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Eine Segnung ist die bewusste Übertragung göttlicher Energie, Liebe und Schutzkraft – ein uraltes spirituelles Ritual, das in vielen Traditionen der Welt dazu dient, Heilung, Frieden und göttliche Führung zu empfangen oder weiterzugeben. | Eine Segnung ist die bewusste Übertragung göttlicher Energie, [[Liebe]] und Schutzkraft – ein uraltes spirituelles Ritual, das in vielen Traditionen der Welt dazu dient, [[Heilung]], Frieden und göttliche Führung zu empfangen oder weiterzugeben. | ||
[[Datei:MM Einweihung Segen Keshava.jpg|thumb| Segnung im[https://yoga-vidya.de/yoga Yoga]]] | [[Datei:MM Einweihung Segen Keshava.jpg|thumb| Segnung im[https://yoga-vidya.de/yoga Yoga]]] | ||
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=== Was ist eine Segnung? === | === Was ist eine Segnung? === | ||
Das Wort Segnung stammt vom althochdeutschen segan – „mit einem Zeichen des Kreuzes versehen“ – und bedeutet, jemandem oder etwas göttliches Wohlwollen und Schutz zukommen zu lassen. | Das Wort Segnung stammt vom althochdeutschen segan – „mit einem Zeichen des Kreuzes versehen“ – und bedeutet, jemandem oder etwas göttliches [[Wohlwollen]] und [[Schutz]] zukommen zu lassen. Eine Segnung kann in Form eines [[Gebet]]s, einer Berührung, eines Symbols, eines [[Mantras]] oder auch durch reine [[Präsenz]] gegeben werden. | ||
Eine Segnung kann in Form eines | |||
Im spirituellen Sinn ist eine Segnung ein Energiefluss: | Im spirituellen Sinn ist eine Segnung ein Energiefluss: | ||
Sie verbindet den Menschen mit einer höheren Kraft, mit Gott, dem Göttlichen oder dem universellen Bewusstsein. | Sie verbindet den Menschen mit einer höheren Kraft, mit [[Gott]], dem Göttlichen oder dem universellen Bewusstsein. Dabei geht es nicht nur um äußere Rituale, sondern um die innere Haltung von Liebe, [[Mitgefühl]] und [[Reinheit]], mit der der Segen empfangen oder gegeben wird. | ||
Dabei geht es nicht nur um äußere Rituale, sondern um die innere Haltung von Liebe, Mitgefühl und Reinheit, mit der der Segen empfangen oder gegeben wird. | |||
=== Wo bekommt man eine Segnung? === | === Wo bekommt man eine Segnung? === | ||
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: '''4. Eigenes Gebet:''' | : '''4. Eigenes Gebet:''' | ||
Jeder Mensch kann sich selbst und andere segnen. | Jeder Mensch kann sich selbst und andere segnen. Ein einfaches, liebevolles Gebet wie „Mögest du glücklich, gesund und in Frieden sein“ trägt segensreiche Schwingungen in die Welt. | ||
Ein einfaches, liebevolles Gebet wie „Mögest du glücklich, gesund und in Frieden sein“ trägt segensreiche Schwingungen in die Welt. | |||
=== Wozu ist eine Segnung gut? – Der Sinn und die Wirkung === | === Wozu ist eine Segnung gut? – Der Sinn und die Wirkung === | ||
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==== Im Hinduismus ==== | ==== Im Hinduismus ==== | ||
Segnung wird als Ashirvada bezeichnet. | Segnung wird als Ashirvada bezeichnet. Ein Lehrer, Guru oder Priester überträgt göttliche Energie durch Berührung, Mantra oder Blick (Darshan). In Tempeln geschieht die Segnung oft durch geweihtes Wasser, Prasad (gesegnete Speisen) oder Blumenopfer. Ziel ist es, Segen, Reinheit und göttliche Führung im eigenen Leben zu empfangen. | ||
Ein Lehrer, Guru oder Priester überträgt göttliche Energie durch Berührung, Mantra oder Blick (Darshan). | |||
In Tempeln geschieht die Segnung oft durch geweihtes Wasser, Prasad (gesegnete Speisen) oder Blumenopfer. | |||
Ziel ist es, Segen, Reinheit und göttliche Führung im eigenen Leben zu empfangen. | |||
==== Im Christentum ==== | ==== Im Christentum ==== | ||
