Wissenschaftliche Studien Meditation: Unterschied zwischen den Versionen
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Mittlerrweile ist die Forschung über Yoga so weit fortgeschritten, dass die Forscher sich nicht mehr die Frage stellen, ob Yoga wirken kann, sondern vielmehr was Yoga bewirken kann. (Siehe auch: "Was Yoga kann" von Hania Luczak, in: ''GEO'', 06/ Juni 2013, S. 26 - 48) | Mittlerrweile ist die Forschung über Yoga so weit fortgeschritten, dass die Forscher sich nicht mehr die Frage stellen, ob Yoga wirken kann, sondern vielmehr was Yoga bewirken kann. (Siehe auch: "Was Yoga kann" von Hania Luczak, in: ''GEO'', 06/ Juni 2013, S. 26 - 48) Die medizinische Datenbank listet über 2.000 Forschungsartikel auf, in denen Yoga vorkommt. Das PMC listet schon fast 3000 Artikel auf. | ||
==Meditation und Konzentrationsfähigkeit== | ==Meditation und Konzentrationsfähigkeit== |
Version vom 14. Juli 2013, 13:13 Uhr
Wissenschaftliche Studien zur Meditation sollen die Effekte von Meditation wissenschaftlich dokumentieren. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt: Meditation ist gut für körperliche und psychische Gesundheit, Zufriedenheit, Wohlbefinden. Wissenschaftliche Studien können folgendes leisten:
- Wissenschaftliche Studien können prüfen, inwieweit die traditionell der Meditation zugeschriebenen Wirkungen tatsächlich eintreffen.
- Wissenschaftliche Studien zu Meditation können für die Psychologie und damit für das Verständnis des Menschen, insbesondere auch des Gehirns, viel beitragen.
- Wissenschaftliche Studien können zeigen, bei welchen körperlichen und psychischen Erkrankungen Meditation hilfreich ist - und ob es Kontraindikationen gibt.
- Wissenschaftliche Studien zur Meditation können zu einem tieferen Verständnis von Religion, Spiritualität beitragen - und (hoffentlich) auch zu religiöser und spiritueller Toleranz.
Phasen der Wissenschaftlichen Erforschung der Meditation
Es gibt seit Anfang des 20. Jahrhunderts zahllose Studien über die Wirkung von Meditation. Man kann drei Haupt-Phasen der wissenschaftlichen Erforschung von Meditation unterscheiden:
Erste Hälfte des 20. Jahrhunderts: Außergewöhnliche Effekte durch Meditation
Meditation kann bei fortgeschrittenen Meditierenden zu außergewöhnlichen physiologischen Effekten bei Yogis führen wie Herzstillstand, Atemstillstand, Schmerzunempfindlichkeit. Darüber wurde besonders in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts berichtet etc.
Seit den 1960er/70er Jahren: Studien zu Meditation gegen Stress
Wirkungsstudien über Reduzierung des Stress-Syndroms durch Meditation, insbesondere seit den 1970er Jahren; dabei werden auch die physiologischen Effekte von Meditation insbesondere auf Blutdruck, EEG, Atmung, elektrischer Hautwiderstand Hormone und Immunzellen im Blut weiter erforscht.
Moderne Forschung mit verfeinerter Technik und größeren Studien
Die moderne Meditationsforschung nutzt verfeinerte Technik (bildgebende Verfahren - Hirnscans). Es gibt breiter angelegte, qualitativ hochwertigere Studien, die sich auf fünf Gebiete verteilen:
- Wissenschaftliche Studien über physiologische Wirkungen der Meditation, wobei die Hirnphysiologie eine besondere Rolle spielt
- Wirkungsstudien: Wirkung von Yoga auf bestimmte körperliche Erkrankungen
- Studien zur geistigen Leistungssteigerung durch Meditation, insbesondere Gedächtnis, Konzentration, Kreativität, Entscheidungskompetenz etc.
- Studien zur Wirkung der Meditation auf psychische Erkrankungen wie Ängste, Angstzustände, Depression, Burnout etc. sowie zur Persönlichkeitsentwicklung
- Studien zu spirituellen Erfahrungen durch und während der Meditation
- Soziologische Studien: Wer übt überhaupt Meditation und aus welchen Gründen?
