Bhiksha: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Bhiksha''' ([[Sanskrit]]: भिक्षा bhikṣā ''f.'') Betteln; Bettel[[gabe]], Almosen
'''Bhiksha''' ([[Sanskrit]]: भिक्षा bhikṣā ''f.'') Betteln; Bettel[[gabe]], Almosen. Bhiksha ist das, was die [[Mensch]]en machen, wenn sie keinem Broterwerb nachgehen.
 
==Religion==
 
Zu Zeiten, als es noch keine größere [[staat]]liche Fürsorge gab, galt es, als [[Religion|religiöser]] [[Dienen|Dienst]] Bhiksha zu geben. In manchen Religionen, zum Beispiel dem [[Judentum]], [[Islam]], [[Hinduismus]] und [[Buddhismus]] wird gesagt, dass man sich große Verdienste erwirbt, wenn man Bhiksha, also Almosen gibt. Das führte dann zum Teil zu einem großen Bettlertum. Denn viele dachten, dass sie sich von der ein oder anderen Sünde befreien konnten, indem sie [[Bettelgabe]]n teilten. Dies ist teilweise in einem Missbrauch von Bhiksha begründet.
 
Eine der fünf Säulen des [[Islam]]s gehört ja auch das Geben der Almosen. Ähnlich auch im [[Hinduismus]], im [[Judentum]] und als christliche [[Nächstenliebe]] finden wir das auch in dem [[Christentum]]. Es ist sicherlich klüger, wenn es eine staatliche Fürsorge gibt, damit die Menschen nicht in eine Bettlermentalität kommen, sondern ihnen nur in [[Not]]situationen geholfen wird.
 
In [[Indien]] ist manchmal die Schwierigkeit, dass [[Kind]]ern nicht geholfen werden soll. Die indische Regierung, wie auch die staatliche und nichtstaatliche Organisation sagen, Kindern soll man in der Schulzeit nichts geben, denn in Indien herrscht Schulpflicht und wenn ein Kind während des [[Tag]]es [[Bettelmönch|bettelt]], wird  es typischerweise von [[Eltern]] und anderen dazu gebraucht, um Geld heranzuschaffen. Wenn man den Kindern also Bhiksha auf der Straße gibt, tut man ihnen damit nichts Gutes, sondern trägt dazu bei, dass die Kinder ausgenutzt werden. Anders kann auch außerhalb der Schulzeit sein oder wenn man dem Kind ein Obststück gibt oder etwas anderes, was das Kind selbst brauchen kann.
 
Bhiksha bedeutet aber auch etwas anderes. In gewisser Weise sind wir alle Bhikshus, Bettler auf dieser [[Welt]], uns gehört nichts wirklich. Wir können uns [[Bewusstsein|bewusst]] machen, dass letztlich Gott uns alles gibt "ich tue nichts und mir gehört nichts". Zum Konzept des Bhikshus gehört ja auch das [[Wissen]] darum, dass man nicht zu lange an einem [[Ort]] ist, man geht von einem Ort zum anderen. Mal bekommt man mehr und mal weniger. So hilft dieses Konzept, nicht verhaftet zu sein und auch [[Dankbarkeit|dankbar]] zu sein, [[Demut|demütig]] zu sein und auch die Zeiten, die nicht so schön und angenehm sind, zu überstehen.
 
In gewisser Weise steht Bhiksha klassisch für einen [[Mönch]] oder eine [[Nonne]], die von [[Almose]]n leben, um sich ganz [[Gott]] hingeben. Im Klassischen war das immer ein [[Swami]] gewesen, der von Haus zu Haus geht und um [[Nahrung]] bettelt. Er bekommt etwas Nahrung, er spricht ein [[Mantra]], ein [[Segen]] und wenn er gefragt wird, gibt er Ratschläge und Tipps für die [[Übung]]spraxis. Also ist das auch ein Geben und Nehmen. Für [[Spiritualität|spirituelle]] [[Weisheit]] oder auch spirituelle [[Kraft]] und [[Freude]] geben wir etwas. So ist Bhiksha ein Mittel, das Mönche und Nonnen dazu gezwungen hat, mit anderen Menschen in [[Kontakt]] zu treten. Sodass sie sich nicht ganz vom [[Leben]] abheben und dass sie auch mit den [[Sorge]]n und [[Not|Nöten]] der normalen Bevölkerung in Kontakt treten. 
 
Die Mönche in Indien waren meistens damals [[Wandermönch]]e. Sie sind so von Ort zu Ort gezogen und haben auch so [[Hilfe|geholfen]], dass Indien als Ganzes zusammengewachsen ist. Man findet das Bhiksha auch beim christlichen Mönchstum, die früheren Mönche, so die [[Franziskaner]], haben früher von Bettelgaben gelebt. Auch [[Jesus]] hat dies geprädigt. Er sagte, man solle kein Geld mit sich tragen und keine Vorräte anlegen, sondern von dem zu leben, was die Menschen einem geben. Das hat er zwar nicht für alle, sondern nur für seine Jünger oder denjenigen empfohlen, die das Wandermönchstum praktizieren wollten.
 
