Spiritualisierung des Alltags

Aus Yogawiki
Fülle deinen Tag mit Gottesbewusstsein

Spiritualisierung des Alltags Wie kannst du den ganzen Tag mit Gottesbewusstsein erfüllen? Dich immer wieder erinnern an göttliche Gegenwart. Wie kannst du Bhakti, Gottesliebe, immer wieder neu inspirieren? Auch tagsüber, bei verschiedenen Gelegenheiten? Wie kannst du deinen Tag so strukturieren, dass du dich immer wieder erinnerst an das worum es im Leben wirklich geht?

Bhakti Yoga - Spiritualisierung des Alltags

- Ein Vortrag von Sukadev Bretz 2020 -

Dieser Text ist Teil der Bhakti Yoga Vortragsreihe im Rahmen der Yoga Vidya Schulung zum ganzheitlichen Yoga Weg und ist auch als Begleitvortrag gedacht zur zweijährigen Yogalehrer Ausbildung.

Swami Sivananda, der große Yoga Meister sagte gerne:

„beginne deinen Tag mit Gott, schließe deinen Tag mit Gott, erfülle den Tag mit Gott. Dies ist der Weg zu Gott“.

Dazu wird es in diesem Text einige Inspirationen und Tipps geben. Überlege gut, welche du umsetzen möchtest. Nicht jeder wird für dich geeignet sein. Aber hoffentlich wirst du den einen oder anderen finden, den du vielleicht ab heute oder morgen umsetzen kannst.

Starte den Tag mit Gott

Beginne den Tag mit Gott

Wenn du morgens aufwachst, noch im Bett liegend, sprich ein Gebet. Sprich zu Gott auf deine eigene Weise. Oder sprich ein Mantra und bitte um Führung. Bitte darum am heutigen Tag dich gut spirituell entwickeln zu können. Dann anschließend stehe auf, bleibe vielleicht einen Moment vor dem Fenster stehen, schaue in die Weite, schaue den Himmel an. Oder einen Baum. Mache dir einen Moment lang bewusst, Gott ist in der Unendlichkeit des Weltalls. Schau mit deinem Herzen in die Weite und spüre das Göttliche. Danach gehe vielleicht kurz zu deinem Altar oder schaue ein Bild eines Meisters, oder eine Murti, ein Symbol an. Oder auch ein heiliges Buch. Verharre dort einen Moment und nimm Zwiesprache mit Gott.

Anschließend gehst du vielleicht ins Bad und vielleicht wäschst du dein Gesicht oder deine Hände, nimmst eine Dusche. Dabei kannst du dich auch innerlich reinigen. Du kannst ein Mantra sagen. Du willst nicht nur dein Gesicht, deine Hände, deinen Körper mit Wasser reinigen, sondern deine ganze Psyche. Du kannst dein bevorzugtes Mantra wiederholen oder auch das sogenannte Sapta Sindhavah Mantra. Om Gangechaye … Was so viel heißt wie „Oh göttlicher Segen, reinige mich. Oh sieben kosmische Reinigungsenergien, so wie ich jetzt den Körper reinige, bitte reinige meinen Geist. So dass ich dich spüren und erfahren kann“.

Danach wirst du vermutlich meditieren wollen. Und vor der Meditation kannst du ja das Licht entzünden. Verneigst dich, setzt dich einen Moment hin und schaust die Bilder an, oder die Murtis, die Götterfiguren. Hältst für einige Sekunden Zwiesprache. Dann kannst du eine Kerze nehmen und diese entzünden. Dann schwenkst du sie drei Mal im Uhrzeigersinn und sagst „ Dipam samar paryami“ Dies bedeutet so viel wie „ich bringe dir Licht dar.“ Du kannst ein Räucherstäbchen nehmen, es anzünden und es vor der Murti und den Bildern darbringen. Und eventuell sagen „dupam samar paryami“. Dies bedeutet: „ich bringe dir Räucherstäbchen dar“. Eventuell kannst du kurz danach das Räucherstäbchen auch wieder ausmachen, damit es nicht zu viel Rauch im Raum gibt. Aber du hast es erst einmal dargebracht. Danach kannst du dich noch einmal verneigen, Vandanam. Dann setzt du dich hin für die Meditation. Diese kannst du so beginnen, wie du es immer machst. Dich hinsetzen, atmen, ein kurzes Gebet sprechen und dann deine Haupt-Meditationstechnik üben.

