Garuda Upanishad: Unterschied zwischen den Versionen

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:Magst du [[Anantaka]]s Bote, oder Anantaka selber sein,
:Magst du [[Anantaka]]s Bote, oder Anantaka selber sein,
:Magst du des [[Vasuki]] Bote, oder Vasuki selber sein,
:Magst du des [[Vasuki]] Bote, oder Vasuki selber sein,
:Magst du des [[Takshaka]] Bote, oder Takshaka selber sein,
:Magst du des [[Takshaka]] Bote, oder Takshaka selber sein,
:Magst du [[Karkotaka]]s Bote, oder Karkotaka selber sein,
:Magst du [[Karkotaka]]s Bote, oder Karkotaka selber sein,
:Magst du [[Samkhapulika]]s Bote, oder Samkhapulika selber sein,
:Magst du [[Samkhapulika]]s Bote, oder Samkhapulika selber sein,
:Magst du des [[Padmaka]] Bote, oder Padmaka selber sein,
:Magst du des [[Padmaka]] Bote, oder Padmaka selber sein,
:Magst du [[Mahapadmaka]]s Bote, oder Mahapadmaka selber sein,
:Magst du [[Mahapadmaka]]s Bote, oder Mahapadmaka selber sein,
:Magst du [[Elapatraka]]s Bote, oder Elapatraka selber sein,
:Magst du [[Elapatraka]]s Bote, oder Elapatraka selber sein,
:Magst du [[Mahailapatraka]]s Bote, oder Mahailapatraka selber sein,
:Magst du [[Mahailapatraka]]s Bote, oder Mahailapatraka selber sein,
:Magst du des [[Kalika]] Bote, oder Kalika selber sein,
:Magst du des [[Kalika]] Bote, oder Kalika selber sein,
:Magst du des [[Kulika]] Bote, oder Kulika selber sein,
:Magst du des [[Kulika]] Bote, oder Kulika selber sein,
:Magst du [[Kambalasvatara]]s Bote, oder Kambalasvatara selber sein!"<ref>Am Schluß der Beschwörungsformel folgt diese Aufzählung von zwölf Schlangenfürsten.</ref>
:Magst du [[Kambalasvatara]]s Bote, oder Kambalasvatara selber sein!"<ref>Am Schluß der Beschwörungsformel folgt diese Aufzählung von zwölf Schlangenfürsten.</ref>

Version vom 25. Juli 2014, 12:51 Uhr

Die Garuda Upanishad ist ein Teil der indischen Heiligen Schriften, die Veda genannt werden. Sie gehört zum Atharvaveda und wird außerdem den Yoga Upanishaden zugeordnet.

Garuda Upanishad - Erläuterungen nach Paul Deussen

Artikel aus „Upanishaden. Die Geheimlehre des Veda“ in der Übersetzung von Paul Deussen, herausgegeben von Peter Michel, Marix Verlag, 2. Auflage, 2007, Wiesbaden, S. 758 - 760.

Einleitung

Dieser nach Garuda, dem Vogel des Visnu und Erbfeind der Schlangen, benannte Schlangenzauber verdankt seine Aufnahme unter die Upanishaden wahrscheinlich der Bedeutung, welche die Gefahr, von Schlangen gebissen zu werden, bis auf den heutigen Tag in Indien hat, nicht so sehr für den Europäer, der mit kräftigem Schuhwerk versehen ist und es vermeiden kann, im Dunkeln zu gehen, um so mehr aber für die Eingeborenen, wenn sie mit nackten Füßen bei Nacht wandern oder in Feld und Wald ihre Arbeit verrichten, wobei die Möglichkeit, versehentlich auf eine Schlange zu treten und infolgedessen von ihr gebissen zu werden, eine nicht geringe ist. Vermehrt wird die Gefahr durch das Gebot der Ahimsa, welches dem strenggläubigen Hindu nicht erlaubt, eine Schlange zu töten, sondern nur, dieselbe, mit eigener Gefahr, zu nehmen und dorthin zu bringen, wo sie, nach seiner Meinung, keinen Schaden stiften kann. Auch in dem Gemäuer alter Häuser nisten nicht selten Schlangen, ohne daß sie von den Hausbewohnern ausgerottet würden, da man, vermöge eines verbreiteten Aberglaubens, in ihnen die Seelen der Vorfahren sieht, auch die Sage geht, daß sie den Bewohnern niemals Schaden zufügten.

Der vorliegende, zur Würde einer Upanishad erhobene Schlangenzauber hat den doppelten Zweck, sowohl vor Schlangenbiß zu bewahren, als auch, wenn er erfolgt ist, die üblen Folgen desselben zu verhüten.

Unsere Übersetzung folgt der in Jacobs Ausgabe (Eleven Atharvana Upanishaden p. 83-88) vorliegenden Rezension. In erweiterter Form hat Weber (Ind. Stud. XVII, 161 f.) unsere Upanishad herausgegeben.

Die Garuda Upanishad

1.

Om!

Die Brahmanwissenschaft will ich verkünden. Brahman überlieferte sie dem Narada, Narada dem Brihatsena, Brihatsena dem Indra, Indra dem Bharadvaja, Bharadvaja seinen Schülern, die da wünschten, ihr Leben zu erhalten.

2. [Er überlieferte sie,] die dieses wirkende, die Gutes wirkende, das Gift entfernende, das Gift zerstörende, das Gift beschleichende, das Gift vernichtende:

"Getroffen ist das Gift, vernichtet ist das Gift, zernichtet ist das Gift; getroffen ist es von des Indra Donnerkeil, Svaha! Mag es herrühren von Schlangen, von Nattern, von Skorpionen, von Spinnen, von Kankern, von Molchen, von Lurchen oder von Ratten.

Magst du Anantakas Bote, oder Anantaka selber sein,
Magst du des Vasuki Bote, oder Vasuki selber sein,
Magst du des Takshaka Bote, oder Takshaka selber sein,
Magst du Karkotakas Bote, oder Karkotaka selber sein,
Magst du Samkhapulikas Bote, oder Samkhapulika selber sein,
Magst du des Padmaka Bote, oder Padmaka selber sein,
Magst du Mahapadmakas Bote, oder Mahapadmaka selber sein,
Magst du Elapatrakas Bote, oder Elapatraka selber sein,
Magst du Mahailapatrakas Bote, oder Mahailapatraka selber sein,
Magst du des Kalika Bote, oder Kalika selber sein,
Magst du des Kulika Bote, oder Kulika selber sein,
Magst du Kambalasvataras Bote, oder Kambalasvatara selber sein!"[1]

3. Wer diese große Wissenschaft in der Neumondnacht hört, den beißen zwölf Jahre lang die Schlangen nicht. Wer diese große Wissenschaft, nachdem er sie in der Neumondnacht studiert hat, [als Amulett] an sich trägt, den beißen, so lange er lebt, die Schlangen nicht.

Wer sie acht Brahmanen lehrt, der befreit [von den Folgen des Schlangenbisses] durch bloße Berührung mit Gras, mit einem Stück Holz, mit Asche. Wer sie hundert Brahmanen lehrt, der befreit durch den bloßen Blick. Wer sie tausend Brahmanen lehrt, der befreit durch den bloßen Gedanken, - durch den bloßen Gedanken.

Also sprach der erhabene Brahma, - der erhabene Brahma. So lautet die Garuda Upanishad.

Fußnoten

  1. Am Schluß der Beschwörungsformel folgt diese Aufzählung von zwölf Schlangenfürsten.