Mittlerrweile ist die Forschung über Yoga so weit fortgeschritten, dass die Forscher sich nicht mehr die Frage stellen, ob Yoga wirken kann, sondern vielmehr was Yoga bewirken kann. (Siehe auch: "Was Yoga kann" von Hania Luczak, in: GEO, 06/ Juni 2013, S. 26 - 48) Die medizinische Datenbank listet über 2.000 Forschungsartikel auf, in denen Yoga vorkommt. Das PMC listet schon fast 3000 Artikel auf.
Meditation und Konzentrationsfähigkeit
Meditation stärkt die Konzentrationsfähigkeit
US-amerikanische Psychologen von der George Mason Universität fanden heraus, dass Studenten, die vor einer Vorlesung meditierten, in einem anschließenden Test besser abschnitten, als Studenten, die sich davor nicht zur Meditation hingesetzt hatten. Insbesondere bei Studienanfängern, die noch Schwierigkeiten mit der Aufmerksamkeit haben, konnte man einen großen Unterschied feststellen. Meditation verhilft zu besseren Noten, 11.04.2013 gepostet
Außergewöhnliche Auswirkungen der Meditation
Meditation verändert die Körpertemperatur
Die National University von Singapur fand heraus, dass Meditation die Körpertemperatur des Meditierenden verändern kann. Tibetische Nonnen, die mit der G-Tummo-Meditation meditieren, können ihre Körpertemperatur auf 38,5°C erhöhen, obwohl sie eiskalte Tücher um ihren Körper gewickelt haben, die eine Temperatur von minus 25°C haben. Diese Meditationstechnik geht über das Zählen und die Konzentration auf den Atem und ist deswegen für Anfänger nicht geeignet. Thorsten Schmitt: Meditation erhöht die Körpertemperatur
Die Tummo-Meditationstechnik kontrolliert die innere Energie. Sie wird in Tibet als die heiligste spirituelle Praxis angesehen. Dabei können die Praktizierenden ihre Körpertemperatur so erhöhen, dass sie in einer Umgebung von minus 25°C nasse Kleider auf ihrem Körper tragen können, ohne dabei krank zu werden, und diese dabei auch zu trocknen. Ihre Körpertemperatur steigt auf bis zu 38,3°C an. Die Forscher konnten den Temperaturanstieg anhand elektroenzephalografischer Aufzeichnungen (EEG) beobachten.
Als zweiter Versuch wurden westliche Meditierende bei einer Tummo-Meditation untersucht. Bei ihnen stieg die Körpertemperatur ebenfalls an, allerdings nicht so sehr, wie bei den tibetischen Nonnen, die in ihrer Meditationstechnik gefestigt sind. Diese Meditationstechnik könnte man auch einsetzen, um die Widerstandsfähigkeit zu stärken und kognitive Fähigkeiten zu verbessern.
Der willentliche Anstieg der Körpertemperatur lässt sich auf die Vasenatmung zurückführen und auf die Konzentration auf die Visualisierung von Flammen. Studie beweist: Tummo-Meditation kann Körperkerntemperatur kontrollieren, 09.04.2013
Meditation wirkt gegen Stress
Meditation reduziert Stress
Mark Wheeler: Yoga reduces stress; now it’s known why
Anfang 2012 haben Forscher der Universität von Kalifornien in Los Angeles herausgefunden, dass Kirtan Kriya Yoga Meditation als einfache tägliche Meditation den Stress von Menschen reduziert, die sich um Menschen kümmern, die an Alzheimer und Demenz leiden.
Bei dieser Studie nahmen 45 Familien teil, die sich um einen Demenzkranken kümmern. Man stellte fest, dass eine tägliche Kirtan Kriya Meditation von nur 12 Minuten das Immunsystem positiv beeinflusst und entzündungshemmend wirkt. 68 Gene verhielten sich nach der Meditation anders und reduzierten damit die Gefahr, krank zu werden. Menschen, die einen Familienangehörigen pflegen, berichten von einem hohen Stesslevel, Depression und erreichen nur eine niedrige Ebene von Zufriedenheit. Ihnen fehlen oft auch die sozialen Kontakte, weil sie dafür keine Zeit haben. Sie neigen dazu, selbst zu erkranken und zu sterben, weil die meisten selber schon in einem höheren Alter sind.