Segnung ist zentraler Bestandteil des Glaubens. | Segnung ist zentraler Bestandteil des Glaubens. Priester spenden den Segen, um Menschen, Paare, Kinder, Häuser oder Gegenstände unter den Schutz Gottes zu stellen. Der Segen gilt als sichtbares Zeichen der Liebe Christi. Bekannt ist der Aaronitische Segen aus der Bibel: | ||
Priester spenden den Segen, um Menschen, Paare, Kinder, Häuser oder Gegenstände unter den Schutz Gottes zu stellen. | |||
Der Segen gilt als sichtbares Zeichen der Liebe Christi. | |||
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„Der Herr segne dich und behüte dich.“ (4. Mose 6,24) | „Der Herr segne dich und behüte dich.“ (4. Mose 6,24) | ||
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Segnungen entstehen durch die Gegenwart eines erwachten Meisters, durch Mantras, Gebete oder Heilige Reliquien. | Segnungen entstehen durch die Gegenwart eines erwachten Meisters, durch Mantras, Gebete oder Heilige Reliquien. Ein Lama oder Lehrer segnet Schüler, um ihnen auf dem Weg zur Erleuchtung Kraft und Klarheit zu schenken. Die Segnung überträgt Mitgefühl (Karuna) und Weisheit (Prajna). | ||
Ein Lama oder Lehrer segnet Schüler, um ihnen auf dem Weg zur Erleuchtung Kraft und Klarheit zu schenken. | |||
Die Segnung überträgt Mitgefühl (Karuna) und Weisheit (Prajna). | |||
==== Im Islam ==== | ==== Im Islam ==== | ||
Segnung (Baraka) ist die göttliche Segenskraft, die durch heilige Orte, Menschen oder Handlungen vermittelt wird. Sie stärkt den Glauben, bringt Schutz und führt näher zu Allah. | |||
Segnung ( | ==== In indigenen und schamanischen Traditionen ==== | ||
Segnungen verbinden Mensch, Erde und Geistwesen. Räucherungen, Trommeln oder Gebete an die Elemente – Erde, Wasser, Feuer, Luft – bringen Harmonie zwischen Mensch und Natur. | |||
==== Segnung und Yoga – der innere Segen ==== | |||
Im Yoga wird Segnung als göttliche Gnade (Anugraha) verstanden. Sie ist kein Zufall, sondern entsteht, wenn der Mensch sein Herz öffnet und sich dem Göttlichen hingibt. | |||
[[Swami Sivananda]] lehrte: | |||
: ''„Wenn du dienst, betest und meditierst, wird der Segen von selbst fließen – du wirst zum Kanal göttlicher Liebe.“'' | |||
Durch regelmäßige Praxis von Meditation, Mantra, Karma Yoga und Bhakti Yoga wird das Herz gereinigt, und der Mensch wird selbst zu einem Werkzeug des Segens. | |||
=== Wie kann man selbst Segensenergie erzeugen und weitergeben? === | |||
: 1. Dankbarkeit kultivieren: | |||
Wer dankbar ist, zieht Segen an. | |||
: 2. Mantra-Rezitation: | |||
Wiederhole heilende Mantras wie Om Shanti, Lokah Samastah Sukhino Bhavantu – „Mögen alle Wesen glücklich sein.“ | |||
=== | : 3. Gebet und Meditation: | ||
Verbinde dich bewusst mit dem Göttlichen und bitte um Führung und Schutz. | |||
: 4. Segne bewusst andere: | |||
Wünsche im Stillen jedem Menschen, dem du begegnest, Licht, Frieden und Liebe. | |||
: 5. Spirituelles Dienen (Seva): | |||
Selbstloses Handeln ist die reinste Form gelebter Segnung. | |||
=== Zusammenfassung === | |||
Eine Segnung ist eine Brücke zwischen Mensch und Göttlichem – eine unsichtbare, aber tief wirkende Kraft, die Liebe, Schutz und Heilung bringt. Sie erinnert daran, dass wir nicht getrennt sind vom göttlichen Fluss des Lebens. Wer segnet, öffnet sein Herz. Wer gesegnet wird, wird zum Lichtträger für andere. | |||
„Ein Segen ist Liebe in Bewegung – göttliche Energie, die das Herz berührt und die Welt erhellt.“ | |||
Aktuelle Version vom 21. Oktober 2025, 16:27 Uhr
Segnung - Handlung des Segnens. Ein Meister überbringt dem Schüler den Segen. Das Überbringen beziehungsweise Vermitteln des Segens wird als Segnung bezeichnet. In einem anderen Sinn kann man jedes Ereignis als Segnung bezeichnen.
