Mantrayoga: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Yogawiki
K (Textersetzung - „([[][[]:?[a-zA-z]*:)([^]|]*)\.[pP][nN][gG]([]|])“ durch „${1}${2}.jpg${3}“)
 
(7 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
''' Mantrayoga ''', [[Sanskrit]] मन्त्रयोग mantrayoga '' m. '', Anwendung eines heiligen Spruches. Mantrayoga ist ein [[Sanskrit Substantiv]] [[männlich]]en [[Geschlecht]]s und bedeutet auf Deutsch [[Anwendung]] eines [[heilig]]en Spruches.
''' Mantrayoga ''', [[Sanskrit]] मन्त्रयोग mantrayoga '' m. '' ist der Yoga der Rezitation von machtvollen Klängen, von Mantras. Mantrayoga ist die Wissenschaft, wie man Heilige Worte verwendet, um den Geist auf höhere Ebenen bringt. Eine andere Bezeichnung für Mantrayoga ist [[Japa Yoga]]. Mehr zum Thema Mantrayoga findest du unter dem Hauptartikel '''[[Mantra Yoga]]'''.
 
== Mantrayoga - wenn ICH und WIR zusammenfließen ==
[[Datei:Maha-mantra.jpg|thumb|[[Maha Mantra]] in Devanagari]]
'''- Ein Beitrag aus dem Yoga Vidya Journal Nr. 43, Winter 2021 von Sukadev Bretz -''' 
 
Mantrayoga kann auf verschiedene Weisen praktiziert werden, die alle etwas gemeinsam haben: Sie können uns zur [[Einheit]] mit uns selbst leiten und so auch zu einem kollektiven Einheitserleben – sind wir doch im Kern alle [[verbunden]].
 
Soweit ist uns das im [https://www.yoga-vidya.de/yoga/ Yoga] ziemlich klar, oder? Doch was machen wir daraus? Wie setzen wir diese tiefe [[Verbundenheit]] um? Und wie steht es dabei um unsere [[Verantwortung]] für die Schöpfung?
 
=== Mantrayoga – was ist das eigentlich? ===
Im Mantrayoga sind die Mantras das Vehikel, welches uns trägt – zu uns selbst, zur Einheit mit allem, zu universellen Erkenntnissen und über all das hinaus. Dem [[Mantra]] können wir uns voller [[Vertrauen]] hingeben und uns ganz seiner Führung überlassen. Denn Mantras sind uralte Klangschwingungen, die wohl schon unzählige andere Wesen in Erkenntnisprozesse und zur [[Erleuchtung]] begleitet haben. Auf Mantras treffen wir in verschiedenen Kontexten:
 
* In der [[Mantra-Meditation]] können wir beispielsweise ein Mantra mit dem Atem synchronisieren und so den [[Geist]] unterstützen, zur Ruhe zu kommen.
* In der Mantrayogapraxis in Verbindung mit [[Asanas]] können Mantras die spezifischen Wirkungen der Asanas auf körperlicher, geistiger und emotionaler Ebene  besonders gut verstärken, wenn sie gezielt auf die Asanas und das Thema der Stunde ausgewählt sind. Diese Art Mantrayoga mit Asanas zu verbinden geht besonders auf die Arbeit von Sundaram zurück, der auch in besonderem Maße die Mantrayoga-Ausbildung bei Yoga Vidya geprägt hat
 
=== ICH und WIR im Einklang mit dem großen Ganzen durch Mantrayoga ===
Die Praxis des Mantrayoga kann uns voll in die Verbindung mit der universellen Einheit bringen. Der Raum, den ein Mantra öffnen kann, enthält keine Fragen mehr und bietet doch alle Antworten. In dieser Einheit existiert wohl nichts als eine in sich verbundene und vernetzte Schöpfung, in der alles existierende gleichermaßen wichtig ist. Alles was ist, leistet in Co-Kreation so ganz natürlich einen Beitrag für die Existenz des Gesamten. Und vielleicht ist diese Verbundenheit des Ganzen gerade in der aktuellen Weltsituation besonders erfahrbar. Gleichzeitig hat Mantrayoga das Potenzial uns mit unserer eigenen [[Individualität]] zu verbinden. Dies kann wunderbar über die verschiedenen Aspekte des jeweiligen Mantras passieren. Jedem Mantra liegen bestimmte Eigenschaften inne, die in Resonanz sein können mit den Anteilen unserer [[Persönlichkeit]]. So können wir [[Klarheit]] über unsere irdische Identität und unser wahres [[Selbst]] gleichermaßen erhalten. Und so auch erkennen, dass wir das Potenzial haben, in dieser Welt im Sinne des Höchsten für alle Wesen zu wirken. „Lokah samastah sukhino bhavantu“. Mögen alle Wesen [[Glück]] und [[Harmonie]] erfahren. Mit diesem Mantra können wir jede unserer Handlungen betrachten und fragen: Ist das, was ich vorhabe, zum Wohl aller [[Wesen]] (mich selbst eingeschlossen)? Und wenn es ein klares „Ja“ auf diese Frage gibt, dann heißt es wohl: Loslegen und dranbleiben.
 
