Partizip Futur

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Shiva und Shakti, das göttliche Paar

Als Partizip Futur bezeichnet man in der Sanskrit Grammatik‏‎ ein Verbaladjektiv bzw. Partizip, das eine Handlung in der Zukunft (Futur, Bhavishyat) ausdrückt. Das Partizip Futur wird wie alle Partizipien von einer Verbalwurzel‏‎ (Dhatu) abgeleitet.

Bildung und Bedeutung

Zur Bildung des Partizip Futur werden für die Formen des Aktivs sowie des Passivs (das mit den Formen des Mediums identisch ist) unterschiedliche Suffixe (Pratyaya) gebraucht. Diese treten an den von der Wurzel abgeleiteten Futurstamm an.

Das Partizip Futur drückt häufig eine Absicht aus, also etwas, was man in Zukunft zu tun beabsichtigt. Diese Absicht geht in der Regel gleichzeitig mit einer anderen Handlung (der Haupthandlung) einher. Im Passiv drückt das Partizip Futur aus, was in Zukunft getan werden wird.

Aktiv

An den Futurstamm der Wurzel tritt das Suffix -t:

  • bhū (Wurzel der Bhu Klasse) "sein", Futurstamm bhaviṣya- + -t wird zu bhaviṣyat "sein werdend, zu sein beabsichtigend" (Bhavishyat)
  • kṛ (Wurzel der Tan Klasse) "machen, tun", Futurstamm kariṣya- + -t wird zu kariṣyat "tun werdend, zu tun beabsichtigend"
  • (Wurzel der Hu Klasse) "geben", Futurstamm dāsya- + -t wird zu dāsyat "geben werdend, zu geben beabsichtigend"

Das so entstandene Partizip Futur Aktiv folgt bei männlichen und sächlichen Substantiven der Deklination der Nominalstämme auf -at (wie Jagat oder Mahat). Die weiblichen Formen (Femininum) des Partizip Futur Aktiv (z. B.: dāsyatī Nom. Sg. f.) folgen der Deklination der Nominalstämme auf (wie Devi oder Nadi). Ein vollständige Übersicht zu diesen Deklinationen findet sich unter Partizip Präsens.

Beispiel

gāṃ dāsyan (Nom. Sg. m.) puruṣa (Sandhi für puruṣaḥ, Nom. Sg. m.) āgacchati "Der Mann (Purusha) kommt (Wurzel gam) in der Absicht, eine Kuh (Go) zu geben (Wurzel )."

Anmerkung: Das Partizip Futur nimmt wie ein Adjektiv (Visheshana) Fall (Kasus), Zahl (Numerus) und Geschlecht (Genus) des Substantivs an, auf das es sich bezieht. In der vorliegenden aktiven Konstruktion ist dieses Substantiv der Mann (Purusha), das logische Subjekt bzw. der Agens (Kartri) der Verbalhandlung (Kriya).

Passiv und Medium

An den Futurstamm der Wurzel tritt das Suffix -māna:

  • kṛ (Wurzel der Tan Klasse) "machen, tun", Futurstamm kariṣya- + -māna wird zu kariṣyamāna "(zukünftig) getan werdend" (Passiv)
  • (Wurzel der Hu Klasse) "geben", Futurstamm dāsya- + -māna wird zu dāsyamāna "(zukünftig) gegeben werdend" (Passiv)
  • pac (Wurzel der Bhu Klasse) "kochen", Passivstamm pakṣya- + -māna wird zu pakṣyamāṇa "(zukünftig) gekocht werdend" (Passiv)

Das so entstandene Partizip Futur Passiv (bzw. Medium) folgt bei männlichen und sächlichen Substantiven der Deklination der Nominalstämme auf -a (wie Ashva oder Nila). Die weiblichen Formen folgen der Deklination auf ā (wie Kanya).

Beispiel Passiv

puruṣo (Sandhi für puruṣaḥ) dāsyamānāṃ (Akk. Sg. f.) gām (Go, Akk. Sg. f.) ānayati "Der Mann (Purusha) führt (Wurzel ) die (demnächst) gegeben werdende (Wurzel ) Kuh herbei."

Anmerkung: Das Partizip Futur nimmt wie ein Adjektiv Fall (Kasus), Zahl (Numerus) und Geschlecht (Genus) des Substantivs an, auf das es sich bezieht. In der vorliegenden passiven Konstruktion ist dieses Substantiv die Kuh (Go), das logische Objekt (Karman) der Verbalhandlung (Kriya).

Beispiel Medium

Beim Partizip Futur sind die Formen des Mediums mit denen des Passivs identisch. Daher ist nur aus dem Kontext ersichtlich, ob die Form des Mediums oder Passivs gemeint ist. Das Medium (Atmanepada) drückt häufig aus, dass jemand eine Handlung für sich selbst ausführt.

puruṣaḥ (Nom. Sg. m.) pakṣyamāṇo (Sandhi für pakṣyamāṇaḥ, Nom. Sg. m.) vrīhiṃ krīṇīte "Der Mann (Purusha) kauft sich (Wurzel krī) Reis (Vrihi), in der Absicht (für sich selbst) zu kochen."

Anmerkung: Das Partizip Futur nimmt wie ein Adjektiv Fall, Zahl und Geschlecht des Substantivs an, auf das es sich bezieht. In diesem Fall ist dieses Substantiv der Mann (Purusha), das logische Subjekt bzw. der Agens (Kartri) der Verbalhandlung (Kriya).

Siehe auch

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