Kreuzabnahmerelief
Kreuzabnahmerelief : Das Kreuzabnahmerelief ist eine Großplastik an den Externsteinen. Es gilt als die älteste aus Fels gehauene Steinmetz-Großplastik nördlich der Alpen. Dieses Kunstwerk, auf dem die Kreuzabnahme zu sehen ist, ist in den Sandstein der Externsteine im Teutoburger Wald gehauen. Es befindet sich unten, an den großen, breiten Steinen. Daneben befindet sich die Externsteinhöhle. Die Externsteine sind ein Sekundärgestein, d. h. aus Sedimenten aufgebaut. Dabei handelt es sich um Kalksandstein, der relativ weich ist und daher bildhauerisch leicht zu bearbeiten ist.
Das Kreuzabnahmerelief
Man spricht von drei verschiedenen Teilen des Kreuzabnahmereliefs. Es gibt die drei Register. Das mittlere Register zeigt die Kreuzabnahme selbst. In der Mitte steht das Kreuz, dort sieht man Nikodemus, dem der Helm in den Nacken gerutscht ist. Er steht auf einem gebogenen, pflanzenartigen Gebilde. Manche Menschen nehmen an, dass dies die Irminsul darstellt, und dass damit dargestellt werden soll, dass die Christen den germanischen Kult, insbesondere den Sachsenkult abgelöst haben.
Nikodemus hat den Leib Christi vom Kreuz gelöst. Und man sieht dort Josef von Arimathäa, der mit großer Anstrengung den herabsinkenden Leib Christi auffängt. Maria hält den Kopf von Jesus in den Händen und neigt ihm ihren eigenen Kopf zu. Der Kopf der Maria ist durch Zerstörung verloren. Ihr gegenüber steht der an seinem Buch zu erkennende Jünger Johannes unter dem Kreuz.
Dann gibt es das obere Register. Dort kommt hinter dem Kopfbalken des Kreuzes der Oberkörper einer festlich gekleideten Figur mit den Symbolen des Auferstandenen hervor: Kreuzaura und Siegesfahne. Die Figur hält eine kleine, ihr ähnlich gekleidete Gestalt im Arm. Man könnte dies so deuten, dass oben Jesus selbst ist, unten ist sein Körper und oben ist Jesus tatsächlich. Seitlich sind die Tücher haltenden Figuren von Sonne und Mond dargestellt, d. h. man findet hier die Symbolik der Einheit von Sonne und Mond.
Im unteren Register sieht man einen nackten, bärtigen Mann und eine in ein langes Gewand gehüllte Figur mit einem Halsschmuck, die beiden werden vom Schwanz und vom Hals eines zweibeinigen geflügelten Drachens umschlungen. Das Relief weist natürlich einige Beschädigungen auf, es fehlen der Kopf der Maria und die Unterschenkel des Nikodemus. Der unterste Teil des Reliefs ist insgesamt undeutlicher als der obere, vermutlich stärker zerstört, eventuell auch unfertig.
Man kann in das Relief vieles hineininterpretieren. Im mittleren Register wird die Kreuzabnahme dargestellt, ein christliches Motiv, das zwar im Abendland seltener verwendet wird als die Kreuzigung, hier aber besonders wichtig ist. Die Figuren sind aus der christlichen Überlieferung bekannt. Der Gegenstand, auf dem Nikodemus steht, hat zu kontroversen Diskussion geführt. Wilhelm Teudt stellte 1929 die These auf, es handele sich um die gebeugte Irminsol, denn manche sagen, dass die Irminsol an den Externsteinen gestanden hätte und damit auch der Niedergang der germanischen Traditionen gezeigt werden sollte.
Das obere Register steht in inhaltlicher Beziehung zum Geschehen im mittleren Register. Es gibt die Figur mit der Kreuzaura und der Siegesfahne, und dies zeigt den sieghaften Christus. Er trägt ein kleines Kind auf dem Arm, dies könnte die Selbst-Darreichung des Christus bedeuten, d. h. wie Jesus sich bei der Darreichung des Brotes beim Abendmahl darbringt. Manche sagen auch, die Figur im oberen Register sei Gottvater.
Das untere Register steht ebenfalls in Beziehung zum mittleren Register. Dort sieht man ein drachenartiges Wesen, manche sagen, es sei der Jonaswalfisch. Es gibt dort zwei kniende Menschen, die umfangen werden. Der eine ist bärtig und trägt kein Gewand, der andere ist in ein langes Gewand gekleidet. Manche sagen, dass die beiden Adam und Eva darstellen, und dass der Drache die Schlange sei. Andere sagen wiederum, es handele sich um einen sächsischen Krieger und einen Priester, letzterer soll traditionell Frauenkleider getragen haben. So sollte der Kampf zwischen christlichen und heidnischen Traditionen dargestellt werden.
Man spricht auch von Himmel, Erde und Hölle und könnte den unteren Teil als die Hölle deuten, den mittleren Teil als die Erde und den oberen Teil als den Himmel. Es gibt verschiedene Überlegungen, wann das Kreuzabnahmerelief entstanden ist. Manche haben gesagt, dass es von Karl dem Großen in Auftrag gegeben wurde. Karl der Große hat ja diese Gegend christianisiert und die Sachsen bekämpft. Und dann wurde auch gesagt, dass der Triumph des Christentums über das Heidentum dargestellt wird. Andere gehen davon aus, dass es eher aus dem 12. Jahrhundert stammt. Heute wird relativ häufig davon gesprochen, dass das Relief um 1115 entstanden ist.
Man kann noch vieles Weitere dort hineindeuten. Manche sagen auch, das Kreuzabnahmerelief sollte die Pilgerfahrt nach Jerusalem ersetzen, denn gerade nach 1096, nach den Kreuzfahrerzügen, bzw. eigentlich schon in der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts, wurden Pilgerreisen nach Jerusalem schwieriger. Es gab einen neuen Herrscher in diesem Bereich des Landes, deshalb gab es ja dann auch die Kreuzfahrerzüge. Aber das erleichterte die Pilgerfahrten dorthin nicht, daher wurde an den Externsteinen, einem alten sächsischen Heiligtum, dieses Kreuzabnahmerelief geschaffen, das das Geschehen in Jerusalem symbolisieren sollte. Und so sind Menschen dorthin gepilgert, und der Besuch dieses Reliefs sollte den gleichen religiösen Verdienst bringen wie der Besuch von Jerusalem.
Es gibt noch viel mehr zu den Externsteinen zu sagen, es gibt dort viele mystische Dinge. Wenn du einmal bei Yoga Vidya an einem geomantischen Seminar oder einem Naturspiritualitätsseminar teilnimmst, wirst du auch an die Externsteine geführt werden. Du findest dort viele interessante Orte und kannst leicht mystische Erfahrungen haben.
Kreuzabnahmerelief Video
Hier findest du ein Video zu Kreuzabnahmerelief mit einigen Anregungen und Infos:
Kreuzabnahmerelief Ergänzungen
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Siehe auch
Kreuzabnahmerelief ist ein Kraftort in Horn-Bad Meinberg. Weitere Kraftorte in Horn-Bad Meinberg:
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