Prajnaparamita: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Leere]] bedeutet nun im Bezug auf uns als [[Mensch]], das es kein eigenständiges [[Selbst]] gibt, an das diese Sinne oder Skandhas gekoppelt ist. Vielmehr erkennt [[Avalokiteshvara]] in diesen Skandhas einen beständigen Strom bzw. Ströme, welche sich zudem auch noch gegenseitig bedingen. Nur ein Selbst, in einem herkömmlich Sinne wie heute allgemein verbreitet, nicht, also lässt sich nicht auffinden. Und hier setzt die Schwierigkeit des Verstehens ein. Als heutiger Mensch, besonders der westlichen Hemisphäre und Kulturkreiseses, bin ich mit einem dualistischen Weltbild tief in einer materiellen Philosophie verankert. Hier sprengt die Prajnaparamita, das Herz-Sutra, sämtliche Fesseln. Die Aussage: Es gibt kein [[Ich]], kein [[Selbst]], es gibt nur ein Sein, oder wie Thich Nhat Hanh einen neuen Ausdruck prägt: ein "Inter-Sein".
[[Leere]] bedeutet nun im Bezug auf uns als [[Mensch]], das es kein eigenständiges [[Selbst]] gibt, an das diese Sinne oder Skandhas gekoppelt ist. Vielmehr erkennt [[Avalokiteshvara]] in diesen Skandhas einen beständigen Strom bzw. Ströme, welche sich zudem auch noch gegenseitig bedingen. Nur ein Selbst, in einem herkömmlich Sinne wie heute allgemein verbreitet, nicht, also lässt sich nicht auffinden. Und hier setzt die Schwierigkeit des Verstehens ein. Als heutiger Mensch, besonders der westlichen Hemisphäre und Kulturkreiseses, bin ich mit einem dualistischen Weltbild tief in einer materiellen Philosophie verankert. Hier sprengt die Prajnaparamita, das Herz-Sutra, sämtliche Fesseln. Die Aussage: Es gibt kein [[Ich]], kein [[Selbst]], es gibt nur ein Sein, oder wie Thich Nhat Hanh einen neuen Ausdruck prägt: ein "Inter-Sein".


===Inter-Sein - Inter-being===
===Inter-Sein - Inter-Being===


Die fünf Skandhas der Form, der Empfindungen, der Wahrnehmungen, der geistigen Formkräfte und des Bewusstseins, all diese entdeckte Avalokiteshvara als Leer. Sie können nicht aus sich selbst heraus existieren. Sie bedingen und durchdringen einander. Das eine kann nicht ohne das andere existieren. Sowie das Blut nicht ohne Lungen extieren kann und umgekehrt. Alle ist miteinander verbunden in derart, das wenn ich eines rausnehmen würde, die anderen nicht mehr sein würden. Daher entwickelte sich der Begriff: Inter-Sein oder im englischen: Inter-Being. Diese Entdeckung gilt gleichermaßen für alle genannten Kräfte in der Prajnaparamita.  
Die fünf Skandhas der [[Form]], der Empfindungen, der [[Wahrnehmung]]en, der geistigen Formkräfte und des [[Bewusstsein]]s, all diese entdeckte [[Avalokiteshvara]] als [[Leer]]. Sie können nicht aus sich selbst heraus existieren. Sie bedingen und durchdringen einander. Das eine kann nicht ohne das andere existieren. Sowie das Blut nicht ohne Lungen existieren kann und umgekehrt. Alle ist miteinander verbunden in derart, das wenn ich eines raus nehmen würde, die anderen nicht mehr sein würden. Daher entwickelte sich der Begriff: Inter-Sein oder im Englischen: Inter-Being. Diese Entdeckung gilt gleichermaßen für alle genannten Kräfte in der Prajnaparamita.


===Lieben heißt vollkommenes Verstehen===
===Lieben heißt vollkommenes Verstehen===

Version vom 12. Mai 2015, 07:12 Uhr

Prajnaparamita (Sanskrit: prajnāpāramitā f.) Textgattung von Sūtras aus der buddhistischen Tradition des Mahāyāna. Die Prajnaparamita ist das Herz-Sutra. Das Herz der Vollkommen Weisheit oder des Vollkommenen Verstehens. Prajna wird gewöhnlich mit Weisheit übersetzt. Noch heute wird das Herz-Sutra täglich in Mahayana-Klöstern und Gemeinschaften rezitiert. Das Herz-Sutra wird als das Geschenk der Nicht-Angst betrachtet, da der darin genannte Bodhisattva seine Angst transzendiert hat.

