Unnahbarkeit: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Unnahbarkeit ''' - Umgang mit einer der Schattenseiten der menschlichen Existenz. Unnahbarkeit bedeutet, dass jemand nicht bereit oder fähig ist, mit anderen persönlich in Kontakt zu kommen. Unnahbarkeit kann aus Hochmut geschehen: Wer sich für besser hält als andere, der will vielleicht mit dem gemeinen Volk nicht in Kontakt treten. In früheren Zeiten gehörte eine gewisse Unnahbarkeit zu den Eigenschaften von Adligen. Durch Unnahbarkeit wird man interessant. Auf englisch gibt es den Ausdruck: Familiarity breeds contempt. Durch zu große Vertrautheit kommt Verachtung. Auch heute wird empfohlen, dass Führungskräfte gegenüber ihren Teammitgliedern nicht zu freundschaftlich sind. Um die Führungsrolle ausfüllen zu können, braucht es eine gewisse Distanz, eine gewisse Unnahbarkeit. Andere bezweifeln das und empfehlen insgesamt eher flachere Hierarchien und einen freundschaftlicheren Führungsstil. Unnahbarkeit kann aber auch aus Introvertiertheit kommen: Introvertierte Menschen haben größere Hemmungen, mit wildfremden Menschen in Kontakt zu kommen, wirken deshalb oft unnahbar. Meist freuen sie sich jedoch, wenn der andere den ersten Schritt tut. Unnahbarkeit kann auch kommen durch Trauer und Leiden. Manche Menschen machen zu, wenn es ihnen nicht gut geht. Sie wirken dann recht unnahbar. Andere ziehen sich dann zurück. Dabei kann es sein, dass der leidende Mensch sie dann gerade besonders braucht. So ist es oft am besten, auf depressive Menschen trotz ihrer Unnahbarkeit immer wieder zuzugehen. Man sollte nicht aufdringlich sein, aber seine Hilfe mit Freundlichkeit immer wieder anbieten.
'''Unnahbarkeit ''' - Umgang mit einer der Schattenseiten der menschlichen Existenz. Unnahbarkeit bedeutet, dass jemand nicht bereit oder fähig ist, mit anderen persönlich in Kontakt zu kommen. Unnahbarkeit kann aus Hochmut geschehen: Wer sich für besser hält als andere, der will vielleicht mit dem gemeinen Volk nicht in Kontakt treten. In früheren Zeiten gehörte eine gewisse Unnahbarkeit zu den Eigenschaften von Adligen. Durch Unnahbarkeit wird man interessant. Auf englisch gibt es den Ausdruck: Familiarity breeds contempt. Durch zu große Vertrautheit kommt Verachtung. Auch heute wird empfohlen, dass Führungskräfte gegenüber ihren Teammitgliedern nicht zu freundschaftlich sind. Um die Führungsrolle ausfüllen zu können, braucht es eine gewisse Distanz, eine gewisse Unnahbarkeit. Andere bezweifeln das und empfehlen insgesamt eher flachere Hierarchien und einen freundschaftlicheren Führungsstil. Unnahbarkeit kann aber auch aus Introvertiertheit kommen: Introvertierte Menschen haben größere Hemmungen, mit wildfremden Menschen in Kontakt zu kommen, wirken deshalb oft unnahbar. Meist freuen sie sich jedoch, wenn der andere den ersten Schritt tut. Unnahbarkeit kann auch kommen durch Trauer und Leiden. Manche Menschen machen zu, wenn es ihnen nicht gut geht. Sie wirken dann recht unnahbar. Andere ziehen sich dann zurück. Dabei kann es sein, dass der leidende Mensch sie dann gerade besonders braucht. So ist es oft am besten, auf depressive Menschen trotz ihrer Unnahbarkeit immer wieder zuzugehen. Man sollte nicht aufdringlich sein, aber seine Hilfe mit Freundlichkeit immer wieder anbieten.
