Generation Z
Generation Z ist eine Bezeichnung für die Menschen, die in Europa und Nordamerika zwischen 1990/1995 und 2010 geboren wurden. Diese Generation Z soll sich nach Aussagen mancher Soziologen, Arbeitspsychologen, Zukunftsforscher erheblich unterscheiden von der „Generation Y“, auch „Generation why“, „Generation Warum“ genannt. Es wird von manchen Soziologen und Arbeitswissenschaftlern gesagt, dass häufig die 20-Jährigen behandelt werden wie „Generation Y“, was aber gänzlich an ihren Bedürfnissen vorbei ginge. Mit Generation Z, also die unter 20/25-Jährigen , müsse man erheblich anders umgehen, als man es in den letzten 10 Jahren „gelernt“ hätte im Umgang mit der „Generation Y“.
Die Generation Z sei konservativer als die Generation Y, wolle Struktur, wolle feste Arbeitszeiten, wollen Führung für ihre Entwicklung, sind (wie die Generation Y) wenig aufstiegsorientiert. Generation Z sei es nicht gewohnt, übermäßig viel Freiraum zu gestalten, ist gewohnt alles im Internet nachzuschauen, sucht Orientierung. Generation Z sei nicht übermäßig kritikfähig, sei gewohnt, immer nur Lob, Wertschätzung und Anerkennung zu bekommen, reagiert auf Tadel und Kritik irritiert.
Theorie der 15-Jahres-Generationen
Es gibt in der Soziologie die Theorie der „Generationen“, die etwa 15 Jahre dauert. Folgende Generationen hat man da rauskristallisiert – das gilt bis 1980 hpts. für westliche Länder. Hier in Kürze die Charakteristika der verschiedenen Generationen. Die Jahreszahlangaben sind die Geburtsjahre.
- 1920-1935: Kriegsgeneration und „Wirtschaftswunder“-Generation
- 1935-1950: 1968er-Generation. Protest-Generation, dann Gang durch die Instutionen; vom Yoga her interessant: Verbindung fernöstlicher Spiritualität mit Ökologie, Naturheilkunde, linkem Gedankengut, Gemeinschaften etc.
- 1951-1965: Baby-Boomer: Yoga-Vidya-Haupt-Zielgruppe: Leistungsorientiert, will eine bessere Welt schaffen
- 1966-1980: Generation X: War mal „Null-Bock-Generation“: Die Versprechungen der früheren Generationen haben nicht gehalten… Macht heute den Gang durch die Institutionen und verbürgerlicht sich (wie vorher die 1968er Generation)
- 1981-1990/1995: Generation Y: Generation why?, Generation warum? Will sich nicht festlegen, keine langfristige Lebensplanung, wenig Aufstiegsorientierung; mag keine feste Strukturen; will keine Trennung privat-beruflich – alles geht ineinander über. Go with the Flow, lebe im Hier und Jetzt. Autoritäten werden angezweifelt bzw. nicht beachtet. Die erste „Internet-Generation“: Schaut daher auf frühere Zeiten mit wenig Respekt. Hat Zugriff auf Wissen, was vorher keiner hatte
- 1990/1995: Generation Z: geprägt auch durch Terrorismus-Gefahr, in Amerika auch genannt „Generation Homeland Security“, lebt damit, dass jederzeit Terroranschläge möglich sind, dass Klima kippen kann. Erste Generation, die mehrheitlich Ganztagsschulen 8-16h besucht hat, daher nicht gelernt hat, Freizeit selbst zu organisieren. Erste Generation mit „Helikopter-Eltern“, die ständig gegenwärtig waren, „Taxifahrer“ für ihre Kinder waren, ihre Freizeit organisiert haben. Suchen daher auch in der Arbeitswelt Struktur und Klarheit. Haben aber (wie alle jungen Menschen) hohe Ideale: Veganismus, Ökologie, nichtideologische Spiritualität ist ihnen wichtig. Erste Generation, deren Eltern mehrheitlich nicht kirchengebunden waren
Kritik am Konzept der Generation Z
Im Internet gibt es auch Seiten, die das „Generationen-Konzept“ der „15-Jahre“ erheblich anzweifeln. Es gibt bisher keine großen empirischen Studien zur Generation Z.
Natürlich sind Menschen unterschiedlich.
