Vegan Society
Vegan Society - Bevor die "UK Vegan Society" gegründet wurde, war Donald Watson kräftig mit am Wirken an der "UK Vegetarian Society", in der er und die dazugehörigen veganen Mitglieder sich als „keine-Milchprodukte-Vegetarier“ (Originalwortlaut: „non-dairy-vegetarian“) bezeichneten. Zunächst wandte er sich an die "UK Vegetarian Society" und fragte um einen Kapitel im Mitgliederrundbrief, in dem nur Informationen für Vegetarier, die weder Milch noch Eier konsumieren, vorkommen.
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Vegan Society
Die "Vegetarian Society" lehnte dies daraufhin ab, ermutigte Donald Watson jedoch, selbst eine Gesellschaft für diese Form von Vegetariern zu gründen und versprach sie im eigenen Newsletter zu werben. Donald Watson kündigte daraufhin einen eigenen Newsletter "The Vegan News" (später wurde der Titel auf „The Vegan“ abgekürzt) an. Er gründete zusammen mit seiner Frau und 4 weiteren Freunden die "UK Vegan Society" und bekam beim ersten Anlauf etwa 25-30 Mitglieder zusammen. Heute verzeichnet die "UK Vegan Society" Tausende von Mitgliedern und erfreut sich an der stetig wachsenden Anzahl.
Das Ziel der "UK Vegan Society" ist, Veganismus durch Pressearbeit, Lobbying, Verbreitung des Infomaterials und Publizierung des vierteljährlichen Rundbriefs "The Vegan", sowie das geschützte Vegan Markenzeichen in Form einer Sonnenblume an Firmen zu lizensieren, die ihre veganen Produkte kennzeichnen wollen. Mit der Lizensierung des Vegan-Markenzeichens möchte die "Vegan Society" Firmen und Industrien dazu motivieren, tierfreie Alternativen zu Lebensmittel sowie Non-Food Produkten tierischen Ursprungs herzustellen.
Heutzutage ist das Vegan-Markenzeichen, die Sonnenblume, das international größte und bekannteste Zertifizierungsorgan. Mit über 18,000 registrierten Produkten und Dienstleistungen weltweit wurde sie zu einem Vertrauensbeweis für vegane Konsumenten geworden. Individuellen, die sich für das „Vegane Versprechen“ (Originalwortlaut: „the vegan pledge“) entscheiden, hilft die Vegan Society durch einen 30-tätigen Newsletter mit viel Information, Tipps, Tricks und Rezepte, den veganen Lebensstil auszutesten. Mehr zum Thema Vegan findest du unter folgendem Stichwort: Vegan. Und mehr über Donald Watson findest du unter folgendem Stichwort: Donald Watson.
Der Vegan Konflikt
Die Debatte um die Definition des Wortes „Vegan“ führte zu internen Konflikten innerhalb der "Vegan Society", wobei die offizielle Definition bis zu dreizehn Mal umformuliert wurde. In dem ersten Rundbrief von 1944, bevor die "Vegan Society" gegründet wurde, deutete Watson auf die Definition des Wortes „Vegan“ hin, dass dies einer Diät nahe kommt, welche vollkommen von tierischen Lebensmitteln absieht.
Die offizielle Definition kam mit der dritten Ausgabe in Mai 1945, in der Veganismus als ein Lebensstil frei von Lebensmitteln tierischen Ursprungs erklärt wird, ferner wird die Herstellung und Nutzung von alternativen Produkten nicht-tierischen Ursprungs ermutigt. In diesem Kontext wurde Veganismus nicht auf die Diät beschränkt, sondern riet damit auch Non-Food Produkte zu vermeiden. Diese Definition wurde noch einige Male geändert, der Inhalt blieb jedoch bestehen.
Als Leslie Cross die "Vegan Society" in 1946 beitrat, begann er die von Watson aufgestellte Definition des Veganismus zu kritisieren. Leslie Cross war vom heutigen Begriff ein Tierrechtsaktivist und forderte eine Umformulierung der Definition des Veganismus. Vermutlich wegen des Widerstands von Cross und Anhängern trat Donald Watson in 1948 als Präsident der "UK Vegan Society" ab. In 1988 erschien er noch einmal für ein paar Kolumnen, welche 1990 abrupt beendet wurde. Seither wurde er nie wieder in dem Newsletter erwähnt. Für seine Arbeit an der Gründung und Erhaltung der "Vegan Society" wurde ihm der (symbolische) Ehrentitel auf Lebenszeit (Originalwortlaut: „Honorary Lifetime Title“) verliehen.
