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'''Coolness'' ist eine Mischung von [[Lässigkeit]], [[Gelassenheit]], [[Unbekümmertheit]] und [[Modebewusstsein]]. Coolness ist ein Ausdruck, der aus dem Englischen über die [[Jugendsprache]] Eingang in die [[Umgangssprache]] gefunden hat. Coolness ist die Fähigkeit, ruhig und umsichtig zu reagieren. Coolness steht auch für [[Lässigkeit]], für Mode, für Popularität. Coolness ist Understatement mit hoher Wirkung. Cool zu sein, heißt [[lässig]] zu wirken, souverän zu sein, zu wissen was angebracht ist. Coolness gilt gerade in der [[Jugendkultur]] als erstrebenswerte [[Eigenschaft]], ja sogar Lebenseinstellung und Ideal. Wer [[cool]] ist, ist in. Uncool zu sein bzw. uncool zu wirken, das ist das wovor Jugendliche [https://www.yoga-vidya.de/yoga-psychologie/einsatzbereiche/beschwerdebilder/angst/ Angst] haben. Coolness ist eine Gegenreaktion der Jugendkultur auf die Emotionalität und die Aufgeregtheit der 1968er Jahre. | '''Coolness''' ist eine Mischung von [[Lässigkeit]], [[Gelassenheit]], [[Unbekümmertheit]] und [[Modebewusstsein]]. Coolness ist ein Ausdruck, der aus dem Englischen über die [[Jugendsprache]] Eingang in die [[Umgangssprache]] gefunden hat. Coolness ist die Fähigkeit, ruhig und umsichtig zu reagieren. Coolness steht auch für [[Lässigkeit]], für Mode, für Popularität. Coolness ist Understatement mit hoher Wirkung. Cool zu sein, heißt [[lässig]] zu wirken, souverän zu sein, zu wissen was angebracht ist. Coolness gilt gerade in der [[Jugendkultur]] als erstrebenswerte [[Eigenschaft]], ja sogar Lebenseinstellung und Ideal. Wer [[cool]] ist, ist in. Uncool zu sein bzw. uncool zu wirken, das ist das wovor Jugendliche [https://www.yoga-vidya.de/yoga-psychologie/einsatzbereiche/beschwerdebilder/angst/ Angst] haben. Coolness ist eine Gegenreaktion der Jugendkultur auf die Emotionalität und die Aufgeregtheit der 1968er Jahre. | ||
==Begriffsherkunft Coolness== | ==Begriffsherkunft Coolness== |
Version vom 20. Oktober 2014, 05:30 Uhr
Coolness ist eine Mischung von Lässigkeit, Gelassenheit, Unbekümmertheit und Modebewusstsein. Coolness ist ein Ausdruck, der aus dem Englischen über die Jugendsprache Eingang in die Umgangssprache gefunden hat. Coolness ist die Fähigkeit, ruhig und umsichtig zu reagieren. Coolness steht auch für Lässigkeit, für Mode, für Popularität. Coolness ist Understatement mit hoher Wirkung. Cool zu sein, heißt lässig zu wirken, souverän zu sein, zu wissen was angebracht ist. Coolness gilt gerade in der Jugendkultur als erstrebenswerte Eigenschaft, ja sogar Lebenseinstellung und Ideal. Wer cool ist, ist in. Uncool zu sein bzw. uncool zu wirken, das ist das wovor Jugendliche Angst haben. Coolness ist eine Gegenreaktion der Jugendkultur auf die Emotionalität und die Aufgeregtheit der 1968er Jahre.
Begriffsherkunft Coolness
Das Wort Coolness kommt aus dem Englischen. Es ist das Substantiv von cool.
Amerikanischer Ursprung des Wortes Coolness
Das Wort Coolness geht ursprünglich auf die Sklaverei in den USA zurück. Die schwarzen Sklaven mussten Coolness zeigen, um der Unterdrückung der Weißen etwas entgegen setzen zu können. Sie mussten bei allen Zumutungen einen kühlen Kopf bewahren. So bedeutete Coolness einen kühlen Kopf bewahren, seine Gefühle nicht zu zeigen, sich zusammenzureißen.
In den 1950er Jahren gab es die Beat-Generation. Diese hat diese Haltung der Coolness imitiert und ausgebaut. So begann der Begriff, die Bedeutung von Distanziertheit, Abgehobensein von der Normalgesellschaft anzunehmen.
Schließlich entdeckte die Werbeindustrie das Konzept der Coolness - Coolness wurde zum Namen für eine bestimmte Subkultur mit eigener Mode...
