Menschlicher Geist: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 1. August 2021, 07:59 Uhr
Menschlicher Geist - Der menschliche Geist kann als Zusammenschluss von intellektuellen und mentalen Kompetenzen eines Menschen beschrieben werden. Er umfasst die Wahrnehmung, das Gedächtnis und logische Schlussfolgerungen. Erfahre mehr über die einzelnen Komponenten des menschlichen Geistes im Yoga.
Das Yoga-Modell des menschlichen Geistes
- Abschnitt aus dem Buch "Erfolgreich leben und Gott verwirklichen" von Swami Sivananda -
Das menschliche Denkprinzip wird im Sanskrit Antahkarana genannt. Antahkarana, das innere Werkzeug, ist ein Überbegriff für das Modell des menschlichen Geistes. Er umfasst einfaches Denkprinzip, Intellekt, Erinnerung und Ich-Identifikation (Manas, Buddhi, Chitta, Ahamkara). Dies sind aber nur verschiedene Bezeichnungen für verschiedene Funktionen des einen Antahkarana.
Antahkarana heißt wörtlich "inneres" (Antar) Instrument (Karana)", inneres Funktionsgefüge der Psyche, inneres Organ; Bereich der inneren Wahrnehmung des Menschen. Es ermöglicht dem Menschen zu denken, zu empfinden, zu unterscheiden und zu erinnern. Das Antahkarana besteht aus:
- 1. Manas: Denkprinzip, Worte, Bilder, Gefühle, Wünsche, Eindrücke;
- 2. Buddhi: Vernunft, Intellekt, Wille; analysiert und bestimmt;
- 3. Chitta: Unterbewusstsein, Gedächtnis; vergleicht mit gespeicherten Erfahrungen;
- 4. Ahamkara: Ich-Bewusstsein, Ego, Ich-Gedanke; identifiziert.
• Darüber, dies alles transzendierend und doch das Bewusstsein hinter allem ist Atman, das Selbst.
Als Manifestation der Urnatur (Prakriti) ist Antahkarana an sich leblos. Weil das Bewusstsein des Selbst, (Atman), sich in ihm reflektiert, erscheint es als aktiv und tätig. Ahamkara ist das Ego, der Ich-Gedanke. Buddhi ist verantwortlich für das Fällen von Entscheidungen. Dazu werden Intellekt, Vernunft und Wille benötigt, was ebenfalls ein Teil von Buddhi ist. Manas, das Denkprinzip sorgt für eine gewisse Unentschlossenheit, die durch die Wechselwirkung von einfachem Denken, Wahrnehmung und Gefühlen entsteht. Chitta hilft, uns zu erinnern. Dabei spielen unser Unterbewusstsein, Gedächtnis, unsere Fähigkeiten und Ängste eine wichtige Rolle.
Im Vedanta ist Chitta nur ein Bestandteil des Geistes, nämlich das Unterbewusstsein und Gedächtnisspeicher. In der Sankhya Philosophie steht der Begriff Chitta aber gleichzeitig auch für den ganzen Geist, also das gesamte Antahkarana. Der Begriff Geist (Chitta) umfasst in diesem Kontext alle psychologischen Phänomene wie Gefühle, Wahrnehmungen, Denken, Urteilen, Unterscheiden, Vorstellen und ebenso alle Aktivitäten des Unterbewussten. Chitta in der Sankhya-Definition umfasst also Manas (Wahrnehmung), Buddhi (Unterscheidung) und Ahamkara (Ego) und das Unterbewusstsein.
Modell des menschlichen Geistes:
- Atman – das Selbst, das reine Bewusstsein hinter allem. In der Sankhya-Philosophie wird hierfür auch der Begriff „Purusha“ (Bewusstsein) verwendet.
- Antahkarana – das „innere Instrument“, Denkprinzip, Denkorgan, einschließlich aller Funktionen der Psyche, des Intellekts, des Bewussten und Unter- und Unbewussten. In der Sankhya-Philosophie auch mit „Chitta“ (Geist) bezeichnet
- Ahamkara – „Ich-Macher“, Ich-Identifikation; Ego
- Buddhi – Intellekt, Urteilsvermögen, Willens-, Entscheidungskraft, rationales Denken
- Manas – das einfache, quasi automatisch-instinktive Denken; Wahrnehmung, Gefühle; hier kommen die Sinneseindrücke an, werden bewusst wahrgenommen
- Chitta – Unterbewusstsein; Erinnerung; Gedächtnis
Siehe auch
Literatur
- Sukadev Bretz: Meditieren lernen in 10 Wochen - Übungsbuch mit MP3-CD
- Sukadev Bretz: Die Yoga Weisheit des Patanjali für Menschen von heute
- Sukadev Bretz, Ulrike Schöber: Der Pfad zur Gelassenheit
- Swami Sivananda: Sadhana - Ein Lehrbuch mit Techniken zur spirituellen Vollkommenheit
- Swami Sivananda: Inspiration und Weisheit
- Swami Sivananda: Erfolgreich leben und Gott verwirklichen
Seminare
Gesundheit, Heilung und Yoga
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