Ghatakasha Nyaya
Ghatakasha Nyaya Das Gleichnis (Nyaya) von Gefäß (Ghata) und Raum (Akasha). Gathakasha Nyaya wird auch geschrieben Ghata Akasha Nyaya. Im Yoga und auch Vedanta wird oft mit Gleichnissen gearbeitet, um Dinge anschaulicher erklären zu können.
Gathakasha Nyaya
Gathakasha Nyaya wird wie folgt beschrieben: Es gibt das Gleichnis vom Raum in einem Glas. Auf der einen Seite gibt es den Raum, der das ganze Universum ausfüllt. Und da ist der gleiche Raum innerhalb eines Glases. Aber der Raum in dem Glas kann vom restlichen Raum unterschieden werden, weil er durch das Glas abgegrenzt ist. Der Raum im Glas ist durch das Glas in keinster Weise verändert. Zerbricht das Glas, so vereinigt sich der Raum wieder mit dem großen Raum, ohne sich in der Zwischenzeit verändert zu haben. Genauso ist der Atman (höheres Selbst) im Individuum durch Geist und Körper begrenzt, aber in Wirklichkeit eins mit dem Paramatman, der höchsten Seele. Wenn der Körper zerfällt und der Geist sich auflöst, wird der Atman wieder eins mit dem höchsten Brahman, ohne sich vorher von der Begrenzung durch den Geist oder durch den Körper auch nur im geringsten verändert zu haben.
Ghatakasha-Nyaya - das Gleichnis von Topf und Raum
Dies ist eine Vedanta-Analogie um zu verstehen, dass du als Individuum nicht wirklich existierst, dass es nur ein unendliches Bewusstsein gibt. Körper und Psyche bewegen sich - du, als reines Bewusstsein, bist unendlich und ewig. Ghatakasha-Nyaya ist eines der bekanntesten Gleichnisse im Vedanta. Ghata heißt Topf und Akasha heißt Raum. Ich habe jetzt hier mal einen Topf genommen, einen größeren Topf, und angenommen, ich könnte diesen Topf mit einem Deckel verschließen, dann könnte ich jetzt sagen: Hier ist der Topf, und im Inneren dieses Topfes ist Raum. Und jetzt kann ich den Raum auf den Kopf stellen. Oder ich bewege jetzt den Raum von hier nach da. Aber so erscheint es nur. Akasha, der Raum als Raum an sich, ist unendlich. Es gibt nicht den inneren Raum und den äußeren Raum. Und es ist nicht so, dass ich den Raum mit diesem Topf transportiere oder wenn ich jetzt hier den Deckel abnehme, dass sich jetzt plötzlich der Raum innerhalb des Topfes mit dem Raum außerhalb verbindet. Oder angenommen, ich würde jetzt diesen Topf zerbrechen, dann ist es nicht so, dass sich jetzt der Raum wieder vereint. Es gibt immer nur einen unendlichen Raum. Jetzt lassen wir mal die Einstein'sche Relativitätstheorie außen vor. Aber es gibt einen riesengroßen Raum, und innerhalb dieses Raumes gibt es verschiedene Töpfe. Und diese Töpfe bewegen sich, und scheinbar bewegt sich der Raum im Inneren mit. Aber der Raum ist unabhängig davon, was man mit dem Topf anstellt.
Wofür ist es jetzt dieses Gleichnis
Natürlich für Brahman, Jiva und Upadhi. Brahman ist das unendliche Bewusstsein. Jiva ist das individuelle Bewusstsein. Und Upadhis sind die begrenzenden Attribute, man könnte sagen: der Topf. Brahman, der unendliche Raum. Es gibt nur ein unendliches Brahman, ein unendliches Absolutes. „Brahma satyam“ hat Shankara es genannt, Brahman allein ist wirklich. Und dann gibt es innerhalb dieses Brahman scheinbar sogenannte Upadhis, begrenzende Attribute. Und in diesen begrenzenden Attributen ist auch Brahman drinnen. Und wenn Brahman im Inneren eines Upadhis ist, wird er als Jiva bezeichnet, Jiva bedeutet die individuelle Seele. Die individuelle Seele befindet sich scheinbar innerhalb des Upadhis, so wie sich der Raum scheinbar innerhalb dieses Topfes befindet. Und so erscheinst du, als ob du die Seele bist, hinter diesem Körper, hinter dieser Psyche, hinter dieser Persönlichkeit, hinter diesen Sehnsüchten, usw. Du erscheinst als ein individuelles Bewusstsein, innerhalb von Körper, Psyche und Persönlichkeit. Und wenn der Körper durch die Gegend geht, dann erscheint es so, als ob du durch die Gegend gehst. Aber in Wahrheit gehst du nirgendwo hin. Du bist unendlich und ewig - immer schon da. Was sich bewegt, ist der Körper, so wie sich jetzt hier dieser Topf bewegt. Der Topf bewegt sich, aber der Raum nicht. Es erscheint nur so, als würde sich der Raum innerhalb des Topfes bewegen. Und auch wenn dein Körper durch die Gegend geht, bist du selbst überall. Du bewegst dich nie von der Stelle. Du bist immer und überall. Der Körper bewegt sich, scheinbar bewegst du dich. Aber du bist schon da, und deshalb kann dein Körper überall hingehen, und du hast immer das Gefühl: Ich bin da, wo der Körper ist. Und wenn du die Gottverwirklichung erreichst, dann scheint es so, als ob du deine Einheit mit Brahman verwirklichst; du als Individuum erkennst deine Einheit mit Brahman. Aber auch das ist irrtümlich. Du bist Brahman, du warst Brahman, es ist nicht so, dass das Individuum zu Brahman wird oder sich zu Brahman auflöst, sondern du warst, bist und wirst immer Brahman sein. Nur scheinbar hast du dich mit dem Körper durch die Gegend bewegt.
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Siehe auch
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Ghatakasa Nyaya zbw. Ghatakasha Nyaya ist eine Analogie aus dem Vedanta. Ghatakasa Nyaya ist ein Gleichnis, um tiefe spirituelle Weisheiten zu verstehen.
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