Am Ende der Meditation kannst du wieder ein Gebet sprechen. Innerlich kurz überlegen, was wird heute am Tag anstehen? Du kannst um Segen und um Führung bitten. Und kannst auch sagen, „oh Gott, was auch immer ich heute tun werde, will ich für dich tun.“ Oder du könntest auch sagen „ Samar paryami“- ich will dir alles darbringen. Oder auch Narayana iti , samar paryami, narayana iti samar paryami“. Oh Gott, was auch immer ich heute tuen werde, ich bringe es dir dar. Du kannst auch einfach nur sagen samar paryami , ich bringe es dir dar. Oder narayana samar paryami. Shiva samar paryarmi oder eben auch geistig einfach sagen, „Oh Gott, was ich heute tun werde, ich bringe es dir dar“. Wenn du willst, kannst du auch das Om Tryambakam morgens nach der Meditation drei Mal sprechen, als Heilenergie für alle die du heute treffen wirst oder mit denen du zu tun hast. Oder auch für diejenigen, für die du gerne da sein wolltest, aber es heute nicht kannst. So schickst du ihnen zu mindestens Heilenergie. Du könntest auch sagen Loka Samasta Sukhino Bhavantu. Möge es allen Wesen gut gehen. Du könntest auch noch andere Mantras wiederholen und ein Gebet sprechen. Dann kannst du, wenn du willst, noch mal die Kerze nehmen. Sie dreimal darbringen, indem du sie im Uhrzeigersinn schwenkst. Wenn du wolltest, könntest du Arati Mantras rezitieren oder einfach nur das Arati Licht schwenken. Dich dann nochmals verneigen und das Arati Licht dann ausmachen. Wenn man Kerzen in einem spirituellen Kontext ausmacht, bläst du es nicht aus, weil das die Abluft des Körpers ist. Sondern du kannst das Licht löschen, indem du mit der Hand kurz dagegen eine Bewegung machst, Dadurch entsteht ein Luftzug, der das die Flamme löscht. Oder du benutzt einen Kerzenausmacher.

Ähnlich kannst du das natürlich auch mit deiner Yogapraxis machen. Du kannst auch vor und nach der Yoga Praxis etwas Rituelles machen. Oder auch bevor du isst, kannst du einen Moment in die Stille gehen. Du kannst vor dem Essen auch ein Gebet sprechen. Kannst Dankbarkeit ausdrücken oder vor dem Essen das Brahmarpanam Mantra rezitieren. Brahmarpanam Brahmahavir Brahmagnau Brahmanahutam Brahmaiva Tena Gantavyam Brahmakarma Samadhina.

Ebenso nach dem du gegessen hast, kannst du einen Moment lang in die Stille gehen und dafür dankbar sein, dass du essen konntest. Auch darum bitten, dass du die Kraft, die du durch das Essen gewonnen hast, nutzen kannst um für andere positives zu bewirken. Gott hat dir zu essen gegeben und jetzt willst du den Gottesdienst, den Tag erfüllen.

Wenn du das Haus verlässt kannst du dir bewusst machen, dass das Zuhause ist wie die göttliche Mutter. Du könntest sie grüßen und sagen, Om Shri Durgayai Namah, Om Shri Durgayai Namah, Om Shri Durgayai Namah. Wenn du dann unterwegs bist, sei es mit Auto, Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln, vielleicht sogar zu Fuß gehst, kannst du auch noch mal drei Mal das Om Tryambakam Mantra wiederholen. Tryambakam ist ein Schutzmantra. Es ist auch ein Segensmantra. Du kannst sagen, dass wenn ich durch die Gegend gehe, meine Lichtenergie überall hinwirken möge.

