Wandel: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Uhr als Beispiel ===
=== Uhr als Beispiel ===


Ich verwende gern das Beispiel einer Uhr. Bin ich die Uhr? Nein, ich bin nicht die Uhr. Warum bin ich nicht die Uhr?  
Ich verwende gern das Beispiel einer [[Uhr]]. Bin ich die Uhr? Nein, ich bin nicht die Uhr. Warum bin ich nicht die Uhr?  


* Erstens, weil sie dem Wandel unterworfen ist. Im Laufe der Zeit gibt es mehr Kratzer, im Laufe der Zeit läuft sie nicht mehr, irgendwann ist sie kaputt. Irgendwann geht das Armband kaputt. An dieser Uhr habe ich schon das zweite oder dritte Armband, weil die alle kaputtgegangen sind. Irgendwann kann man das Armband nicht mehr erneuern.  
* Erstens, weil sie dem Wandel unterworfen ist. Im Laufe der Zeit gibt es mehr Kratzer, im Laufe der Zeit läuft sie nicht mehr, irgendwann ist sie kaputt. Irgendwann geht das Armband kaputt. An dieser Uhr habe ich schon das zweite oder dritte Armband, weil die alle kaputtgegangen sind. Irgendwann kann man das Armband nicht mehr erneuern.  
* Zweitens ist die Uhr ohne Intelligenz, deshalb bin ich sie nicht. Die Uhr ist räumlich und zeitlich begrenzt. Sie ist der Gegenstand der Wahrnehmung. Ich kann sie anschauen. Ich kann sie hören, eventuell riechen, schmecken, fühlen, das heißt ich nehme die Uhr wahr. Sie ist unbeständig und endlich.  
* Zweitens ist die Uhr ohne [[Intelligenz]], deshalb bin ich sie nicht. Die Uhr ist räumlich und zeitlich begrenzt. Sie ist der Gegenstand der [[Wahrnehmung]]. Ich kann sie anschauen. Ich kann sie [[hören]], eventuell riechen, schmecken, [[fühlen]], das heißt ich nehme die Uhr wahr. Sie ist [[unbeständig]] und [[endlich]].  


=== Der Intellekt ist unbeständig - du bleibst gleich ===
=== Der Intellekt ist unbeständig - du bleibst gleich ===


Genauso ist auch der Intellekt. Der Intellekt ist zum einem dem Wandel unterworfen. Mal siehst du klarer, mal siehst du nicht so klar. Mal erkennst du das eine, mal erkennst du das andere. Mal interpretierst du etwas in die eine Richtung, mal in die andere Richtung. Mal triffst du eine solche Entscheidung, mal eine andere Entscheidung. Mal sind das deine tiefen Beweggründe, mal etwas anderes. Ständig dem Wandel unterworfen aber du bleibst gleich. Der Intellekt allein ist ohne Intelligenz. Du kannst auch einen Moment lang reines Bewusstsein haben ohne Intellekt. Und wenn der Intellekt alleine wäre, könnte er ohne Intelligenz auch nichts machen. Das Bewusstsein geht ohne Intellekt, aber Intellekt geht nicht ohne Bewusstsein. Intellekt hat kein Bewusstsein. Das Bewusstsein ist unbegrenzt, der Intellekt ist begrenzt. Du kannst nur einen kleinen Teil verstehen und der Intellekt schafft auch Begrenzungen.  
Genauso ist auch der Intellekt. Der Intellekt ist zum einem dem Wandel unterworfen.  
 
* Mal siehst du klarer, mal siehst du nicht so [[klar]].  
* Mal erkennst du das eine, mal erkennst du das andere.  
* Mal interpretierst du etwas in die eine Richtung, mal in die andere Richtung.  
* Mal triffst du eine solche [[Entscheidung]], mal eine andere Entscheidung.  
* Mal sind das deine tiefen [[Beweggrund|Beweggründe]], mal etwas anderes.  
 
Ständig dem Wandel unterworfen aber du bleibst gleich. Der [[Intellekt]] allein ist ohne Intelligenz. Du kannst auch einen Moment lang reines [[Bewusstsein]] haben ohne Intellekt. Und wenn der Intellekt alleine wäre, könnte er ohne Intelligenz auch nichts machen. Das Bewusstsein geht ohne Intellekt, aber Intellekt geht nicht ohne Bewusstsein. Intellekt hat kein Bewusstsein. Das Bewusstsein ist unbegrenzt, der Intellekt ist begrenzt. Du kannst nur einen kleinen Teil verstehen und der Intellekt schafft auch [[Begrenzung]]en.  