=== Basiswissen „Mantrayoga und Mantrameditation“ und die Frage „Was hat das mit mir zu tun?“ ===
Doch ist Mantrayoga und [[Mantrameditation]] noch nicht so sehr verbreitet und es gibt viele Fragen. Daher habe ich ein Basisseminar zu Mantrayoga und Mantrameditation entwickelt, dass auch von den Krankenkassen anerkannt ist. In dem Seminar lernen wir grundlegende Mantras aus der Yoga Vidya [[Tradition]] kennen und haben im Rahmen von Mantrayogastunden die Chance, ihre Bedeutung ganzheitlich zu erfahren. In einem Mantra Sharing Circle kommen wir darüber hinaus zusammen und geben uns Raum, diese [[Erfahrung]]en in uns selbst und mit der Gruppe zu integrieren. So können wir auch herausfinden, zu welchen Mantras wir eine besondere Resonanz verspüren und warum. Außerdem gebe ich Informationen über die [[Mantraweihe]] – also die Möglichkeit in ein spezifisches Mantra eingeweiht zu werden - und wir tauchen gemeinsam mit Mantrameditationen tief in die universelle Mantra-Energie ein.
Zum Wohle und im Sinne des großen Ganzen. „Lokah samastah sukhino bhavantu“. Mögen alle Wesen Glück und Harmonie erfahren.
 
„Unser Weg nach Hause wird beleuchtet von dem Licht, das aus unserem Herzen in die Welt strahlt“
 
=== Vier Fragen von Pranavi an Sundaram: ===
 
==== Sundaram, du hast die Mantrayoga-Ausbildung für Yoga Vidya maßgeblich geprägt. Was ist dir in Bezug auf Mantrayoga besonders wichtig? ====
Grundsätzlich ist alles, was im Yoga wichtig ist, auch im Mantrayoga wichtig. Yoga ist ein wunderbares Instrument der Begegnung und [[Verbindung]] (mit mir selbst und mit der [[Welt]]) und der Erfahrung, wo alles integriert werden kann. Integriertes [[Leben]] ist gelungenes Leben. Konkret im Mantrayoga ist mir besonders wichtig, dass eine Mantrayogastunde kein verkapptes Konzert ist, sondern dass alle Ebenen und Werkzeuge zusammenfließen. Wir haben die [[Asanas]], die Mantras/[[Kirtan]]s und die [[Affirmation]]en. Alle drei sind essentielle Elemente wie bei einem Dreiklang und wenn in einem Dreiklang ein Ton nicht stimmt, dann können die anderen noch so gut sein, der Dreiklang passt nicht.
 
==== Warum ist das so wichtig? ====
Weil wir in einer Zeit leben, die uns viele Möglichkeiten gibt uns zu desintegrieren. Wir sitzen zum Beispiel im Zug und unterhalten uns ja oft nicht mehr, sondern spielen mit dem Smartphone herum. Dann sind wir körperlich alle in diesem Zug anwesend, aber [[mental]] und [[emotional]] ganz wo anders. Das führt zu einem starken [[Gefühl]] der [[Zerrissenheit]], des Nicht-Aufgehoben-Seins, insbesondere wenn wir in unserer Beschäftigung mit dem Smartphone noch verschiedene Sachen gleichzeitig bespielen. Von daher ist es notwendig, dass ich Zeiten und Räume schaffe, wo ich ganz bewusst in die Integration gehe – integrales Yoga. Hier setzt Mantrayoga an, indem ganz gezielt die verschiedenen Ebenen (körperlich, mental, emotional) zusammengebracht werden. Dass es vorrangig eben nicht darum geht in der Asana noch mal ein bisschen weiter oder tiefer zu kommen, sondern dass ich das, was ich in der Asana erlebe auf allen Ebenen erlebe und diese somit integriere. Genauso wie ich meine eigenen verschiedenen Ebenen integrieren kann, kann ich auch versuchen die verschiedenen Ebenen (in) der Welt – ihre Vielfalt und Vielschichtigkeit - zu integrieren und dann verantwortungsvoll handeln.
 
