Shiksha

Aus Yogawiki
Indische Briefmarke mit dem großen Sanskrit Grammatiker Panini, der um 500 v. Chr. lebte

Shiksha (Sanskrit: शिक्षा śikṣā f.) Lernen; Lehren; Phonetik, Lautlehre; richtige Aussprache und Betonung der Veden bzw. des vedischen Sanskrit; eines der sechs Vedangas. Die exakte Aussprache bei der Rezitation der einzelnen vedischen Samhitas wird in den jeweiligen Pratishakhyas gelehrt.

Shiksha ist ein Sanskritbegriff und heißt Lernen, Kenntnis. Es gibt den Ausdruck "Shiksha Guru", der Lehrer, der einem etwas beibringt, im Unterschied zum Diksha Guru, der einem die Einweihung gibt. Shiksha hat vielfältige Bedeutungen. Shiksha heißt auch die Phonetik, die Lautlehre, die Sanskritgrammatik, die Lehre von der richtigen Aussprache des Sanskrit. So war der Shiksha Guru ursprünglich derjenige, der einem die Veden und Sanskrit beigebracht hat. Shiksha ist daher auch eine der Vedangas, der Lehren der Veden.

Sukadev über Shiksha

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Shiksha

Shiksha ist das Lehren und das Lernen. Shiksha – Lehren und Lernen. In einem weiteren Sinn ist Shiksha auch ein Geschick, eine Fähigkeit. Im engeren Sinn ist Shiksha das Lernen von der Phonetik, der Aussprache, auch der Aussprache von Sanskrit-Mantras und der Veden.

Also, im weitesten Sinn ist Shiksha jede Fertigkeit und Fähigkeit, Shiksha ist Lehren und Lernen allgemein. In einem engeren Sinn, Shiksha – Phonetik, Aussprache und insbesondere die Aussprache der Veden. Vielleicht kennst du den Ausdruck "Shiksha Guru“ und "Diksha Guru“. Wenn man Gurus, spirituelle Lehrer, unterscheiden will, da gibt es die Shiksha Gurus und die Diksha Gurus.

Ein Diksha Guru ist der Einweihungs-Guru, der Guru, der einem Schüler die Einweihung gibt und ihn auf subtile Weise führt, lenkt und vielleicht Shaktipat gibt, Energieübertragung gibt, und der dem Schüler auch ohne physisches Beisammensein weiter inspiriert. Ein Diksha Guru kann sogar eine Guru sein, der nicht mehr in seinem physischen Körper ist und der die Einweihung gibt, sei es im Traum, sei es in einer Vision, sei es natürlich auch über einen seinen Schüler.

Ein Shiksha Guru ist dagegen ein Guru, der Erkenntnisse vermittelt. Shiksha, also die Kenntnis. Ein Guru kann z.B. Mantra-Aussprache lehren, er kann Asanas lehren, Pranayama lehren. Im Grunde genommen, der Yogalehrer würde in dieser Bedeutung ein Shiksha Guru sein.

Natürlich, im Westen, wo "Guru“ eine so spezielle Bedeutung angenommen hat, wird sich jetzt kein Yogalehrer als Guru bezeichnen, wenn er einfach einen Anfängerkurs gibt. Aber von der Bedeutung des Wortes "Shiksha Guru“ wird er dann zum Shiksha Guru, der den Teilnehmern die Fähigkeit des Hatha Yoga beibringt. Natürlich, spezieller, wenn jemand Sanskrit-Grammatik lehrt und die Aussprache von Mantras, ist er auch ein Shiksha Guru. Also, Shiksha – Fähigkeit, Fertigkeit. Shiksha – Lehren und Lernen. Shiksha – Phonetik, die Lehre der richtigen Aussprache der Mantras und der Veden.

Sukadev über Shiksha

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Shiksha

Shiksha ist ein Sanskrit-Wort und heißt Lernen, Kenntnis, Fähigkeit, Kunstfertigkeit, Training und Wissbegierigkeit. Shiksha ist also jede beliebige Fähigkeit, die du dir erwerben kannst. Und im Yoga gilt es als wichtig, verschiedene Shikshas zu erwerben, gerade im ganzheitlichen Yoga. In einem einseitigen Yoga lernst du vielleicht eine Shiksha. Aber als großer Yogi, insbesondere im ganzheitlichen Yoga, entwickelst du verschiedene Shikshas.

