Sthuladeha
Sthuladeha, Sanskrit (स्थूलदेह, sthūladeha m.n.) ist der grobstoffliche Körper. Sthula heißt grobstofflich, fest. Deha heißt Körper. Sthuladeha, auch geschrieben Sthula Deha, ist also der grobstoffliche Körper, gemacht aus Nahrung, daher auch bezeichnet als Annamaya Kosha. Anna heißt Nahrung. Kosha heißt Hülle. Maya heißt hier "gemacht aus".
Wenn man von Sthuladeha spricht, impliziert es, dass es nicht nur den Sthuladeha, den grobstofflichen Körper gibt, sondern eben auch Sukshmadeha, den feinstofflichen Körper. Indem man den physischen Körper als Sthula bezeichnet, kann man sich von der Identifikation mit Sthuladeha lösen: Du bist nicht der physische Körper. Du bist das unsterbliche Selbst, der Atman. Sthuladeha ist dein Fahrzeug, dein Instrument, dein Haus.
Irgendwann wirst du den physischen Körper verlassen - und existierst weiter. Du hast vor der Schaffung des physischen Körpers existiert. Du wirst auch nach dem Tod des physischen Körpers weiter existieren. Du hast eine gewisse Verantwortung für den Körper. Du hast einen gewissen Einfluss auf den physischen Körper mit deiner Lebensführung und deinem Denken und Fühlen. Aber du hast den physischen Körper nur begrenzt unter deinem Einfluss. Sei dankbar für deinen Sthula Deha, behandle ihn sorgsam - aber erkenne: Aham Brahmasmi - Ich bin eins mit der Weltenseele.
Sukadev über Sthuladeha
Niederschrift eines Vortragsvideos (2015) von Sukadev über Sthuladeha
Sthuladeha – der physische Körper. Deha heißt "Körper“, Sthula heißt "grobstofflich“. Sthuladeha ist der grobstoffliche Körper. Also das, was du im Wachbewusstsein fühlen kannst, sehen kannst, berühren kannst, das ist Sthuladeha. Deshalb, Sthuladeha steht auch mit dem Wachbewusstsein in Verbindung. Ein anderer Ausdruck für Sthuladeha ist auch Sthula Sharira. Sharira und Deha bedeuten etwas sehr Ähnliches. Also, Sthuladeha – der grobstoffliche Körper.
Auch Annamaya Kosha ist ein anderer Name auch für Sthuladeha. Im Traumbewusstsein hast du keinen Sthuladeha, sondern einen Sukshmadeha, denn der physische Körper, an den denkst du in dem Moment nicht, sondern du hast einen geistgeschaffenen Körper und daher einen feinstofflichen Körper. Er besteht aus Geistsubstanz.
Im Traum z.B. kannst du dir vorstellen, dass du dicker oder dünner bist, dass du ein Elefant, ein Krokodil bist oder eine Fee oder ein Baum, du kannst dir im Traum alles Mögliche vorstellen. Es ist ein subtiler Körper, den du dir vorstellst und er ist aus Gedanken gemacht und das ist feinstofflich. Die physische Welt besteht zwar auch aus Gedanken, nämlich den Gedanken von Brahma, aber Brahma, der Schöpfer, hat die Gedanken dann so gemacht, dass es für uns wie eine grobstoffliche, feste Welt aussieht. Der Teil dieser grobstofflichen, festen Welt, mit dem du dich identifizierst und durch den du wirkst und den du bewegen kannst, das ist Sthuladeha, dein grobstofflicher Körper.
Es gilt, dass du dich nicht identifizierst mit dem Körper. Der Körper ist wie ein Raumanzug, den du hast, um in dieser grobstofflichen Welt auf dieser Erde funktionieren zu können, dort Dinge tun zu können, dein Karma ausarbeiten kannst, Dinge erfahren kannst, dafür dient dieser Sthuladeha. Aber du bist nicht dieser Körper. Angenommen, du würdest auf den Mars gehen und auf dem Mars bleiben, dann bräuchtest du einen Weltraumanzug. Dieser würde dann alles Mögliche machen, jedenfalls könntest du dich dann auf dem Mars bewegen und auf dem Mars Dinge tun und auch Erfahrungen machen.
Genauso ist dieser physische Körper wie ein Raumanzug, den du hast, um auf dieser Erde Erfahrungen zu machen. Aber er ist Sthuladeha, dein physischer Körper. Du bist nicht dieser Raumanzug. Am Ende des Lebens wirst du auch Sthuladeha verlassen, du wirst weiter existieren zusammen mit deinem Denken und Fühlen und deinem Feinstoffkörper, zusammen mit deinem Karma und deiner Persönlichkeit, bis du wieder auf diesem oder auf einem anderen Planeten dich wieder niederlässt, dazu brauchst du einen Raumanzug und dieser Raumanzug ist Sthuladeha, der grobstoffliche Körper, der schrittweise sich weiterentwickelt, während du dich mit ihm verbindest und den du für die Dauer dieses Lebens dauerhaft betrittst im Moment der Geburt.
Im Moment der Empfängnis bist du schon verbunden mit Sthuladeha, im Mutterleib erlebst du schon die Welt zum großen Teil aus der Perspektive des Fötus im Mutterleib, aber nur teilweise, im Moment der Geburt erlebst du alles im Wachbewusstsein aus der Perspektive von Sthuladeha. Aber auch in der physischen Inkarnation kannst du Sthuladeha verlassen.
In jedem Traum schaffst du deine eigene Welt, im Tiefschlaf gehst du aus physischer und geistgeschaffener Welt heraus, und in der Meditation kann es dir auch gelingen, dich von Sthuladeha zu lösen. Mehr Informationen über die Frage, "wer bin ich“, findest du auf den Internetseiten, Yoga Vidya. Dort findest du ein Suchfeld, da kannst du eingeben, "wer bin ich“ und dort findest du mehr Tipps, wie du herausfinden kannst, wer du wirklich bist. natürlich kannst du auch "Deha“ eingeben oder "Körper“ oder "grobstofflicher Körper“ oder "Astralkörper“ und du erfährst eine ganze Menge über diese faszinierenden Themen.
Siehe auch
- Sthula Sharira
- Annamaya Kosha
- Sukshmadeha
- Astralkörper
- Sharira
- Kosha
- 3 Körper
- 5 Hüllen
- Wer bin ich
- Sanskrit Wörterbuch
- Sanskrit Übersetzung
- Sanskrit Schrift
- Sanskrit Alphabet
- Hindi
Literatur
- Carl Capeller: Sanskrit Wörterbuch, nach den Petersburger Wörterbüchern bearbeitet, Strassburg : Trübner, 1887
- Dowson, John: A Classical Dictionary of Hindu Mythology and Religion – Geography, History and Religion; D.K.Printworld Ltd., New Delhi, India, 2005
- Mantra-Buch: Zauberworte für alle Lebenslagen
- Das Yoga-Lexikon von Wilfried Hunzermeyer, ISBN 978-3-931172-28-2, Edition Sawitri.
- Spirituelles Wörterbuch Sanskrit-Deutschvon Martin Mittwede, ISBN 978-3-932957-02-4, Sathya Sai Vereinigung e.V.
- Swami Sivananda: Göttliche Erkenntnis
Weblinks
- Yoga Vidya Sanskrit Glossar
- Yoga Vidya Community - Sanskrit Lexikon Videos
- Offizielle Homepage von Yoga Vidya
- Divine Life Society - Sivananda Ashram
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