Das Herz-Chakra - Anahata Chakra genannt

Das Herz-Sutra Prajnaparamita aus dem Buddhismus

Der Bodhisattva Avalokiteshvara,
tief im Strom vollkommenen Verstehens,
erhellte die fünf Skandhas
und fand sie gleichermaßen leer.
Dies durchdringend, überwand er alles Leiden.
Höre, Shariputra,
Form ist Leerheit, Leerheit ist Form,
Form ist nichts anderes als Leerheit,
Leerheit ist nichts anderes Form.
Dasselbe gilt für Empfindungen,
Wahrnehmungen, geistige Formkräfte und Bewusstsein.
Die Chakras im Menschen - Alles fließt wie die Griechen sagten - Pantha Rei
Höre, Shariputra,
alle Dharmas sind durch Leerheit gekennzeichnet.
Weder entstehen sie, noch vergehen sie,
sie sind weder rein noch unrein,
weder werden sie größer, noch werden sie kleiner.
Daher gibt es in der Leerheit weder Form
noch Empfindung, noch Wahrnehmung,
noch geistige Formkraft, noch Bewusstsein;
kein Auge, kein Ohr, keine Nase, keine Zunge,
keinen Körper, keinen Geist;
keine Form, keinen Klang,
keinen Geruch, keinen Geschmack,
kein Berührbares, kein Objekt des Geistes;
keinen Bereich der Elemente
(von den Augen bis zum Geist-Bewusstsein);
kein bedingtes Entstehen
und kein Erlöschen des bedingten Entstehens
(von Unwissenheit bis zum Alter und Tod);
kein Leiden, keinen Ursprung des Leidens;
kein Ende des Leidens und keinen Weg;
kein Verstehen, kein Erlangen.
Weil es kein Erlangen gibt, finden die Bodhisattvas,
in vollkommenem Verstehen ruhend,
keine Hindernisse in ihrem Geist.
Keine Hindernisse erlebend, überwinden sie die Angst,
befreien sich selbst für immer von Täuschung
und verwirklichen vollkommenens Nirvana.
Alle Buddhas der Vergangenheit,
Gegenwart und Zukunft
erlangen dank dieses vollkommenen Verstehens
volle, wahre und universale Erleuchtung.
Daher sollte man wissen, das vollkommenes Verstehen
das höchste Mantra ist, das Mantra ohnegleichen,
das alles Leiden aufhebt, die unzerstörbare Wahrheit.
Das Mantra der Prajnaparamita
sollte daher verkündet werden.
Das ist das Mantra:
Gate gate paragate
parasamgate
bodhi svaha.

Die Legende des Herz-Sutra

Nach einer Legende soll der Buddha selbst die Lehre von der Vollkommenheit des Verstehens offenbart haben. Da der Inhalt der Offenbarung für eigentlich alle damaligen Zeitgenossen zu schwierig gewesen sei, wurden die Schriften im Palast der Schlangen, Nagas, aufbewahrt. Nach langer Zeit fand sich in dem Gelehrten Nagarjuna ein Mensch, fähig in die Unterwelt hinab zusteigen und die Schriften, welche einen großen Schatz für die Menschheit darstellen, wieder ans Licht der Welt zu holen. Nagarjuna war einer der wichtigsten buddhistischen Philosophen Indiens und hat viele Kommentare zur Prajnaparamita - Literatur herausgegeben.

Das Mantra der Prajnaparamita

Gate gate paragate
parasamgate
bodhi svaha

Der Begriff "Vollkommenes Verstehen" der Prajnaparamita

Zentrale Begriffe der Prajnaparamita

Zentrale Begriffe der Prajnaparamita sind Leerheit bzw. Leere, Strom bzw. strömen, Angst überwinden, das Überwinden der Täuschung und verstehen bzw. sogar das vollkommenes Verstehen. Besonders letzteres wird hier als das "Mantra ohnegleichen" beschrieben. Dies ist das verheißungsvolle Geschenk das uns der Bodhisattva Avalokiteshvara macht. Bodhi bedeutet "erwacht sein" und Sattva heißt "Lebewesen". Ein Bodhisattva ist demnach ein erwachtes Lebewesen und der Name des Bodhisattva ist Avalokiteshvara. Manchmal wird er/sie auch als Avalokita bezeichnet. Im chinesischen ist der Name "Kwan Yin", im Vietnamesischen "Quan Am" und im Japanischen "Kannon". Die Bedeutung dieser Namen lautet sinngemäß: Der der das Weinen der Welt erhört und zur Hilfe eilt.