Verwendung des Begriffs Coolness im Deutschen
Zum ersten Mal stand das Wort cool 1980 im Duden, d.h. also es wurde in die späten 1970er Jahren in die Jugendsprache aufgenommen. Der Ausdruck Coolness bedeutete ursprünglich so etwas wie Kaltblütigkeit, Gelassenheit, Ruhe, Unaufgeregtheit. Schrittweise hat der Ausdruck Coolness alle möglichen Bedeutungen angenommen, die in der Jugendkultur als positiv angesehen werden. Coolness umfasste dann auch Lässigkeit, eine gewisse Überlegenheit. Coolness wurde dann auch mit einem bestimmten Stil identifiziert, ein bestimmter Kleidungsstil, eine bestimmte Körperhaltung. So ist Coolness auch eine bestimmte Form von Mode. Cool zu sein heißt auch irgendwo überlegen zu sein.
Ziel vieler Jugendlicher ist es cool zu sein. Grässlich ist es, uncool zu sein. Der Ausdruck Cool wird heutzutage als Ausruf der Bewunderung verwendet oder auch einfach für "super", "klasse", "großartig", "toll" - cool eben...
Allerdings ist heute der Begriff cool schon so häufig gebraucht, dass ältere Jugendliche den Begriff cool schon für uncool halten, und es mehr die 8-12-Jährigen sind, die unbedingt cool sein wollen...
Bestandteile des Begriffs Coolness
Coolness umfasst also im Wesentlichen die Kategorien Gelassenheit, Überlegenheit, eine bestimmte Mode und einfach Großartigkeit. Was in allen Aspekten der Coolness eine Rolle spielt, ist eine gewisse Lässigkeit und Unaufgeregtheit - die aber im Gegensatz zum ängstlichen Bemühen viele Jugendlichen steht, cool zu sein bzw. zu wirken und ja nicht als uncool eingestuft zu werden. Im Begriff Coolness ist ein Spannungsfeld eingebaut zwischen dem Ideal der Lässigkeit und Souveränität und dem Zwang, sich an Konventionen halten zu müssen, um nicht uncool zu gelten.
Coolness als Lässigkeit und Souveränität
Coolness im Sinn von Lässigkeit heißt, dass man seinen Weg geht, ohne sich zu sehr um die Meinung anderer zu kümmern. Coolness ist hier das Ideal der Selbstbestimmtheit, der Selbstverwirklichung, der Souveränität. Man tut, was man zu tun hat und braucht von niemandem Bestätigung. So kann man ganz entspannt im Hier und Jetzt sein, das Leben genießen, sein Leben so gestalten, wie man will, sich von nichts zu sehr beeinflussen lassen. In diesem Sinne gelten gerade manche Künstler als cool, sowie natürlich auch Jugendliche, die sich nicht um die Meinung von Autoritätspersonen kümmern. Coolness in diesem Sinnen heißt auch Unangepasstheit. Coolness kann dabei auch in Richtung Spleen gehen, Sonderling, Außenseitertum - was anderen Aspekten der Bedeutung von Coolness widerspricht. Letztlich verkörpert der Vagabund, auch der Sadhu (Wandermönch), der sich nicht um die Meinung anderer schert, einen Aspekt der Coolness ziemlich extrem.
Coolness als Gelassenheit
Im Begriff Coolness steckt auch Gelassenheit. Coolness heißt auch, sich nicht von den Wechselfällen des Lebens zu sehr beeinflussen zu lassen. Eine gewisse stoische Ruhe steckt im Begriff Coolness: Lass dein Glücksgefühl nicht zu sehr beeinflusst sein von dem, was du nicht unter Kontrolle hast. Und lass dein Tun nicht zu sehr von der momentanen äußeren Situation und kurzfristigen Gemütsschwankungen beeinflusst sein. Allerdings ist die stoische Gelassenheit meistens mit einem tiefen Pflichtgefühl verbunden - was das Gegenteil von Coolness ist.
Coolness als Überlegenheit
Coolness heißt auch Überlegenheit. Eine gewisse Arroganz, positiv angesehen, ebenso wie Stolz und Hochmut gehört zur Coolness dazu. Jemand der cool ist, schaut auf andere überlegen herab. Was wollt ihr überhaupt von mir? Ich brauche euer Getue nicht - das scheint jemand sagen zu wollen, der Coolness ausstrahlt. Coolness heißt auch, sich anderen nicht unterzuordnen, sich Obrigkeiten und Autoritäten zu widersetzen. Cool zu sein heißt, auch zu gewinnen. Cool zu sein heißt aber auch Niederlagen mit einem Lächeln zu quittieren und auch beim Scheitern überlegen zu wirken.
