Weisheit
Weisheit ist Erfahrung und Einübung, Harmonie statt Leistung - ganzheitlich. Wissen dagegen kann immer mehr in weitere Einzelheiten aufgesplittert werden, moderne Psychosozialstatistik usw., die bei allem Respekt weniger "heil"en.
Schweigen, sowie alte, oft einfache Weisheiten in Religionen, Sprichwörtern, weisen Geschichten... helfen uns viel mehr als Vielwisserei.
So schreibt der (Natur-)Wissenschaftler Raimon Panikkar weiter auch: der Weisheit kann man geduldig eine Wohnung bereiten - sie keineswegs erzwingen... (ähnlich wie Schlaf, Meditation). Er setzt sie u. a. mit Frömmigkeit, Gnade gleich.
Vor allem sinnvolle Praxis - ein Gramm wiegt mehr als Tonnen Theorie (Zitat Sivananda .....) - und beispielsweise auch ein spiritueller Name unterstützen diese "Einübung in die Weisheit".
Die Seele ist oftmals weiser. Sie wohnt in einem Haus des Gebets, das man als Bittsteller betritt...(zitiert nach S. 113 Literaturangabe Anselm Grün, Wunibald Müller unter Seele).
Vidya (Sanskrit) bedeutet Weisheit und Wissen... Auch Yoga ist so umfassend. Die Yogaübungen, die fort aus der Verkopfung - geradezu Weisheit symbolisieren können und das oft mit Affirmationen, d.h. einfachen Sätzen unterstützen...
Auch Veda ist verwandt: sprachlich leiten sich althochdeutsch wīs... , germanisch *weis(s)a- von der indogermanischen Wurzel *ueid- ab: altindisch vedas- bedeutet 'Erkenntnis, Einsicht'. Ursprünglich meinte das vermutlich zuerst 'sehen' bzw. 'gesehen haben', wie am lateinischen videre 'sehen' und dem griechischen oidazu erkennen.
Beispielsweise schon im Hellenistischen Judentum wurde Weisheit zum zentralen Begriff der Gottesbeziehung: das wirkt in der Welt (Weisheit der Schöpfung) und redet zu den Menschen (Weisheit der Torah). Weisheit ist die eigentliche Form der Zuwendung des Menschen zu Gott; fromm, und tugendhaft. Weisheit kann personifiziert vorgestellt werden, als weibliche Figur, die vor Gott tanzt (wie vgl. auch Shiva...).
Im Platonischen Sinn bezeichnet Weisheit die Erkenntnis der realen Welt, die allein die Philosophen haben. Die erkennen, dass sich wie im Höhlengleichnis die Wirklichkeit anders verhält als die „Schatten“, die die übrigen Menschen für die Realität halten.
Für Aristoteles ist die Weisheit Tugend schlechthin: zwischen zwei Extremen die Mitte zu finden (Verschwendung-Geiz, Übermut-Feigheit; persönliches Maß, keine Überforderung...; vgl. z.B. auch Bhagavadgita... usw.).
Im gnostischen Philippusevangelium ist Sophia weiblich. Sie wurde mehr und mehr abgelöst vom männlichen Logos, als deren Personifikation oder besser Inkarnation Jesus Christus gilt.
Körper-Übungen wie Yoga, "Gebetsgebärden", können die "Verkörperung" eines göttlichen Kindes auch in jedem von uns - sehr weise, der Seele näher als der Verstand... einspielen.