In Los Angeles wurde demzufolge ein Programm für Menschen entwickelt, die sich um demenzkranke Familienangehörige kümmern, bei dem Yoga ein wichtiger Bestandteil ist. Ausführliche Studie in englischer Sprache.
Meditation ist sehr gut gegen Stress
In Innsbruck fand man bei einer Studie mit Medizinstudenten heraus, dass Meditation die Herzfrequenz vermindert und den Stresslevel senkt. Die entspannende Wirkung von Meditation hält auch längere Zeit an, als bei Studenten, die sich nur mit Musik entspannten. Die Entspannungstiefe ging auch weiter. Studien belegen viele positive Auswirkungen von Meditation (Zitiert nach Meditieren ist das Beste gegen Stress
- hilft bei Stressbewältigung
- verringert die Atemfrequenz
- lindert nervöse Spannungszustände
- steigert das Wohlbefinden
- verbessert die Konzentration und Aufmerksamkeit
- unterstützt Therapien gegen Bluthochdruck, chronische Schmerzen, Schlafstörungen, stressbedingte Erkrankungen, Angststörungen, Depressionen
- hilft Krebspatienten, besser mit ihrer Krankheit umzugehen
Meditation gegen Stress
- Der Psychologe Jon Kabat-Zinn fand bei einem Experiment heraus, dass schon acht Wochen mit 20 Minuten Meditation jeden Tag genügen, um auf einer Skala von 100 das Glücksgefühl um 20 Punkte zu steigern.
- Meditation fördert Gelassenheit und Freude, indem sie die Stresshormone Adrenalin und Cortisol verringert.
- Nach einer Studie des Heartmath-Institute genügen 15 Minuten Meditation, um eine Erhöhung des Immunglobulins IgA bei allen Testpersonen zu messen. Das bedeutet im Schnitt eine Erhöhung um 50%. Wenn die Testpersonen auch noch beruhigende Musik hören, steigt der Wert sogar noch höher, um das Zweieinhalbfache. Zitiert nach: So bringen Sie den Stress weg, publiziert am 17.05.2013 von Werner Vontobel
Meditation und die Hirnforschung
Meditation verdichtet graue Hirnsubstanz
Forscher der Universitäten Harvard, Yale und Massachusetts haben 20 Personen mit Meditationserfahrung (Einsichtsmeditation, Vipassana) und 15 nicht meditierende Personen mit Hirnscans untersucht. Sie fanden heraus, dass sich die kortikale Plastizität bei den Meditierenden nachhaltig verdichtet. Das fördert die Aufmerksamkeit, die Verarbeitung von Sinneseindrücken und das Wohlbefinden. Sie konnten herausfinden, dass sich die Struktur des Gehirns auch noch im hohen Alter verändern kann. Die Hirnstruktur wird durch die Meditation hervorgerufen und nicht die Hirndichte fördert die Meditation. Sie konnten feststellen, dass die Hirndichte bei Menschen mit langjähriger Meditationserfahrung größer ist und diese auch tiefer in die Meditation gehen können. Sie sind vergleichbar mit den Hirnarealen bei Musikern und Jongleuren, die sich an den Stellen verdichten, an denen ihre Fähigkeiten liegen.
Studie belegt: Meditation verdichtet graue Hirnsubstanz, 10.01.2012
Meditation erzeugt anhaltende Veränderungen im Hirn
US-Mediziner aus Boston haben herausgefunden, dass ein achtwöchiger Meditationskurs bleibende Auswirkungen auf das Gehirn haben kann.
