Sankt Anna

Aus Yogawiki

Sankt Anna, Mutter von Maria. 26. Juli. Gattin des Joachim, lange kinderlos. Vergebliches Passahopfer; der Gatte verlässt sie. Wiedervereinigung an der goldenen Pforte. Sie unterrichtet Maria und führt die Dreijährige in den Tempel. Ihrem zweiten Mann Cleophas schenkt sie eine ebenfalls Maria genannte Tochter, ebenso dem dritten Mann Salomas. Der Anna selbdritt sitzt Maria mit dem Christkind auf dem Schoß. Gebeine in Bologna.

Fresko der von Sankt Anna aus Farras (8. Jh. n. Chr.)

Legende über Sankt Anna

Sankt Anna ist die Mutter von Maria. Ihr Vater war Aaron, der Oberste Priester des Alten Bundes. Sie stammt aus Bethlehem, die Stadt, aus der auch Judas stammt. Sankt Anna hatte einen Mann, der hieß Joachim und stammte aus dem königlichen Geschlecht Davids. Er war aus der Stadt Nazareth.

Sankt Anna und Joachim

Sankt Anna und Joachim waren jederzeit rechtschaffen und hielten sich immer an die Gebote Gottes. Sie teilten alles in drei Teile, zwei Teile gaben sie den armen Menschen und den dritten Teil behielten sie für sich und ihr Gesinde. Gott vermehrte ihren Besitz so sehr, dass niemand so reich war wie sie. Sie waren schon zwanzig Jahre zusammen und hatten immer noch kein Kind bekommen. Sie waren deswegen sehr betrübt, baten Gott um ein Kind und gelobten ihm, es in seinen Dienst zu stellen, wenn er ihnen ein Kind schenken würde.

Danach gab es eine große Hochzeit, Jaochim und viele andere Menschen kamen nach Jerusalem. Und als er an den Altar trat und wie die anderen opfern wollte, da sagte der Priester zornig zu ihm: "Wie kannst du es wagen, vor den Altar zu treten, da du von Gott und dem Gesetz verflucht bist! Dein Opfer ist Gott nichts Wert, weil du unfruchtbar bist." Da schämte sich Joachim so sehr, dass er traurig aus dem Tempel ging. Er wagte es nicht, nach Hause zu gehen. Da fuhr er zu seinen Knechten, die ihm sein Vieh auf dem Feld hüteten, das war nicht weit entfernt von Nazareth. Er fastete viel aus großem Trübsal heraus. Er dachte oft an Abraham und seine Frau Sarah, und dass ihnen Gott in ihren alten Tagen noch ihren Sohn Isaak gab.

Sankt Anna und der Engel Gabriel

Sankt Anna wusste nicht, dass man ihren Mann Joachim aus dem Tempel geworfen hatte. Sie wusste auch nicht, wo er war. Sie hörte fünf Monate lang nichts von ihm und war deswegen sehr betrübt. Und als sie genug davon hatte, verschloss sie ihr Haus, zog Trauerkleider an und kniete Tag und Nacht. Eines Tages sagte sie: "Oh Herr, du starker Gott von Israel, du hast mir keine Kinder gegeben und mir meinen Mann genommen. Ich weiß nicht, ob er noch lebt oder schon tot ist." Sie ging dann in einen Garten mit Bäumen, war ganz ernst, weinte und kniete in Andacht vor Gott nieder. Sie stand wieder auf, hob die Augen und Hände zu Gott, dem Ewigen, und sprach: "O Herr, guter Gott du hast allen Kreaturen Kinder gegeben, den Tieren und den Vögeln und auch den Fischen, die freuen sich alle ihrer Kinder. Mich hast du aber allein gelassen ohne die Gaben deiner Gütigkeit. So bitte ich darum, dass du mir einen Erben schenkst. Ich werde ihn dir im Tempel darbringen."

Und nachdem sie das ausgesprochen hatte, erschien ihr der heilige Engel Sankt Gabriel in großer Klarheit. Er sprach zu ihr: "Anna, du liebe Dienerin Gottes, Gott hat dein Gebet erhört. Du wirst ein Kind empfangen und der Ruf deines Samens wird ergehen durch das ganze Land. Du bist gesegnet unter den Frauen. Von dir wird eine Tochter ausgehen, die Maria heißen wird. Sie wird vor ihrer Geburt voll der Gnade Gottes sein. Nach drei Jahren wird sie in den Dienst Gottes gehen und wird den Tempel nicht mehr verlassen. Sie wird auch nie mit einem Mannn zusammen sein und als Jungfrau einen Sohn empfangen, den Erlöser und Erhalter der Welt." Als der Engel das gesagt hatte, freute sich Sankt Anna sehr darüber, ihn zu sehen und seine Rede zu hören, und sie dankte Gott wegen seiner Gnade.

Gabriel bei Joachim

Da nun Joachim lange Zeit Trübsal blies, kam der Engel auch zu ihm und sprach: "Gott hat mich zu dir gesandt. Er hat deine Scham gesehen und hat dein Gebet erhört. Deine Frau Anna wird eine Tochter gebären, die du Maria nennen sollst. Sie wird Gottes Sohn zur Welt bringen, dessen Name Jesus heißen wird, und durch ihn werden viele Menschen selig." Da sprach Joachim: "Nun war ich zwanzig Jahre lang mit meiner Frau, und sie hat mir nie ein Kind geboren. Da sprach der Engel zu ihm: "Ich bin deiner Frauen auch erschienen, als sie weinte und betete, und ich habe sie auch getröstet. Darum gehe Heim zu deiner lieben Frau Anna."

