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Aus: Yoga Vidya Journal Nr. 26, Herbst 2012)
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Swami Atma ist ein langjähriger Schüler von Swami Vishnu Devananda und hat eine
Swami Atma ist ein langjähriger [[Schüler]] von Swami Vishnu Devananda und hat eine
reichhaltige [[Erfahrung]] in der Ausbildung von [[Yogalehrer]]n und der Leitung von Yoga-
reichhaltige [[Erfahrung]] in der Ausbildung von [[Yogalehrer]]n und der Leitung von Yoga-
Zentren. Er ist der Begründer und Leiter von AYA (Advaita Yoga Ashram) in den USA.  
Zentren. Er ist der Begründer und Leiter von AYA (Advaita Yoga Ashram) in den USA.  
Yoga Vidya Journal sprach mit diesem humorvollen, einfühlsamen und doch fordernden
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Yogalehrer.
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Yoga Vidya Journal (YVJ): Bitte sag ein paar Worte dazu, wie du zum [[Yoga]]
Yoga Vidya Journal (YVJ): Bitte sag ein paar Worte dazu, wie du zum [[Yoga]]
gekommen bist, zu deinem Hintergrund, deinen [[Lehrer]]n.
gekommen bist, zu deinem Hintergrund, deinen [[Lehrer]]n.
Swami Atma (SA): Ich habe vor langer Zeit, mit Anfang 20, mit Yoga angefangen.
Swami Atma (SA): Ich habe vor langer Zeit, mit Anfang 20, mit Yoga angefangen.
Von Anfang an kam ich über André van Lysebeth zur [[Sivananda]] Tradition.
Von Anfang an kam ich über André van Lysebeth zur [[Sivananda]] Tradition.
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Centers) und Swami [[Vishnudevananda]] zu treffen. Ein Jahr später wurde ich
Centers) und Swami [[Vishnudevananda]] zu treffen. Ein Jahr später wurde ich
Vollzeitmitarbeiter bei den Sivananda-Zentren und blieb zwölf Jahre.
Vollzeitmitarbeiter bei den Sivananda-Zentren und blieb zwölf Jahre.
YVJ: Könntest du mal beschreiben, wie dein Leben als westlicher Swami aussieht?
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SA: Nachdem ich die Sivananda-Organisation verlassen hatte, hatte ich die
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meiste Zeit kein festes Zuhause, sondern mein Leben mit Reisen und Unterrichten
meiste Zeit kein festes Zuhause, sondern mein Leben mit Reisen und Unterrichten
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YVJ: Du hast gerade ein zweiwöchiges Seminar „Pragmatische Yoga-Erfahrung“
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in Bad Meinberg gegeben. Worum ging es dabei?
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SA: Es war ein zweiwöchiges Retreat-Programm, wo es eben um diese Anpassung
SA: Es war ein zweiwöchiges [[Retreat]]-Programm, wo es eben um diese [[Anpassung]]
der eigenen Praxis an die aktuellen Lebensumstände ging. Die Idee dabei
der eigenen [[Praxis]] an die aktuellen Lebensumstände ging. Die Idee dabei
war, den Schülern zu helfen, Yoga an ihr eigenes Leben und ihre Persönlichkeit
war, den Schülern zu helfen, Yoga an ihr eigenes Leben und ihre [[Persönlichkeit]]
anzupassen.
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YVJ: Welche Praktiken gehören dazu?
YVJ: Welche Praktiken gehören dazu?
SA: Das Sadhana-Konzept des „pragmatischen Yoga“ basiert auf zwei Kernpraktiken,
 
erstens der Spinalatmung Kriya Yoga Pranayama und zweitens tiefer,
SA: Das Sadhana-Konzept des „pragmatischen Yoga“ basiert auf zwei [[Kern]]praktiken,
stiller Meditation. Wir haben auch viele sekundäre Praktiken geübt, wie
erstens der Spinalatmung Kriya Yoga [[Pranayama]] und zweitens tiefer,
Asanas, Pranayama, Mudras, Bandhas, Kriyas, Mantras und Kirtan.
stiller [[Meditation]]. Wir haben auch viele sekundäre Praktiken geübt, wie
[[Asana]]s, Pranayama, [[Mudra]]s, [[Bandha]]s, Kriyas, [[Mantra]]s und [[Kirtan]].
Wir haben auch viel über Yoga diskutiert, im Geiste des freiheitlichen Denkens
Wir haben auch viel über Yoga diskutiert, im Geiste des freiheitlichen Denkens
und des freien Austausches von Ideen. Wir wollen die Weisheit unserer yogischen
und des freien Austausches von Ideen. Wir wollen die [[Weisheit]] unserer yogischen
Tradition nutzen und sie mit den Entdeckungen und Erkenntnissen der
Tradition nutzen und sie mit den Entdeckungen und [[Erkenntnis]]sen der
modernen Wissenschaft
modernen Wissenschaft verbinden.
 