[[Datei:Mahavira-Asket-Almosen.JPG|thumb|[[Güte]], wichtig bei Unnahbarkeit]]
[[Datei:Mahavira-Asket-Almosen.JPG|thumb|[[Güte]], wichtig bei Unnahbarkeit]]
== Unnahbarkeit und Introvertiertheit ==
=== Vortrag von Sukadev zum Thema Schattenseiten ===
Vielleicht hast du den Eindruck, dass ein Mensch in deiner Umgebung unnahbar wirkt, er hat ein kaltes Herz, mag dich nicht, irgendwo kommst du an ihn/sie nicht ran. Du denkst, der ist vielleicht verschlossen, unnahbar. Und vielleicht magst du das nicht, du würdest gern, näher an einen Menschen ran kommen. Du kannst überlegen: Was steckt hinter der Unnahbarkeit dabei? Manche Menschen machen dann solche Schlüsse und sagen: ja, wahrscheinlich ist er arrogant, hat irgendwo schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht, muss einen Panzer bilden, sich irgendwo schützen, er hat mangelndes Selbstwertgefühl und deshalb muss er unnahbar sein. Aber vielleicht stimmt all das nicht. Vielleicht heißt das schlicht und ergreifend, dass der Mensch introvertiert ist. Es gibt Menschen, die mehr introvertiert sind und Menschen, die mehr extravertiert sind. Man sagt, ein Viertel der Menschen ist introvertiert, ein Viertel extravertiert, die Hälfte ist irgendwo dazwischen oder mal intro- mal extravertiert.
Die introvertierten Menschen sind vom Temperament her anders und tatsächlich sind Introversion und Extraversion bis zu einem gewissen Grad angeboren. Und gerade die jeweiligen Viertel sind halt so. Da nützt es nichts, jemanden Unnahbarkeit und Herzlosigkeit vorzuwerfen, sondern sei dir bewusst, "ja, der hat Introversion.". Und genauso auch, wenn Menschen dich als unnahbar oder sogar als herzlos empfinden und sagen "du bist so herzlos. du bist so kalt.", und du verstehst das nicht. Denn eigentlich bist du voller Liebe, Mitgefühl, du fühlst mit anderen Menschen, du setzt dich ein, dein ganzes Leben besteht vielleicht daraus und dann gibt es jemanden, der dich unnahbar, herzlos nennt. Sei dir bewusst, der andere denkt einfach, du müsstest genauso sein wie die Extravertierten: Freudig durch die Gegend, "weißt du schon, hast du schon gehört was ICH erlebt habe?" und auf Menschen zurennen und sie einfach umarmen. Du bist vielleicht jemand, wenn jemand auf dich zurennt und umarmt, dann fühlst du vielleicht "urgh, vorsicht, was will der von mir?". Anderes Temperament.  Daher, wenn dich jemand als unnahbar und herzlos bezeichnet, sag einfach: "Nein, ich bin introvertiert.". Dann denken Menschen vielleicht etwas nach. Aber auch als Introvertierer kannst du auch versuchen Menschen mehr zuzulächeln, das können auch Introvertierte, du musst ja nicht so viel reden. Du kannst den Menschen anschauen, ihm zulächeln, zunicken. Das geht, und du kannst öfters dich bemühen, etwas freundliches zu sagen. Es muss ja nicht viel sein. Und du kannst eventuell probieren, die Abwehrhaltung, wenn jemand auf dich zurennt, einen Moment lang aufzugeben und dich einfach am Enthusiasmus des anderen erfreuen. Der andere ist deshalb nicht oberflächlich, aber eben extrovertiert. Daher, Introvertiertheit korrelliert mit Unnahbarkeit. Unnahbarkeit heißt nicht, dass jemand herzlos ist. Es kann einfach nur heißen, er ist Introvertiert.