Eine Segnung ist die bewusste Übertragung göttlicher Energie, Liebe und Schutzkraft – ein uraltes spirituelles Ritual, das in vielen Traditionen der Welt dazu dient, Heilung, Frieden und göttliche Führung zu empfangen oder weiterzugeben.
Segnung – die heilige Kraft des göttlichen Wohlwollens
Was ist eine Segnung?
Das Wort Segnung stammt vom althochdeutschen segan – „mit einem Zeichen des Kreuzes versehen“ – und bedeutet, jemandem oder etwas göttliches Wohlwollen und Schutz zukommen zu lassen. Eine Segnung kann in Form eines Gebets, einer Berührung, eines Symbols, eines Mantras oder auch durch reine Präsenz gegeben werden.
Im spirituellen Sinn ist eine Segnung ein Energiefluss: Sie verbindet den Menschen mit einer höheren Kraft, mit Gott, dem Göttlichen oder dem universellen Bewusstsein. Dabei geht es nicht nur um äußere Rituale, sondern um die innere Haltung von Liebe, Mitgefühl und Reinheit, mit der der Segen empfangen oder gegeben wird.
Wo bekommt man eine Segnung?
Segnungen können von verschiedenen Quellen ausgehen:
- 1. Spirituelle Lehrer und Gurus:
In der Yoga- und Vedanta-Tradition gilt die Guru-Diksha (Segnung oder Einweihung durch den Lehrer) als besonders kraftvoll. Sie überträgt spirituelle Energie (Shakti), die das Bewusstsein öffnet.
- 2. Priester, Mönche und Nonnen:
In christlichen Kirchen, buddhistischen Klöstern und hinduistischen Tempeln werden Segnungen regelmäßig während Ritualen, Festen oder Gebeten gespendet.
- 3. Durch die Natur:
Auch die Natur selbst kann segnen – der Sonnenaufgang, ein stiller Wald, das Rauschen des Meeres oder der Duft des Regens können als Ausdruck göttlicher Segenskraft erfahren werden.
- 4. Eigenes Gebet:
Jeder Mensch kann sich selbst und andere segnen. Ein einfaches, liebevolles Gebet wie „Mögest du glücklich, gesund und in Frieden sein“ trägt segensreiche Schwingungen in die Welt.
Wozu ist eine Segnung gut? – Der Sinn und die Wirkung
Eine Segnung wirkt auf mehreren Ebenen – körperlich, geistig und seelisch:
- Heilung: Segnungen können emotionale und körperliche Heilprozesse unterstützen, da sie Harmonie und Vertrauen fördern.
- Schutz: Sie schaffen ein energetisches Feld von Licht und Liebe, das negative Einflüsse fernhält.
- Inspiration: Eine Segnung öffnet das Herz und stärkt die Verbindung mit der göttlichen Quelle.
- Transformation: Durch die bewusste Ausrichtung auf das Göttliche wird das eigene Bewusstsein erhoben.
Im Yoga heißt es:
- „Wo der Segen des Gurus fließt, dort wird der Weg klar, und das Herz findet Frieden.“
So ist Segnung nicht nur eine Handlung, sondern ein spiritueller Zustand – das Erleben göttlicher Gegenwart im Hier und Jetzt.
Segnung in unterschiedlichen spirituellen Traditionen
Im Hinduismus
Segnung wird als Ashirvada bezeichnet. Ein Lehrer, Guru oder Priester überträgt göttliche Energie durch Berührung, Mantra oder Blick (Darshan). In Tempeln geschieht die Segnung oft durch geweihtes Wasser, Prasad (gesegnete Speisen) oder Blumenopfer. Ziel ist es, Segen, Reinheit und göttliche Führung im eigenen Leben zu empfangen.
