Arthritis

Aus Yogawiki
(Weitergeleitet von Polyarthritis)

Arthritis ist, im Gegensatz zur Arthrose, die auf degenerative Veränderungen zurückzuführen ist, eine entzündliche Gelenkerkrankung.

Die rheumatoide Arthritis (chronische Polyarthritis oder cP) ist eine chronische Bindegewebserkrankung, die zunächst die Schleimhautschicht des Gelenks (synovialis), dann den Gelenkknorpel angreift und sich auf die Gelenke schließlich zerstörerisch auswirken kann, was Deformation, Verlust der Stabiltät, Bewegungseinschränkung etc. zur Folge haben kann. Auch Sehnenscheiden und innere Organe können angegriffen sein. Die cP ist die häufigste Gelenkentzündung überhaupt und kann auch bei relativ jungen Menschen auftreten; Frauen sind von der Krankheit weit mehr betroffen als Männer (3 : 1).

Dhanvantari, Schutzgottheit des Ayurveda

Neben der rheumatoiden Arthritis (chronischen Polyarthritis), die hauptsächlich zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr auftritt, kann Arthritis auch durch andere Faktoren verursacht werden (bakterielle Infektion, Psoriasisarthritis, Morbus Crohn, Morbus Still; als reaktive A. nach anderen Infekten durch verschiedene Erreger außerhalb des Gelenks: Campylobacter, Gonokokken, Streptokokken, Tuberkel, Borrelien, Viren, Yersinien, Salmonellen, Shigellen, Chlamydien).

Ayurveda und Yoga können hier eine erhebliche Verbesserung des Zustands des Patienten herbeiführen.

Arthritis - Yoga hilft

Kurzes Vortragsvideo zum Thema Arthritis - Yoga hilft

Ursachen

Obwohl heute unumstritten ist, dass bei der rheumatoiden Arthritis bei über 70% der Erkrankten eine genetische Veranlagung vorliegt, sind die wirklichen Auslöser der Krankheit noch weitgehend unbekannt. Man vermutet heute, dass der Krankheit oft Entzündungsprozesse und Infektionen vorausgehen und dass es sich bei der Krankheit um Autoimmunreaktionen des Körpers handelt. Der Körper reagiert auf Rheumafaktoren (Autoantigene), die sich aber auch bei einem gewissen Prozentsatz gesunder Menschen finden.

Bei der bakteriell verursachten Arthritis sind Keime entweder über das Blut, oder durch Verletzungen oder chirurgische Eingriffe (z.B. Punktion), in das Gelenk gelangt. Die bakterielle Arthritis ist ein orthopädischer Notfall, der sofort behandelt werden muss (s.u.).

Etwa 3-10% der Personen, die an einer Psoriasis vulgaris der Haut leiden, erkranken später an eine Psoriasisarthritis; die Ursachen beider Erkrankungen sind unbekannt, es wird jedoch auch hier eine genetische Veranlagung und eventuell ein Zusammenhang mit Infektionen mit Retroviren und Enterobakterien vermutet.

Symptome

Bei der rheumatoiden Arthritis fühlen die Patienten sich oft krank und fiebrig; die Gelenke sind geschwollen und rötlich und schmerzen; die Bewegungsfähigkeit kann eingeschränkt sein (Morgensteifigkeit); typisch ist der symmetrische Befall beider Hände; Gelenkergüsse können auftreten, im späteren Verlauf der Krankheit kommt es zu Instabilität und Gelenkversteifung (Ankylose).

Bei der bakteriellen A. treten starke Schmerzen, Hitze und Schwellung am Gelenk, Gelenkerguss, häufig auch Fieber bis hin zum Schüttelfrost auf; die Laborwerte sind verändert (Leukozytose).

Die nach einer Psoriasis auftretende Arthritis befällt entweder die Extremitäten (kleine Hand- und Fußgelenke) und großen Gelenke (Knie) oder aber zentral das Skelett in Wirbelsäulennähe (Spondylitis psoriatica) (häufig Kreuz-Darmbeingelenke). Die Psoriasis-Arthritis verläuft in Schüben und klingt in 60 % aller Fälle (Engelhardt) wieder ab; sie ist weniger ausgeprägt als die cP.

Diagnostik

Die Diagnose der cP wird gestellt, wenn vier der folgenden 7 Kriterien (Quelle: Taschenlehrbuch Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme) erfüllt sind:

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  • Morgensteifigkeit
  • Arthritis von drei oder mehr Gelenkregionen
  • Arthritis der Hand
  • symmetrische Arthritis
  • Rheumaknoten
  • Labornachweis von Rheumafaktoren
  • radiologische Veränderungen

Die radiologischen Veränderungen werden in Stadien nach Larsen (I - V) eingeteilt, die von leichten Abweichungen wie der Gelenkspaltverkleinerung bis zum Schwund der ursprünglichen Gelenkflächen reichen.

Bei der bakteriellen A. geben bei Verdacht auf bakterielle Ursache der Laborbefund (Blutbild, CRP) und Röntgen des Gelenks in zwei Ebenen Aufschluss (bei schwerwiegenden Symptomen droht Sepsis). Das Gelenk sollte einerseits zur Entlastung, andererseits für die Untersuchung punktiert werden.

Bei der psoriatischen A. sind krankhafte Hautveränderungen zu berücksichtigen; auf dem Röntgenbild zeigen sich häufig die Fingerendgelenke betroffen, und es sind sowohl Knochenabbau wie auch Aufbau bzw. Anbau zu beobachten.

Therapie

Konventionelle Medizin

Bei der cP setzt die konventionelle Medizin zunächst auf die Verabreichung von NSAR (nichtsteroidalen Antirheumatika); sofern diese nicht anschlagen, werden - kurzfristig und lokal, um die erheblichen Nebenwirkungen einzuschränken - Corticoide eingesetzt, um die Entzündung zu hemmen.

Als Basistherapie, die die Krankheit zum Stillstand bringen soll, werden Medikamente wie Antimalariamittel, Goldpräparate und Methotrexat kombiniert, um die Nebenwirkungen einzugrenzen.

Es kommen häufig auch bioimmunologisch wirkende Medikamente zum Einsatz, die jedoch das Immunsystem schwächen und daher nicht ungefährlich sind.

Auch Kühlung mit Eis, Kortisoninjektionen und nuklearmedizinische Verfahren (Radiosynoviorthese [RSO], Injizierung von Beta-Strahlern ins Gelenk) kommen zur Anwendung.

Der Patient soll früh ergotherapeutisch beraten werden (Arbeitsplatz und Zuhause) und so bald wie möglich intensive Krankengymnastik betreiben.

Wird mit diesen konservativen Maßnahmen keine Besserung erreicht, so wird die den Gelenkknorpel überwuchernde und zerstörende Gelenkschleimhaut (Synovialis) vollständig entfernt, ggf. mit anschließender RSO.

Ist der Gelenkknorpel bereits vollständig zerstört, dann kommen implantierte Endoprothesen zum Einsatz, die meist mit Knochenzement befestigt werden, um auch den angegriffenen Knochen zu stabilisieren. Eine operative Gelenkversteifung wird heute, wegen der dadurch stark eingeschränkten Funktion, seltener in Betracht gezogen.

Zur Invalidität führen nur etwa 10 % der Erkrankungsfälle.

Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei der bakteriellen Arthritis um einen orthopädischen Notfall, bei dem ein sofortiger Eingriff erfolgen muss, durch eine arthroskopische Spülung des Gelenks und/oder teilweise oder vollständige Entfernung der infizierten Schleimhaut; je nach Stadium und Fortschritt der Veränderungen notfalls auch durch Operation am offenen Gelenk. In allen Fällen muss eine Antobiotika-Therapie folgen, um eine neuerliche Infektion zu verhindern.

Bei der psoriatischen Arthritis werden ebenfalls zunächst nichtsteroidale Antirheumatika eingesetzt; schlagen diese Medikamente nicht an, dann greift die konventionelle Medizin ggf. zu Glukokortikoiden oder leitet eine Basistherapie ein (s.o.); eventuell auch eine RSO (s.o.). Zu operativen Eingriffen kommt es eher selten. Bei maligner Entwicklung werden ggf. Zytostatika verabreicht.

Naturheilkunde

In der Naturheilkunde ist der Basisansatzpunkt, eine bei den Patienten meist erforderliche Umstellung der Ernährung in Richtung basisch mit viel Gemüse und Obst, unter Verzicht auf tierisches Eiweiß und tierische Fette, einzuleiten; auch die Zufuhr von Vitamin E und Omega-3-Fettsäuren kann hilfreich sein, ebenso eine Ausleitungstherapie/Fasten. Homöopathische und andere Naturheilverfahren können unterstützend hinzugezogen werden.

Ayurveda

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Wie allgemein bekannt ist, geht der Ayurveda bei Krankheit von einem Ungleichgewicht der Bioenergien (Doshas) Vata, Pitta und Kapha aus.

Es hat sich gezeigt, dass mit ayurvedischen Maßnahmen auch bei chronischer Polyarthritis eine erhebliche Verbesserung des Gesundheitszustands des Patienten bis hin zur völligen Genesung erreicht werden kann.

Im Ayurveda kann schon durch Ausgleich der Doshas die Entstehung von Entzündungen im Ansatz vermieden werden; bei bereits vorhandener Polyarthritis kann eine Panchakarma-Kur (siehe auch Rücken, Punkt 5.2.8) die Energien ausgleichen und die Selbstheilungskräfte soweit stärken, dass die Schmerzen nachlassen und Schmerzmittel reduziert werden können; Gifte und Schlacken (Ama) werden ausgeschieden.

Rhyner (S. 255) emphielt bei Polyarthritis und anderen rheumatischen Beschwerden die Einnahme von Yograja Guggulu (Myrrhe) oder Balarishta (ebenfalls ein Rheumamittel). Guggulu kann auch extern aufgetragen werden; da es Allergien auslösen und auch Leber und Lunge angreifen kann, sollte das Pulver nur unter Aufsicht eines Ayurveda-Arztes eingenommen werden; ggf. kann man mit Erfolg auf Ashwaganda ausweichen, da Ashwaganda (Withania somnifera, Schlafbeere) keine Allergien auslöst.

Typische Mittel gegen Polyarthritis sind auch Amrita (Guduci, Mondsamengewächs) (dieses Pulver senkt Pitta und normalisiert alle Doshas; es ist entzündungshemmend und fiebersenkend und auch bei chronischen Hautkrankheiten geeignet), Sveta Trivrut (weiße Turbitwinde; für alle Krankheiten, die durch Abführen therapiert werden können) Svarnapatri (echte Senna), Gokshura (Erd-Burzeldorn) und Tagara (indischer Baldrian).

Geeignet sind auch Karutamarmani-Tabletten, die im Mörser zerstoßen, in einen Eßlöfel Sesamöl gerührt, erwärmt und als Paste auf das schmerzende Gelenk aufgetragen werden, wo sie 10 - 30 Minuten einwirken sollen und dann abgewaschen werden; diese Therapie löst energetische Blockaden.

All diese Mittel sollten jedoch nur nach genauer Bestimmung der Konstitution von einem ayurvedischen Arzt verschrieben werden. Bei Yoga Vidya in Bad Meinberg können Konsultationstermine bei einer indischen Ayurveda-Ärztin mit langjähriger Erfahrung vereinbart werden; sie geht den gesamten Tagesablauf des Patienten mit ihm durch, gibt typgerechte Ernährungsratschläge und verordnet ggf. auch Yoga- und Pranayama-Übungen, ayurvedische Heilkräuter und andere Anwendungen wie Panchakarma, Massagen etc.

Heilmeditationen und Heilmantras (beide siehe Rücken), Tiefenentspannung, Yoga Nidra und andere Entspannungsübungen können diesen Prozess unterstützen.

Yoga

Sobald die Schmerzen nachgelassen haben, sollte der Patient sich bewegen, damit die Funktionsfähigkeit der Gelenke nicht nachlässt. Hierfür eignen sich die Pawanmuktasana-Reihen hervorragend (s. Videos oben und unten), die am besten zweimal täglich auszuführen sind. Du kannst mit deinem Arzt besprechen, welche der Übungen er für besonders geeignet hält.

Arthritis und Arthrose – Yoga hilft

  • Was ist Arthritis? Was ist Arthrose?
  • Wie entstehen Arthritis und Arthrose?
  • Wie können sie diagnostiziert werden?
  • Welche Übungen sind besonders gut?
  • Was gilt es vom Yogastandpunkt aus zu vermeiden?

Arthritis und Arthrose beziehen sich beide auf die Gelenke. Als Arthritis bezeichnet man einen entzündlichen Prozess, der akut spürbar ist. Als Arthrose wird ein chronischer Prozess bezeichnet. Arthritis kann zum Beispiel durch eine Stoffwechselerkrankung ausgelöst werden, die die Gelenke entzündet. Als Arthrose bezeichnet man zum Beispiel Knorpeldegeneration, eine Ausprägung von Knochensporen, die langsame Umbildung von Gelenken bis hin zur Verschmelzung von Gelenken. Die Übergänge zwischen Arthritis und Arthrose sind fließend. Manche Arthritis kann zur Arthrose werden und manche Arthrose hat auch entzündliche Komponenten, so dass man vom Standpunkt des Yoga nicht unbedingt unterscheiden muss.


Wie entstehen Arthritis und Arthrose?

Gelenke sind etwas sehr komplexes und großartiges. Der Mensch kann mit ihrer Hilfe z.B. auf einem Bein durch die Gegend springen oder auch mehrere Meter hinunterspringen. Er kann rennen, Gleichgewichtsübungen machen usw. Gelenke sind sehr komplex aufgebaut und Teil eines Lebendigen. Alles was lebendig ist, kann funktionieren und auch nicht funktionieren. Ursachen für Gelenkprobleme können z.B. Unfälle, genetische Prädisposition oder Fehlernährung sein. Gelenke bzw. der ganze menschliche Körper brauchen Bewegung. Wenn diese nicht ausreichend gegeben ist, degenerieren Körperteile. Heutzutage sind oft Mangel an Bewegung und schlechte Ernährung Ursache für Gelenkprobleme. Der Stoffwechsel wird durch das geprägt, was man zu sich nimmt. Viele Menschen ernähren sich ungesund, mit zu viel Fleisch oder gebratenen Fetten, zu vielen Farb-, Geschmacks- und Aromastoffe usw. Dies hat langfristig auch Auswirkung auf die Selbststeuerung des Organismus, was dann auch zu Gelenkproblemen führen kann.


Wie werden Arthritis und Arthrose diagnostiziert?

Wenn jemand regelmäßig Schwierigkeiten an einem Gelenk hat, kann man von einem Gelenkproblem sprechen. Wenn dabei Entzündungsmarker im Blut festgestellt werden, könnte es sich um Arthritis handeln. Wenn man auf einem Röntgenbild Degenerationserscheinungen an Knochen und Knorpel sieht, handelt es sich um Arthrose.


Was kann man gegen Arthritis und Arthrose tun?

Ergänzend zu einer medizinisch sinnvollen Behandlung sind folgende 7 Punkte wichtig:

1.Bewegung: Stärkung, Dehnung, Minibewegungen 2.Ernährung 3.Reinigungskuren 4.Entspannung 5.Pranayama 6.positive Psyche 7.Schmerztherapie

1. Bewegung Bewegung ist das Wichtigste. Das Grundprinzip lautet: Bewegung trotz Schmerz. Schonung bei Gelenkproblemen wie Arthritis und Arthrose ist erstmal falsch. Es mag auch mal einen entzündlichen Schub geben, bei dem aus Schmerzgründen die Körperübungen ein paar Tage ausgesetzt werden müssen, aber ansonsten gilt Bewegung.

  • Kraftübungen
  • Dehnübungen
  • Gelenkschmierend-aktivierende Übungen

a.Kraftübungen

Im Yoga gibt es eine Menge Übungen, die Muskelkraft fördern.

  • Quadrizeps-Muskeln stärken die Knie
  • Die Wadenmuskeln stärken die Fußgelenke
  • Gesäßmuskeln, Bauchmuskeln, Oberschenkelmuskeln sind gut für die Hüftgelenke
  • Die Unterarmmuskeln sind gut für die Handgelenke
  • Bizeps und Trizeps sind gut für die Ellbogen
  • Die Delta-Muskeln sind gut für die Schultergelenke
  • Bauch- und Rückenmuskeln sind gut für die Zwischenwirbelgelenke und die Bandscheiben

Grundsätzlich gilt: Gelenke, um die herum die Muskeln stark sind, werden seltener zu Arthritis und Arthrose neigen. Und umgekehrt reduzieren sich Schmerzsymptome von Arthritis und Arthrose, wenn die Muskeln an den jeweiligen Gelenken stärker werden.

b.Dehnübungen Gelenke, um die herum die Muskeln gedehnt werden, schmerzen weniger und der Körper sorgt dafür, dass die Gelenke besser heilen. Bei Arthritis und Arthrose gilt, keine ruckartigen Bewegungen auszuführen, sondern gleichmäßiges Dehnen und längeres Halten zu praktizieren.

c.Minibewegungen Man sollte das betreffende Gelenk den ganzen Tag immer wieder in Bewegung halten. Das hilft, die Gelenkschmiere zu aktivieren und beugt Schmerzen vor.

Bewegung - erläutert vom Yoga Standpunkt aus

2. Ernährung Gelenke werden sehr stark von Ernährung beeinflusst. Gerade Arthritis und Arthrose sind letztlich Stoffwechselerkrankungen. Der Körper erzeugt eigene Entzündungen (Arthritis) und baut sich selbst um (Arthrose). Dies sind typischerweise Fehlsteuerungen. Durch eine radikale Ernährungsumstellung kann man Arthritis und Arthrose manchmal umkippen lassen. Gerade wenn man noch unter 50 oder 60 Jahren alt ist, kann beginnende Arthritis und Arthrose zum Stillstand gebracht werden und der Körper kann seine Gelenke wieder regenerieren. Bei Gelenkproblemen ist die plötzliche radikale Ernährungsumstellung wichtig. Dadurch geschieht eine Stoffwechselumstellung. Wenn du also noch kein Veganer bist, werde von einem auf den anderen Tag Veganer. Wenn du schon vegan lebst, probiere einen Monat von Rohkost zu leben. Oder faste eine Woche. Und alle 3 Monate faste erneut eine Woche lang. Oder mache eine radikale Dosha-Diät vom Ayurveda her. Eine grundlegende Ernährungsumstellung, zum Beispiel auch Trennkost oder eine basische Ernährung, kann helfen. Allerdings gilt, dass sich nach einem Monat etwas verbessert haben müsste. Ansonsten wird die Umstellung nicht ausreichen und man sollte zusätzlich etwas anderes ausprobieren.

3. Reinigungskuren Um den Stoffwechsel umzustellen, sind Reinigungskuren hilfreich, gerade bei Arthritis und Arthrose. Fasten als Möglichkeit wurde bereits erwähnt. 1 Woche fasten kann man ohne ärztliche Betreuung. Auf den Internetseiten von Yoga Vidya gibt es auch Fastenanleitungen. Sukadev kennt Menschen, die über 4 oder 6 wöchiges Fasten ihre Arthritis und Arthrose loswerden konnten. Dies sollte aber unter Anleitung eines Arztes oder Heilpraktikers geschehen, der die Gesamtkonstitution in Betracht ziehen muss. Im Ayurveda gibt es zum Beispiel die Panchakama - Kuren, die sehr gute Auswirkungen bei Arthritis und Arthrose haben. In Indien gibt es Krankenhäuser, die sowohl westliche Schulmedizin als auch Ayurveda-Kuren anbieten. Dort wird gerne gesagt, dass Ayurveda bei Arthritis und Arthrose effektiver ist als westliche Schulmedizin.

Reinigung - erläutert vom Yoga Standpunkt aus

Im Yoga gibt es Reinigungskuren im Sinne von Kriyas, zum Beispiel Shank Prakshalana oder tägliches Neti, Dhauti, Basti, Tratak und weitere Kriyas.

4. Entspannung Manche Arthritis und Arthrose manifestieren sich in starkem Schmerz. Schmerz führt zu Verspannung, was wiederum zu größerem Schmerz führt. Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, sind Entspannung und Bewusstheit ein gutes Mittel. Um mit Schmerz besser umgehen zu können, können auch Achtsamkeitstechniken hilfreich sein, wie zum Beispiel Bodyscan, die das Körpergefühl stärken.

5. Pranayama Auch Pranayama (Atemübungen) hilft. Vom [Yoga] her würde man sagen, dass Selbststeuerungsprozesse auch vom Prana her gesteuert werden und Schmerz auch eine Manifestation von Prana ist. Sukadevs Meister Swami Vishnudevananda hat Menschen mit starken Gelenkerkrankungen manchmal intensives Pranayama empfohlen und diese Menschen haben tatsächlich Heilung erfahren können. Es ist also durchaus wert, eine Weile intensives Pranayama zu üben. Es gibt viele Pranatechniken, wie zum Beispiel Pranaaktivierung mit Kapalabhati. Zusätzlich kann man auch Licht visualisieren, das man in die bestimmten Körperteile hineinschickt. Oder man stellt sich Wärme vor oder spürt ein Pulsieren und so weiter.

6. positive Psyche Und natürlich kann man durch Yoga auch ein besseres Selbstvertrauen entwickeln, oder auch ein Schicksalsvertrauen. In diesem Sinne kann man sich sagen, dass auch Schmerzen und Krankheit schon ihren Sinn haben werden und man dadurch wachsen kann, sich aber nicht dadurch beherrschen lassen muss.

Was gilt es vom Yogastandpunkt aus zu beachten?

Es gibt also unterschiedliche Ansatzpunkte. Manche Gelenkerkrankungen können durch Yoga vollständig vermieden werden, mache können gelindert werden und bei manchen kann man lernen, besser damit umzugehen. Dies sind allgemeine Empfehlungen bei Arthritis und Arthrose, aber der Ratschlag ist, auf jeden Fall Yoga zu üben. Selbst wenn es am Anfang etwas schmerzhaft ist, kann man lernen, mittels Yogakörperübungen eine erhebliche Schmerzlinderung zu erfahren und vielleicht mindestens eine Zeit lang oder dauerhaft von Schmerzen befreit zu werden. Manche Frühformen von Arthritis und Arthrose können sogar noch geheilt werden.

Wenn du selbst Yogaunterrichtender bist, habe Mut. Bei Gelenkerkrankungen ist weniger die Frage, was schädlich sein könnte, sondern mehr die Frage welche Übungen die Teilnehmenden ausführen können, welche sie gerne praktizieren und wie sie zügig Linderung erfahren können. Dazu gibt es gesondert Hinweise zu konkreten Gelenkerkrankungen.

Auch die Schulmedizin hat eine Menge von guten Dingen anzubieten bei Arthritis und Arthrose. Und auch in der Naturheilkunde und im Ayurveda gibt es noch viele Tipps. Es rentiert sich, zu schauen und dann das umzusetzen, was einem gut tut.

Zum Abschluss noch das Heilmantra OM Tryambakam: Om Tryambakam Yajāmahe Sugandhim Pushtivardhanam Urvārukamiva Bandhanān Mrityor Mukshīya Māamritāt (3x)

Heilmantra - erläutert vom Yoga Standpunkt aus


Yogatherapie

Einzelgespräch mit dem Therapeuten

Bei der Yogatherapie (einzeln oder in Gruppen) können gezielt Übungen bei besonderen Beschwerden erlernt werden, die der Patient dann zuhause weiter praktizieren kann. Ein Termin hierfür kann bei Bedarf über die Ayurveda-oase in Bad Meinberg vereinbart werden.

Rheumatoide Arthritis - Yoga hilft

Kurzes Vortragsvideo zum Thema Rheumatoide Arthritis - Yoga hilft

Yoga-Vidya-Stunde bei Arthritis

Bei einer Arthritis handelt es sich um eine Entzündung eines oder mehrerer Gelenke. Man kann bei der Arthritis zwei Formen unterscheiden: zum einen die rheumatoide Arthritis und zum zweiten die Arthrose.

Bei der ersten Form handelt es sich um eine chronische Entzündung, die zu steifen Gelenken und Muskeln, zur Abnützung der Gelenke und zu Schmerzen führt. Bei der zweiten Form handelt es sich um eine degenerative Erkrankung. Bei ihr wir die Knorpelsubstanz abgebaut, so dass die Knochen sich aneinander reiben.

Bei Arthritis ist es gut, die Gelenke trotz Schmerzen ausreichend zu bewegen. Dadurch wird der Kreislauf angeregt, welcher Schwellungen abklingen lässt. Regelmäßige, sanfte Bewegungen, wie wir sie im Yoga stets durchführen, sind sehr wichtig bei der Heilung/Linderung von Arthritis. Möglichst vermeiden solltest du Sprünge (die es ja im klassischen Yoga nicht gibt). Du kannst auch gerne für die Übungen Hilfsmittel mit einbeziehen, wie z.B. Gurte, die Wand, Stuhl etc.

Diese Yoga-Stunde soll dir helfen, ausreichend Bewegung zu bekommen. Sie führt deinen Körper, deinen Geist und deine Seele wieder zur Harmonie. Du erfährst Gesundheit, Energie, Entspannung, Zugang zur inneren Intuition und die Tiefen des Selbst. Generell solltest du möglichst gerade und nicht kreuzbeinig sitzen. Im Allgemeinen solltest du die Übungen sanft durchführen und dich fordern, aber nicht überfordern.

Diese Yoga Vidya Stunde bei Arthritis ist als Anregung gedacht. Im Zweifelsfall solltest du deinen Arzt/Heilpraktiker/Physiotherapeuten befragen, was du üben darfst und was nicht. Diese Stunde soll nicht die ärztliche Behandlung ersetzen, sondern sie kann in Rücksprache mit dem Arzt eine sinnvolle Ergänzung bilden.

Quellen

Siehe auch

Erkrankungen der Schulter:

Literatur

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