Garuda

Aus Yogawiki

Garuda (Sanskrit: गरुड Garuḍa m.) Adler; Reittier Vishnus. Garuda bedeutet wörtlich „der große Lasten trägt“. Garuda ist das Reittier von Vishnu. Die verschiedenen Aspekte Gottes haben alle ihr Reittier. Shiva hat Nandi, den Bullen, Ganesha hat die Maus, Subrahmanya hat den Pfau, Brahma den Schwan usw. So hat jeder der Aspekte Gottes ein Varaha, ein Reittier.

Vishnu reitet mit Lakshmi auf Garuda, Wasserfarben, Gold und Silber auf Papier, um 1730

Das Reittier von Vishnu ist Garuda. Garuda ist ein Adler. Vishnu reitet auf diesem Garuda und der Garuda trägt Vishnu durch die ganze Gegend. Es gibt viele Geschichten um Garuda. Wenn dich das interessiert, dann kannst du auf unseren Internetseiten, www.yoga-vidya.de, „Garuda“ eingeben und findest dann einige der Geschichten um Garuda, den Adler, das Reittier von Vishnu. Garuda – Reittier von Vishnu, der Adler, der große Lasten trägt.

Heinrich Zimmer über Garuda

Raja Ravi Varma (1848–1906): Garuda

Ein Auszug aus „Die indische Weltmutter“ von Heinrich Zimmer

Es lohnt, den Blick von Indien nach Westen zu wenden, wenn man die indische Symbolik von Vogel und Schlange oder von Himmel und Erde ins Auge fasst. In Indien ist der Sonnenvogel Garuda der Todfeind aller Schlangen (Naga), er versengt und verzehrt sie, wo er sie findet. So trinkt die indische Sonnenglut die Wasserläufe allerwegen auf. Ein alter Mythos erklärt die Feindschaft des Garuda mit den Nagas: Sie sind Stiefgeschwister vom selben Vater her, einem alten Welt- und Schöpfergott, der zwei Frauen hatte: Die Vinata und die Kadru. Die beiden waren einander natürlich gram, und Garuda fiel es zu, seine Mutter Vinata aus der Sklaverei bei ihrer Rivalin zu befreien, in die sie durch eine List der Anderen geraten war.

Ein altes spätvedisches Erzählungslied, das außerhalb der eigentlichen sakrosankten Schultradition herlaufend durch einen glücklichen Zufall nicht wie so unendlich Vieles aus dem indischen Altertum verlorenging, der »Suparnadhyaya«, die »Geschichte vom Schöngefiederten«, das heißt vom goldgefiederten Sonnenvogel Garuda, hat eine Himmelsvorstellung bewahrt, die der arischen vom Himmelsvater stracks zuwider läuft. »Himmel und Erde sind Schwestern«, heißt es da, »in körperlicher Gestalt aber bewegen sie sich in den Welten. So war denn einst der Himmel Vinata, das Adlerweib; die Erde aber war eine Schlange namens Kadru.« — Kadru ist die Mutter der Schlangen, Vinata aber hat drei Söhne, drei Gestalten des Himmelslichts: den Blitz, den Morgenrot und den Sonnenvogel Suparna-Garuda.

Legende von Garuda

Garuda war ein göttlicher Vogel. Er war das Reittier von Vishnu und der geborene Feind der Schlangen. Garuda war einer der drei vornehmlichen Tiergottheiten der hinduistischen Mythologie. Die anderen beiden sind Ganesha und Hanuman.

Garuda wird von Hindus wegen seiner Macht und seiner Fähigkeit, Übeltäter zu beherrschen, sehr stark verehrt. Garuda ist König der Vögel und das Reittier von Vishnu. Er kann schneller fliegen als jeder Flügel. Er ist der Sohn von Kashyap, einem großen Weisen, und Vinata, der Tochter von Daksha. Sein älterer Bruder ist Aruna, der Wagenlenker von Sonnengott Surya.

Garudas Geburt war eine wundervolle Episode. Seine Mutter Vinata legte ein Ei, aus dem er hervorkam. Er hatte ein weißes Gesicht, rote Schwingen und einen goldenen Körper. Als er geboren wurde, hatte er eine enorme Größe, und er glänzte so strahlend, dass jeder ihn fälschlicherweise für Agni hielt, den Gott des Feuers, und ihn anbetete.