== Unnahbarkeit in Beziehung zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen==
== Unnahbarkeit in Beziehung zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen==

Version vom 21. Oktober 2016, 15:41 Uhr

Unnahbarkeit - Umgang mit einer der Schattenseiten der menschlichen Existenz. Unnahbarkeit bedeutet, dass jemand nicht bereit oder fähig ist, mit anderen persönlich in Kontakt zu kommen. Unnahbarkeit kann aus Hochmut geschehen: Wer sich für besser hält als andere, der will vielleicht mit dem gemeinen Volk nicht in Kontakt treten. In früheren Zeiten gehörte eine gewisse Unnahbarkeit zu den Eigenschaften von Adligen. Durch Unnahbarkeit wird man interessant. Auf englisch gibt es den Ausdruck: Familiarity breeds contempt. Durch zu große Vertrautheit kommt Verachtung. Auch heute wird empfohlen, dass Führungskräfte gegenüber ihren Teammitgliedern nicht zu freundschaftlich sind. Um die Führungsrolle ausfüllen zu können, braucht es eine gewisse Distanz, eine gewisse Unnahbarkeit. Andere bezweifeln das und empfehlen insgesamt eher flachere Hierarchien und einen freundschaftlicheren Führungsstil. Unnahbarkeit kann aber auch aus Introvertiertheit kommen: Introvertierte Menschen haben größere Hemmungen, mit wildfremden Menschen in Kontakt zu kommen, wirken deshalb oft unnahbar. Meist freuen sie sich jedoch, wenn der andere den ersten Schritt tut. Unnahbarkeit kann auch kommen durch Trauer und Leiden. Manche Menschen machen zu, wenn es ihnen nicht gut geht. Sie wirken dann recht unnahbar. Andere ziehen sich dann zurück. Dabei kann es sein, dass der leidende Mensch sie dann gerade besonders braucht. So ist es oft am besten, auf depressive Menschen trotz ihrer Unnahbarkeit immer wieder zuzugehen. Man sollte nicht aufdringlich sein, aber seine Hilfe mit Freundlichkeit immer wieder anbieten.

Güte, wichtig bei Unnahbarkeit

Unnahbarkeit und Introvertiertheit

Vortrag von Sukadev zum Thema Schattenseiten

Vielleicht hast du den Eindruck, dass ein Mensch in deiner Umgebung unnahbar wirkt, er hat ein kaltes Herz, mag dich nicht, irgendwo kommst du an ihn/sie nicht ran. Du denkst, der ist vielleicht verschlossen, unnahbar. Und vielleicht magst du das nicht, du würdest gern, näher an einen Menschen ran kommen. Du kannst überlegen: Was steckt hinter der Unnahbarkeit dabei? Manche Menschen machen dann solche Schlüsse und sagen: ja, wahrscheinlich ist er arrogant, hat irgendwo schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht, muss einen Panzer bilden, sich irgendwo schützen, er hat mangelndes Selbstwertgefühl und deshalb muss er unnahbar sein. Aber vielleicht stimmt all das nicht. Vielleicht heißt das schlicht und ergreifend, dass der Mensch introvertiert ist. Es gibt Menschen, die mehr introvertiert sind und Menschen, die mehr extravertiert sind. Man sagt, ein Viertel der Menschen ist introvertiert, ein Viertel extravertiert, die Hälfte ist irgendwo dazwischen oder mal intro- mal extravertiert. Die introvertierten Menschen sind vom Temperament her anders und tatsächlich sind Introversion und Extraversion bis zu einem gewissen Grad angeboren. Und gerade die jeweiligen Viertel sind halt so. Da nützt es nichts, jemanden Unnahbarkeit und Herzlosigkeit vorzuwerfen, sondern sei dir bewusst, "ja, der hat Introversion.". Und genauso auch, wenn Menschen dich als unnahbar oder sogar als herzlos empfinden und sagen "du bist so herzlos. du bist so kalt.", und du verstehst das nicht. Denn eigentlich bist du voller Liebe, Mitgefühl, du fühlst mit anderen Menschen, du setzt dich ein, dein ganzes Leben besteht vielleicht daraus und dann gibt es jemanden, der dich unnahbar, herzlos nennt. Sei dir bewusst, der andere denkt einfach, du müsstest genauso sein wie die Extravertierten: Freudig durch die Gegend, "weißt du schon, hast du schon gehört was ICH erlebt habe?" und auf Menschen zurennen und sie einfach umarmen. Du bist vielleicht jemand, wenn jemand auf dich zurennt und umarmt, dann fühlst du vielleicht "urgh, vorsicht, was will der von mir?". Anderes Temperament. Daher, wenn dich jemand als unnahbar und herzlos bezeichnet, sag einfach: "Nein, ich bin introvertiert.". Dann denken Menschen vielleicht etwas nach. Aber auch als Introvertierer kannst du auch versuchen Menschen mehr zuzulächeln, das können auch Introvertierte, du musst ja nicht so viel reden. Du kannst den Menschen anschauen, ihm zulächeln, zunicken. Das geht, und du kannst öfters dich bemühen, etwas freundliches zu sagen. Es muss ja nicht viel sein. Und du kannst eventuell probieren, die Abwehrhaltung, wenn jemand auf dich zurennt, einen Moment lang aufzugeben und dich einfach am Enthusiasmus des anderen erfreuen. Der andere ist deshalb nicht oberflächlich, aber eben extrovertiert. Daher, Introvertiertheit korrelliert mit Unnahbarkeit. Unnahbarkeit heißt nicht, dass jemand herzlos ist. Es kann einfach nur heißen, er ist Introvertiert.