Im Christentum
Segnung ist zentraler Bestandteil des Glaubens. Priester spenden den Segen, um Menschen, Paare, Kinder, Häuser oder Gegenstände unter den Schutz Gottes zu stellen. Der Segen gilt als sichtbares Zeichen der Liebe Christi. Bekannt ist der Aaronitische Segen aus der Bibel:
„Der Herr segne dich und behüte dich.“ (4. Mose 6,24)
Im Buddhismus
Segnungen entstehen durch die Gegenwart eines erwachten Meisters, durch Mantras, Gebete oder Heilige Reliquien. Ein Lama oder Lehrer segnet Schüler, um ihnen auf dem Weg zur Erleuchtung Kraft und Klarheit zu schenken. Die Segnung überträgt Mitgefühl (Karuna) und Weisheit (Prajna).
Im Islam
Segnung (Baraka) ist die göttliche Segenskraft, die durch heilige Orte, Menschen oder Handlungen vermittelt wird. Sie stärkt den Glauben, bringt Schutz und führt näher zu Allah.
In indigenen und schamanischen Traditionen
Segnungen verbinden Mensch, Erde und Geistwesen. Räucherungen, Trommeln oder Gebete an die Elemente – Erde, Wasser, Feuer, Luft – bringen Harmonie zwischen Mensch und Natur.
Segnung und Yoga – der innere Segen
Im Yoga wird Segnung als göttliche Gnade (Anugraha) verstanden. Sie ist kein Zufall, sondern entsteht, wenn der Mensch sein Herz öffnet und sich dem Göttlichen hingibt.
Swami Sivananda lehrte:
- „Wenn du dienst, betest und meditierst, wird der Segen von selbst fließen – du wirst zum Kanal göttlicher Liebe.“
Durch regelmäßige Praxis von Meditation, Mantra, Karma Yoga und Bhakti Yoga wird das Herz gereinigt, und der Mensch wird selbst zu einem Werkzeug des Segens.
Wie kann man selbst Segensenergie erzeugen und weitergeben?
- 1. Dankbarkeit kultivieren:
Wer dankbar ist, zieht Segen an.
- 2. Mantra-Rezitation:
Wiederhole heilende Mantras wie Om Shanti, Lokah Samastah Sukhino Bhavantu – „Mögen alle Wesen glücklich sein.“
- 3. Gebet und Meditation:
Verbinde dich bewusst mit dem Göttlichen und bitte um Führung und Schutz.
- 4. Segne bewusst andere:
Wünsche im Stillen jedem Menschen, dem du begegnest, Licht, Frieden und Liebe.
- 5. Spirituelles Dienen (Seva):
Selbstloses Handeln ist die reinste Form gelebter Segnung.
Zusammenfassung
Eine Segnung ist eine Brücke zwischen Mensch und Göttlichem – eine unsichtbare, aber tief wirkende Kraft, die Liebe, Schutz und Heilung bringt. Sie erinnert daran, dass wir nicht getrennt sind vom göttlichen Fluss des Lebens. Wer segnet, öffnet sein Herz. Wer gesegnet wird, wird zum Lichtträger für andere.
„Ein Segen ist Liebe in Bewegung – göttliche Energie, die das Herz berührt und die Welt erhellt.“
Swami Sivanandas Worte der Segnung
In seinem Buch "Konzentration und Meditation" beschreibt Swami Sivananda [1] die verschiedenenHindernisse auf dem spirituellen Weg, auf dem Weg von Meditation und Samadhi. Am Ende des langen Kapitels über Meditationshindernisse gibt er folgende Segnung:
Meine geliebten Schüler! Gedankenströme des Friedens sende ich euch aus der friedvollen Atmosphäre des heiligen Himalaya, in dem die Rishis leben.
Gott ist die wahre Form (Svarupa) des Friedens (Shanti). Die heiligen Bücher verkünden: »Ayam Atma Shanto. « Dieses einmalige Selbst (Atman) ist Schweigen. Der Wunsch ist der größte Feind des Friedens und verursacht die verschiedensten Zerstreuungen. Es gibt keinen Frieden für den, der sich nicht zu konzentrieren vermag, kein Glück für den Unruhigen. Erst im höchsten Frieden schwinden alle Leiden und Sorgen, alles Elend und alle Verwirrung für immer.
