Erkenne dich selbst – das Yoga Sutra des Patanjali

Erkenne dich selbst – das Yoga Sutra des Patanjali lautet der Titel eines Seminars bei Yoga Vidya zu finden unter www.yoga-vidya.de/seminar.

Eine wichtige Aufgabe: Erkenne dich selbst.

Erkenne dich selbst – das Yoga Sutra des Patanjali

Patanjali war ein großer Yogameister, der vermutlich 200 bis 500 Jahre nach Christi Geburt gelebt hat. Irgendwo in dieser Zeitspanne vermutet man es. Manche sagen, dass sein Leben auch schon früher stattgefunden haben könnte. Patanjali hat ein Werk geschrieben, das Yoga Sutra. Dies ist nur ein Werk von weiteren Schriften, die er niedergeschrieben hat.

Yoga Sutra

Yoga Sutra heißt Leitfaden des Yoga. Es wird auch als Psychologie des Yoga beschrieben. Die Psychologie des Yoga ist sehr viel älter. Die buddhistischen Texte des 16. Jahrhunderts haben schon eine eigene Psychologie. Du findest einige in der Bhagavad Gita und in Samkhya Texten. Nach Meinung der Raja Yogis beziehen sich diese alle auf die Yoga Psychologie, die es damit schon ein paar Hundert Jahre zuvor gegeben hat. Unabhängig vom Alter ist das Yoga Sutra ein Grundlagentext über die Psychologie des Yoga und über die Selbsterkenntnis. Wenn du das Yoga Sutra von Patanjali studierst, wirst du dich selbst besser erkennen können. Das Yoga Sutra beinhaltet sehr viele Elemente. Ein paar Elemente möchte ich bezüglich der Selbsterkenntnis hervorheben und darstellen. Dies bezieht sich auf: Erkenne dich selbst

Erkenne dich selbst am Anfang des ersten Yoga Sutras nach Patanjali

Erkenne dich selbst am Anfang des ersten Yoga Sutras nach Patanjali. Im ersten Kapitel des Yoga Sutra sagt Patanjali: Yoga ist das zur Ruhe bringen der Gedanken im Geist. Dann ruht der Sehende in seinem wahren Wesen. Mit anderen Worten bedeutet dieses: Erkennen dich selbst. Du bist nicht deine Gedanken. Wenn die Gedanken zur Ruhe gebracht worden sind, erst dann bist du in deinem wahren Wesen. Lerne, es deine Gedanken zur Ruhe zu bringen und du wirst erfahren, wer du wirklich bist. Dann weißt du, wer du wirklich bist. Ein weitere Vers sagt: Wann immer Gedanken auftauchen, hat der Sehende eine Neigung dazu, sich damit zu identifizieren. Erkenne dich selbst. Erkenne dich selbst, wie du dich immer wieder identifizierst mit deinen Gedanken. Löse dich davon.

Erkenne dich selbst im 2. Kapitel des Yoga Sutra nach Patanjali

Im zweiten Kapitel beschreibt Patanjali am Anfang die Kleshas, die Ursache des Leidens. Die Ursachen von allem Leiden ist die Unwissenheit, die Identifikation, Mögen und Nichtmögen und die Furcht vor dem Vergehen. Erkenne dich selbst heißt. Alle Probleme kommen, weil du vergessen hast, wer du selbst bist. Avidya ist die Unwissenheit. Erkenne dich selbst. Womit identifizierst du dich? Menschen identifizieren sich mit ihrer Position, mit ihrem Beruf und mit ihrer Rolle. Sie identifizieren sich mit ihrem Geschlecht, mit ihrer Position in der Familie, mit ihrer Psyche, mit ihrem Selbstbild ihres Körpers, mit ihrem Kleidungsstil und ihrem Temperament. Asmita umschreibt dieses. Es ist eine Ursache des Leidens. Patanjali sagt: du bist eins mit dem Göttlichen, du bist göttlicher Funke. Du bist Purusha. Du bist eins mit der Weltenseele.

Erkenne dich selbst heißt weiterhin: Wo identifizierst du dich im Kleinen? Wie entstehen aus diesen kleinen Identifikationen Mögen und Nichtmögen, Wünsche und Ablehnung? Wie kommt da heraus Abinivesha, die Furcht vor dem Vergehen, zu Stande? Weil du Angst hast, das zu verlieren, mit dem du dich identifizierst oder das nicht zu bekommen, was du denkst, was du brauchst. Erkenne dich selbst. Übe Viveka, die Unterscheidungskraft.

In der Mitte des 2. Kapitel sagt Patanjali: Der Weg, wie du alle Probleme überwinden kannst, ist Viveka. Viveka oder Viveka kati ist die dauerhafte Unterscheidung. Die Unterscheidung zwischen dem Selbst und dem Nichtselbst. Die Unterscheidung zwischen dem Ewigen und dem Vergänglichen. Die Unterscheidung zwischen wahrem Glück und dessen, was dich unglücklich macht. Viveka ist die Unterscheidung. Nutze deine Unterscheidungskraft um zu erkennen, wer du nicht bist. Du bist nicht Facharbeiter, Yogalehrer, Universitätsabsolvent, Yogazentrumsleiter und so weiter. Das alles sind Rollen. Du bist auch nicht ein Temperament. Es ist dein Temperament. Das bist nicht du. Du bist auch nicht deine Fähigkeiten. Fähigkeiten sind deine Fähigkeiten, aber du bist es nicht. Unterscheide zwischen dem Selbst und dem Nichtselbst. Erkenne dich selbst. So sagt es das Yoga Sutra im 2. Kapitel, indem du mit Logik dies verstehst. Alleine die Logik führt nicht weiter.