Leere - Leerheit

Buddhastatue in Bodhgaya (Bihar) in Indien

In gewissem Sinne eilt Avalokiteshvara zu uns Menschen heute und möchte uns vollkommenes Verstehen lehren. Er ist "tief im Strom vollkommenen Verstehens, erhellte die fünf Skandhas und fand sie gleichermaßen leer. Dies durchdringend, überwand er alles Leiden." So wird er uns dargestellt, das Ziel schon erreicht, also mit vollkommenen Verstehen. Die Skandhas sind die fünf Sinneswahrnehmungsorgane des Menschen: Augen, Nase, Ohren, Haut und Mund. Die dazugehörigen Sinneswahrnehmungsfähigkeiten: Sehen, Riechen, Hören, Tasten und Schmecken. In seinen Untersuchungen, vielleicht besser ausgedrückt in seinen Meditationen erhellte der Bodhisattva, diese Skandhas. Das bedeutet er erkannte ihre wahre Natur. Normalerweise denkt der Mensch er sei ein eigenständiges und unabhängiges Selbst. Seine Sinne gehören zu einem Selbst und sind untrennbar davon. Avalokiteshvara entdeckt aber das diese Leer sind. Was soll nun Leere bedeuten? Wenn ich zum Beispiel eine Kanne Milch in der Hand halte und ich dich frage: Ist diese Kanne voll? Dann würdest du diese beantworten mit: "Ja, sie ist voll." Oder: "Ja, sie ist voller Milch." Wenn ich nun die Milchkanne entleere und reinige, dich erneut frage, ist diese Kanne voll oder leer? Dann würdest du antworten: "Ja, sie ist leer." Könntest du nun aber antworten, von was diese Kanne Leer ist? Wenn du vorher schon wusstest, das Milch darin war, könntest du antworten: "Sie ist leer von Milch." Hätte ich dir aber von Anfang an nur eine leere Kanne gezeigt, hättest du immer nur antworten können: "Ja, sie ist leer." Aber nur selten fragt man sich weiter: "Leer von was?" Eine spannende Frage.

Leere bedeutet nun im Bezug auf uns als Mensch, das es kein eigenständiges Selbst gibt, an das diese Sinne oder Skandhas gekoppelt ist. Vielmehr erkennt Avalokiteshvara in diesen Skandhas einen beständigen Strom bzw. Ströme, welche sich zudem auch noch gegenseitig bedingen. Nur ein Selbst, in einem herkömmlich Sinne wie heute allgemein verbreitet, nicht, also lässt sich nicht auffinden. Und hier setzt die Schwierigkeit des Verstehens ein. Als heutiger Mensch, besonders der westlichen Hemisphäre und Kulturkreiseses, bin ich mit einem dualistischen Weltbild tief in einer materiellen Philosophie verankert. Hier sprengt die Prajnaparamita, das Herz-Sutra, sämtliche Fesseln. Die Aussage: Es gibt kein Ich, kein Selbst, es gibt nur ein Sein, oder wie Thich Nhat Hanh einen neuen Ausdruck prägt: ein "Inter-Sein".

Inter-Sein - Inter-Being

Die fünf Skandhas der Form, der Empfindungen, der Wahrnehmungen, der geistigen Formkräfte und des Bewusstseins, all diese entdeckte Avalokiteshvara als Leer. Sie können nicht aus sich selbst heraus existieren. Sie bedingen und durchdringen einander. Das eine kann nicht ohne das andere existieren. Sowie das Blut nicht ohne Lungen existieren kann und umgekehrt. Alle ist miteinander verbunden in derart, das wenn ich eines raus nehmen würde, die anderen nicht mehr sein würden. Daher entwickelte sich der Begriff: Inter-Sein oder im Englischen: Inter-Being. Diese Entdeckung gilt gleichermaßen für alle genannten Kräfte in der Prajnaparamita.

Lieben heißt vollkommenes Verstehen

Dies alles durchdringend und erkennend, das es kein Selbst gibt, lösten sich alle Widerstände auf, egal ob im Bereich Sinneswahrnehmung, im geistigen Bereich, egal. Somit verschwand auch jegliche Angst. Verstehen als Fluss, als ein beständiges Strömen ohne Hindernisse, und weniger als ein festhalten an Wahrheiten, das meint der Bodhisattva mit vollkommen Verstehen. Und dieser beständige Fluss, der letztendlich nur erfahren werden kann und weniger beschrieben, ist die Liebe selber. Wenn man also etwas wirklich verstehen möchte in seinem Leben, sei es der eigene Partner, ein Baum in der Natur oder man selber, gilt es, sich ganz mit diesem zu vereinigen, ganz zu lieben, damit zu verschmelzen um es ganz "verstehen" zu können. Vielleicht kann die nächste Geschichte dies auf einfachere Art und Weise besser veranschaulichen.

Vollkommenes Verstehen oder die Geschichte vom Salzkorn und dem Meer

Es gibt eine alte Geschichte über ein Salzkorn, das wissen wollte, wie salzig das Meer eigentlich ist. Um dies in Erfahrung zu bringen, sprang es ins Meer und wurde eins mit dem Wasser. Auf diese Weise erlangte das kleine Salzkorn vollkommenes Verstehen.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Seminare

Atem-Praxis

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Natur und Wandern

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