Shakha

Aus Yogawiki
Shiva und Shakti, das göttliche Paar

Shakha (Sanskrit: शाखा śākhā f.) Ast, Zweig; die Extremitäten, Arme und Beine; Finger; Oberfläche bzw. Peripherie des Körpers; Türpfosten; Ausläufer, Flügel eines Gebäudes; Verzweigung eines Geschlechts; Abart, Spezies, Unterabteilung; Zweig, Schule bzw. Überlieferungstradition (Rezension) des Veda; Wissenszweig, Fach.

Die Shakhas der Veden sind revidierte Texte zu den Schriften, die von unterschiedlichen Schulen und Lehrern traditionell gelehrt und überliefert wurden. Sie weichen nur ein wenig ab - die Folge von einer langen, kontinuierlich verbalen Tradition.

Sukadev über Shakha

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Shakha

Shakha heißt Zweig und Unterteilung. Im Spirituellen steht Shakha insbesondere für eine Veda-Schule, also eine Unterteilung der verschiedenen Veda-Lehrer. Und ich werde dazu jetzt etwas lesen aus dem Buch von Martin Mittwede, "Spirituelles Wörterbuch", erschienen im Sathya Sai Verlag, bei der Sathya Sai Vereinigung. Dort steht:

"Shakha – Zweig, Zweig des Veda, Veda-Schule. Die Texte des Veda werden mündlich von Generation zu Generation übermittelt. Dabei entstehen die vielen Schultraditionen, die jeweils eine bestimmte Fassung eines Veda überlieferten. Jede Shaka hat ihre eigene Samhita, ihr eigenes Brahmana, das aus Anleitungen, Vidhi, Erklärungen, Arthavada, auch Aranyakas genannt, der verschiedenen Opferhandlungen, Yajna, bestand, und auch einen eigenen Vedanta-Text, das heißt eine Upanishad."

Vielleicht hast du gehört, dass es vier Vedas gibt: Es gibt Rigveda, Samaveda, Yajurveda und Atharvaveda. Zu jedem Veda gehören wiederum vier Bestandteile, also Samhitas – die großen Hymnen, die ältesten, die Brahmanas – die brahmanischen Erklärungen, die Aranyakas – die weiteren Erläuterungen, Upanishads – die philosophischen Richtungen.

Jetzt ist jeder Veda eine Sammlung von verschiedenen Samhitas, von verschiedenen Brahmanas, verschiedenen Aranyakas und verschiedenen Upanishads. Und jetzt gibt es die besonderen Shakas und jedes Shakha beschäftig sich mit einer bestimmten Samhita, einer bestimmten Brahmana, einer bestimmten Aranyaka und einer bestimmten Upanishad. Und so ist also eine Shakha eine bestimmte Veda-Richtung, die sich mit einem bestimmten Aspekt, einer bestimmten Veda befasst, aber eben in ihren verschiedenen Richtungen. Also, eine Shakha hat auch eine Upanishad, die zum Höchsten führt. Eine Shakha hat auch eine Samhita, Urhymne mit starkem Mantra-Charakter. Und eine Shakha hat auch eine rituelle Tradition, die erläutert ist in der Brahmana und Aranyaka.

Siehe auch

Literatur

  • Dowson, John: A Classical Dictionary of Hindu Mythology and Religion – Geography, History and Religion; D.K.Printworld Ltd., New Delhi, India, 2005

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