Eventuell könnte man auch überlegen, wie die Ayurveda Typen Vata, Pitta und Kapha unterschiedlich sich auswirken in den verschiedenen Generationen.
Generation Z und Yoga
Yoga hat schon mehrere Wellen durchlaufen im Lauf der 200 Jahre, die es im Westen praktiziert wird.
Baby Boomer und Yoga
Der höchste Anteil an Yoga Praktizierenden war und ist unter den Baby Boomern zu finden: Die Baby Boomer (geboren 1950-1965) haben gesehen, dass die Vorstellungen der 1968er nach großem Umsturz, nach Verbesserung der Gesellschaft durch freie Liebe, Sit-ins, Demos, etc. nicht umsetzbar waren. Die Baby Boomer sind konfrontiert worden mit drohender Umweltzerstörung, mit der Ölkrise, mit erstmals nach dem Krieg wieder steigender Arbeitslosigkeit. So haben viele der Baby Boomer ihr spirituelles Interesse auf die Praxis von Yoga, auch von buddhistischer Meditation verlegt: Weniger der große Umsturz, keine großen Glaubensdoktrine, vielmehr praktische Spiritualität, die alles verbindet.
Generation X und Yoga
Die Generation X hat sich eine Weile ganz von jeglicher Sinnsuche ferngehalten. Generation X ist ja typischerweise von den 1968ern groß gezogen worden, mit viel Freiheiten, antiautoritärer Erziehung - und sie haben erlebt, wie ihre Eltern ihre Ideale aufgeben mussten. Inzwischen wenden sich aber viele der Generation X dem Yoga zu.
Generation Y und Yoga
Die Generation Y ist, bewusst oder unbewusst, stark vom Yoga Gedankengut geprägt: Ihre Eltern waren typischerweise die Baby Boomer (oder die 1968er). Sie haben gelernt, auf sich selbst zu hören, nicht auf den großen Umsturz zu hoffen, keinen großen Lebensentwürfen, keinen großen Glaubenssystemen zu glauben, sich zu fragen: Why- warum?
Sei im Hier und Jetzt, go with the flow, mal sehen, all das gehört zur Generation Y. Dazu gehört auch, dass Berufsleben und Privatleben ineinander übergehen. Ökologie ist wichtig, ökologischer Lebensstil - aber ohne allzu großen Verzicht. Generation Y hat die Vegan-Bewegung geprägt.
Das Individualistische, das in-sich-hinein-spüren der Generation Y passt sehr gut zu den Grundsätzen des Yoga.
Generation Y liebt das Spielerische, das Kreative, das Verrückte gerade an den verschiedenen neuen Yoga Stilen und Yoga Arten.
Generation Y hat etwas Probleme mit geregeltem Tagesablauf, also auch geregelter Yoga Praxis, mit Disziplin, die über einen längeren Zeitraum aufrecht erhalten werden soll.
Generation Z und Yoga
Generation Z scheint mehr Führung zu suchen. Da kann gerade der klassische Yoga wieder sehr gefragt sein. Generation Z sucht die langfristige Perspektive und möchte wissen, wann welche Schritte zu tun sind.
Hier kann gerade klassische Yoga mit seinem systematischen Aufbau, der Struktur und den konkreten Empfehlungen zur Übungspraxis viel bewirken.
Hat man als Yogalehrer einem Angehörigen der Generation Y eher dazu aufgefordert, selbst zu spüren, welche Praktiken ihm besonders gut tun, erwarten die Angehörigen der Generation Z konkrete Empfehlungen von ihrem Yogalehrer, Yogalehrerin, was sie wann üben sollten und wann sie bereit sind für die nächste Stufe - und welche Stufen es überhaupt so gibt.
Hier kann z.B. auch der Yoga Vidya Visharada Studiengang Orientierung bieten, wie man durch die verschiedensten Ausbildungen und Weiterbildungen im Yoga wirklich sehr gute Fortschritte machen kann, systematisch und gründlich.
Es ist auch anzunehmen, dass Angehörige der Generation Z auch als Mitglieder einer spirituellen Gemeinschaft langfristige Lebensperspektive suchen - und nicht nur eine vorübergehende Phase im Leben. Generation Y wurde auch als "Generation Praktikum" bezeichnet - was sich auf ein ganzes Lebensgefühl auswirkt. Generation Z sucht wieder die Beständigkeit.