==== Was bedeutet denn verantwortungsvolles Handeln für dich? ====
Verantwortung beginnt zunächst mit mir selbst und gelingt, indem ich all meinen Ebenen aufmerksam zuhöre und in Resonanz gehe. Die wichtigsten Informationen haben wir also immer dabei. Verantwortungsvolles Handeln beginnt mit mir selbst, geht aber darüber hinaus. Damit meine ich auch, immer wieder von mir (von meiner permanenten inneren Erzählung) absehen zu können. Dazu bin ich in der Lage, wenn ich die Fähigkeit bzw. Möglichkeit habe, mich adäquat um mich selbst zu kümmern. Beides bedingt sich gegenseitig. Wenn ich immer das Gefühl habe ich komme zu kurz, dann fällt es mir schwerer anderem oder anderen Raum zu geben. Gerade in der heutigen Zeit braucht es diese Balance: Ich bin bei mir, aber ich schotte mich nicht ab. Ich bin in der Welt, aber ich verliere mich nicht in ihr.
 
==== Und was kann man nun tun? ====
Man kann immer etwas tun und es lohnt sich immer! Wenn wir auf die Herausforderungen der Zeit (zum Beispiel die ökologische Situation) schauen, brauchen wir den integrativen Blick, also dass wir die Zusammenhänge und Abhängigkeiten der verschiedenen Ebenen erkennen, und genauso dass wir ein „Wir“ ohne ein „die Anderen“ entstehen lassen. Wir brauchen aber auch Resilienz. Das bedeutet, dass wir das Licht erkennen und die Hoffnung nicht verlieren, auch wenn es erst mal so erscheint, als wenn es überhaupt keine Hoffnung gäbe. Dass wir Vertrauen haben in unsere Antwortfähigkeit wie auch immer die Situation sein mag. Und nicht einer Verfügbarkeits- und Kontrollierbarkeitslogik hinterherrennen. Dass wir darauf vertrauen, dass Verbundenheit immer wieder neu erlebt werden kann. Unsere Verbundenheit ist kein „nice to have“, sondern physikalische Realität und biologische Notwendigkeit. Im Mantrayoga können wir diese Verbundenheit spüren und haben das Gefühl, nach Hause zu kommen. Das ist eins unserer Grundbedürfnisse. Wir sind in unserem ganzen Leben letztendlich auf dem Weg nach Hause. Manchmal ist es so, dass wir das Gefühl haben, wir finden den Weg nicht, weil es so dunkel ist. Aber unser Weg nach Hause wird beleuchtet von dem Licht, das aus unserem Herzen in die Welt strahlt.
 
==Mantra-Yogastunde zum Mitmachen==
 
In einem spezielleren Sinn werden [[Hatha Yoga]]-Stunden, die mit Rezitation oder Singen von [[Mantra]]s verbunden sind, als Mantrayoga bezeichnet:
 
Hier eine angeleitete Mantrayogastunde, gleich zum Mitmachen:
 
{{#ev:youtube|BiB5D0JH2SE}}
 
== Mantrayoga unterrichten==
 
Auch das Unterrichten von Mantrayoga will gelernt sein. Hier ein paar Gedanken dazu:
 
{{#ev:youtube|OmfxR7bv8Dg}}
 
 
[[Datei:Ardhanarishvara Androgyn Shiva Parvati Nandi Loewe.jpg|thumb|[http://www.yoga-vidya.de/Bilder/Galerien/Shivatext.html Shiva] und [[Parvati]] als [[Ardhanarishvara]]]]
[[Datei:Ardhanarishvara Androgyn Shiva Parvati Nandi Loewe.jpg|thumb|[http://www.yoga-vidya.de/Bilder/Galerien/Shivatext.html Shiva] und [[Parvati]] als [[Ardhanarishvara]]]]
==Verschiedene Schreibweisen für Mantrayoga ==
==Verschiedene Schreibweisen für Mantrayoga ==
Zeile 38: Zeile 98:
[[Kategorie:Petersburger Wörterbücher]]
[[Kategorie:Petersburger Wörterbücher]]
[[Kategorie:Otto von Böhtlingk: Sanskrit Wörterbuch in kürzerer Fassung Buchstabe M ]]
[[Kategorie:Otto von Böhtlingk: Sanskrit Wörterbuch in kürzerer Fassung Buchstabe M ]]
[[Kategorie:Yoga Vidya Journal]]

