Kshatriya: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 29. Juli 2023, 15:58 Uhr

Kshatriya (Sanskrit: क्षत्रिय kṣatriya m.) Krieger, Angehöriger der zweiten Kaste bzw. des Kriegerstandes. Diesem Stand gehörten auch die Fürsten und Könige an.

Der Svayamvara von Draupadi, Arjuna schießt auf den Fisch.

Kshatriya क्षत्रिय kṣatriya Aussprache

Hier kannst du hören, wie das Sanskritwort Kshatriya, क्षत्रिय, kṣatriya ausgesprochen wird:


Swami Sivananda über Kshatriya

Auszüge aus dem Buch "Lord Krishna, His Lilas and Teachings" von Swami Sivananda, The Divine Life Society Publication. Nacherzählung der Geschichte "Aufgaben und Lebensweise eines Kshatriya"

Ein Herrscher sollte weise und mutig sein und sein Volk wie ein Vater vor Unbill schützen. Dank seiner Klugheit weiß er sich selbst zu helfen und hilft auch anderen, gleich einem Elefantenbullen, der sich zuerst selbst befreit und dann den anderen Elefanten hilft. Ein Kshatriya, der seine Aufgabe so erfüllt, lässt alle Fehler und Sünden hinter sich und gelangt nach seinem physischen Tod in die Himmelswelt Indras. Ein Kshatriya in einer Notlage kann wie ein Vaishya der Landwirtschaft oder der Jagd nachgehen oder wie ein Brahmane leben. Der Vaishya kann in Notsituationen den Tätigkeiten eines Shudra nachgehen, der Shudra zum Beispiel vom Herstellen geflochtener Matten leben. Doch wenn man die Notlage überwunden hat, sollte man seinen Lebensunterhalt nicht mehr mit solchen unpassenden Tätigkeiten bestreiten.

Über Kshatriya

Kshatriya ist also ein Krieger, Kshatriya ist jemand, der sich engagiert, der sich bemüht, der sich einsetzt. Kshatriya ist jemand, der sich einsetzt für die gute Sache, der kämpft für Gerechtigkeit, der sich engagiert für Ökologie, für Umweltschutz, der sich in der Politik engagiert usw., der auch bereit ist, dafür zu kämpfen und sich zu bemühen.

Im alten Indien waren Kshatriyas eben auch oft die Krieger, die auch die Beschützer waren, die dafür sorgten, dass Banden und Räuberbanden nicht die ganzen Bauern und die ganzen Handwerker ausraubten und umbrachten. So waren Kshatriyas nötig. Im alten Indien gab es eine Phase, da gab es Kasten, die erblich waren, aber so, wie es in der Bhagavad Gita und auch in den anderen Schriften steht, sind Kasten nicht von Geburt vorgegeben, sondern orientire sich an den Hauptmotivationen der Menschen.

In diesem Sinne, jemand, der es einfach haben will, dem es hauptsächlich um Kama geht, Sinnesbefriedigung, und der kein zu kompliziertes Leben haben will, der wird zum Shudra. Shudra wäre dann ein Mensch, der einfache Arbeiten verrichtet, und dem es darum geht, Essen, Trinken, Schlafen, Sexualität, einfaches Leben, schöne Wohnung, ein paar Sinnesbefriedigungen zu haben. Wenn er das hat und vielleicht noch der Fußballverein gewinnt und das Wetter ganz schön ist, dann ist er ganz zufrieden.

Dann gibt es Menschen, denen geht es darum, irgendwo besser zu sein als andere, die mehr Geld haben wollen, die für sich selbst intensiv tätig sind, das wären die Vaishyas. Als dritte gibt es solche, die engagieren sich für andere und kämpfen für andere und bemühen sich, haben dort große Energie, sind auch bereit, durch Widerstände hindurchzugehen, sind auch bereit, Kritik usw. einzustecken, das wären die Kshatriyas. Und dann gibt es solche, denen ist die spirituelle Entwicklung am wichtigsten, denen fällt es nicht schwer, viel zu praktizieren, viel Asanas, Pranayama, Meditation zu üben, und sie sehnen sich nur danach, mehr zu praktizieren. Und wenn sie Zeit haben, praktizieren sie auch mehr. Das wären die Brahmanas.

Ein spiritueller Aspirant ist typischerweise eine Mischung aus allem. Er hat Kama, Wunsch nach Sinnesbefriedigung, nach schönen Dingen. Er hat den Wunsch auch nach Artha, nach gewisser Anerkennung und finanzieller Absicherung, wie ein Vaishya. Er hat zum dritten auch den Wunsch nach Dharma, sich zu engagieren, um etwas Gutes, Gerechtes usw., er ist also wie ein Kshatriya. Und er hat des Weiteren auch den Wunsch, intensiv zu praktizieren, Gott zu verwirklichen, ist also auch Brahmana.

In diesem Sinne hast auch du den Kshatriya in dir, jemand, der bereit ist, sich zu engagieren, jemand, der bereit ist zu kämpfen und sich zu bemühen. Er kämpft mit Ahimsa, mit Nicht-Verletzen, das ist eben, was yogamäßig ist. Ein Yogi ist also kein Krieger mit Schwert und auch keiner, der jemand anderes umbringt, sondern Kshatriya im Sinne von jemand, der sich bemüht, sich engagiert, sich einsetzt, auch bereit ist, durch Widerstände hindurchzugehen und nicht gleich eingeschnappt sagt: „Das mache ich nicht mehr, ich gebe meinen Posten ab. Sollen sich doch die anderen darum kümmern.“

Ein Kshatriya ist jemand, der sich wirklich einsetzt und weitermacht. Diese Kshatriya-Natur gilt es auch zu kultivieren, Mut zu haben, heldenhaft zu sein, weiterzumachen, durchzuhalten, zum Wohl einer guten Sache, aber mit Maitri, mit Mitgefühl, mit Karuna, mit Liebe, und auch wiederum mit Mitleid, und vor allem mit Prema, mit großer Liebe. (Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Kshatriya)

Siehe auch

Literatur

  • Dowson, John: A Classical Dictionary of Hindu Mythology and Religion – Geography, History and Religion; D.K.Printworld Ltd., New Delhi, India, 2005
  • Bhagavad Gita, Teil der Mahabharata, mit Einführung in die Mahabharata

Weblinks

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