Ganz egal, ob du dich jetzt als Wandermönch siehst, ob du tatsächlich bedürftig bist oder ein spiritueller Mensch in Berufs- und Familienleben bist oder auch aus Notsituationen von staatlicher Stütze lebst, empfinde alles, was du bekommst als Bhiksha, als Almosen, das dir Gott gibt. Sei dankbar dafür und sei dir bewusst, das ist nicht was du morgen bekommst, daher sei heute dankbar dafür, was du heute als Bhiksha bekommst.


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Version vom 4. Mai 2014, 15:21 Uhr

Bhiksha (Sanskrit: भिक्षा bhikṣā f.) Betteln; Bettelgabe, Almosen. Bhiksha ist das, was die Menschen machen, wenn sie keinem Broterwerb nachgehen.

Religion

Zu Zeiten, als es noch keine größere staatliche Fürsorge gab, galt es, als religiöser Dienst Bhiksha zu geben. In manchen Religionen, zum Beispiel dem Judentum, Islam, Hinduismus und Buddhismus wird gesagt, dass man sich große Verdienste erwirbt, wenn man Bhiksha, also Almosen gibt. Das führte dann zum Teil zu einem großen Bettlertum. Denn viele dachten, dass sie sich von der ein oder anderen Sünde befreien konnten, indem sie Bettelgaben teilten. Dies ist teilweise in einem Missbrauch von Bhiksha begründet.

Eine der fünf Säulen des Islams gehört ja auch das Geben der Almosen. Ähnlich auch im Hinduismus, im Judentum und als christliche Nächstenliebe finden wir das auch in dem Christentum. Es ist sicherlich klüger, wenn es eine staatliche Fürsorge gibt, damit die Menschen nicht in eine Bettlermentalität kommen, sondern ihnen nur in Notsituationen geholfen wird.

In Indien ist manchmal die Schwierigkeit, dass Kindern nicht geholfen werden soll. Die indische Regierung, wie auch die staatliche und nichtstaatliche Organisation sagen, Kindern soll man in der Schulzeit nichts geben, denn in Indien herrscht Schulpflicht und wenn ein Kind während des Tages bettelt, wird es typischerweise von Eltern und anderen dazu gebraucht, um Geld heranzuschaffen. Wenn man den Kindern also Bhiksha auf der Straße gibt, tut man ihnen damit nichts Gutes, sondern trägt dazu bei, dass die Kinder ausgenutzt werden. Anders kann auch außerhalb der Schulzeit sein oder wenn man dem Kind ein Obststück gibt oder etwas anderes, was das Kind selbst brauchen kann.

Bhiksha bedeutet aber auch etwas anderes. In gewisser Weise sind wir alle Bhikshus, Bettler auf dieser Welt, uns gehört nichts wirklich. Wir können uns bewusst machen, dass letztlich Gott uns alles gibt "ich tue nichts und mir gehört nichts". Zum Konzept des Bhikshus gehört ja auch das Wissen darum, dass man nicht zu lange an einem Ort ist, man geht von einem Ort zum anderen. Mal bekommt man mehr und mal weniger. So hilft dieses Konzept, nicht verhaftet zu sein und auch dankbar zu sein, demütig zu sein und auch die Zeiten, die nicht so schön und angenehm sind, zu überstehen.

In gewisser Weise steht Bhiksha klassisch für einen Mönch oder eine Nonne, die von Almosen leben, um sich ganz Gott hingeben. Im Klassischen war das immer ein Swami gewesen, der von Haus zu Haus geht und um Nahrung bettelt. Er bekommt etwas Nahrung, er spricht ein Mantra, ein Segen und wenn er gefragt wird, gibt er Ratschläge und Tipps für die Übungspraxis. Also ist das auch ein Geben und Nehmen. Für spirituelle Weisheit oder auch spirituelle Kraft und Freude geben wir etwas. So ist Bhiksha ein Mittel, das Mönche und Nonnen dazu gezwungen hat, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten. Sodass sie sich nicht ganz vom Leben abheben und dass sie auch mit den Sorgen und Nöten der normalen Bevölkerung in Kontakt treten.

Die Mönche in Indien waren meistens damals Wandermönche. Sie sind so von Ort zu Ort gezogen und haben auch so geholfen, dass Indien als Ganzes zusammengewachsen ist. Man findet das Bhiksha auch beim christlichen Mönchstum, die früheren Mönche, so die Franziskaner, haben früher von Bettelgaben gelebt. Auch Jesus hat dies geprädigt. Er sagte, man solle kein Geld mit sich tragen und keine Vorräte anlegen, sondern von dem zu leben, was die Menschen einem geben. Das hat er zwar nicht für alle, sondern nur für seine Jünger oder denjenigen empfohlen, die das Wandermönchstum praktizieren wollten.

Ganz egal, ob du dich jetzt als Wandermönch siehst, ob du tatsächlich bedürftig bist oder ein spiritueller Mensch in Berufs- und Familienleben bist oder auch aus Notsituationen von staatlicher Stütze lebst, empfinde alles, was du bekommst als Bhiksha, als Almosen, das dir Gott gibt. Sei dankbar dafür und sei dir bewusst, das ist nicht was du morgen bekommst, daher sei heute dankbar dafür, was du heute als Bhiksha bekommst.

Siehe auch