Geliebte Brüder und Schwestern! Kinder der Unsterblichkeit! Geht weiter auf eurem Weg, geht voran, ohne euch jemals umzublicken . Man muß die Vergangenheit vergessen, Körper und Welt vergessen, nicht aber die Mitte, die Quelle von allem. Eine strahlende Zukunft wird euch erwarten, wenn ihr euch reinigt, wenn ihr dient, liebt und opfert. Lebt im Om und fühlt überall und immer seine innerste, allesdurchdringende Gegenwart. Verwirklicht euer Selbst und ruht aus in dem endlosen Meer des Friedens, in dem wunderbaren Meer der Stille. Trinkt den Nektar der Unsterblichkeit. Möge Seine innerste Gegenwart eure Mitte, euer Ideal, euer Ziel sein! Möge Freude, Segen, Unsterblichkeit, Frieden, Ruhm und Herrlichkeit immer in euch leben.
Kinder des Nektar! Ich habe alle Hindernisse vor eurem Auge ausgebreitet, die sich dem Weg zur Gotteserfahrung entgegenstellen, und habe die verschiedenen Methoden gezeigt, um diese Hindernisse zu überwinden. Nun beweist euch als unerschrockene Soldaten auf dem geistigen Kampffeld. Eure ritterliche Haltung mache euch zu Helden der Seele. Überwindet furchtlos die Hindernisse und offenbart die Herrlichkeit, den Ruhm, die Reinheit und die Heiligkeit des Göttlichen. Erwartet mit ruhigem, heiterem Geist, ohne Hast und Ungestüm die Ergebnisse. Geistige Wiedergeburt und Erneuerung werden zu ihrer Zeit eintreten.
Nil desperandum. Niemals verzweifeln. Zieht die Rüstung der Entsagung an, ergreift den Schild der Unterscheidung, schwingt das Zepter des Glaubens und marschiert guten Mutes und fröhlich voran mit der Fanfare des heiligen Mantrams: Bhum, OM, OM, OM, ram, ram, ram, shyam, shyam! Haltet erst an, wenn ihr in langen Zügen das Elixier der Unsterblichkeit getrunken habt und in das unsterbliche Königreich eingegangen seid, das auf ewig erfüllt ist von dem Licht der Sonne, von unvergänglicher Schönheit, nie endender Ekstase, unverfälschter Seligkeit und immerwährendem Frieden.
Ruhet euch aus, ihr Freunde, in dieser unvergänglichen Heiterkeit. Ich sage euch allen Lebewohl. Möge Freude in euch sein. Teilt sie mit euren Brüdern und Schwestern und macht ihnen Mut. Dieses edle und selbstlose Werk erwartet euch von nun an auf »der großen Ebene«.
Vollendet den göttlichen Willen und werdet zum Buddha unsterblichen Ruhms. Heil euch allen! Wie eine Biene, die gewahr wird, daß ihre Beine vom Honig festgehalten sind, diese ableckt und voller Freude davonfliegt, so soll der Mensch sich von allem befreien, das durch Anziehung (Raga) oder Täuschung (mMha) sein Bewußtsein belastet oder sich an seinen Körper hängt. Entsagung (Vairagya) und Meditation werden ihm hierbei helfen. Verlaßt voller Freude euren Käfig aus Fleisch und Knochen und strebt hinauf zur höchsten Quelle des Absoluten, Brahman!
Genug der Worte. Ziehe dich in ein einsames Zimmer
zurück, schließe die Augen und versenke dich in schweigende
Meditation. Fühle Seine Gegenwart und wiederhole
Seinen Namen OM mit Eifer, Freude und Liebe. Erfülle dein
Herz mit göttlicher Liebe (Prema) und vertreibe die Eindrücke
der Vergangenheit (Sankalpas) , die Gedanken, Launen,
Phantasien und Wünsche, sobald sie an der Oberfläche
des Bewußtseins entstehen. Sammle die Gedanken und richte
sie fest auf Gott. Dann werden Versenkung in [[Das
Göttliche]] (Nishtha) und Meditation tief und intensiv werden .
Öffne nicht deine Augen, bewege dich nicht von der Stelle.
Versenke dich in Ihn, versenke dich tief hinein in das Herz, in
die Seele des Lichts (atman). Trinke den Nektar der Unsterblichkeit.
Erfreue dich der Stille. Nun muß ich dich verlassen,
o Sohn des Nektar. Freue dich! Frieden! Schweigen! Herrlichkeit!