Sanskrit Kurs Lektion 18: Unterschied zwischen den Versionen

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*Die Instrumentale '''nalena''', '''brāhmaṇena'''  und '''yoginā''' bezeichnen das '''logische Subjekt''' bzw. den Agens der Verbalhandlung, die als PPP erscheint.
*Die Instrumentale '''nalena''', '''brāhmaṇena'''  und '''yoginā''' bezeichnen das '''logische Subjekt''' bzw. den Agens der Verbalhandlung, die als PPP erscheint.


*'''[[Sandhi]]:''' Die Formen '''setur''' und '''gaur''' stehen für '''setuḥ''' und '''gauḥ''', da [[Visarga]] '''ḥ''' nach '''-u''' und '''-au''' vor stimmhaften Konsonanten (hier: '''n''' bzw. '''n''') zu '''-r''' wird.  
*'''[[Sandhi]]:''' Die Formen '''setur''' und '''gaur''' stehen für '''setuḥ''' und '''gauḥ''', da [[Visarga]] '''ḥ''' nach '''-u''' und '''-au''' vor stimmhaften Konsonanten (hier: '''n''' bzw. '''b''') zu '''-r''' wird.  





Version vom 8. April 2015, 14:34 Uhr

Dieser Sanskrit Kurs führt anhand einfacher Beispielsätze in die Grammatik des Sanskrit ein. Einen ausführlichen Überblick über das Sanskrit findest Du im Artikel Sanskrit. Hinweise zur indischen Schrift, der wissenschaftlichen Umschrift (Transliteration) sowie der korrekten Aussprache gibt der Artikel Devanagari. Stichwörter, nach denen Du in der Yoga Vidya Wiki suchen kannst, sind in vereinfachter Schreibweise (Transkription) wiedergegeben.

Das Partizip Präteritum Passiv (2)

Das Partizip Präteritum Passiv (PPP) erkennt man in der Regel daran, dass es auf das Suffix (Pratyaya) -ta endet, welches an die (schwache Form der) Verbalwurzel (Dhatu) angefügt wird. Wenn dieses Suffix an eine auf Konsonant auslautende Wurzel tritt, so beinflusst sie diesen Konsonanten aufgrund der Wohllautregeln des Sandhi und wird dabei mitunter selbst lautlich umgeformt. Bei Wurzeln, die auf -dh auslauten, verschmilzt das Suffix -ta mit diesem zu -ddha, und bei Wurzeln, die auf -h auslauten, zu -gdha oder zu -ḍha.

  • bhuj (Wurzel) "essen, genießen" + -ta wird zu bhukta (Bhukta) "gegessen, genossen"
  • badh/bandh (Wurzel) "binden" + -ta wird zu baddha (Baddha) "gebunden"
  • dah (Wurzel) "verbrennen" + -ta wird zu dagdha (Dagdha) "verbrannt"
  • lih (Wurzel) "lecken" + -ta wird zu līḍha (Lidha) "geleckt"


Übung 1 - 3

  • Devanagari: ओदनो मया भुक्तः |
  • wissenschaftliche Transliteration: odano mayā bhuktaḥ |
  • vereinfachte Transkription: odano maya bhuktah |
  • Wort-für-Wort-Übersetzung: Der Getreidebrei (Odana Nom. Sg. m.) von mir (Aham Instr. Sg.) wurde gegessen (Bhukta, Nom. Sg. m.), d.h. "Ich habe den Getreidebrei gegessen."


  • Devanagari: द्राक्षा त्वया भुक्ता |
  • wissenschaftliche Transliteration: drākṣā tvayā bhuktā |
  • vereinfachte Transkription: draksha tvaya bhukta |
  • Wort-für-Wort-Übersetzung: Die Weintraube (Draksha Nom. Sg. f.) von dir (Tvam Instr. Sg.) wurde gegessen (Bhukta, Nom. Sg. f.), d.h. "Du hast die Weintraube gegessen."


  • Devanagari: आम्रं तया भुक्तम् |
  • wissenschaftliche Transliteration: āmraṃ tayā bhuktam |
  • vereinfachte Transkription: amram taya bhuktam |
  • Wort-für-Wort-Übersetzung: Die Mangofrucht (Amra Nom. Sg. n.) von ihr (Tad Instr. Sg.) wurde gegessen (Bhukta, Nom. Sg. n.), d.h. "Sie hat die Mango gegessen."