Aktuelle Version vom 15. Juni 2022, 12:03 Uhr

Mantrayoga , Sanskrit मन्त्रयोग mantrayoga m. ist der Yoga der Rezitation von machtvollen Klängen, von Mantras. Mantrayoga ist die Wissenschaft, wie man Heilige Worte verwendet, um den Geist auf höhere Ebenen bringt. Eine andere Bezeichnung für Mantrayoga ist Japa Yoga. Mehr zum Thema Mantrayoga findest du unter dem Hauptartikel Mantra Yoga.

Mantrayoga - wenn ICH und WIR zusammenfließen

Maha Mantra in Devanagari

- Ein Beitrag aus dem Yoga Vidya Journal Nr. 43, Winter 2021 von Sukadev Bretz -

Mantrayoga kann auf verschiedene Weisen praktiziert werden, die alle etwas gemeinsam haben: Sie können uns zur Einheit mit uns selbst leiten und so auch zu einem kollektiven Einheitserleben – sind wir doch im Kern alle verbunden.

Soweit ist uns das im Yoga ziemlich klar, oder? Doch was machen wir daraus? Wie setzen wir diese tiefe Verbundenheit um? Und wie steht es dabei um unsere Verantwortung für die Schöpfung?

Mantrayoga – was ist das eigentlich?

Im Mantrayoga sind die Mantras das Vehikel, welches uns trägt – zu uns selbst, zur Einheit mit allem, zu universellen Erkenntnissen und über all das hinaus. Dem Mantra können wir uns voller Vertrauen hingeben und uns ganz seiner Führung überlassen. Denn Mantras sind uralte Klangschwingungen, die wohl schon unzählige andere Wesen in Erkenntnisprozesse und zur Erleuchtung begleitet haben. Auf Mantras treffen wir in verschiedenen Kontexten:

  • In der Mantra-Meditation können wir beispielsweise ein Mantra mit dem Atem synchronisieren und so den Geist unterstützen, zur Ruhe zu kommen.
  • In der Mantrayogapraxis in Verbindung mit Asanas können Mantras die spezifischen Wirkungen der Asanas auf körperlicher, geistiger und emotionaler Ebene besonders gut verstärken, wenn sie gezielt auf die Asanas und das Thema der Stunde ausgewählt sind. Diese Art Mantrayoga mit Asanas zu verbinden geht besonders auf die Arbeit von Sundaram zurück, der auch in besonderem Maße die Mantrayoga-Ausbildung bei Yoga Vidya geprägt hat

ICH und WIR im Einklang mit dem großen Ganzen durch Mantrayoga

Die Praxis des Mantrayoga kann uns voll in die Verbindung mit der universellen Einheit bringen. Der Raum, den ein Mantra öffnen kann, enthält keine Fragen mehr und bietet doch alle Antworten. In dieser Einheit existiert wohl nichts als eine in sich verbundene und vernetzte Schöpfung, in der alles existierende gleichermaßen wichtig ist. Alles was ist, leistet in Co-Kreation so ganz natürlich einen Beitrag für die Existenz des Gesamten. Und vielleicht ist diese Verbundenheit des Ganzen gerade in der aktuellen Weltsituation besonders erfahrbar. Gleichzeitig hat Mantrayoga das Potenzial uns mit unserer eigenen Individualität zu verbinden. Dies kann wunderbar über die verschiedenen Aspekte des jeweiligen Mantras passieren. Jedem Mantra liegen bestimmte Eigenschaften inne, die in Resonanz sein können mit den Anteilen unserer Persönlichkeit. So können wir Klarheit über unsere irdische Identität und unser wahres Selbst gleichermaßen erhalten. Und so auch erkennen, dass wir das Potenzial haben, in dieser Welt im Sinne des Höchsten für alle Wesen zu wirken. „Lokah samastah sukhino bhavantu“. Mögen alle Wesen Glück und Harmonie erfahren. Mit diesem Mantra können wir jede unserer Handlungen betrachten und fragen: Ist das, was ich vorhabe, zum Wohl aller Wesen (mich selbst eingeschlossen)? Und wenn es ein klares „Ja“ auf diese Frage gibt, dann heißt es wohl: Loslegen und dranbleiben.