Coolness ist das Gegenteil von Kontrollzwang. Ein cooler Chef hat so viel Selbstvertrauen und Vertrauen in seine Mitarbeiter, dass er ihnen viel Eigenständigkeit lässt.
Coolness als Mode
In der Kultur der Coolness gilt eine bestimmte Mode als cool. Hier entwickelt der Begriff Coolness eine Bedeutung, die der Ursprungsbedeutung von Souveränität ziemlich entgegengesetzt ist. Es gibt eine gewisse Diktatur der Coolness. Bestimmte Marken gelten als cool, bestimmte Kleiderfarben sind cool. Rauchen galt mal als cool, heute ist Rauchen uncool. Bestimmte Getränke tragen zum Coolness-Faktor bei. Andere sind es nicht. Eine bestimmte Ausdrucksweise, eine bestimmte Art zu sprechen ist cool, eine andere ist uncool. Zu tun was coole Vorbilder machen, ist cool. Aber eigentlich ist es ja uncool, andere zu imitieren... Hier ist also die große Crux der Coolness...
Coolness als alles, was großartig und bewunderswert ist
Inzwischen ist cool bzw. Coolness zu einem Begriff geworden, der alles bezeichnet, was großartig ist. Was auch immer man toll findet, ist cool. Coolness bedeutet dann einfach alles, was gut, ausgezeichnet ist.
Coolness als Kunstform
Uneingeschränkt cool können nur Künstler sein. Coolness in allen Aspekten können die selbstbestimmten Künstler leben, die von den Einnahmen ihrer Kunst leben. Das können Musiker, Maler, Tänzer etc. sein. Oft ist dabei die Coolness eine bewusste Inszenierung....
Coolness als widersprüchlicher Begriff
Coolness ist also inzwischen ein ziemlich widersprüchlicher Begriff geworden. Cool zu sein, heißt souverän und gelassen zu sein, sich nicht um die Meinung anderer zu scheren. Andererseits ist Coolness zu einem Ideal geworden, nach dem man strebt. Da zum Coolness aber auch Unangestrengtheit gehört, ist das Bemühen um Coolness schon uncool. Coolness ist eine Bezeichnung für eine bestimmte Mode einschließlich Kleidungsstil, Sprachstil, Lebensstil, der Jugendliche nacheifern. Aber äußerlich nacheifern was andere tun ist nicht sehr cool... Uncool zu gelten gehört zu den größten Ängsten der Jugendlichen. Dabei wäre es besonders cool, lässig über den Meinungen der anderen zu stehen...
Personen, die Coolness verkörpern
In einer Umfrage wurde Helmut Schmidt mal als der coolste Deutsche bezeichnet (Forsa Umfrage). Til Schweiger gilt acuha sl hochcool. Leinwandlegenden wie Charles Bronson und Steve McQueen gelten wegen ihrem unbeteiligten Gesichtsausdruck bis heute wegen ihrer Coolness bewundert. Für manche ist auch Queen Elisabeth cool, weil sie diese Distanziertheit verkörpert. Ansonsten ist natürlich Udo Lindenberg cool. Michael Jackson galt in seinen Glanzzeiten als cool
Coolness und Yoga
Dies hier ist ja ein Yoga Wiki, hier wird also alles unter dem Aspekt des Yoga gesehen. Yoga und Coolness - was hat das miteinander zu tun? Hier ein paar Aspekte:
Yoga ist Cool
Yoga ist cool, Yoga ist in. Alle möglichen Stars von Madonna über Sting, von Ursula Carven bis Barbara Becker üben Yoga. Fußballspieler und Fußballtrainer wie Jürgen Klinsmann, Philipp Lahm machen Yoga...
Yoga Ideale und Coolness
Auch im Yoga gelten die Ideale der Selbstbestimmtheit, der Unabhängigkeit von anderen Meinungen, der Gelassenheit. Allerdings ist Yoga das Gegenteil der Anpassung an die Diktatur einer bestimmten Moderichtung. Und zum Yoga gehört auch eine gewisse Demut. Insofern gibt es Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Lebenseinstellung des Raja Yogi, also des Yogi der Gelassenheit übt, und dem Ideal der Coolness.
