Guru Ramdas: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 2. August 2022, 09:33 Uhr
Guru Ramdas (1534–1581) war der vierte der zehn großen, wichtigen Gurus des Sikhismus. Am 30. August 1574 wurde ihm der Ehrentitel eines Sikh Gurus verliehen. Ramdas wurde in Chuna Mandi Lahore im Bundesstaat Punjab am 24 September im Jahr 1534 geboren. Sein Vater war Dari Das und seine Mutter Sup Devi (Daya Kaur). Seine Frau war Bibi Bhani, die jüngste Tochter von Guru Amardas. Guru Ramdav hatte drei Söhne: Prithi Chand, Mahadev und Guru Arjan. Sein Stiefvater, Guru Amar Das, war der dritte der zehn Gurus. Ramdas wurde am 1. September zum Guru ernannt und blieb bis zu seinem Ableben auch Guru.
Swami Sivananda über Guru Ramdas
Artikel aus dem Buch "Lives of Saints" von Swami Sivananda, Divine Life Society, 2009.
Guru Ramdas war ein Sodhi Khatri. Er wurde 1534 n. Chr. in der Stadt Lahore zu Chuni Mandi geboren. Sein Vater starb, als er etwa sieben Jahre alt war. Ramdas ging nach Goindwal und begann dort seinen Lebensunterhalt mit dem Verkauf von gekochten Hülsenfrüchten und anderen Esswaren zu verdienen. Eines Tages schickte Guru Amardas einen Brahmanenpriester aus, um das passende Gegenstück für seine Tochter Bibi Bheni zu finden. Ramdas lief wie gewöhnlich durch die Straßen und verkaufte seine Hülsenfrüchte. Da sagte die Frau von Amardas zu dem Brahmanen: "Ich will einen Schwiegersohn, der so ähnlich ist wie Ramdas."
Guru Amardas sagte: "Lasst uns doch das Original zum Schwiegersohn nehmen!" und sandte einen Mann aus, um Ramdas zu holen. Bald darauf gab er Ramdas seinen Segen, seine Tochter zu heiraten. Es wurde für Ramdas ein separates Haus in Goindwal gebaut. Ramdas und seine Frau bekamen drei Söhne: Prithichand, Mahadeo und Arjun. Amardas setzte Ramdas zum Guru ein, da er fand, dass dieser sich diesem hohen Amte würdig zeigte.
Guru Ramdas war ein Mann von großem Verdienst. Er hatte eine friedliche Gesinnung und war ein wundervoll redegewandter Mensch, reich an Energie. Er widmete sich mit Hingabe der Literatur sowie seinen poetischen Kompositionen und legte seine Lehren in schönen und ansprechenden Lobliedern dar. Einige seiner Lied- und Textkompositionen wurden sogar in den Adi Granth aufgenommen. Er war äußerst liberal eingestellt und ist unter den Sikh Gurus wohl der am meisten verehrte:
Srichand, der ältere Sohn von Guru Nanak, hatte seine eigene Glaubensgemeinschaft gegründet, deren Mitglieder als Udasis oder als "Menschen, die kein Interesse an dieser Welt haben" bekannt waren. Eines Tages stattete Srichand Guru Ramdas einen Besuch in dessen Haus ab und sagte zu ihm: "Was für einen langen Bart du dir hast wachsen lassen!" Ramdas antwortete: "Ja, ich habe mir den Bart extra so lang wachsen lassen, damit ich Seine (Gottes) Füße abreiben kann." Und dann putzte Ramdas tatsächlich die Füße von Srichand mit seinem Bart. Dieser Akt äußerster Demut beeindruckte und beschämte Srichand. Von da an gestand er Guru Ramdas das Vorrecht der Leitung der gesamten Sikh Gemeinschaft zu.
Ramdas legte den Sikhs nahe, sich zu verheiraten und Kinder in die Welt zu setzen. Er war überhaupt kein Befürworter von Asketentum.