Es gibt z.B. die Shiksha, Asanas zu üben, die Shiksha, Pranayama zu üben, die Shiksha, die Fähigkeit, dich zu entspannen, Savasana, Tiefenentspannung. Sanskrit zu lernen und zu kennen, mindestens die Grundlagen für die Mantra-Rezitation, ist auch eine Shiksha. Harmonium spielen zu können, Mantras singen zu können, ist auch wieder eine Shiksha. Kriyas, Reinigungsübungen, auszuführen ist wiederum eine Shiksha. Meditationstechniken beherrschen ist ebenfalls eine Shiksha. Als Yogalehrer Aspiranten anzuleiten ist auch wieder Shiksha. Meditationen geben zu können ist auch wieder Shiksha.

So gibt es auf spirituellem Gebiet verschiedene Shikshas. Und gerade wenn du den ganzheitlichen Yoga übst, dann ist es gut, verschiedene Shikshas zu üben. Das hilft auch, dass du nirgendworan hängst und dich nirgends zu sehr identifizierst. Des Weiteren ist es auch gut, eine ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung zu haben.

Es ist also durchaus gut, wenn du die verschiedenen Hausarbeiten ausführen kannst, wenn du z.B. ein Mann bist und das früher nicht gelernt hast, sind das auch wichtige Shikshas. Es ist auch eine wichtige Shiksha, deinen Computer hochfahren zu können, vielleicht auch aufschrauben zu können, vielleicht Reparaturen zu machen. Auch das ist eine Shiksha, die du lernen kannst.

Kleine Handwerksarbeiten, kochen, aufräumen, nähen, Strümpfe stopfen sind verschiedene Shikshas. Und ein spiritueller Aspirant, als ganzheitlicher Yogi, kann all diese verschiedenen Shikshas lernen. Das war etwas, was ich bei meinem Meister, dem Swami Vishnu, gut gelernt hatte.

Er hat mich angeleitet, aufzuräumen, die Küche sauber zu halten. Das heißt, nicht einfach nur eine einfache Küche, sondern die Ashram-Küche, die für mehrere hundert Menschen war. Es gab Hygieneregeln zu beachten und Hygienepläne einzuhalten usw. Er hat mich dazu angeleitet, also nicht persönlich, aber er gesagt: "Jetzt lerne, für drei- oder vierhundert Menschen zu kochen."

Er hat mich veranlasst, indische Festessen zu kochen. Er hat mich dazu veranlasst, Computer zu lernen, Computerspezialist zu werden. Er hat mich dazu veranlasst, Yogalehrer zu werden, Yogalehrer auszubilden. Er hat mich zum Buchhalter gemacht und zum Buchprüfer. Er hat mich zum Handwerker gemacht, mich Treppen bauen lassen und mich um verschiedene Reparaturen kümmern lassen. Er hat mich so vieles Verschiedenes gelehrt. Diese ganzheitliche Entwicklung heißt, verschiedene Shikshas zu lernen. Ich merke es heute, dass immer mehr Aspiranten sagen: "Das ist nicht mein Ding, das will ich nicht, das gebe ich ab, usw."

Menschen verbauen sich dort die Fähigkeit, in diesem Leben große Fortschritte zu machen. Schaue, was dein Karma ist, was jetzt anliegt, was dein Dharma ist. Weniger, was du denkst, was du kannst oder nicht kannst. Alles, was du jetzt nicht kannst, kannst du lernen. Shikshas sind Fähigkeiten, die erworben werden können. Natürlich ist es wichtig, dass du deine Stärken besonders entfaltest und dass du herausfindest, wo du am meisten bewirkst. Und es ist auch nicht gut, dich zu verzetteln.

Aber es ist auch nicht gut, dir Scheuklappen aufzusetzen und dich selbst zu beschränken. Vielleicht weißt du gar nicht, was deine wirklichen Fähigkeiten sind, die sich entfalten könnten. Daher sei offen und mindestens in einer Phase deiner spirituellen Entwicklung sei breit, lerne ein breites Spektrum von spirituellen Techniken und Praktiken. Und lerne, auf eine weite Weise dich zu entwickeln und Gutes zu tun und zu bewirken. Entwickle also viele Shikshas, spezialisieren kannst du dich dann immer noch.

Verschiedene Schreibweisen für Shiksha

Sanskrit Wörter werden in Indien auf Devanagari geschrieben. Damit Europäer das lesen können, wird Devanagari transkribiert in die Römische Schrift. Es gibt verschiedene Konventionen, wie Devanagari in römische Schrift transkribiert werden kann Shiksha auf Devanagari wird geschrieben "शिक्षा", in IAST wissenschaftliche Transkription mit diakritischen Zeichen "śikṣā", in der Harvard-Kyoto Umschrift "zikSA", in der Velthuis Transkription "sik.saa", in der modernen Internet Itrans Transkription "shikShA".

Siehe auch

Literatur

Weblinks

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