Garuda wurde mit einem großen Hass auf das Böse geboren. Er war es gewohnt, durch die Welt zu ziehen und die Bösen zu bestrafen, aber er verschonte die Brahmanen, da ihn seine Eltern baten, diese zu verschonen. Garuda hatte eine angeborene Aversion gegen Schlangen, da er die Abneigung von seiner Mutter Vinata geerbt hatte. Es gibt auch eine Legende, die sich darauf bezieht.

Vinatas Wette

Garudas Mutter war Vinata. Sie war die jüngere Frau von Kashyap. Vinata lebte in großer Rivalität zur zweiten Frau ihres Mannes, Kadru. Eines Tages hatten sie einen Streit über die Farbe des Körpers von Indras heiligem Pferd Uchchaisrava, das aus dem aufgewühlten Urozean entstanden ist.

Sie schlossen eine Wette: Diejenige, die beweisen konnte, dass sie Recht hatte, konnte die andere zur Sklavin machen. Kadru konnte beweisen, dass sie Recht hatte, und so nahm sie Vinata mit nach Patala, in den Untergrund, wo sie sie einsperrte. Die Schlangen, die Abkömmlinge von Kadru waren, umzingelten Vinata und bewachten sie.

Garuda hörte von der Gefangenschaft seiner Mutter. Die Schlangen erbaten als Lösegeld Amrita, um Vinata zu befreien. So begann Garuda seine Reise zum himmlischen Berg, wo das Amrita aufbewahrt wurde. Bevor er das Amrita an sich nehmen konnte, musste er viele Gefahren überwinden, die ihm die Götter geschickt hatten.

Der Kampf um das Amrita

Zuerst gab es einen Feuerring aus hohen Flammen, angefacht vom starkem Wind. Garuda trank viele Flüsse und löschte die Flamme aus. Das zweite Hindernis war ein kreisförmiger Eingang, der ein sehr schnelles Spinnrad besaß mit scharfen Nägeln auf den Speichen, die es schützten. Garuda verwandelte seinen Körper in eine viel kleinere Gestalt und schlüpfte durch die Speichen hindruch. Schließlich musste er zwei feuerspeiende Schlangen bezwingen, die das Amrita bewachten. Garuda schlug mit seinen Flügeln und blies Sand in die Augen der Monster und riss sie schließlich in Stücke.

Garuda ergriff dann das Amrita und flog zurück nach Patala. Die Götter jagten ihn. Er begegnete Vishnu, dem er versprach, Reittier zu sein. Garuda begegnete auch Indra, der ihn mit seinem Blitz traf. Aber Garuda war ein großer Kämpfer und bezwang die Götter und setzte seine Reise nach Patala fort.

Als Garuda Patala erreichte, legte er das Amrita ins Gras. Die Schlangen waren überglücklich, das Amrita zu sehen und ließen Vinata frei. Garuda zwang sie zu religiösen Waschungen, bevor sie das Amrita zu sich nahmen. In der Zwischenzeit betrat Gott Indra Patala, indem er Garuda verjagte, ergriff die Tasse mit Amrita und trug sie fort.

Die Schlangen konnten nur ein paar Tropfen Amrita vom Gras lecken und ihre Zungen spalteten sich aufgrund der Stärke des Ambrosia. Die Schlangen oder Nagas symbolisierten das Böse und riefen automatisch Garudas Hass hervor.

Symbolik

Garuda symbolisiert starke Macht und Energie. Die Veden liefern den ersten Hinweis für Garuda. Eine Upanishade namens "Garudapanishad" und eine Purana, die "Garuda Purana", sind Garuda gewidmet. Vielfältige Namen sind mit Garuda verbunden - Chirada, Gaganeshvara, Kamayusha, Kashyapi, Khageshvara, Nagantaka, Sitanana, Sudhahara, Suparna, Tarkshya, Vainateya, Vishnuratha und andere.

Garuda hatte sechs Söhne. Einer von ihnen ist der berühmte Jatayu, der versuchte, Sita aus dem Zugriff Ravanas zu retten. Jatayu wurde von Ravana tödlich verwundet und Rama äscherte ihn nach seinem Tod ein.

Siehe auch

Literatur

Seminare

Indische Schriften

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Sanskrit und Devanagari

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