Guru Ramdas hatte eine Unterredung mit dem König Akbar von Lahore. Akbar war zu Ohren gekommen, dass Ramdas die Armen und Kranken speiste. Er überließ darauf Guru Ramdas ein Stück Land. Ramdas ließ dort ein altes Wasserbecken umbauen und erneuern und gab ihm den Namen Amritsgar oder Becken der Unsterblichkeit. Er ließ auch einen Tempel in der Mitte des Beckens errichten. Danach wurden noch einige kleinere Tempel um das Becken herum gebaut. Die Anhänger des Gurus errichteten noch etliche andere Hütten. Die neue Stadt bekam den Namen Guru Ka Chak. Später wurde ihr der Namen Amritsar gegeben, unter welchem sie noch bis auf den heutigen Tag bekannt ist.
Ramdas hegte große Sympathie für das arme Volk. Er ließ den Schichten der Landarbeiter und Bauern große Hilfe angedeihen. Deshalb wurde er von den Menschen "Saccha Badsha" oder der "wahre König" genannt.
Guru Ramdas ließ ein neues Verständnis von brüderlicher Liebe bei den Sikhs einfließen. Er brachte vieles zur Geltung, was schon von Guru Nanak als Glaubensvorlage festgelegt worden war und förderte dies weiterhin. Er legte das tiefe Fundament für die zukünftige Größe der Sikhs als eine Nation, indem er die Stadt Amritsar gründete. Der Goldene Tempel von Amritsar wurde der Gebetsplatz für die gesamte Gemeinschaft. Die Sikhs lernten, sich zusammenzutun und das Gefühl von brüderlicher Liebe zu pflegen. Das ebnete den langen Weg der Bildung einer Struktur von Gemeinwesen, welche auf echten patriotischen Prinzipien beruhte.
Prithi war sehr weltlich orientiert, unehrlich und egoistisch. Ramdas nominierte Arjun Singh zu seinem Nachfolger. Ramdas starb im Jahre 1581 im Alter von 47 Jahren in Goindwal. Er regierte als Guru für fast sieben Jahre.
Ramdas gab Arjun den ausdrücklichen Befehl mit auf den Weg, die zwei Becken von Amritsar fertigzustellen.
Siehe auch
- Bhakti Yoga
- Guru
- Guru Nanak
- Japa
- Vishvaprema
- Indien
- Heilige
- Nisargadatta Maharaj
- Swami Ramdas
- Guru Gobind Singh
- Neem Karoli Baba
Literatur
- Swami Sivananda: Die Kraft der Gedanken; Books. ISBN 3-922477-94-1
- Swami Sivananda: Shrimad Bhagavad Gita, Erläuternder Text und Kommentar von Swami Sivananda; Mangalam Books. ISBN 3-922477-06-2
- Swami Sivananda: Hatha-Yoga / Der sichere Weg zu guter Gesundheit, langem Leben und Erweckung der höheren Kräfte; Heinrich Schwab Verlag. ISBN 3-7964-0097-3
- Swami Sivananda: Göttliche Erkenntnis; Mangalam Books. ISBN 3-922477-00-3
- Swami Sivananda: Sadhana; Mangalam Books. ISBN 3-922477-07-0
- Swami Sivananda: Autobiographie von Swami Sivananda; Bad Mainberg 1999. ISBN 3-931854-24-8
Weblinks
- Sadhanalieder aus Sadhana, von Swami Sivananda
- Avatara, aus: "Göttliche Erkenntnis", von Swami Sivananda
- Tägliche Lesung von Swami Sivananda, Höchste Liebe ist Selbsterkenntnis
- 1. Kapitel: Einführung - Was ist Gott?, aus Götter und Göttinnen von Swami Sivananda
- Ma‘s zweite Reise nach Südindien, Matri Lila, von Anandamayi Ma
- Arten von Sadhana aus Sadhana, von Swami Sivananda
- 4. Kapitel - Eine Analyse der Natur des Selbst, aus "Die Chandogya Upanishad", von Swami Krishnananda
Seminare
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