YVJ: Wie können die Schüler das in ihren [[Alltag]] integrieren?


YVJ: Wie können die Schüler das in ihren Alltag integrieren?
SA: Sehr einfach. Zweimal täglich kultiviert man den Aufstieg
SA: Sehr einfach. Zweimal täglich kultiviert man den Aufstieg
von Kundalini Shakti und die Erfahrung der inneren Stille mit
von [[Kundalini]] [[Shakti]] und die Erfahrung der inneren [[Stille]] mit
Hilfe unserer zwei Kernpraktiken. Das lässt einem genug Zeit,
Hilfe unserer zwei Kernpraktiken. Das lässt einem genug [[Zeit]],
um seine Pflichten und Verantwortlichkeiten zu erfüllen und
um seine [[Pflicht]]en und Verantwortlichkeiten zu erfüllen und
diese spirituelle Energie und die friedvolle Qualität auch in unsere
diese spirituelle [[Energie]] und die friedvolle Qualität auch in unsere
weltlichen Aktivitäten zu bringen. Das ist die Integration
weltlichen Aktivitäten zu bringen. Das ist die Integration
des Yoga in den Alltag.
des Yoga in den Alltag.
YVJ: Worauf beruht dein Konzept der „Pragmatischen Yoga
YVJ: Worauf beruht dein Konzept der „Pragmatischen Yoga
Erfahrung“?
Erfahrung“?
SA: Den größten Einfluss darauf hat die Yoga Vidya/Sivananda
SA: Den größten Einfluss darauf hat die Yoga Vidya/Sivananda
Tradition. Zusätzlich habe ich Kriya Yoga und Tantra gelernt, daher
Tradition. Zusätzlich habe ich Kriya Yoga und [[Tantra]] gelernt, daher
fließen das Kriya Yoga und der tantrische Ansatz von
fließen das Kriya Yoga und der tantrische Ansatz von
Swami Satyananda mit ein. Ich habe auch viele Prinzipien des
Swami [[Satyananda]] mit ein. Ich habe auch viele Prinzipien des
Kundalini Yoga-Lehrers Yogani integriert.
Kundalini Yoga-Lehrers [[Yogani]] integriert.
YVJ: Wie sehen deine Pläne für die Zukunft aus?
YVJ: Wie sehen deine Pläne für die [[Zukunft]] aus?
SA: Ich plane, die Lehren des „Pragmatischen Yoga“ auf systematische
SA: Ich plane, die Lehren des „Pragmatischen Yoga“ auf systematische
Weise in einem Buch darzulegen. Bis zum Ende des
Weise in einem Buch darzulegen. Bis zum Ende des

Version vom 4. Februar 2013, 13:25 Uhr

Swami Atma, mit vollem Namen Swami Atmaswaruparamananda, Schüler von Swami Vishnu-devananda, Begründer und Leiter des Advaita Yoga Ashrama (AYA), beliebter Seminarleiter und Weiterbildungsleiter bei Yoga Vidya. Gebürtig in der Normandie/Frankreich, fand er Mitte der 80er Jahre zum Yoga. 1988 machte er seine Yogalehrer Ausbildung im Sivananda Yoga Dhanwanthari Ashram Neyyar Dham/Kerala, 1989 wurde er Mitarbeiter in den Sivananda Yoga Vedanta Centers (SYVC). Er leitete Sivananda Yoga Vedanta Zentren in Chicago und Los Angeles. 1989-1991 lernte er bei Sukadev Volker Bretz, der zu der Zeit Leiter des Los Angeles Sivananda Yoga Vedanta Centers war. 2002 verließ Swami Atma die Sivananda Yoga Vedanta Zentren und unterrichtet seitdem auf der ganzen Welt, in den letzten Jahren besonders in Europa, vor allem in Deutschland, Luxemburg, Schweiz und Frankreich.

Interview mit Swami Atma

von Klaus Hahndorf


Aus: Yoga Vidya Journal Nr. 26, Herbst 2012)

Swami Atma ist ein langjähriger Schüler von Swami Vishnu Devananda und hat eine reichhaltige Erfahrung in der Ausbildung von Yogalehrern und der Leitung von Yoga- Zentren. Er ist der Begründer und Leiter von AYA (Advaita Yoga Ashram) in den USA. Yoga Vidya Journal sprach mit diesem humorvollen, einfühlsamen und doch fordernden Yogalehrer.