Zum ersten Mal konnte gezeigt werden, dass Meditationstraining auch dann einen Einfluss auf die Verarbeitung von Emotionen hat, wenn das Gehirn sich nicht in einem meditativen Zustand befindet. Diese Daten konnten anhand funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) gemessen werden. Die Probanden wurden acht Wochen lang in der Achtsamkeitsmeditation und in einer Meditation zur Entwicklung von Liebe und Mitgefühl geschult. Die Untersuchungen zeigten einen deutlichen Rückgang der Aktivität in der rechten Hälfte der Amygdala bei den Probanden, die in der Achtsamkeitsmeditation unterrichtet wurden, was heißt, dass sie emotional stabiler wurden. Bei jenen, die auf Liebe und Mitgefühl meditiert hatten, konnte man eine stärkere Reaktion auf negative Abbildungen sehen, die leidende Menschen darstellten. Es stellte sich heraus, dass Mitgefühl gegenüber anderen auch den Probanden selbst gut tat, denn sie zeigten eine verminderte Depressionsreaktion.
Studie zeigt: Meditation erzeugt anhaltende Veränderungen im Hirn
Neuere Hirnforschung
Ulrich Kraft schreibt in seinem Artikel "Meditation - Die neuronale Erleuchtung" über neuere Forschungen im Bereich des Gehirns.
- Meditation macht optimistischer: Richard Davidson, ein amerikanischer Emotionsforscher, untersuchte buddhistische Mönche in der Magnetröhre auf ihre Hirnaktivität und stellte fest, dass der linke Präfrontale Cortex sehr ausgeprägt ist, was eine optimistische und positive Grundstimmung im Menschen hervorruft. Er untersuchte auch Meditationsleihen, denen ein Meditationstraining durch John Kabat-Zinn zuteil wurde, und es fand erneut eine Verlagerung der Hirnaktivität in den linken Präfrontalen Cortex statt und die Testpersonen fühlten sich wohler mit sich selbst.
- Meditation hilft weniger vom Äußeren gestört zu werden: Paul Ekman, Psychologe an der University of California in San Francisco beschäftigt sich mit grundlegenden Emotionen wie der Schreck, der einem bei einem überraschenden Geräusch durch die Glieder fährt und eine bestimmte Reaktion hervorruft, die man „Startle Reflex“ nennt. Menschen, die von Natur aus entspannter sind, reagieren weniger. Ein buddhistischer Mönch jedoch konnte diesen Reflex vollkommen kontrollieren und das obwohl er eine automatische Reaktion darstellt.
- Meditation hilft für Konzentration: Olivia Carter, eine australische Forscherin, untersuchte 76 buddhistische Mönche mit 5 bis 54 Jahren Meditationserfahrung. Sie wollte herausfinden, ob ein Mensch, der in Meditation erfahren ist, den binokularen Effekt überlisten kann. Der binokulare Effekt stellt sich dann ein, wenn ein Auge eine Bildinformation bekommt, die nicht zu dem Bild für das andere Auge passt und das Auge dabei von einem Bild zum anderen wechselt. Es stellt sich heraus, das die buddhistischen Mönche durch die Ein-Punkt-Meditation ein Bild bis zu fünf Minuten lang halten konnten, wobei ein normaler Mensch das Bild nur für 2,6 Sekunden halten kann. Wenn die Mönche allerdings mit einer anderen Form der Meditation meditierten, die mehr nach innen ging, konnten sie das Bild auch nur sehr kurz halten, weil der Effekt automatisch abläuft und ihre Aufmerksamkeit nach Innen gezogen war.
- Meditation erhöht die Gamma-Aktivität auf 40Hz bei einem meditierenden buddhistischen Mönch nachvollziehbar. Solche Wellen tauchen im normalen menschlichen Geist nur für kurze Zeit auf, bei einem Meditierenden allerdings für einen längeren Zeitraum. Diese Gamma-Wellen stehen für Mitgefühl und extreme Wachheit.