Basiswissen „Mantrayoga und Mantrameditation“ und die Frage „Was hat das mit mir zu tun?“

Doch ist Mantrayoga und Mantrameditation noch nicht so sehr verbreitet und es gibt viele Fragen. Daher habe ich ein Basisseminar zu Mantrayoga und Mantrameditation entwickelt, dass auch von den Krankenkassen anerkannt ist. In dem Seminar lernen wir grundlegende Mantras aus der Yoga Vidya Tradition kennen und haben im Rahmen von Mantrayogastunden die Chance, ihre Bedeutung ganzheitlich zu erfahren. In einem Mantra Sharing Circle kommen wir darüber hinaus zusammen und geben uns Raum, diese Erfahrungen in uns selbst und mit der Gruppe zu integrieren. So können wir auch herausfinden, zu welchen Mantras wir eine besondere Resonanz verspüren und warum. Außerdem gebe ich Informationen über die Mantraweihe – also die Möglichkeit in ein spezifisches Mantra eingeweiht zu werden - und wir tauchen gemeinsam mit Mantrameditationen tief in die universelle Mantra-Energie ein. Zum Wohle und im Sinne des großen Ganzen. „Lokah samastah sukhino bhavantu“. Mögen alle Wesen Glück und Harmonie erfahren.

„Unser Weg nach Hause wird beleuchtet von dem Licht, das aus unserem Herzen in die Welt strahlt“ 

Vier Fragen von Pranavi an Sundaram:

Sundaram, du hast die Mantrayoga-Ausbildung für Yoga Vidya maßgeblich geprägt. Was ist dir in Bezug auf Mantrayoga besonders wichtig?

Grundsätzlich ist alles, was im Yoga wichtig ist, auch im Mantrayoga wichtig. Yoga ist ein wunderbares Instrument der Begegnung und Verbindung (mit mir selbst und mit der Welt) und der Erfahrung, wo alles integriert werden kann. Integriertes Leben ist gelungenes Leben. Konkret im Mantrayoga ist mir besonders wichtig, dass eine Mantrayogastunde kein verkapptes Konzert ist, sondern dass alle Ebenen und Werkzeuge zusammenfließen. Wir haben die Asanas, die Mantras/Kirtans und die Affirmationen. Alle drei sind essentielle Elemente wie bei einem Dreiklang und wenn in einem Dreiklang ein Ton nicht stimmt, dann können die anderen noch so gut sein, der Dreiklang passt nicht.

Warum ist das so wichtig?

Weil wir in einer Zeit leben, die uns viele Möglichkeiten gibt uns zu desintegrieren. Wir sitzen zum Beispiel im Zug und unterhalten uns ja oft nicht mehr, sondern spielen mit dem Smartphone herum. Dann sind wir körperlich alle in diesem Zug anwesend, aber mental und emotional ganz wo anders. Das führt zu einem starken Gefühl der Zerrissenheit, des Nicht-Aufgehoben-Seins, insbesondere wenn wir in unserer Beschäftigung mit dem Smartphone noch verschiedene Sachen gleichzeitig bespielen. Von daher ist es notwendig, dass ich Zeiten und Räume schaffe, wo ich ganz bewusst in die Integration gehe – integrales Yoga. Hier setzt Mantrayoga an, indem ganz gezielt die verschiedenen Ebenen (körperlich, mental, emotional) zusammengebracht werden. Dass es vorrangig eben nicht darum geht in der Asana noch mal ein bisschen weiter oder tiefer zu kommen, sondern dass ich das, was ich in der Asana erlebe auf allen Ebenen erlebe und diese somit integriere. Genauso wie ich meine eigenen verschiedenen Ebenen integrieren kann, kann ich auch versuchen die verschiedenen Ebenen (in) der Welt – ihre Vielfalt und Vielschichtigkeit - zu integrieren und dann verantwortungsvoll handeln.

Was bedeutet denn verantwortungsvolles Handeln für dich?

Verantwortung beginnt zunächst mit mir selbst und gelingt, indem ich all meinen Ebenen aufmerksam zuhöre und in Resonanz gehe. Die wichtigsten Informationen haben wir also immer dabei. Verantwortungsvolles Handeln beginnt mit mir selbst, geht aber darüber hinaus. Damit meine ich auch, immer wieder von mir (von meiner permanenten inneren Erzählung) absehen zu können. Dazu bin ich in der Lage, wenn ich die Fähigkeit bzw. Möglichkeit habe, mich adäquat um mich selbst zu kümmern. Beides bedingt sich gegenseitig. Wenn ich immer das Gefühl habe ich komme zu kurz, dann fällt es mir schwerer anderem oder anderen Raum zu geben. Gerade in der heutigen Zeit braucht es diese Balance: Ich bin bei mir, aber ich schotte mich nicht ab. Ich bin in der Welt, aber ich verliere mich nicht in ihr.