Erkenne dich selbst im letzten Drittel des Yoga Sutra nach Patanjali

Den Geist zur Ruhe bringen.

Patanjali sagt: Um zur wirklichen Selbsterkenntnis zu kommen, ist es wichtig, dass du lernst, wie du deinen Geist zur Ruhe bringen kannst. Er empfiehlt die acht Stufen des Stufen des Yoga.

Die acht Stufen des Yoga:

Indem du Disziplin übst, ein ethisches Leben führst, du nicht jedes Mal springst, wenn dein Geist dir irgendetwas sagt, erkennst du dich mehr selbst. Dann lernst du Viveka zu üben. Eine gewisse Disziplin, eine gewisse Erziehung des Geistes hilft, dass du dich selbst besser erkennen kannst.

Erkenne dich selbst im 3. Kapitel des Yoga Sutra nach Patanjali

Im 3. Kapitel des Yoga Sutra sagt Patanjali: Du hast riesige Kräfte in dir. Der menschliche Geist kann so viel. Lerne die Kräfte deines Geistes kennen. Dies kannst du lernen, indem du deinen Geist in bestimmte Dinge hinein gibst. Bringe deinen Geist ganz in eine Tätigkeit hinein. Du wirst sie meistern und sie intuitiv verstehen. Versetzte dich ganz in einen anderen Menschen hinein. Du wirst zu diesem Menschen eine Beziehung aufbauen können und ihn besser verstehen. Frage dich in einer Aufgabe, was wirklich deine Aufgabe ist. Du wirst intuitiv wissen, was zu tun ist. Erkenne dich selbst. Im 3. Kapitel des Yoga Sutra sagt Patanjali: Nutze die Kraft deines Geistes. Du hast so viele Fähigkeiten: Nutze dies Fähigkeit.

Erkenne dich selbst im 4. Kapitel des Yoga Sutra nach Patanjali

Im 4. Kapitel des Yoga Sutra nach Patanjali geht um Kaivalya panda, die Befreiung. Hier sagt Patanjali: Du erkennst dich erst dann wirklich, wenn du die Befreiung erlangt hast. Meditiere intensiv. Löse dich von Verhaftung. Führe ein ethisches Leben. Übe weitere spirituelle Praktiken. Bringe deine Geist zur Ruhe. Dann erreichst du Kaivalya pada. Du löst dich von Allem, was du nicht bist. Dann erkennst du dich wirklich selbst. Dann erfährst du dich wirklich selbst. Du bist wer du wirklich bist. Du bist eins mit der Weltenseele.

Tipp

Das waren ein paar kurze Anregungen zum Thema: Erkenne dich selbst im Yoga Sutra von Pantanjali. Auf unseren Internetseiten erfährst du noch mehr über die Selbsterkenntnis. Du findest das Seminar zum Thema, das an einem ganzen Wochenende stattfindet. Es beinhaltet Beispiele aus dem Alltag, Austausch mit anderen, Meditation und Yogastunden. Es ist ein faszinierendes Seminar, wo du mehr über dich selbst erkennst. Du lernst deinen Geist besser kennen, du erfährst, wie du deinen Geist beherrschen kannst und wie du über deinen Geist hinaus wachsen kannst.

Video Vortrag: Erkenne dich selbst – das Yoga Sutra des Patanjali

Siehe auch

Literatur

Die Yoga-Weisheit des Patanjali für Menschen von Heute von Sukadev Bretz. Petersberg 2005. ISBN 3-928632-81-7
Patañjali: Das Yogasutra; aus dem Sanskrit von R. Sriram, Stuttgart 2006. ISBN 3-7831-9525-5
Patañjali: Die Wurzeln des Yoga; aus dem Englischen von B. Bäumer; 2007. ISBN 3-502-61116-5
T.K.V. Desikachar: Über Freiheit und Meditation – Das Yoga Sutra des Patanjali. Petersburg: Verlag Via Nova (1997)
Swami Durgananda: Yoga-Sutren des Patanjali. Lautersheim: Mangalam Books (2003). ISBN 3-922477-79-8
Swami Prabhavananda & Christopher Isherwood: Gotterkenntnis – Die Yoga-Sutras des Patanjali. Berlin: Ullstein Verlag (1998)
Karl-Otto Schmidt: Selbsterkenntnis durch Yoga-Praxis, Patanjali und die Yoga-Sutren. Hammelburg: Drei Eichen Verlag (2009).
R. Sriram: Yogasutra. Theseus-Verlag (2006). ISBN 3-89620-292-8
Dowson, John: A Classical Dictionary of Hindu Mythology and Religion – Geography, History and Religion; D.K.Printworld Ltd., New Delhi, India, 2005

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