Yoga verhilft zur Coolness
Yoga kann einiges tun für die Coolness. Denn Coolness heißt auch Lässigkeit, Gemütsruhe. Gerade im intensiven Bemühen, cool zu werden, ist die eigentliche Coolness verfehlt. Wem es dagegen gelingt, innerlich entspannt zu sein, Selbstvertrauen zu haben, Zugang zu sich selbst zu bekommen, wer wird ganz von selbst cool. So helfen die verschiedenen Aspekte des Yoga, von innen heraus eine gewisse natürliche Coolness zu bekommen:
- Hatha Yoga: Die Asanas, die Yoga Stellungen, machen flexibel, geschmeidig. Ein steifer Mensch kann nie cool wirken. Pranayama, die Atemübungen, geben viel Energie. Wer Prana hat, also Lebensenergie, hat eine natürliche Ausstrahlung, ein Charisma, eine gewisse Aura, was auch für einen coolen Menschen charakteristisch ist. Die Tiefenentspannung verhilft zur Entspannung zur Aura der Lässigkeit. Jemand mit verspannten Schultern, verkrampftem Gesicht und Rückenschmerzen ist sicherlich nicht cool...
- Meditation: Durch Meditation bekommt man Zugang zur inneren Kraftquelle, zu seiner inneren Natur, zu seiner Seele (auch wenn das uncool klingt). Dadurch macht sich erst die Kraft der Seele bemerkbar. So spürt man, was seine Bestimmung ist, was seine Aufgabe ist. Wenn man diese Gewissheit von innen heraus hat, kann man unaufgeregt und lässig seinen Weg gehen. Indem man Zugang zu seinem tiefen Selbst und auch zu einer höheren Wirklichkeit bekommt, kommt eine innere Gelassenheit und Unabhängigkeit von den Ansichten anderer ganz natürlich.
Techniken für Coolness im Alltag
Um auch im Alltag Coolness zu bewahren, gibt es viele Techniken im Yoga. Es gibt verschiedene Atemtechniken wie z.B. die Lampenfiebertransformationsatmung und die Ärgertransformationsatmung. Allgemein hilft die Bauchatmung immer wieder. Mehr zu praktischen Techniken für Coolness im Alltag unter den Stichwörtern Contenance und Gelassenheit.
Ähnliche Begriffe wie Coolness
Es gibt viele ähnliche Begriffe wie Coolness, wobei immer auch Nuancen dabei sind. Hier einige Beispiele:
- Gelassenheit
- Contenance
- Gleichmut
- Gemütsruhe
- Lässigkeit
- Nonchalance
- Unbekümmertheit
- Ungeniertheit
- Ungezwungenheit
- Besonnenheit
- Souveränität
- Kaltblütigkeit
- Ausgeglichenheit
Als Adjektive zählen zum Bedeutungsfeld von Coolness
- im Sinne von ruhig: abgeklärt, ausgeglichen, beherrscht, besonnen, gefasst, gelassen, gemessen, geruhsam, gesetzt, gleichmütig, lässig, ruhig, seelenruhig, sicher, vernünftig; souverän; stoisch
- im Sinne von distanziert, sich nicht in die Karten schauen lassend: abweisend, distanziert, kaltblütig, kühl, überlegen
- im Sinne von hervorragend: ausgezeichnet, brillant, einmalig, erstklassig, fabelhaft, genial, grandios, großartig, hervorragend, sehr gut, sehr schön, vortrefflich, vorzüglich; astrein, prima, echt prima, ganz prima, bombig, echt bombig, heiß, echt heiß, klasse, echt klasse, scharf, echt scharf, spitze, echt spitze, super, echt super, einsame Spitze, famos, ganz famos, fantastisch, ganz fantastisch, toll, ganz toll, glänzend, klassisch, pfundig, stark, tadellos
Umgangssprachliche Synonyme für cool
sauber; eine Wucht; dufte; affengeil, geil, echt geil, superaffengeil; wunderbar; toll, supertoll; göttlich; (Jugendsprache) brutal, fett, lässig; krass, echt krass; (besonders österreichische Jugendsprache) urcool, urgeil
Sanskrit Begriffe für Coolness
Literatur
- Sukadev Bretz und Ulrike Schöber: Der Königsweg zur Gelassenheit
- Swami Sivananda: Die Überwindung der Furcht
Seminare
- Einführungsseminar: Yoga und Meditation
- Yogalehrer Ausbildung
- Psychologische Yoga-Therapie Ausbildung
- Gelassenheit entwickeln