Meditation und die Psyche
Meditation stärkt Empathie/Mitgefühl
Eine Studie der Emory Universität in Georgia/USA aus dem Jahr 2012 kommt zum Schluss, dass die Absolvierung des "Cognitively-Based Compassion Trainings" (CBCT) die Empathie stärkt. Das CBCT basiert auf einem alten Meditationsprogramm aus dem tibetischen Buddhismus, gilt jedoch als säkulare Technik. Die Untersuchung umfasste eine Gruppe von 13 gesunden Erwachsenen ohne Meditation Vorerfahrung. Eine Gruppe führte die "Metta Bhava Meditation" durch, die andere nahmen an Diskussionen über Gesundheit teil. Die Mehrheit der Teilnehmer der CBCT Gruppe verbesserte ihre mitfühlenden Fähigkeiten um fast 5%, während die Kontrollgruppe keinerlei Erhöhung zeigt. Die empathischen Fähigkeiten wurden mittels Fragebögen und Hirnscans gemessen. Zitiert nach: Meditation stärkt Empathie-Vermögen
Meditation verbessert Effektivität von Nervenfasern
Washington/Lubbock (dpa) - Eine Aufmerksamkeitsmeditation verändert in vier Wochen die Nervenfasern einer bestimmte Gehirnregion stärker als eine reine Entspannungsübung. In einem vorderen Teil der Hirnrinde habe sich nach dem Meditationstraining die Isolierung der Nervenzellfortsätze (Axone) deutlich verbessert, was zu einer schnelleren Durchleitung von Signalen führe, berichten Forscher um Yi-Yuan Tang von der Texas Tech University in Lubbock (US-Staat Texas). Der sogenannte anteriore cinguläre Cortex wird allgemein mit der Kontrolle von Wahrnehmung und Emotionen in Verbindung gebracht sowie mit der Fähigkeit, Konflikte zu lösen. In einer Studie wurden 45 Studierende der University of Oregon, in einer weiteren Studie 68 Studierende der chinesischen Dalian University of Technology in zwei Gruppen aufgeteilt. Alle Teilnehmenden hatten zuvor keine Erfahrung mit meditativen Übungen. Eine Gruppe erhielt Aufmerksamkeitsmeditation, die andere Entspannungsübungen. In der ersten Studie erstreckte sich das Training über vier Wochen mit insgesamt 11 Stunden, in der zweiten Studie über zwei Wochen mit fünf Stunden. Dabei zeigte sich bei der Gruppe mit der Aufmerksamkeitsmeditation nach vier Wochen in bestimmten Hirnregionen eine geringere Durchlässigkeit der Zellwände, was für eine bessere Isolierung spricht. Zudem vermuten die Forscher eine Verdichtung der Nervenfasern. Zitiert nach: Meditation verbessert Effektivität von Nervenfasern
Meditation kann Schmerzen lindern
Eine kleine Studie an Versuchspersonen aus dem Jahr 2012 zeigt, dass regelmäßige Meditationsübungen auch die Schmerzintensität senken kann.
15 Versuchspersonen stellten sich Forschern der Wake Forst University in Winston-Salem (USA) zur Verfügung. Die Meditations-Übung dauerte insgesamt 1,5 Stunden.
Die Wirkung der Meditation auf das Schmerzempfinden wurde mit einem Wärmeschmerz (50°) am Bein getestet. Die Teilnehmer protokollierten ihre Schmerzempfindung. Die Schmerzreaktion im Hirn wurde mittels Kernspintomografie aufgezeichnet. Nach dieser Testreihe wurden die Teilnehmer in die Atem-Meditation eingewiesen. Nach der Meditationspraxis wurde das Schmerzempfinden erneut getestet.
Nach der Meditationspraxis wurden die Schmerzen zu 40% weniger intensiv und zu 57% weniger unangenehm empfunden. Dies seien Werte, die viele Schmerzmittel nicht erreichen können, sagen die Wissenschaftler.