Im selben Jahr, 1948, wurde "Leslie Cross" zum neuen Präsidenten gewählt. Cross und seine Anhänger wollten die "Vegan Society" in eine Tierrechtsorganisation umkrempeln. Cross kritisierte, dass die alte Definition keine klare Abgrenzung für Veganismus aufwies, da lediglich die Diät tierfrei sein musste, jedoch nicht die Nutzung von Non-Food Artikeln wie etwa Lederschuhe, Kleidungsstücke, an Tieren getesteten Haushaltsprodukten etc. Zu Zeiten von Watsons Präsidentschaft war die Diät allein entscheidend, damit man Mitglied der "Vegan Society" werden durfte.
In 1950 übernahm Cross komplett den Vorstand, stellte eine neue Verfassung vor und entließ die meisten Gründungsmitglieder vom Verwaltungsrat. Er entzog Watson den symbolischen Ehrentitel, den die "Vegan Society" Watson zur Würdigung seiner Bemühungen erwiesen hatte. Die von Cross neu formulierte Definition legte klar das Ziel für die "Vegan Society" fest, die Ausbeutungen von Tieren in allen Industrien, z.B. Lebensmittelindustrie, Textilhandel, Arbeit, Jagd, Tierversuch etc., zu beenden. Damit ist die Verwandlung von einer eher neutralen veganen Gesellschaft in eine Tierrechtsorganisation vollzogen.
Während Watsons Vorgehensweise auf Mitgefühl, Gesundheit und Lebensqualität mit einer veganen Ernährung plädiert wird, wurde bei Cross der Verzicht auf Lebensmittel und sonstige Konsumwaren obligatorisch für alle Mitglieder. Seit 1979 steht die vorerst endgültige Version der Definition des Begriffes „Vegan“, wie es auf der Website der "UK Vegan Society" steht, ist stark angelehnt an Cross‘ damalige Definition, mit abgemilderter Formulierung. Die heutige Definition lautet.
„[…] eine Philosophie und eine Lebensweise, die versucht – soweit möglich und praktikabel -, alle Formen der Ausbeutung von, und Grausamkeit an, Tieren für Nahrungsmittel, Kleidung oder einen anderen Zweck auszuschließen; und ferner, die Entwicklung und Nutzung von tierfreien Alternativen zu Gunsten der Menschheit, Tiere und Umwelt, zu fördern. Im Zusammenhang mit der Ernährung bedeutet es der Verzicht auf alle Produkte, die gänzlich oder teilweise von Tieren gemacht sind.“
Obgleich Cross aus edlen, ethischen Gründen die Organisation vorantreiben wollte, trugen die Änderung der Definition sowie der schärfere Ton der nun Tierrechtsorganisation in den Newslettern jedoch nicht die gewünschten Früchte. In den vier Jahren unter Watsons Präsidentschaft wuchs die Anzahl der Mitglieder bis zu 600. Nachdem Cross als neuer Präsident die Organisation umgekrempelt hatte, verlangsamten die Neuzugänge. Ende 1952 wurde berichtet, dass es mehr Abmeldungen als Neuanmeldungen von Mitgliedern gab.
Im Jahr 1954 wurde die Anzahl der Mitglieder auf knapp unter 400 geschätzt. Nur zwei Jahre später sank die Mitgliederanzahl auf 140 und die Britische Vegane Gesellschaft stand vor dem Konkurs. Leslie Cross verabschiedete sich Ende 1956, um sich auf sein Pflanzenmilch-Geschäft zu konzentrieren, und John Heron wurde der nächste Präsident. Ein Jahr vor der neuen Präsidentschaft begann John Heron bereits, Artikel für den Newsletter mit Schwerpunkt auf die Vorteile der veganen Ernährung zu schreiben. Mit Heron als Präsident übernahmen erneut die „Veganer aus gesundheitlichen Gründen“ die Führung. In seiner Präsidentschaftsrede in 1957 hatte er Veganismus als eine Diät bezeichnet und jedwede Erwähnung von Tierrechten komplett ausgelassen.