Begegnung mit anderen Menschen

Jede Begegnung mit einem Menschen ist ein gesegneter Wertaustausch

Wenn du einen Menschen triffst, beispielsweise auf der Straße - für den Fall, dass du alleine lebst, oder auch wenn du mit anderen zusammen wohnst, dann kannst du zuerst einen Moment innehalten. Den anderen anschauen, dir bewusst machen, dass sich Gott durch diesen Menschen manifestiert. Mehrere Namen des Göttlichen sind ja Narayana, was so viel bedeutet wie „der, der im Herzen aller wohnt“. Vasudeva, das Licht aller Geschöpfe. Und so könntest du zum Beispiel sagen, Om Namah Shivaya oder Om Namo Narayanaya. Wenn du einen spirituellen Partner hast, ist das eine gute Weise euch gegenseitig zu grüßen. Du könntest das natürlich auch innerlich sagen. Oder du könntest auch einfach sagen, hallo oder guten Morgen. Und dir dabei vorstellen, dich an das Göttliche im anderen zu wenden.

Wenn du dann den Menschen verlässt, oder auch kurz danach, kannst du auch sagen „möge das Göttliche durch dich wirken. Möge es dich segnen“. Du kannst natürlich auch einfach sagen, „grüß Gott“ oder du könntest sagen, „tschüss“. Tschüss kommt ja von adios. Das bedeutet so viel wie „ich vertraue dich der Obhut Gottes an“. Oder eben, „ich grüße das Göttliche in dir“. Wenn du also einen Menschen siehst, sieh das Göttliche in ihm. Wenn du dich von ihm verabschiedest, verabschiede dich vom Göttlichen oder vertraue ihn der Obhut Gottes an.

Telefonieren

Beim Telefonklingeln, kannst du auch sagen Telefonklingeln ist wie eine Erinnerung an Gott. Ich (Sukadev) kann mich noch erinnern, als ich in ein Yogazentrum eingezogen war, da gab es eine Zentrumsleiterin, die so etwas wie meine erste spirituelle Lehrerin wurde und ich hatte etwas sehr Wichtiges und viel zu tun. Dann hat das Telefon geklingelt, und ich habe erstmal unwirsch reagiert, das mich das Telefon wieder unterbricht. Die Zentrumsleiterin hat dann nur einen Moment innegehalten und gesagt „Gott ruft“. Das ist mir bis heute in Erinnerung geblieben. Wann immer das Telefon klingelt höre ich innerlich „Gott ruft“. Und so habe ich es mir zur Gewohnheit gemacht, wenn das Telefon klingelt, einen Moment inne zu halten und innerlich zu hören „Gott ruft“. Erst danach nehme ich das Gespräch an. Man könnte es auch so machen, beim ersten Klingeln durchatmen, beim zweiten Klingeln sagen, ich grüße das Göttliche, und beim dritten dann abheben. Und so bist du gleich da für den Menschen und für das Göttliche, was sich durch diesen Menschen manifestiert.

Spiritualisiere den Tag

Zwischendurch tagsüber, nimm dir einen Moment um dich an Gott zu erinnern, vielleicht in dem du ein Mantra sprichst. Vielleicht indem du aus dem Fenster herausschaust und dir bewusst machst, in der Unendlichkeit des Himmels manifestiert sich Gott. In der Schönheit eines Baumes manifestiert sich Gott. In den vorüberziehenden Wolken manifestieren sich die vorübergehenden Aufgaben, die das Göttliche dir gibt. Schaue dir Schönheit an, ehre dort Gott.