Da fiel Joachim vor dem Engel auf die Erde und betete zu dem Engel mit großer Andacht und sprach: "Wenn es so ist, dass ich die Gnade gefunden habe, dann tritt ein in mein Haus und segne mich, deinen Diener." Da sprach der Engel: "Es wäre gut, wenn du dich nicht "meinen Diener" nennst, denn wir sind alle eines Herrn Diener und Knecht. Und mein Essen ist unsichtbar, und mein Trinken kann nicht gesehen werden. Darum sollst du mich nicht bitten, dass ich in dein Haus trete. Und was du mir wolltest geben, das opfere in einem Opferfeuer."

Da nahm Joachim ein makelloses Lamm und sprach zu dem Engel: "Ich darf Gott kein brennendes Opfer bringen, du gibst mir die Erlaubnis, dass ich opfern kann." Da sprach der Engel: "Ich würde dich nicht darum bitten zu opfern, wenn ich nicht wüsste, dass es Gottes Wille ist. Da opferte er Gott ein brennendes Opfer, und der Rauch von dem Opfer ging hoch zum Himmel. Da fiel Joachim auf sein Angesicht und lag so den ganzen Tag. Da kamen seine Diener und wussten nicht, was mit ihm geschehen war. Sie und hoben ihn auf. Da sagte er ihnen, was ihm der Engel mitgeteilt hatte. Sie freuten sich alle und sagten, er soll wieder zu seiner Frau zurückkehren, wie es ihm der Engel gesagt hatte.

Während Joachim darüber nachdachte, was er tun sollte, schlief er ein. Da erschien ihm der Engel Gottes im Schlaf und sprach: "Geh auf jeden Fall von dem Feld und kehre Heim zu deiner lieben Frau! Und nimm das als ein Zeichen: Wenn du durch das goldene Tor gehst, wird dir Anna begegnen. Sie ist sehr traurig darüber, dass du so lange weggeblieben bist. Aber wenn du kommst, wird sie sich freuen."

Da wachte Joachim auf und erzählte seinen Hirten, was er geträumt hatte. Da lobten sie Gott und machten sich auf den Weg. Und wähend sie dreizehn Tage lang wanderten, ging Sankt Anna in ihrem Haus in ihre Schlafkammer und dachte an die Worte, die der Engel gesagt hatte. Da kam ein großer Feiertag. Ihre Dienerin sprach zu ihr: "Ihr seid lange betrübt gewesen und habt Euch sehr gepeinigt. Ihr solltet nun feierliche Kleider anlegen. Es ziemt sich nicht, dass Ihr an einem Feiertag klagt." Da sagte Sankt Anna: "Ich bin voller Trauer und habe keinen Trost noch Freude."

Sankt Anna geht Joachim entgegen

Da sprach die Dienerin: "Der Herr hat Euren Leib verschlossen und hat Euch Euren Mann genommen, damit will er Euch vorbereiten in dieser Zeit." Als Sankt Anna das hörte, war sie sehr traurig und ging noch einmal in den Baumgarten, um besser weinen und klagen zu können. Da erschien ihr der Engel in ihrem Gebet und sprach zu ihr: "Steh auf, und geh Richtung Jerusalem, am goldenen Tor, wird dir dein Mann Joachim begegnen." Als Sankt Anna das hörte, fuhr sie bald mit ihren Dienern Richtung Jerusalem. Und als sie unter das goldene Tor kam, betete sie und wartete auf ihren Mann, wie es ihr der Engel verkündet hatte. Und als sie von ihrem Gebet aufstand und sah, dass er kam, fiel sie ihm um seinen Hals und dankte Gott für seine Gnade. Da waren sie sich sicher, dass sie ein Kind bekommen würden, das von ihnen geboren werden sollte. Sie sprachen darüber, was ihnen der Engel verkündet hatte. Und nachdem sie in Richtung Jerusalem gebetet hatten, gingen sie wieder nach Hause. Sie opferten Gott zehn junge Schäflein, den Priestern zehn Kälber und der Gemeinde hundert Schäflein.

Danach war Sankt Anna schwanger mit Maria. Und als die Zeit gekommen war, dass sie gebären sollte, da gebar sie Maria, Gottes Mutter, die Königin des Himmelreiches. Sie war so schön und keusch, wie noch nie ein Mensch davor - außer Gottes Sohn.

Danach bekam Sankt Anna noch zwei weitere Töchter, die sie auch "Maria" nannte, denn sie wusste nicht, welche die richtige war, die ihr der Engel verkündet hatte. Und die liebe Sankt Anna diente Gott mit großem Fleiß bis zum Ende ihrer Tage. Und als die Zeit kam, dass sie Gott von dieser Welt nehmen wollte, wurde sie krank. Sie dankte Gott für all seine Gnade, die er über sie ergossen hatte und starb danach ganz selig.

Siehe auch

Weblinks

Literatur

  • Das Leben der Heiligen, eine Auswahl aus der ältesten deutschen Druckausgabe von Heiligenlegenden "Das Passional", Insel Verlag, 1986, S. 16 - 21.
  • Swami Sivananda: Die Kraft der Gedanken; Books. ISBN 3-922477-94-1
  • Swami Sivananda: Shrimad Bhagavad Gita, Erläuternder Text und Kommentar von Swami Sivananda; Mangalam Books. ISBN 3-922477-06-2
  • Swami Sivananda: Hatha-Yoga / Der sichere Weg zu guter Gesundheit, langem Leben und Erweckung der höheren Kräfte; Heinrich Schwab Verlag. ISBN 3-7964-0097-3
  • Swami Sivananda: Göttliche Erkenntnis; Mangalam Books. ISBN 3-922477-00-3
  • Swami Sivananda: Sadhana; Mangalam Books. ISBN 3-922477-07-0
  • Swami Sivananda: Autobiographie von Swami Sivananda; Bad Mainberg 1999. ISBN 3-931854-24-8

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