Götter der Völker

Aus Yogawiki

Die Götter der Völker spiegeln die tiefe Sehnsucht der Menschheit wider, das Göttliche zu verstehen und in verschiedenen Formen zu verehren – sie sind Ausdruck einer gemeinsamen spirituellen Wahrheit in vielfältigen kulturellen Gewändern.

Götter der Völker – Ausdruck der universellen göttlichen Kraft in unterschiedlichen Kulturen

Was bedeutet „Götter der Völker“? – Definition und Ursprung

Der Ausdruck „Götter der Völker“ bezeichnet die vielfältigen göttlichen Gestalten, die in den Religionen und Mythen der Menschheit verehrt werden. Ob in Indien, Griechenland, Ägypten oder bei den indigenen Völkern Amerikas – überall haben Menschen versucht, das Unbegreifliche in Bildern, Symbolen und Geschichten darzustellen.

Diese Götter sind Personifikationen kosmischer Kräfte, Archetypen menschlicher Qualitäten und Vermittler zwischen Himmel und Erde. Im Kern jedoch repräsentieren sie alle dieselbe universelle göttliche Energie, die in Yoga und Vedanta als Brahman bezeichnet wird – das Eine, das sich in der Vielheit ausdrückt.

„Ekam sat vipra bahudha vadanti – Die Wahrheit ist eine, die Weisen nennen sie bei vielen Namen.“ (Rigveda 1.164.46)

Die Götter der großen Kulturen

Indische Götter

Im Hinduismus wird die göttliche Realität in vielen Formen verehrt. Brahma, der Schöpfer, Vishnu, der Erhalter, und Shiva, der Zerstörer, sind Manifestationen derselben göttlichen Kraft – der Trimurti. Dazu kommen Göttinnen wie Durga, Lakshmi und Saraswati, die Aspekte von Schutz, Wohlstand und Weisheit verkörpern. Diese Vielfalt lehrt, dass das Göttliche in allen Formen und Lebensbereichen erfahrbar ist.

Griechische und römische Götter

In der griechischen Mythologie repräsentieren die olympischen Götter menschliche und kosmische Prinzipien: Zeus steht für Macht und Ordnung, Athene für Weisheit, Aphrodite für Liebe und Schönheit. Die römischen Götter übernahmen viele dieser Gestalten, etwa Jupiter, Minerva und Venus, und verbanden sie mit staatlicher und gesellschaftlicher Ordnung.

Ägyptische Götter

Die ägyptischen Gottheiten wie Ra, Isis, Osiris und Anubis symbolisieren die Kräfte des Lebens, des Todes und der Wiedergeburt. Sie verkörpern den Kreislauf des Daseins – ein zentrales Thema, das auch im Yoga durch das Prinzip von Samsara (Wiedergeburt) beschrieben wird.

Nordische Götter

Die nordische Mythologie kennt Götter wie Odin, Thor und Freyja, die Mut, Weisheit und Fruchtbarkeit repräsentieren. Auch hier steht das göttliche Wirken in engem Zusammenhang mit Naturkräften und menschlichen Tugenden.

Götter indigener Völker

In den indigenen Religionen Amerikas, Afrikas oder Australiens wird das Göttliche vor allem in der Natur verehrt. Jeder Fluss, jeder Baum, jedes Tier trägt einen göttlichen Geist (Manitu, Orisha, Wakan Tanka). Diese Sichtweise steht der yogischen Vorstellung von Prana, der Lebensenergie in allen Wesen, sehr nahe.