=== Der Intellekt schafft Grenzen - du bist unbegrenzt ===
=== Der Intellekt schafft Grenzen - du bist unbegrenzt ===


Intellekt kommt vom Lateinischen „interlegere“, was auseinander lesen bedeutet. Der Intellekt schafft Grenzen. Er ist begrenzt und schafft selbst Grenzen. Aber du selbst erfährst dich selbst, wenn du begrenzt bist. Daher bist du unbegrenzt. Du kannst den Intellekt wahrnehmen. Du kannst dir bewusst sein, was der Intellekt gerade denkt oder nicht denkt.  
Intellekt kommt vom Lateinischen „interlegere“, was auseinander lesen bedeutet. Der Intellekt schafft [[Grenze]]n. Er ist begrenzt und schafft selbst Grenzen. Aber du selbst erfährst dich selbst, wenn du begrenzt bist. Daher bist du unbegrenzt. Du kannst den Intellekt wahrnehmen. Du kannst dir [[bewusst]] sein, was der Intellekt gerade denkt oder nicht denkt.  


=== Du bist nicht der Intellekt - beobachten ihn ===
=== Du bist nicht der Intellekt - beobachten ihn ===


In tiefer Meditation kannst du Sakshi Bhav einnehmen, die Einstellung eines Beobachters. Du kannst beobachten, was der Intellekt gerade denkt und gedacht hat. Du bist etwas anderes als der Intellekt, weil du das Wirken des Intellekts beobachten kannst. Du bist nicht der Intellekt und der Intellekt ist unbeständig, mal klarer, mal unklarer. Davon spricht Shankara an mehreren Stellen im Viveka Chudamani. Denke darüber nach. Mache es dir bewusst. Du bist noch nicht mal der von Shankara an anderer Stelle so hochgelobte Intellekt Buddhi.
In tiefer [https://www.yoga-vidya.de/meditation/ Meditation] kannst du [[Sakshi Bhav]] einnehmen, die Einstellung eines [[Beobachter]]s. Du kannst [[beobachten]], was der Intellekt gerade denkt und gedacht hat. Du bist etwas anderes als der Intellekt, weil du das Wirken des Intellekts beobachten kannst. Du bist nicht der Intellekt und der Intellekt ist unbeständig, mal klarer, mal unklarer. Davon spricht Shankara an mehreren Stellen im [https://schriften.yoga-vidya.de/viveka-chudamani/ Viveka Chudamani]. Denke darüber nach. Mache es dir bewusst. Du bist noch nicht mal der von Shankara an anderer Stelle so hochgelobte Intellekt - [[Buddhi]].


==Siehe auch==
==Siehe auch==
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===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/ganzheitliche-massage-ausbildung-baustein Ganzheitliche Massage Ausbildung Seminare]===
===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/ganzheitliche-massage-ausbildung-baustein Ganzheitliche Massage Ausbildung Seminare]===
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==Zusammenfassung==
==Zusammenfassung==



Aktuelle Version vom 29. Juli 2023, 16:28 Uhr

Wandel‏‎ bezeichnet ein Grundprinzip des Lebens, alles ist im Wandel, alles ist in Veränderung. "Panta rhei" heißt es im alten Griechenland, "alles fließt". Im Yoga heißt es, alles ist in Parinama, in ständiger Veränderung.

Wandel‏‎ - erläutert vom Yoga Standpunkt aus

Trotz Wandel im Gleichgewicht sein

Die drei Aspekte der indischen Trinität oder der Hindu-Trinität ist Brahma, Vishnu und Shiva. Brahma ist der Schöpfer, Shiva ist der Zerstörer und Vishnu ist das Gleichgewicht zwischen Schöpfung und Zerstörung. Aber selbst das Gleichgewicht, das Erhalten ist in ständigem Wandel. Was scheinbar gleich bleibt, ist ebenfalls in ständigem Wandel. Akzeptiere den Wandel in deinem Leben, versuche nicht, dich dem Wandel zu sehr entgegen zu stemmen, sondern habe ein Gleichgewicht, das den Wandel mit einschließt und sei immer wieder bereit zu neuem Aufbruch.

Video - Wandel‏‎

Hier findest du ein Vortragsvideo mit dem Thema Wandel‏‎:

Erfahre einiges zum Thema Wandel‏‎ in diesem Videovortrag. Der Yogalehrer Sukadev spricht hier über Wandel‏‎ von Gesichtspunkten des klassischen Yoga aus.

Viveka Chudamani - Die Erkenntnishülle ist dem Wandel unterworfen

Nur eines ist relativ sicher: Die ständige Veränderung

- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 206 von Sukadev Bretz -

Die Wissenshülle - Vijnanamaya Kosha - kann aus folgenden Gründen nicht das Höchste Selbst sein: sie ist dem Wandel unterworfen, sie ist an sich ohne Intelligenz, sie ist begrenzt, sie ist Gegenstand der Wahrnehmung, sie ist unbeständig.

Unterscheide zwischen Selbst und Nichtselbst

Hier wendet Shankara die Kriterien zur Unterscheidung zwischen Selbst und Nichtselbst auf Vijnanamaya Kosha, die Wissenshülle an.

