Dogmatisch

Aus Yogawiki

Dogmatisch - was ist das? Dogmatisch zu sein bedeutet, fest und stur bei einer Meinung zu bleiben, an Regeln gebunden zu sein, nach den Lehren vorzugehen. Oftmals geht es dabei auch um die unbeirrbare, oft irrationale Durchsetzung einer bestimmten Vorstellung oder Lehrmeinung. Wer also an vorgefassten Glaubenssätzen und Lehrmeinungen festhält, ist dogmatisch. Solche Menschen sind nicht bereit, eine andere Meinung in Betracht zu ziehen bzw. die eigene Überzeugung in Frage zu stellen, auch dann nicht, wenn sie falsch ist oder widerlegt werden könnte.

"Es ist wahr", sagte der Dogmatiker und blieb sitzen. "Es ist wahrscheinlich", sagte der Zweifler und machte sich auf den Weg. v.Walter Ludin

Dogmatisch ist ein Adjektiv zu Dogmatismus. Mehr zu dieser Eigenschaft, auch mit Tipps im Umgang mit Dogmatismus in dir selbst oder anderen, auch mit Video-Vortrag, findest du unter dem Hauptstichwort Dogmatismus. Dogmatisch kommt vom Wort Dogma, also Lehre, Lehrmeinung.

Sukadev erläutert "Dogmatisch" einmal ganz genau

Dogmatisch sein heißt, dass man mit Grenzen und Scheuklappen durch die Gegend geht und man weniger sein Herz sprechen lässt. Aber das ist mehr die heute populäre Bedeutung des Begriffs „dogmatisch“.

Es gibt in den theologischen Fakultäten immer einen Lehrstuhl für Dogmatik. Dogmatik ist dort nichts Schlechtes, sondern es geht darum, was die Lehre überhaupt ist. Dogmatisch heißt an einer Lehre ausgerichtet zu sein. Und es ist erst mal nicht schlecht eine Lehre zu haben, zu wissen wofür man steht und es ist auch nichts Schlechtes das auch irgendwo umzusetzen. Allerdings, so wie es Bürokratie braucht, damit etwas nicht willkürlich und korrupt ist, so braucht es in Religion und Spiritualität auch welche Dogmen, Regeln, Prinzipien an denen man sich ausrichten kann. Aber wie auch eine Bürokratie letztlich auch Raum für die Bedürfnisse des Einzelnen haben muss, genauso müssen auch religiöse, spirituelle Lehren mit Mitgefühl erfüllt sein. So wie Jesus gesagt hat: „Nicht der Mensch ist für das Gesetz da, sondern das Gesetz ist für den Menschen da.“. So sind auch die religiösen Dogmen im Sinne von Regeln, Lehren, Prinzipien, Praktiken, Lehren der Praktiken nicht starr, sondern weil sie dem Menschen Orientierung geben und helfen können. Manchmal muss man auch gerade ungerade sein lassen und von den klassischen Lehren abweichen.

undogmatische Regeln des Zusammenlebens bei Yoga Vidya

Mein Name ist Sukadev Bretz. Ich bin Gründer von Yoga Vidya, einem spirituellem Netzwerk. Yoga Vidya hat mehrere Ashrams. Im Hauptashram Bad Meinberg, wo ich lebe, wohnen etwa 300 Menschen ständig da, wir haben Platz für 1000 weitere Menschen, Besucher, die dort hinkommen. Und wir haben Regeln des Zusammenlebens, was jeder für spirituelle Praktiken machen sollte, dass man auf Fleisch, Fisch, Alkohol, Zigaretten, illegale Drogen verzichten sollte und so haben wir für Vieles Regeln. Wir haben auch eine Smriti (Regelbuch), wo die Sevakas (Gemeinschaftsmitglieder) letztlich Beschlüsse gefasst haben, wie wir leben wollen. Das ist niedergeschrieben. Wir orientieren uns am Yoga Vedanta. Dort gibt es auch bestimmte Glaubensvorstellungen, philosophische Vorstellungen und so weiter. Aber wir bemühen uns auch nicht zu dogmatisch zu sein. Im Sinne von unterschiedliche Menschen haben unterschiedliche Überzeugungen. Menschen haben unterschiedliche Weisen spirituell zu leben. Aber wenn Menschen zu sehr abweichen, dann gibt es wieder Konflikte. Es ist immer wieder dieses Abwägen, die Regeln auf der einen Seite, Bedürfnisse des Einzelnen auf der anderen Seite, Spontanität und Kreativität auf der einen Seite, aber dann auch das für alle verbindliche auf der anderen Seite. So ist es nicht immer einfach abzuwägen, dogmatisch, vorhersehbar, verlässlich, zuverlässig, regelorientiert ist das Eine. Mitfühlend, individualistisch, kreativ, künstlerisch, neuerungsorientiert ist das Andere. Beides braucht es. Das ist mindestens meine Überzeugung. Mehr über die Yoga Vidya Gemeinschaft findest du auf www.yoga-vidya.de/gemeinschaft

Video Dogmatisch

Hier findest du ein Vortragsvideo über Dogmatisch :

Sprecher/Autor: Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, Ausbildungsleiter zu Yoga und Meditation.

Dogmatisch Audio Vortrag

Hier die Audiospur des oberen Videos zu Dogmatisch :

Dogmatisch in Beziehung zu anderen Eigenschaften

Dogmatisch ist ein Adjektiv, das ein Persönlichkeitsmerkmal, eine Eigenschaft beschreibt, die oft zu den Schattenseiten oder gar zu den Lastern gezählt wird. Am besten versteht man eine Eigenschaft, wenn man sie in Beziehung setzt zu anderen Eigenschaften, zu ähnlichen Eigenschaften (Synonymen) und Gegenteilen (Antonymen).

Synonyme dogmatisch - ähnliche Eigenschaften

Synonyme zum Adjektiv dogmatisch sind zum Beispiel unerbittlich, unnachgiebig, engstirnig, selbstdiszipliniert, meinungsstark, durchsetzungsstark. Und es gibt Synonyme dieser Eigenschaft, die als positiv gelten, also z.B. selbstdiszipliniert, meinungsstark, durchsetzungsstark.

Gegenteile von dogmatisch - Antonyme

Gegenteile, also Antonyme, von dogmatisch sind zum Beispiel duldsam, nachsichtig, freizügig, wechselhaft, inkonsequent.

Auch die Antonyme kann man unterteilen in solche mit positiver Bedeutung, die für Tugenden stehen, und solche mit negativer Bedeutung. Gegenteile zu dogmatisch mit positiver Bedeutung sind z.B. durdsam, nachsichtig, freizügig. Man kann auch sagen: Ein wichtiger Gegenpol beziehungsweise wichtige Gegenpole zu Dogmatismus sind Duldsamkeit, Nachsichtigkeit, Freizügigkeit.

Gegenteile, Antonyme, die selbst auch wieder negative Konnotation haben oder haben können, sind unter anderem wechselhaft, inkonsequent.

Eigenschaften im Alphabet davor oder danach

Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach dogmatisch kommen:

Siehe auch

Wörter, die in Beziehung stehen zu Dogmatismus und dogmatisch

Hier findest du einige Wörter, die in Beziehung stehen zu dogmatisch und Dogmatismus.

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