Yoga Vidya Journal (YVJ): Bitte sag ein paar Worte dazu, wie du zum Yoga gekommen bist, zu deinem Hintergrund, deinen Lehrern.

Swami Atma (SA): Ich habe vor langer Zeit, mit Anfang 20, mit Yoga angefangen. Von Anfang an kam ich über André van Lysebeth zur Sivananda Tradition. Ich wurde auch in Kriya Yoga in der Linie von Sri Yukteswar eingeweiht. Aber der größte Wendepunkt in meinem Leben war die vierwöchige Yogalehrer- Ausbildung bei den Sivananda Zentren (SYVC, Sivananda Yoga Vedanta Centers) und Swami Vishnudevananda zu treffen. Ein Jahr später wurde ich Vollzeitmitarbeiter bei den Sivananda-Zentren und blieb zwölf Jahre.

YVJ: Könntest du mal beschreiben, wie dein Leben als westlicher Swami aussieht?

SA: Nachdem ich die Sivananda-Organisation verlassen hatte, hatte ich die meiste Zeit kein festes Zuhause, sondern mein Leben mit Reisen und Unterrichten verbracht. Außerdem programmiere ich noch Internetseiten als [[Karma Yoga]], um den von mir gegründeten Ashram, Advaita Yoga Ashrama (AYA) zu unterstützen. Bedingt durch das Reisen muss ich mein Sadhana an die Lebensumstände, die an jedem Ort anders sind, anpassen.

YVJ: Du hast gerade ein zweiwöchiges Seminar „Pragmatische Yoga-Erfahrung“ in Bad Meinberg gegeben. Worum ging es dabei? SA: Es war ein zweiwöchiges Retreat-Programm, wo es eben um diese Anpassung der eigenen Praxis an die aktuellen Lebensumstände ging. Die Idee dabei war, den Schülern zu helfen, Yoga an ihr eigenes Leben und ihre Persönlichkeit anzupassen.

YVJ: Welche Praktiken gehören dazu?

SA: Das Sadhana-Konzept des „pragmatischen Yoga“ basiert auf zwei Kernpraktiken, erstens der Spinalatmung Kriya Yoga Pranayama und zweitens tiefer, stiller Meditation. Wir haben auch viele sekundäre Praktiken geübt, wie Asanas, Pranayama, Mudras, Bandhas, Kriyas, Mantras und Kirtan. Wir haben auch viel über Yoga diskutiert, im Geiste des freiheitlichen Denkens und des freien Austausches von Ideen. Wir wollen die Weisheit unserer yogischen Tradition nutzen und sie mit den Entdeckungen und Erkenntnissen der modernen Wissenschaft verbinden.

YVJ: Wie können die Schüler das in ihren Alltag integrieren?

SA: Sehr einfach. Zweimal täglich kultiviert man den Aufstieg von Kundalini Shakti und die Erfahrung der inneren Stille mit Hilfe unserer zwei Kernpraktiken. Das lässt einem genug Zeit, um seine Pflichten und Verantwortlichkeiten zu erfüllen und diese spirituelle Energie und die friedvolle Qualität auch in unsere weltlichen Aktivitäten zu bringen. Das ist die Integration des Yoga in den Alltag.

YVJ: Worauf beruht dein Konzept der „Pragmatischen Yoga Erfahrung“?

SA: Den größten Einfluss darauf hat die Yoga Vidya/Sivananda Tradition. Zusätzlich habe ich Kriya Yoga und Tantra gelernt, daher fließen das Kriya Yoga und der tantrische Ansatz von Swami Satyananda mit ein. Ich habe auch viele Prinzipien des Kundalini Yoga-Lehrers Yogani integriert. YVJ: Wie sehen deine Pläne für die Zukunft aus? SA: Ich plane, die Lehren des „Pragmatischen Yoga“ auf systematische Weise in einem Buch darzulegen. Bis zum Ende des Jahres möchte ich mich in einem eigenen kleinen Ashram irgendwo in Westeuropa niederlassen. Wenn ich dann meinen eigenen Platz habe, werde ich eine lokale Pragmatische Yoga- Gruppe mit wöchentlichen Workshops aufbauen. YVJ: Lieber Swami Atma, ganz herzlichen Dank für dieses aufschlussreiche Gespräch. SA: Gern geschehen.