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Aktuelle Version vom 15. Juni 2022, 19:43 Uhr
Perchta ist im Alpenraum eine mythologische Gestalt der Mittwinterzeit. Perchta, auch bekannt als "die Percht", Bercht, Berchta, Bertha oder Eisenberta, spielt eine besondere Rolle für die Raunächte, also die Zeit zwischen dem 21./26.12. bis 6.1. Sie wird besonders verehrt in der Nacht vor Dreikönig (6. Januar). In vorchristlicher Zeit wurde sie bei den südgermanischen Völkern als Göttin verehrt.
Perchta hat drei Hauptaspekte
- Als Butzenbercht ist sie Gnadenbringerin
- Als Spinnstubenfrau hilft sie bei häuslichen Arbeiten
- Als Eisenberta bzw. Bauchaufschlitzerin ist sie furchterregend und wird als Kinderschreck verwendet.
Als Eisenberta gilt sie aber auch als Schutzherrin des Bergbaus, insbesondere des Eisenbergbaus. Sie wird häufig mit Eisen-Attributen dargestellt: Sie hat ein Beil aus Eisen. Sie wird mit einer eisernen Kette dargestellt. Vermutlich geht die Verehrung der Perchta bei den Germanen auf eine keltische Göttin zurück, denn die Gegend in der die Perchta verehrt wird, war in keltischer Zeit das wichtigste Eisenfördergebiet im europäischen Raum.
Perchta ist eine Sagengestalt in der Germanischen und Slavischen Mythologie. Perchta wird manchmal gleichgesetzt mit der Germanischen Göttin Frigg oder auch Freiya. Perchta entspricht auch der Sagengestalt Frau Holle. Manche sagen, dass Perchta letztlich eine großartige Frau ist oder auch eine Göttin. Perchta ist insbesondere im Alpenraum besonders bekannt. Man sprich auch von der Percht. Percht und Perchta sind zwei Namen für das Gleiche.
Manche nehmen an, dass der Name von Peracht kommt. Und das heißt hell und glänzend, also die Glänzende. So ähnlich wie auch der Lateinische Name Dea, die Göttin heißt und auch glänzend. Oder auch im Indischen, im Sanskrit. Devi ist auch die Strahlende und die Leuchtende und sie ist die Göttin.
Perchta ist eine Sagengestalt
Die Sagengestalt Frau Percht wird vor allem im Ostoberdeutschen Sprachgebiet gebraucht. Sie spielt insbesondere im Alpenraum eine besondere Rolle. Die Percht wird machmal auch bezeichnet als die Heilige Luzia. Luzia heißt auch die Strahlende und die Leuchtende. Und sie spielt insbesondere im Brauchtum in der Mitte des Winters eine Rolle also während der Raunächte.
Während der Raunächte sollte man sich ganz auf die Göttliche Mutter einstimmen. Die Raunächte ist die Zeit zwischen Wintersonnenwende und 6. Januar. Und ihr Tag ist daher Epiphanias also Erscheinungstag. Perchta soll in dieser Zeit durch die Lüfte fahren. Perchta hat vom Namen her Ähnlichkeit mit Knecht Ruprecht. Auch Knecht Ruprecht belohnt und bestraft.
Bestimmte Attribute von Percht sind Eisen wie auch Nase. Sie hat ein Beil aus Eisen und sie hat eine ganz besondere Nase. Die Percht ist also letztlich der Ausdruch der Heiligen Frau. Viele sagen die heilige alte Frau. Percht wird manchmal auch als die Göttin des Bergbaus verehrt.
Percht ist die alpenländische Göttin der Anderswelt. Sie ist die Göttin der Zwischenreiche. Sie ist Seelenführerin und sie ist die Göttin der Raunächte. Und sie wird manchmal auch als Bärenmutter bezeichnet, manchmal auch als die Gebärmutter.
Percht ist eine lebendige Göttin Europas. Es gibt bis heute Rituale für die Percht. Gerade in Zeiten der Wiederbelebung der Naturspiritualität und des Paganismus, Neuheidentum gibt es Feste für die Percht.
Perchta wird besonders in den Tagen zwischen den Jahren verehrt
Insbesondere die Tage zwischen den Jahren, also Wintersonnenwende bis 6. Januar, meist sagt man auch die Tage zwischen dem 25. Dezember und 6. Januar. Man kann auch sagen, dass diese 12 Tage wie die Zusatztage sind, da man früher in 12 Mondmonaten gerechnet hat. Das sind etwa 29,5 Tage. und im Jahr sind das 354 Tage. Dann braucht es noch 12 zusätzliche Nächte bzw. 11 Tage für 365 Tage.