Unnahbarkeit in Beziehung zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen

Unnahbarkeit gehört zur Gruppe der Persönlichkeitsmerkmale, Schattenseiten, Laster und Tugenden. Um dieses Charaktermerkmal besser zu verstehen, wollen wir es in Beziehung setzen mit anderen:

Synonyme Unnahbarkeit - ähnliche Eigenschaften

Synonyme Unnahbarkeit sind zum Beispiel Verschlossenheit, Reserviertheit, Hochmut, Distanz, Unzugänglichkeit, Unberührbarkeit, Schweigsamkeit, Zurückhaltung, Erhabenheit .

Man kann die Synonyme in zwei Gruppen einteilen, solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation:

Synonyme mit negativer Konnotation

Synonyme, die gemeinhin als negativ gedeutet werden, sind zum Beispiel

Synonyme mit positiver Konnotation

Synonyme mit positiver Konnation können helfen, eine scheinbare Schattenseite auch positiv zu sehen. Synonyme mit positiver Konnotation sind zum Beispiel

Antonyme Unnahbarkeit - Gegenteile

Antonyme sind Gegenteile. Antonyme, also Gegenteile, von Unnahbarkeit sind zum Beispiel Offenheit, Zugänglichkeit, Aufgeschlossenheit, Ansprechbarkeit, Empfänglichkeit, Redseligkeit, Durchlässigkeit, Blauäugigkeit, Naivität . Man kann auch die Antonyme, die Gegenteile, einteilen in solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation.

Antonyme mit positiver Konnotation

Antonyme, also Gegenteile, zu einem Laster, einer Schattenseite, einer negativen Persönlichkeitseigenschaft, werden gemeinhin als Gegenpol interpretiert. Diese kann man kultivieren, um das Laster, die Schattenseite zu überwinden. Hier also einige Gegenpole zu Unnahbarkeit, die eine positive Konnotation haben:

Antonyme mit negativer Konnotation

Nicht immer ist das Gegenteil einer Schattenseite, eines Lasters, gleich positiv. Hier einige Beispiele von Antonymen zu Unnahbarkeit, die aber auch nicht als so vorteilhaft angesehen werden:

Eigenschaften im Alphabet davor oder danach

Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach Unnahbarkeit stehen:

Eigenschaftsgruppe

Unnahbarkeit kann gezählt werden zu folgenden beiden Eigenschaftsgruppen:

Verwandte Wörter

Verwandte Wörter zu Unnahbarkeit sind zum Beispiel das Adjektiv unnahbar , sowie das Substantiv Unnahbarer.

Wer Unnahbarkeit hat, der ist unnahbar beziehungsweise ein Unnahbarer.

Siehe auch

Seminare zum Thema Kreativität und Künste Yoga Vidya Seminare

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