Und was kann man nun tun?

Man kann immer etwas tun und es lohnt sich immer! Wenn wir auf die Herausforderungen der Zeit (zum Beispiel die ökologische Situation) schauen, brauchen wir den integrativen Blick, also dass wir die Zusammenhänge und Abhängigkeiten der verschiedenen Ebenen erkennen, und genauso dass wir ein „Wir“ ohne ein „die Anderen“ entstehen lassen. Wir brauchen aber auch Resilienz. Das bedeutet, dass wir das Licht erkennen und die Hoffnung nicht verlieren, auch wenn es erst mal so erscheint, als wenn es überhaupt keine Hoffnung gäbe. Dass wir Vertrauen haben in unsere Antwortfähigkeit wie auch immer die Situation sein mag. Und nicht einer Verfügbarkeits- und Kontrollierbarkeitslogik hinterherrennen. Dass wir darauf vertrauen, dass Verbundenheit immer wieder neu erlebt werden kann. Unsere Verbundenheit ist kein „nice to have“, sondern physikalische Realität und biologische Notwendigkeit. Im Mantrayoga können wir diese Verbundenheit spüren und haben das Gefühl, nach Hause zu kommen. Das ist eins unserer Grundbedürfnisse. Wir sind in unserem ganzen Leben letztendlich auf dem Weg nach Hause. Manchmal ist es so, dass wir das Gefühl haben, wir finden den Weg nicht, weil es so dunkel ist. Aber unser Weg nach Hause wird beleuchtet von dem Licht, das aus unserem Herzen in die Welt strahlt.

Mantra-Yogastunde zum Mitmachen

In einem spezielleren Sinn werden Hatha Yoga-Stunden, die mit Rezitation oder Singen von Mantras verbunden sind, als Mantrayoga bezeichnet:

Hier eine angeleitete Mantrayogastunde, gleich zum Mitmachen:

Mantrayoga unterrichten

Auch das Unterrichten von Mantrayoga will gelernt sein. Hier ein paar Gedanken dazu:


Verschiedene Schreibweisen für Mantrayoga

Hier einige Möglichkeiten, wie man dieses Sanskritwort schreiben kann: Mantrayoga auf Devanagari wird geschrieben " मन्त्रयोग , in der wissenschaftlichen IAST Transliteration mit diakritischen Zeichen wird dieses Wort geschrieben " mantrayoga ", in der Harvard-Kyoto Umschrift " mantrayoga ", in der Velthuis Transkription " mantrayoga ", in der modernen Internet Itrans Transkription " mantrayoga ", in der SLP1 Transliteration " mantrayoga ", in der IPA Schrift " mənt̪rəjoːɡə ".

Video zum Thema Mantrayoga

Mantrayoga gehört zu den Sanskrit Wörtern, die auch in den Yoga Schriften wie Upanishaden, Veden verwendet werden. Hier kannst du ein Video anschauen zum Thema Yoga, Meditation und Spiritualität:

Ähnliche Sanskrit Wörter wie Mantrayoga

Hier einige Links zu Sanskritwörtern, die entweder vom Sanskrit oder vom Deutschen her ähnliche Bedeutung haben wie Mantrayoga :

Sanskrit Wörter alphabetisch vor Mantrayoga

Sanskrit Wörter im Alphabeth nach Mantrayoga

Sanskrit Wörter ähnlich wie Mantrayoga

Quelle

Diese beiden Sanskrit Wörterbücher werden auch als Petersburger Wörterbücher bezeichnet.

Siehe auch

Zusammenfassung Sanskrit-Deutsch

Mantrayoga Deutsche Übersetzung

Das Sanskrit Wort Mantrayoga kann übersetzt werden ins Deutsche mit Anwendung eines heiligen Spruches.

Anwendung eines heiligen Spruches Sanskrit Übersetzung

Deutsch Anwendung eines heiligen Spruches kann übersetzt werden ins Sanskrit mit Mantrayoga. Andere Möglichkeiten der Sanskrit Übersetzung siehe unter Anwendung eines heiligen Spruches Sanskrit.