Und so wird gesagt, dass zwischen den Jahren, also in der Zeit zwischen dem letzten und dem ersten Mondmonat, die Gesetze der Natur außer Kraft gesetzt sind und so auch die Grenzen zu anderen Welten fallen. So ist die Percht die Göttin des Übergangs. Es gibt bis heute eine Art Perchtensprung, was ein bestimmtes Ritual ist. Es gibt rituelle religiöse Handlungen, Zauber- und Bannsprüche.
Es geht darum, dass wir in dieser Zeit der Jahreswende große Chance haben in das Neue zu springen. Die Percht symbolisiert auch den Übergang in die Anderswelt. Die Percht wird manchmal auch als Hagazusa angesehen, die Zaunreiterin, als Urhexe. Die Percht hilft aber auch, dass man den Zaun zwischen Gegenwart und Zeitlosigkeit überwinden kann.
Percht hat aber auch etwas mit Spinnen zu tun. Spinnstuben waren früher Stätten von Weiberbünden, die im Dienst der Percht standen. Männer hatten dort keinen Zugang. Und in diesem Sinne stehen auch Versammlungen von Frauen unter dem Schutz der Percht. Während der Raunächte soll man nicht putzen, nicht waschen, nicht weben, nicht spinnen. Räder sollen still stehen. Es geht darum das man sich jetzt ganz der Spritualtät hin gibt.
Auch in den Yoga Vidya Ashrams ist die Zeit zwischen den Jahren, zwischen dem 25. Dezember und dem 6. Januar eine Zeit, in der sehr viele Menschen kommen. Die Zeit zwischen den Jahren ist die Zeit einer besonders intensiven spirituellen Praxis. Auch dafür steht die Percht, die Göttin Percht oder die heilige Percht. Die von Christen oft als Manifestation der Hexe und des Teufels angesehen wurde, aber letztlich die Manifestation der Urgöttin ist, der Holle, der Heiligen.
Kultische Verehrung der Perchta
Die Perchta war (und ist z.T. noch) eine sehr populäre Gestalt. Im Alpenraum wird der 6. Januar als Perchtentag angesehen. Bis heute gibt es den Brauch, am Perchtentag Speisen auf das Dach zu stellen. Heutzutage gibt es auch noch die sogenannten Perchtenläufe.
Entsprechungen der Perchta
Die Perchta hat Ähnlichkeiten mit Nertha bzw. Nerthus, die germanische Erdgöttin, Fruchtbarkeitsgöttin, Göttin des Wohlstands, auch als Verkörperung von Mutter Erde gedacht. Im Skandinavischen entspricht sie der Jörd, im Mitteldeutschen der Frau Holle bzw. der Holler. Manche sagen, dass sie ein Unteraspekt der Frigg sei. Im Norddeutschen gibt es ähnliche Sagengestalten wie Frau Fricke, Frau Gode bzw. Wode. Man spricht vom "Holle-Gebiet", vom "Perchta-Gebiet" und vom Fricke-Gebiet" als drei Regionen, in welcher die Urmutter, die Erdmutter, in unterschiedlichen Namen verehrt wurde.
Die christliche Heilige Lucia bzw. Luzia hat einige der Eigenschaften der Perchta übernommen. Die Perchta, auch Frau Perchta genannt, spielt sowohl in der germanischen als auch in der slawischen Mytholgoie eine wichtige Rolle. Manchmal wird ihr Name abgeleitet von "peraht", althochdeutsch für hell und glänzend, dem heutigen Wort Pracht sehr ähnlich.
Die Perchta kann man auch sehen als eine der vielen Manifestationen der Erdgöttin und entspricht damit auch der griechisch-römischen Ceres bzw. Demeter, der ägyptischen Isis, der indischen Bhumi Devi, Lakshmi bzw. Shakti. Die Perchta war das Vorbild verschiedenster Märchengestalten, unter anderem die alten Frauen im Märchen "Die drei Spinnerinnen", Frau Holle etc.
Perchta in christlicher Zeit
In christlicher Zeit wurde die Perchta entweder gleichgesetzt mit der Heiligen Bertha von Bingen oder ihre Verehrung wurde auf die Heilige Luzia übertragen. Ihre Verehrung wurde von christlicher Seite auch immer wieder bekämpft. Aus der lichtvollen Erdmutter wurde dann eine Dämonin, die bekämpft werden müsste.
Zumeist wurde aber die Verehrung der Perchta als Sagengestalt in ihren verschiedensten Attributen toleriert.
Perchta Video
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Audiovortrag zu Perchta
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Siehe auch
Übersicht von Göttinnen
- Römische Göttinnen
- Keltische Göttinnen
- Ägyptische Göttinnen
- Hinduistische Göttinnen
- Griechische Göttinnen