Wenn du am Abend nachhause gehst, kurz bevor du das Zuhause betrittst, halte einen Moment an und sei dir bewusst, dein Zuhause steht unter dem besonderen Segen der göttlichen Mutter. Einen Moment lang kannst du sagen Om Shri Durgayai Namah, Om Shri Durgayai Namah. Wenn du dann zuhause ankommst, machst du vielleicht am Abend die Yogasitzung. Dann beginne diese mit Mantras. Indem du dreimal Om wiederholst und dann vielleicht die Avahana Mantras besonders rezitierst. Wie beispielsweise

Om Om Om,
Om Gam Ganapataye Namah,
Om Sharavanabhavaya Namah,
Om Aim Saraswatyai Namah,
Om Gum Gurubhyo Namah,
Om Namo Bhagavate Sivanandaya,
Om Namo Bhagavate Vishnu-devandaya,
Om Adishaktyai Namah.

Nutze diese Mantras oder andere.

Wann immer du dich hinsetzen willst für Pranayama oder hinlegen willst für die Anfangsentspannung oder nach der Anfangsentspannung, sprich ein Mantra. Dies geht auch geistig. Wenn andere Familienmitglieder es vielleicht komisch finden, dass du laut Mantras wiederholst, machst du es eben geistig. Oder sprich ein Gebet. Auch nach der Yoga Sitzung, kannst du ebenfalls ein Mantra wieder holen wie beispielsweise Asato Ma Sat Gamaya oder Om Tryambakam oder auch ein Mangala Charana Mantra wie Lokah Samastah oder Sarva Mangala Mangalye. Also Segenswünsche für alle überall. Es ist auch gut, am Abend einen Moment zu meditieren und den Tag Revue passieren zu lassen und zum Schluss zu sagen, Narayana iti samar paryami. Was auch immer heute gewesen ist, ich bringe dir, Gott, alles dar. Was auch immer gewesen ist, ich danke dir dafür. Sowohl für die schönen als auch für die herausfordernden Erfahrungen.

Vor dem Schlafengehen kann es auch noch mal hilfreich sein aufzuschreiben was wichtig war am Tag. Welche Lektionen du gelernt hast. Neue Vorsätze für den nächsten Tag zu fassen. Vielleicht auch aufschreiben, welche Yoga Praktiken du in den nächsten Tag machen willst. Oder, welche dieser Praktiken, die ich dir eben empfohlen habe oder welche andere du am nächsten Tag umsetzen willst.

Sei dankbar für das was du hast

Dann, wenn du im Bett liegst, entweder im Sitzen oder im Liegen wiederhole wieder ein Gebet, wende dich ganz an Gott. Oder sprich noch im Liegen ein Mantra. Und wenn du am liebsten in den Armen deines Partners einschläfst, dann sieh in dem anderen das Göttliche und sei dankbar, dass es sich so für dich manifestiert. Wenn du alleine bist, dann stelle dir die göttliche Gegenwart vor, visualisiere dir ein Licht und bitte um besonderen Segen für den Schlaf.

Auf diese Weise hast du den Tag mit Gott begonnen, mit Gott gefüllt und mit Gott geschlossen. Es ist eine wunderschöne Weise, den gesamten Tag zu spiritualisieren.

Die ganze Woche spiritualisieren

Nicht nur den Tag kannst du spiritualisieren, sondern natürlich auch die Woche. Die meisten Menschen haben einen bestimmten Rhythmus. Viele haben den Sieben Tages Rhythmus, wo sie zum Beispiel Samstag, Sonntag nicht arbeiten. Andere haben andere Rhythmen. Bei manchen ist es Schichtarbeit, wo alle paar Tage die Arbeitszeiten wechseln. Es ist gut einen Tag pro Woche, oder einen halben Tag pro Woche besonders mit spirituellen Praktiken zu füllen.

