Spiritueller Fortschritt: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Yogawiki
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 6: Zeile 6:


{{#ev:youtube|FMRbDk0bXnE}}
{{#ev:youtube|FMRbDk0bXnE}}
== Spiritueller Fortschritt geschieht allmählich ==
''- Ein Vortrag von Sukadev Bretz 2019 -''
'''Kommentar zum 9., 10. und 11. Vers des Yoga Sutra von Patanjali.'''
Patanjali schreibt:
''vyutthāna-nirodha-saṁskārayoḥ abhibhava-prādurbhāvau nirodhakṣaṇa cittānvayo nirodha-pariṇāmaḥ''
Durch die wachsende [[Beherrschung]] der ständig auftauchenden und wieder verschwindenden Eindrücke des Unterbewusstseins, und das jederzeitige Verweilen des Geistes im Ruhezustand, entwickelt sich allmählich die Meisterschaft [[Nirodha]]. Sein Fluss wird durch Wiederholung ruhig. Durch Abnahme der [[Zerstreutheit]] und Zunahme der vollkommenen [[Konzentration]] im Geist entwickelt sich [[Samadhi]].
Diese Verse sind wie ein bisschen dazwischen geschoben. Nach diesem hohen [[Samyama]] Zustand wo er beschreibt, was das ist, und bevor er zu einzelnen speziellen spezial Anwendungen von Samyama kommt, sagt Patanjali eben hier: Allmählich kommt der spirituelle Fortschritt. Er will uns zu einer gewissen [[Geduld]] ermahnen, aber eben auch: bleibe dran. Er sagt eben: Es gibt wachsende Beherrschung der ständig auftauchenden, wieder verschwindenden Eindrücke des [[Unterbewusstsein]]s.  Praktiziere [https://www.yoga-vidya.de/yoga/ Yoga] regelmäßig, und dir wird es gelingen, immer häufiger die auftauchenden Eindrücke des Unterbewusstseins zu beherrschen.
Aber: Bemühe dich auch darum. Ich erlebe es zu oft, dass ernsthafte, spirituelle [[Aspiranten]] irgendwann nicht mehr so intensiv an sich arbeiten. Anstatt einen auftauchenden [[Ärger]] als Schwäche zu sehen und zu schauen: Wie kann ich den Ärger überwinden, fangen sie auch wieder an, andere für ihren [[Ärger]] zuständig zu machen. Anstatt eigene [[Niedergeschlagenheit]] als etwas zu interpretieren, was in ihrer eigenen [[Verantwortung]] ist, machen sie wieder andere verantwortlich.  Es ist klar, dass du deinen [[Geist]] nicht schnell vollständig beherrschst.
* Aber sei dir [[bewusst]], dass es geistige Schwäche ist, wenn diese inneren Eindrücke immer wieder kommen.
* Und es ist eine geistige Schwäche, wenn du auf äußere Ereignisse reagierst.
* Und es ist eine geistige Schwäche, wenn du dich darüber beschwerst wie andere mit dir umgehen,
* und wenn du andere für deinen [[Gemütszustand]] verantwortlich machst.
Lerne schrittweise das zu beherrschen.
Dann sagt er auch: Das immer häufigere Verweilen des Geistes im Ruhezustand. Also: Bringe deinen Geist immer wieder in diesen Moment hinein, [[konzentriere]] deinen Geist auf das, worauf du dich konzentrierst. Auch wenn du Samyama üben willst, dann übe immer wieder vollständig bei dem zu sein, auf was du dich konzentrierst. Der Geist wird immer wieder an etwas anderes gehen, bringe deinen Geist zurück. Immer wieder, immer wieder. Langsam, [[Parinama]]. Langsam, diese allmähliche [[Entwicklung]] führt zu Nirodha.
'''10. Vers:'''
''tasya praśānta-vāhitā saṁskārat''
Sein Fluss wird durch Wiederholung ruhig.
Also: [[Übung]] macht den [[Meister]]. Übung macht die Meisterin. Immer wieder [[Praktizieren|praktiziere]]. Es dauert eine Weile.
'''11. Vers:'''
''sarvārthatā ekāgrātayoḥ kṣayodayau cittasya samādhi-pariṇāmaḥ''
Durch Abnahme der Zerstreutheit, und Zunahme der vollkommenen Konzentration im Geist entwickelt sich Samadhi.
Abnahme der Zerstreutheit, Zunahme der Konzentration. Er hatte ja vorher insbesondere über [[Dharana]], [[Dhyana]], Samadhi gesprochen, und auch die Aufeinander-Folge: Samyama. Wie entwickelst du das? Immer wieder bemühe dich. Und schrittweise wird die Zerstreutheit geringer, schrittweise wird die Konzentration mehr. Dann kommst du irgendwann in Samadhi.
Soweit für heute. Mehr Informationen in dem Buch „[https://shop.yoga-vidya.de/de/buecher/philosophie/die-yogaweisheit-patanjali-menschen-heute Die Yoga Weisheit des Patanjali für den Menschen von heute]“ das ich geschrieben habe, also ein Kommentar zum [[Yoga Sutra]]. Mein Name: [[Sukadev Bretz]]. Hinter der Kamera: Nanda. Das ganze Yoga Sutra auch im [https://schriften.yoga-vidya.de/ Yoga Vidya Schriften Blog]. 


== Hilfen für spirituellen Fortschritt laut Hatha Yoga Pradipika==
== Hilfen für spirituellen Fortschritt laut Hatha Yoga Pradipika==

Version vom 14. Juni 2019, 08:17 Uhr

Spiritueller Fortschritt: Was ist Spiritueller Fortschritt? Woher erkennst du spirituellen Fortschritt? Woher weißt du, dass du gut unterwegs bist? Und wie kannst du sicherstellen, dass du wirklich voranschreitest? Das sind wichtige Fragen, über die Swami Chidananda immer wieder gesprochen hat. Sukadev fasst ja einiges zusammen.