Atma Anatma Viveka ist eine der wichtigen Unterscheidungen, die Shankara uns immer wieder verdeutlicht. Was unterscheidet man? Man unterscheidet zwischen dem Selbst und dem Nichtselbst. Das, was dem Wandel unterworfen ist:

Uhr als Beispiel

Ich verwende gern das Beispiel einer Uhr. Bin ich die Uhr? Nein, ich bin nicht die Uhr. Warum bin ich nicht die Uhr?

  • Erstens, weil sie dem Wandel unterworfen ist. Im Laufe der Zeit gibt es mehr Kratzer, im Laufe der Zeit läuft sie nicht mehr, irgendwann ist sie kaputt. Irgendwann geht das Armband kaputt. An dieser Uhr habe ich schon das zweite oder dritte Armband, weil die alle kaputtgegangen sind. Irgendwann kann man das Armband nicht mehr erneuern.
  • Zweitens ist die Uhr ohne Intelligenz, deshalb bin ich sie nicht. Die Uhr ist räumlich und zeitlich begrenzt. Sie ist der Gegenstand der Wahrnehmung. Ich kann sie anschauen. Ich kann sie hören, eventuell riechen, schmecken, fühlen, das heißt ich nehme die Uhr wahr. Sie ist unbeständig und endlich.

Der Intellekt ist unbeständig - du bleibst gleich

Genauso ist auch der Intellekt. Der Intellekt ist zum einem dem Wandel unterworfen.

  • Mal siehst du klarer, mal siehst du nicht so klar.
  • Mal erkennst du das eine, mal erkennst du das andere.
  • Mal interpretierst du etwas in die eine Richtung, mal in die andere Richtung.
  • Mal triffst du eine solche Entscheidung, mal eine andere Entscheidung.
  • Mal sind das deine tiefen Beweggründe, mal etwas anderes.

Ständig dem Wandel unterworfen aber du bleibst gleich. Der Intellekt allein ist ohne Intelligenz. Du kannst auch einen Moment lang reines Bewusstsein haben ohne Intellekt. Und wenn der Intellekt alleine wäre, könnte er ohne Intelligenz auch nichts machen. Das Bewusstsein geht ohne Intellekt, aber Intellekt geht nicht ohne Bewusstsein. Intellekt hat kein Bewusstsein. Das Bewusstsein ist unbegrenzt, der Intellekt ist begrenzt. Du kannst nur einen kleinen Teil verstehen und der Intellekt schafft auch Begrenzungen.

Der Intellekt schafft Grenzen - du bist unbegrenzt

Intellekt kommt vom Lateinischen „interlegere“, was auseinander lesen bedeutet. Der Intellekt schafft Grenzen. Er ist begrenzt und schafft selbst Grenzen. Aber du selbst erfährst dich selbst, wenn du begrenzt bist. Daher bist du unbegrenzt. Du kannst den Intellekt wahrnehmen. Du kannst dir bewusst sein, was der Intellekt gerade denkt oder nicht denkt.

Du bist nicht der Intellekt - beobachten ihn

In tiefer Meditation kannst du Sakshi Bhav einnehmen, die Einstellung eines Beobachters. Du kannst beobachten, was der Intellekt gerade denkt und gedacht hat. Du bist etwas anderes als der Intellekt, weil du das Wirken des Intellekts beobachten kannst. Du bist nicht der Intellekt und der Intellekt ist unbeständig, mal klarer, mal unklarer. Davon spricht Shankara an mehreren Stellen im Viveka Chudamani. Denke darüber nach. Mache es dir bewusst. Du bist noch nicht mal der von Shankara an anderer Stelle so hochgelobte Intellekt - Buddhi.

Siehe auch

Weitere Begriffe im Kontext mit Wandel‏‎

Einige Wörter, die vielleicht nicht direkt zu tun haben mit Wandel‏‎, aber vielleicht doch von Relevanz sein können, sind unter anderem Waldbewohner‏‎, Wahlfreiheit, Wagen‏‎, Wandelnd‏‎, Warenhaus‏‎, Warum‏‎.

Wandel‏‎ Ergänzungen

Hast du Ergänzungen oder Verbesserungsvorschläge zu diesem Artikel über Wandel‏‎ ? Wir freuen uns über deine Vorschläge per Email an wiki(at)yoga-vidya.de.

Literatur

Seminare

Ganzheitliche Massage Ausbildung Seminare

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Du lernst verschiedene Massage-Sequenzen ausführlich und kompetent weiterzugeben.
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- 30 Minuten-Sequenz der klassischer Massage (Petrisage und Friktionen )
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Lerne in dieser Massage Ausbildung die intuitive Ganzkörpermassage systematisch kennen. In dieser Massage Ausbildung lernst du Massage Techniken, die gute Wirkungen zeigen. Alte Blockierungen und Ver…
Christin Gopika Friedla, Alina Wolkenhauer

Zusammenfassung

Das Substantiv Wandel‏‎ ist ein Begriff, der in Zusammenhang steht mit Bewegung und kann interpretiert werden vom Standpunkt von Yoga, Meditation, Ayurveda, Spiritualität, humanistische Psychologie.