Dass Meditation den Schmerz subjektiv lindern kann, sei schon früher in Studien belegt worden , wie ein Wissenschaftler kommentiert. Aber jetzt wurde erstmals die Schmerzempfindung via Messung der Hirnaktivitäten dokumentiert. Die Meditation reduziere die Aktivität in jener Hirnregion, die für das Schmerzempfinden und Erkennen der Schmerzlokalisation wichtig sei. Aber auch in anderen Hirnregionen, die an der Bewertung von Sinneseindrücken beteiligt sind, konnten Reaktionen beobachtet werden. Zitiert nach Meditation kann Schmerzen lindern
Physiologische Effekte von Meditation - auf Ruhetonus, Muskeldurchblutung, Laktat, Cortisol, Alpha-Rhythmus
- Dietrich Ebert fasst die Wirkung von Meditation in seinem Buch "Physiologische Aspekte des Yoga und der Meditation" von 1986 wie folgt zusammen (zitiert nach Yoga im Spiegel der Wissenschaft :
- Meditation senkt partiell den Ruhetonus der Skelettmuskulatur
- Meditation senkt den Ruhe Energie-Umsatz
- Meditation erhöht die Muskeldurchblutung
- Meditation senkt den Blutlactatspiegel und den Cortisolspiegel
- Meditierende haben einen stabilen α-Rhythmus größerer Amplitude und damit einen relaxierten Wachzustand
- Meditation ist ein Zustand der sich sowohl zur Stress-Reaktion als auch zum Schlaf antagonistisch verhält
Meditation hilft bei vielen Erkrankungen
- Meditation hilft gegen chronische Schmerzen, Asthma, Schuppenflechte, Allergien, Arteriosklerose. Zitiert nach Brigitte
- Wer meditiert hat 87% geringere Wahrscheinlichkeit, psychische Erkrankungen wie Angststörungen und Depressionen zu entwickeln. Zitiert nach Brigitte
- Meditierende haben um 73% seltener mit Atemwegserkrankungen zu tun (Ashtma, COPD - chronische Bronchitis etc.) Zitiert nach Brigitte
- Nach 4 Wochen regelmäßiger Meditation schneiden die Meditierenden um 40 Prozent besser ab als die Nichtmeditierenden. Zitiert nach Brigitte
- Meditierende entwickeln halb so oft wie Nichtmeditierende eine Krebserkrankung. Zitiert nach Brigitte
Siehe auch
- Wissenschaftliche Studien
- Wissenschaftliche Studien Yoga
- Wissenschaftliche Studien Kinderyoga
- Wissenschaftliche Studien Ayurveda
- Wissenschaftliche Studien
Literatur
- Vaitl, D. & Petermann, F. (2004). Entspannungsverfahren. Weinheim: Beltz Verlag
- Engel, K. (1999). Meditation: Geschichte, Systematik, Forschung, Theorie (2. Aufl.), Frankfurt am Main: Peter Lang.
- Murphy, M. & Donovan, S. (1997). The physical and psychological effects of meditation. A review of contemporary research with a comprehensive bibliography 1931–1996. Sausalito: Institute of Noetic Sciences.
- Review: Howald, W. (1989). Meditationsforschung – Einführung und Überblick. Gruppendynamik, 20(4), S. 345–367.
- Barinaga, M.: Studying the Well-Trained Mind. In: Science 302(5642), 2003, S. 44 – 46.
- Carter, O. et al.: Meditation Alters Perceptual Rivalry in Tibetan Buddhist Monks. In: Current Biology 15(11), 2005, S. R412 – 413.
- Davidson, R. et al.: Alterations in Brain and Immune Function Produced by Mindful Meditation. In: Psychosomatic Medicine 65, 2003, S. 564 – 570.
- Lutz, A. et al.: Long-Term Meditators Selfinduce High-Amplitude Gamma Synchronity During Mental Practice. In: Proceedings of the National Academy of Sciences 101(46), 2004, S. 16369 – 16373.
Weblinks
- Society for Meditation and Meditation Research: www.smmr.de
- „Die neuronale Erleuchtung“; Zeitschriftenartikel aus „Gehirn und Geist“: Vorstellung einiger aktueller Forschungsergebnisse (Richard Davidson, Paul Ekman, Olivia Carter, Jack Pettigrew, etc.) http://www.gehirn-und-geist.de/artikel/837043
- Hans Ulrich Ott (Universität Gießen) Vortrag über Meditation: http://www.psychol.uni-giessen.de/dl/det/Vaitl/477/vortrag-meditation-ott/
- Verschiedene Artikel zu Meditationsforschung: http://www.psychol.uni-giessen.de/home/vaitl
- Meditation und Bewusstseinsforschung http://www.zeit.de/2005/38/Dalai-Bewusstsein