In früheren Zeiten war es ja üblich, dass man einmal die Woche in die Kirche geht, dass man beispielsweise am Sonntag einen beschaulicheren Tag führt. Eventuell könntest du es so machen, dass du einmal die Woche ins Yogazentrum gehst. Dass du dort besonders intensiv praktizierst und du diesen Tag vielleicht auch ganz besonders den spirituellen Praktiken widmest. Eventuell bist du ja Teil einer zweijährigen Yoga Lehrer Ausbildung bei Yoga Vidya, dann hast du schon mal einen Tag die Woche, der besonders spirituell gefüllt ist. Eventuell gibt es noch einen weiteren, wo du etwas mehr spirituelle Praktiken machen kannst. Wenn du nicht Teil einer solchen Ausbildung bist, wäre ein großer Tipp, einmal die Woche in ein Yogazentrum zu gehen oder in ein Meditationszentrum oder eben in die Kirche, Synagoge oder Moschee um mit anderen zusammen ein Ritual zu Verehrung des Göttlichen auszuführen.

Fasten als spirituelle Praxis

Eine weitere Möglichkeit wäre einen Tag die Woche zu fasten oder eine besondere Ernährung zu haben. In Indien ist es zum Beispiel üblich, dass die Shaivas, die Verehrer von Shiva montags entweder fasten oder nur Obst essen. Bei den Vaishnavas ist es üblich - entsprechend des Mondkalenders - dies an Ekadashi, das heißt am elften Tag nach Vollmond und nach Neumond zu fasten. Dieser gilt als besonders guter Tag zum Fasten. Im Internet gibt es Ekadashi Kalender.

Übrigens kann bei den Vaishnavas Fasten auch nur bedeuten, mal keinen Reis zu essen. Was übersetzt heißen würde, dass das was du normalerweise denkst, was unbedingt dazu gehört zum täglichen Essen, das lässt du eben mal weg. Indem du mit der Nahrung auf etwas verzichtest und das mit etwas spirituellem verknüpfst bekommt es eine besondere Bedeutung. Ob man jetzt nur auf Reis verzichtet oder einen ganzen Tag lang fastet, dadurch ist dieser Tag durch den Verzicht auf Nahrung mit Gottesgedanken in besonderer Weise verbunden.

Jahresrhythmus spiritualisieren

Om Tryambakam - Hochleistungs-Mantra

Auch den Jahresrhythmus kannst du auf besonderer Weise feiern. Du hast sicherlich eine Geburtstagsfeier. Vor allem in den westlichen Ländern ist Geburtstag etwas Besonderes. Übrigens ist es das in vielen anderen Kulturen ja nicht. Dort haben früher viele Menschen noch nicht mal gewusst, wann ihr Geburtstag ist. Als Baby haben sie es nicht bewusst mitbekommen oder es vergessen. Und ansonsten wurde es eben auch nicht gefeiert. Heutzutage, sowohl im Westen, wie auch in Indien wird Geburtstag gefeiert.

So könntest du sagen, an meinem Geburtstag will ich besonders intensive Praktiken machen. Und im Yoga Kontext gilt als besonders hilfreich 108 Mal das Om Tryambakam zu rezitieren. Wenn 108 Mal nicht möglich sind, dann mache eben 54 oder 27 Mal. Jedoch wiederhole mindestens neun Mal das Om Tryambakam. Du könntest im ersten Teil darum bittest, dass Heilenergie durch dich hindurch strömen möge und du selbst reifen mögest. Dich lösen mögest von allen Verhaftungen. Mögest du selbst der Erleuchtung näher kommen. Das ist ja eine Bedeutung von Om Tryambakam. Zweite Bedeutung ist Heilenergie und Gutes bewirken. Du könntest sagen, möge ich im neuen Lebensjahr heilsam für andere sein, möge ich viel Gutes bewirken. Und Om Tryambakam ist auch ein Mantra für Frieden auf der ganzen Welt. Und so könntest du den letzten Teil des Om Tryambakam dem widmen, dass sich im nächsten Jahr die Welt positiv verändern möge. Damit den Wunsch verknüpfen dass die Lichtenergie stärker werden möge. Sowohl auf diesem Planeten als in deinem Umfeld.