Zeichen von Spirituellem Fortschritt

Woher erkennst du, dass du spirituelle Fortschritte machst? Dazu schaue dir diesen Videovortrag zum Thema "Zeichen des Fortschritts auf dem spirituellenWeg" an:

Spiritueller Fortschritt geschieht allmählich

- Ein Vortrag von Sukadev Bretz 2019 -

Kommentar zum 9., 10. und 11. Vers des Yoga Sutra von Patanjali.

Patanjali schreibt:

vyutthāna-nirodha-saṁskārayoḥ abhibhava-prādurbhāvau nirodhakṣaṇa cittānvayo nirodha-pariṇāmaḥ

Durch die wachsende Beherrschung der ständig auftauchenden und wieder verschwindenden Eindrücke des Unterbewusstseins, und das jederzeitige Verweilen des Geistes im Ruhezustand, entwickelt sich allmählich die Meisterschaft Nirodha. Sein Fluss wird durch Wiederholung ruhig. Durch Abnahme der Zerstreutheit und Zunahme der vollkommenen Konzentration im Geist entwickelt sich Samadhi.

Diese Verse sind wie ein bisschen dazwischen geschoben. Nach diesem hohen Samyama Zustand wo er beschreibt, was das ist, und bevor er zu einzelnen speziellen spezial Anwendungen von Samyama kommt, sagt Patanjali eben hier: Allmählich kommt der spirituelle Fortschritt. Er will uns zu einer gewissen Geduld ermahnen, aber eben auch: bleibe dran. Er sagt eben: Es gibt wachsende Beherrschung der ständig auftauchenden, wieder verschwindenden Eindrücke des Unterbewusstseins. Praktiziere Yoga regelmäßig, und dir wird es gelingen, immer häufiger die auftauchenden Eindrücke des Unterbewusstseins zu beherrschen.

Aber: Bemühe dich auch darum. Ich erlebe es zu oft, dass ernsthafte, spirituelle Aspiranten irgendwann nicht mehr so intensiv an sich arbeiten. Anstatt einen auftauchenden Ärger als Schwäche zu sehen und zu schauen: Wie kann ich den Ärger überwinden, fangen sie auch wieder an, andere für ihren Ärger zuständig zu machen. Anstatt eigene Niedergeschlagenheit als etwas zu interpretieren, was in ihrer eigenen Verantwortung ist, machen sie wieder andere verantwortlich. Es ist klar, dass du deinen Geist nicht schnell vollständig beherrschst.

  • Aber sei dir bewusst, dass es geistige Schwäche ist, wenn diese inneren Eindrücke immer wieder kommen.
  • Und es ist eine geistige Schwäche, wenn du auf äußere Ereignisse reagierst.
  • Und es ist eine geistige Schwäche, wenn du dich darüber beschwerst wie andere mit dir umgehen,
  • und wenn du andere für deinen Gemütszustand verantwortlich machst.

Lerne schrittweise das zu beherrschen.

Dann sagt er auch: Das immer häufigere Verweilen des Geistes im Ruhezustand. Also: Bringe deinen Geist immer wieder in diesen Moment hinein, konzentriere deinen Geist auf das, worauf du dich konzentrierst. Auch wenn du Samyama üben willst, dann übe immer wieder vollständig bei dem zu sein, auf was du dich konzentrierst. Der Geist wird immer wieder an etwas anderes gehen, bringe deinen Geist zurück. Immer wieder, immer wieder. Langsam, Parinama. Langsam, diese allmähliche Entwicklung führt zu Nirodha.

10. Vers:

tasya praśānta-vāhitā saṁskārat

Sein Fluss wird durch Wiederholung ruhig.

Also: Übung macht den Meister. Übung macht die Meisterin. Immer wieder praktiziere. Es dauert eine Weile.

11. Vers:

sarvārthatā ekāgrātayoḥ kṣayodayau cittasya samādhi-pariṇāmaḥ

Durch Abnahme der Zerstreutheit, und Zunahme der vollkommenen Konzentration im Geist entwickelt sich Samadhi.

Abnahme der Zerstreutheit, Zunahme der Konzentration. Er hatte ja vorher insbesondere über Dharana, Dhyana, Samadhi gesprochen, und auch die Aufeinander-Folge: Samyama. Wie entwickelst du das? Immer wieder bemühe dich. Und schrittweise wird die Zerstreutheit geringer, schrittweise wird die Konzentration mehr. Dann kommst du irgendwann in Samadhi.

Soweit für heute. Mehr Informationen in dem Buch „Die Yoga Weisheit des Patanjali für den Menschen von heute“ das ich geschrieben habe, also ein Kommentar zum Yoga Sutra. Mein Name: Sukadev Bretz. Hinter der Kamera: Nanda. Das ganze Yoga Sutra auch im Yoga Vidya Schriften Blog.

Hilfen für spirituellen Fortschritt laut Hatha Yoga Pradipika

Hier ein Vortrag zum Thema Hilfen für spirituellen Fortschritt von und mit Sukadev Bretz aus der Reihe Yoga Vidya Schulung, Vorträge zum ganzheitlichen Yoga. Dies ist ein Kommentar zur Hatha Yoga Pradipika von Yogi Svatmarama, 1. Kapitel 16. Vers:

Video zum Thema Spiritueller Fortschritt

Hier ein Vortragsvideo zum Thema "Spiritueller Fortschritt":


Weitere Videos mit Übersetzungen von Vorträgen von Swami Chidananda

Hier findest du weitere Videos mit Vorträgen von Sukadev mit freier Übersetzung von Vorträgen von Swami Chidananda: