Empfange die Weisheit der Schriften

Aus Yogawiki

Übersetzung eines Vortrages von Swami Chidananda 1992:

Die Weisheit der Schriften.

Öffne dein Herz und erfahre den Segen

Oh spirituell Suchende, spirituelle Sadakas. Der Segen des Gurus und die Führung Gottes sind immer da. Wann immer du bereit bist, Segen, Führung und Gnade aufzunehmen sind diese da. Öffne dein Herz und erfahre diesen Segen. Wenn es Tag und Nacht regnet und du dein Gefäß nach unten hälst wirst du kein Wasser empfangen. Genau so, wenn dein Geist weggerichtet ist von Gott dann wirst du die Gnade nicht erfahren. Ob du die göttliche Gnade und Inspiration erfährst hängt davon ab wohin du dein Herz richtest. Es gilt das zu erkennen. Du musst dein Herz zu Gott hin richten, du musst dein Herz dem göttlichen öffnen. So wirst du die Gnade empfangen. Aber wie kannst du dich in diese Empfangsbereitschaft bringen?

Wie kannst du dein Herz empfänglich machen?

Dafür gibt es die Weisheit der Schriften. Svadhyaya, das lesen von spirituellen Schriften ist ein wichtiger Teil im Yoga. Einer der fünf Niyamas. Eine der fünf wichtigen spirituellen Praktiken. Das Lesen einer spirituellen Schrift ist Teil der meisten Weltreligionen. Ob des jetzt der Islam ist der den Koran lesen will. Ob es bei den Jains ist, die empfehlen das Lesen der Jain Schriften. Die Buddhisten haben ihre Schriften, die Christen haben die Bibel, die Juden haben ihre Tora, die Hindus haben die Bhagavad Gita, Bhagavadtam, Vedas, Upanishaden usw. Und diejenigen die einer bestimmten Richtung folgen haben die Schriften ihrer spirituellen Richtung. Es ist aber auch wichtig dass es zwei Arten gibt spirituelle Schriften zu lesen. Das eine ist die spirituellen Schriften jeden Tag etwas lesen und rezitieren. Das wird auf Hindi paath genannt, p-a-a-t-h.

Eine zweite Weise Schriften zu lesen ist svadhyaya. Svadhyaya heißt sie zu studieren mit dem intensiven Wunsch sie zu verstehen. Sprirituelle Schriften zu lesen mit Hingabe und in der Gegenwart von Gottes Wort zu sein ist auch etwas Wichtiges. Wir finden es in jedem christlichen Gottesdienst, wir finden es im Islam, wir finden es im Judentum und wir finden es noch mehr im Hinduismus wo die heiligen Schriften rezitiert werden auf sanskrit. Und viele Menschen gar nicht verstehen was sie bedeuten. Aber auch diese Form von Schriftlesung hat ihren eigenen Nutzen.

Noch wichtiger allerdings, als die Schriftlesung, ist svadhyaya, das Studium der Schriften. Jeden Tag etwas lesen, darüber nachdenken, es verstehen und dann in die Praxis umsetzen. Die Weisheit des Studiums der Schriften geschieht in dem du nachdenkst. Die Schriften mögen eine spirituelle Kraft haben allein dadurch das du sie liest, oder rezitierst, oder der Schriftenrezitation zuhörst. Aber wenn du über die Weisheit der Schriften nachdenkst, die Weisheit der Schriften erkennst und dann danach lebst, dann kann sie dich transformieren.

Die Weisheit der Schriften umsetzen

Finde also immer heraus was der Inhalt der Schriften ist. Wie sie dein eigenes Leben betreffen. Wie du den Inhalt der Schriften in deine täglichen Aktivitäten umsetzen kannst. Wie du die Weisheit der Schriften nutzen kannst um deine innere Natur zu transformieren. Dein Lebensstil, dein Verhalten, deine Sprache, dein Umgang mit anderen Menschen. Die Weisheit der Schriften kann deinen Charakter transformieren. Indem du versuchst herauszufinden was die Schrift die du liest, studierst, für dich jetzt bedeutet, kann sie dein Fühlen, dein Denken, dein Verstehen transformieren und kann auch deine Einstellung und deinen Umgang mit Anderen verändern. Der Aspirant sollte sorgfältig die Unterscheidung kennen, zwischen Lesen von Schriften und Studieren von Schriften. Paarth, p-a-a-t-h und svadhyaya.

Die Vedas sagen mögen die Schriften täglich studiert werden und sie sagen auch was in den Veden geschrieben wird sollte auch befolgt werden, sollte praktiziert werden. Lies die Schriften, studiere sie, denke nach was sie für dich bedeuten und setze sie im täglichen Leben um. Und was auch immer dort gesagt wird, folge ihm. Lebe auf eine Weise die den Lehren der Schriften entspricht. Sprich auf eine Weise die der Weisheit der Schrift entspricht. Handle so wie es den Lehren entspricht. So machst du aus den Schriften deine eigenen Handlungen. Das hat die Kraft dein Leben zu transformieren. So ist das in dein Leben eingetreten und das kann dein Leben lenken. Und so ist es wichtig, dass du nicht nur Schriften liest, zuhörst, rezitierst, sondern svadhyaya übst.

Die Praxis des Yogalebens

Das was Patanjali im Maharishi als eine der fünf Niyamas beschrieben hat. Das ist die Praxis des Yogalebens. Verstehe das gut. Studiere mit einer praktischen Absicht. Mit dem tiefen sicheren Wunsch das in die Tat umzusetzen. Ansonsten wirst du als spirituelle Seele keinen spirituellen Fortschritt erfahren. Das sollte vermieden werden. Habe eine tiefe Sehnsucht einen tiefen Impuls, als individuell suchende Seele jeden Tag voranzuschreiten. Der sadhaka sollte sich jeden Tag bemühen fortzuschreiten zur Göttlichkeit, zur Vollkommenheit. Du musst wirklich jeden Tag deine Motive anschauen. Jeden Tag musst du überlegen, was mache ich in meinem sadhana? Welche spirituellen Praktiken übe ich? Welche spirituelle Einstellung will ich heute kultivieren? Was kann ich heute tun um mich Gott zu nähern? Mit dieser Frage studiere das spirituelle Buch. Und so wirst du voranschreiten. Und wenn du etwas liest, überlege! Was heißt es für mich, heute? Letzlich ist das der Stein des Weisen von wahrem sadhana. Wenn du ständig überlegst, wie kann ich voranschreiten auf dem spirituellen Weg, Gott erfahren, Menschen dienen, uneigennützigen Nächstenliebe kultivieren, dann wirst du voranschreiten. Und wenn du mit dieser Sehnsucht die spirituellen Bücher liest, studierst, dann wirst du immer wieder die richtigen Impulse bekommen um dein spirituelles Leben zu bereichern.

Es braucht Wachheit, spirituelle Wachheit, Unterscheidungskraft, ernsthafte Bemühungen auf der richtigen Spur zu bleiben, um so sadhana auf die richtige Weise auszuführen. Möge Gott dich segnen. Sadhana und die Frucht sadhanas hängen von dir ab. Gott ist immer da, alles ist richtig, alle Umstände sind optimal für deinen spirituellen Fortschritt. Du hast die Lehren der Meister, du weißt was du spirituell praktizieren kannst und die Umstände sind so dass du die Herausforderungen hast die du brauchst. Es liegt an dir daraus Nutzen zu ziehen. Praktiziere, überlege, betreibe Introspektion. Praktiziere die spirituellen Praktiken, lies die spirituellen Bücher, lerne die Weisheit der Schriften und setze sie im Alltag um. Denke jetzt darüber nach und überlege wie du Führung bekommen kannst. Und dann schlage jetzt ein Buch auf, eine spirituelle Schrift und bitte um Führung.

Soweit meine freie Übersetzung eines Vortrages von Swami Chidananda. Mein Name Sukadev von www.yoga-vidya.de.

Siehe auch

Weitere Artikel von Swami Chidananda im Yoga Vidya Wiki

Literatur von Swami Chidananda

  • Light Fountain (Quelle des Lichts)
  • Ponder these Truths (Nachsinnen über Wahrheit)
  • A Call to Liberation (Aufruf zur Befreiung)
  • Seek the Beyond (Suche das Jenseits)
  • Early Morning Talks (Vorträge am frühen Morgen)

Weblinks