Feiertage

Dann gibt es bestimmte Feiertage. Angenommen, du bist christlich orientiert. Dann wäre es empfehlenswert, sich den Sinn der christlichen Feiertage bewusst zu machen und diese spirituell zu nutzen. Wenn du einen stärkeren Zugang zu den indischen Feiertagen hast, dann feiere diese. Es wird dazu noch weitere Vorträge geben, wie du die verschiedenen indischen Feiertage gut zelebrieren kannst. Einige existieren auch schon dazu. Im Allgemeinen wird auf unserem Blog darauf immer hingewiesen. Du brauchst bloß öfters mal in unseren Blog zu schauen. Und wenn es neue indische Feiertage gibt, wird ein paar Tage vorher etwas darüber berichtet. Auf diese Weise bekommst du schon einige Tipps, wie du diese Feiertage begehen kannst.

Sylvester/Neujahr

Ein weiterer wichtiger Feiertag für die meisten Menschen ist Silvester/Neujahr. Da ist es gut, vor Sylvester ein paar Tage mehr zu praktizieren. Zu überlegen, was war im letzten Jahr gewesen war und neue gute Vorsätze zu fassen für das nächste Jahr. Auch vielleicht den Jahreswechsel auf spirituelle Weise zu begehen. Nicht umsonst haben wir in allen Yoga Vidya Ashrams eine großartige Sylvester / Neujahrs Feier, wo entweder eine Puja oder eine Homa oder beides gemacht wird.

Oder ein großes spirituelles Ritual oder Singen und Meditieren. Und davor eben auch Gelegenheit zu haben, Vorsätze zu fassen. Es ist gut ein neues Jahr mit Spiritualität zu beginnen. Wenn du aber mit der Familie das Neujahr begehst und die Familie vielleicht nicht so sehr diese spirituellen Dinge tut, dann mache sie eben am Nachmittag des 31. Dezembers oder am 1. Januar um die Mittagszeit oder am Abend. Wichtig ist es jedenfalls dies um den Jahreswechsel herum zu tun. Das alte Jahr Revue passieren zu lassen und sich bewusst werden, was hast du gelernt und welche Vorsätze will ich für das nächste Jahr.

Jahreszeiten spiritualisieren – Höhepunkte im Jahr setzen

Du könntest auch die Jahreszeiten Wechsel besonders zelebrieren. Da gibt es zum Beispiel die Möglichkeit am Frühlingsbeginn um den 21. März, am Sommerbeginn den 21. Juni, Herbstbeginn, um den 21. September oder 21. Dezember für den Winterbeginn ein kleines Ritual zu machen. Das sind so einige Möglichkeiten, wie du dein Jahr strukturieren kannst.

Es ist jedenfalls wichtig bestimmte Höhepunkte im Jahr zu haben. Für viele Menschen hat es sich eingebürgert eins bis drei Mal im Jahr zu einem Wochenendseminar in einen Yoga Vidya Ashram zu gehen oder vielleicht 1-2 Mal im Jahr zu einer Intensiv Woche dorthin gehen. Auch das ist eine spirituelle Strukturierung des Jahres. Wo es bestimmte Zeiten gibt, in denen du besonders viel praktizierst.

Lebensabschnitte spiritualisieren

Arati - Lichtzeremonie für besonderen Segen

Natürlich gibt es dann auch noch Rituale über das ganze Leben verteilt. Darüber wurde in anderen Texten bereits berichtet und es wird in zukünftigen Vorträgen weiter ausgebaut werden.

Wann immer etwa ein neues Lebensstadium für dich beginnt, ist es gut auf irgendeine Weise um göttlichen Segen dafür zu bitten. Angenommen, du trittst eine neue Arbeitsstelle an. Dann kannst du am Morgen oder am Abend davor länger meditieren oder ein Gebet sprechen. Mache eventuell ein Ritual, sprich Mantras. Wann immer du eine Arbeitsstelle abschließt, selbst wenn du eine Weile arbeitslos bist, am letzten Tag oder nach dem letzten Tag, sprich ein Gebet, ein Mantras, mache ein kleines Ritual. Lasse los, übergib alles Gott und bitte um Führung für das Nächste.

