachen von Skoliose?

Die Ursache von Skoliose ist (wie so häufig in der Medizin) unbekannt. Manche gehen von genetischen Ursachen aus, andere sagen, dass es von der Art der Geburt abhängt. Oder auch, wie der Mensch sich in den ersten Lebensjahren bewegt hat, ob er einen Schulranzen getragen hat oder eine Tasche über die Schulter – all das kann die Entwicklung der Wirbelsäule beeinflusst haben. Auch die Ernährung und die Geschwindigkeit des Wachstums können etwas ausgelöst haben.

Aber im Grunde kann man sagen, dass Skoliose die Abweichung der Wirbelsäulenhaltung von der Norm ist, und sie ist zunächst einmal ohne einschränkende Konsequenzen.

Auswirkungen von Skoliose

In früheren Zeiten nahm man an, dass Rückenschmerzen die Folge von Haltungsschäden sind. Rückenschmerzen kommen von Skoliose, ausgeprägter Kyphose (Rundrücken) oder Lordose (Hohlkreuz). Als ich Jugendlicher war (also in den 70er Jahren) wurden Jugendliche von ihrem Hausarzt regelmäßig auf ihre Haltung hin untersucht. Orthopäden haben mit dem Lot getestet oder durch viele Röntgenuntersuchungen herausfinden wollen, ob die Jugendlichen Skoliose, Lordose oder Kyphose haben. Danach wurden ihnen z.T. Korsette verschrieben oder Pilottenbetten oder alles mögliche, um die Wirbelsäule in ihre sogenannte Idealform zu pressen.

Dann gab es einige Studien, die herausfanden: •Haltungsabweichungen hängen nicht mit Rückenbeschwerden zusammen. •Menschen, die als Kind wegen Haltungsabweichungen mit solchen Korsetten oder Pelottenbetten behandelt wurden, haben im Erwachsenenalter eine höhere Wahrscheinlichkeit, Rückenschmerzen zu haben als solche, die nicht behandelt wurden.

So sind diese Foltermethoden glücklicherweise aus der Mode gekommen und ich kann deshalb etwas mehr darüber sprechen. Ich hatte einen jüngeren Bruder, der in solch einem Bett festgezwängt wurde. Er fand dies grässlich und hat sich nachts daraus befreit. Später im Erwachsenenalter entwickelte er Rückenprobleme, was ja eigentlich durch dieses Spezialbett hätte behoben werden sollen.

Also: Skoliose selbst bewirkt keine Rückenprobleme!

Es gibt sogar Menschen mit extremer Skoliose, die keine Rückenprobleme haben. Ich hatte vor über 30 Jahren, als ich schon Yoga unterrichtete, ein Schlüsselerlebnis. Es kam jemand in die Yogastunde – sie sah ein bisschen so aus wie der Glöckner von Notre Dame, ein Buckel auf der einen Seite und ein wenig schräg. Sie machte Yoga mit. Ich sagte irgendwann und ein bisschen mitfühlend „Du musst ja Rückenschmerzen haben.“ Da lachte sie: „Alle sagen das, aber ich habe keine Rückenschmerzen. Ich sehe ein bisschen anders aus als andere, aber Schmerzen habe ich keine.“ Das hat mich beeindruckt und manches in Frage gestellt, was ich vorher gelernt hatte. Yoga-Unterricht wird ja auch von den Erkenntnissen der Medizin beeinflusst (so wie auch vieles, was ich in dieser Vortragsreihe sage, auch der Versuch ist, traditionelles Yoga-Wissen mit meiner eigenen Unterrichtserfahrung und moderner Medizin zu verbinden). Am Anfang wurde viel gesagt, was man machen kann, um Skoliose, Lordose und Kyphose zu vermeiden – und heute weiß man: Wenn du Skoliose hast, dann mache dir keine Sorgen. Es spielt keine Rolle für die Wahrscheinlichkeit von Rückenproblemen.

Allerdings: Wenn du Skoliose hast und du dann Rückenprobleme bekommst, wird durch die Art der Skoliose eine Wahrscheinlichkeit bestimmt, wo du dann Rückenschmerzen hast. Wenn du zum Beispiel eine starke Seitwärtskrümmung der Wirbelsäule hast, dann sind die Rückenschmerzen (wenn du sie hast) eher einseitig. Wenn du eine Krümmung hast, die zu einem Beckenschiefstand führt, dann wirst du (falls du Rückenschmerzen hast) sie entweder im Kreuzbereich oder oberhalb der Beckenschaufeln haben. Und wenn du eine Skoliose in der Halswirbelsäule hast, werden eventuelle Rückenschmerzen vermutlich dort in der Nähe sein.

Bei akuten Beschwerden kann es durchaus hilfreich sein, mit osteopathischen oder chiropraktischen Methoden die Skoliose etwas behandeln zu lassen. Das wird die akute Problematik lindern können, aber du musst nicht hunderte von Sitzungen mitmachen, um deine Skoliose mit Chiropraktik oder anderem zu beseitigen. Es gibt noch andere manuelle und physiotherapeutische Verfahren, die massiv darauf aus sind, die Wirbelsäule aufzurichten, aber es gibt keine medizinische Notwendigkeit dafür.

Skoliose und die Übung von Yoga

Grundsätzlich gilt: Wenn du Skoliose hast, kannst du Yoga ähnlich üben wie auch sonst, es gibt keine besonderen Einschränkungen. Man würde aber sagen: Bei symmetrischen Übungen bemühe dich, symmetrisch zu sein. Wenn du also die beidbeinige Vorwärtsbeuge machst, dann sorge dafür, dass Fersen, Fußballen und Zehen sich berühren und dass nicht ein Fuß weiter vorne ist als der andere. Gehe auch mit den Händen gleichmäßig zu den Füßen.

Bei den einseitigen (also asymmetrischen) Übungen mache die Seite etwas länger und intensiver, wo du steifer bist (also bei der einseitigen Vorwärtsbeuge, beim Drehsitz und auch beim Dreieck). Du willst die Haltungsabweichung nicht verstärken, indem du die andere Seite intensiver übst, sondern im Yoga wollen wir schon etwas ausgleichend üben. Übe also die symmetrischen Übungen symmetrisch, und die asymmetrischen (einseitigen) Übungen intensiver als auf der anderen Seite.

Wenn du irgendwelche Rückenprobleme hast, dann beziehe diese nicht auf die Skoliose, sondern stärke und dehne die Muskeln, übe Entspannungstechniken und frage deinen Yogalehrer, wie du die Übungen so anpassen kannst, wie es für dich gut ist – oder höre einfach auf deinen Körper!

So weit einige Anregungen zum Thema „Yoga bei Skoliose“. Kurzes Vortragsvideo zum Thema Yoga bei Skoliose


Siehe auch

Literatur

Weblinks

Seminare

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