Erläuterungen

  • Die Nominative odanaḥ (m.), drākṣā (f.) und āmram (n.) sind in den Beispielsätzen 1 bis 3 jeweils das logische Objekt (Karman) der Verbalhandlung, die als Verbaladjektiv bzw. Partizip Präteritum Passiv (PPP) erscheint.
  • Anstelle einer konjugierten Verbform der Vergangenheit stehen in den Beispielsätzen 1 bis 3 die PPP bhuktaḥ (m.), bhuktā (f.) und bhuktam (n.). Diese stimmen mit den Substantiven, auf die sie sich beziehen, wie Adjektive in Fall (Kasus), Zahl (Numerus) und Geschlecht (Genus) überein.
  • Die Instrumentale mayā, tvayā und tayā bezeichnen das logische Subjekt bzw. den Agens der Verbalhandlung, die als PPP erscheint.
  • Sandhi: Die Form odano steht für odanaḥ, da auslautendes -aḥ vor stimmhaften Konsonanten (hier: m) zu -o wird.


Übung 4 - 6

  • Devanagari: सेतुर्नलेन बद्धः |
  • wissenschaftliche Transliteration: setur nalena baddhaḥ |
  • vereinfachte Transkription: setur nalena baddhah |
  • Wort-für-Wort-Übersetzung: Die Brücke (Setu Nom. Sg. m.) von Nala (Instr. Sg.) wurde bebaut ("gebunden") (Baddha, Nom. Sg. m.), d.h. "(Der Affenkönig) Nala hat die Brücke gebaut."


  • Devanagari: गौर्ब्राह्मणेन बद्धा |
  • wissenschaftliche Transliteration: gaur brāhmaṇena baddhā |
  • vereinfachte Transkription: gaur brahmanena baddha |
  • Wort-für-Wort-Übersetzung: Die Kuh (Go Nom. Sg. f.) von dem Brahmanen (Brahmana Instr. Sg.) wurde angebunden (Baddha, Nom. Sg. f.), d.h. "Der Brahmane hat die Kuh angebunden."


  • Devanagari: पद्मासनं योगिना बद्धम् |
  • wissenschaftliche Transliteration: padmāsanaṃ yoginā baddham |
  • vereinfachte Transkription: padmasanam yogina baddham |
  • Wort-für-Wort-Übersetzung: Padmasana (Nom. Sg. n.) von dem Yogi (Yogin Instr. Sg.) wurde festgemacht (Baddha, Nom. Sg. n.), d.h. "Der Yogi hat Padmasana eingenommen."

Erläuterungen

  • Die Nominative setuḥ (m.), gauḥ (f.) und padmāsanam (n.) sind in den Beispielsätzen 1 bis 3 jeweils das logische Objekt (Karman) der Verbalhandlung, die als Verbaladjektiv bzw. Partizip Präteritum Passiv (PPP) erscheint.
  • Anstelle einer konjugierten Verbform der Vergangenheit stehen in den Beispielsätzen 1 bis 3 die PPP baddhaḥ (m.), baddhā (f.) und baddham (n.). Diese stimmen mit den Substantiven, auf die sie sich beziehen, wie Adjektive in Fall (Kasus), Zahl (Numerus) und Geschlecht (Genus) überein.
  • Die Instrumentale nalena, brāhmaṇena und yoginā bezeichnen das logische Subjekt bzw. den Agens der Verbalhandlung, die als PPP erscheint.
  • Sandhi: Die Formen setur und gaur stehen für setuḥ und gauḥ, da Visarga nach -u und -au vor stimmhaften Konsonanten (hier: n bzw. b) zu -r wird.


Übung 7 - 9

  • Devanagari: शवो ऽग्निना दग्धः |
  • wissenschaftliche Transliteration: śavo 'gninā dagdhaḥ |
  • vereinfachte Transkription: shavo 'gninā dagdhah |
  • Wort-für-Wort-Übersetzung: Der Leichnam (Shava Nom. Sg. m.) vom Feuer (Agni Instr. Sg.) wurde verbrannt (Dagdha, Nom. Sg. m.), d.h. "Das Feuer hat den Leichnam verbrannt."


  • Devanagari: शाखा वह्निना दग्धा |
  • wissenschaftliche Transliteration: śākhā vahninā dagdhā |
  • vereinfachte Transkription: shakha vahnina dagdha |
  • Wort-für-Wort-Übersetzung: Der Zweig (Shakha Nom. Sg. f.) vom Feuer (Vahni Instr. Sg.) wurde verbrannt (Dagdha, Nom. Sg. f.), d.h. "Das Feuer hat den Zweig verbrannt."


  • Devanagari: तृणं सूर्यस्य तापेन दग्धम् |
  • wissenschaftliche Transliteration: tṛṇaṃ sūryasya tāpena dagdham |
  • vereinfachte Transkription: trinam suryasya tapena dagdham |
  • Wort-für-Wort-Übersetzung: Das Gras (Trina Nom. Sg. n.) der Sonne (Surya Gen. Sg.) von der Hitze (Tapa Instr. Sg.) wurde verbrannt (Dagdha, Nom. Sg. n.), d.h. "Die Hitze der Sonne hat das Gras verbrannt."


Siehe auch