Oder auch wenn deine Beziehung in ein neues Stadium eingeht. Sei es, dass ihr zusammen zieht, sei es dass ihr euch ein Versprechen abgebt. Oder, dass etwas anderes Wichtiges eintritt. Auch hier, wenn möglich, macht ein Ritual zusammen. Macht es so, dass ihr beide etwas damit anfangen könnt. Wenn beide auf dem Yogaweg sind, dann könnt ihr Mantras sprechen, ein Arati machen oder eine Kerze entzünden. Oder eben macht etwas, was für euch beide bedeutsam sein kann.

Auch wenn das Kind in ein neues Lebensstadium kommt, in den Kindergarten geht, in die Grundschule kommt, in die weiterführende Schule wechselt. Die Schule abschließt, aus dem Haus geht oder weiter zuhause ist, eine Ausbildung beginnt usw. Immer dann ist es gut, dies spirituell zu feiern. Wenn ein Kind oder ein Jugendlicher auch in die Yoga Tradition hineinwächst, kannst du dich natürlich aus dieser „bedienen“. Wenn nicht, überlege einmal wie du das machen kannst, dass es für dein Kind etwas Bedeutsames ist und es etwas damit anfangen kann.

Grundsätzlich ist gut etwas spirituell Bedeutsames, etwas Meditatives zu machen. Und eben nicht nur Feiern mit Freunden und Remmidemmi zu machen. Dabei in die zu Ruhe gehen, zu meditieren, zu sammeln, Vorsätze zu fassen und so weiter.

Tod als Übergang

Tod als Übergang in die höheren Welten

Wenn du dein ganzes Leben gefüllt hast, mit Mantra, mit Gebet, mit spirituellen Praktiken, wirst du natürlich auch irgendwann dieses Leben abschließen.

Für Yogis ist auch der physische Tod nichts anderes als ein Übergang, den du bewusst gestalten kannst. Wie ein kleines Ritual, mit Mantra, Gebet, eventuell Meditationen. Wenn du ans Bett gefesselt bist, kannst du auch das mit Mantra machen, mit Meditation, mit Gebet. Dabei loslassen und um Gottes Führung bitten. Verweis auf Sukadev‘s Buch : [* Sukadev Bretz: Karma und Reinkarnationauch als ebook oder Hörbuch Karma und Reinkarnation]. Dort wird noch sehr viel genauer beschrieben, wie du auch anderen Menschen helfen kannst, den Übergang zu machen, vom physischen Leben ins nächste Leben und wie du selbst einen guten Tod haben kannst.

Das waren jetzt einige Tipps für die Spiritualisierung des Alltags. Für die meisten dieser Tipps wird es noch eigene Videos geben, so dass es damit noch weitere Anregungen gibt.

Überlege jetzt vielleicht kurz, welche dieser Tipps du jetzt sofort umsetzen möchtest. Mein Tipp ist immer, wenn du mit einer Fülle von Tipps konfrontiert wirst, anstatt dich zu ärgern, dass es eine Menge gibt, die für dich nicht anwendbar sind. Überlege stattdessen gibt es vielleicht eine Sache, die ich eventuell gleich umsetzen kann? Und zwar direkt von heute an.

Damit dies gut gelingt, enden wir mit dreimal Om und gehen für einen Moment in die Stille. Wenn du das hier liest, kannst du auch sagen, was auch immer ich heute getan habe, mit Körper, mit Prana mit Psyche, mit Intellekt, mit meinen Worten und meiner Natur. All das Oh Gott bringe ich dir dar. Und was auch immer ich jetzt noch tun werde, mit meinem Körper, mit meiner Sprache mit meinem Intellekt, mit meinem ganzen Wesen all das Oh Gott, bringe ich dir dar. Bitte segne es.

Om Shanti, Shanti, Shanti,
Om Frieden , Frieden, Frieden.

Video - Spiritualisierung des Alltags

Siehe auch

Literatur

Seminare

Yogalehrer Ausbildung

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