Schamanismus: Unterschied zwischen den Versionen

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==Wirtschaftliche Aspekte==
==Wirtschaftliche Aspekte==
Die Art und Weise, wie Schamanen ihren Lebensunterhalt verdienen und am täglichen Leben teilnehmen, variiert in den verschiedenen Kulturkreisen. In vielen Inuit-Gruppen erbringen sie eine bestimmte Leistung für die Gemeinschaft und bekommen ein „Festgehalt“. Es gibt Kulturen, die glauben, daß die Bezahlung erbracht wird, um den Geistern zu helfen, aber diese Güter sind nur ein Willkommensgeschenk. Sie sind nicht genug, um dem Schamanen das Schamanendasein als Vollzeitbeschäftigung zu ermöglichen. Schamanen leben, wie alle anderen Mitglieder der Gruppe, als Jäger oder Hausfrau.  
Die Art und Weise, wie Schamanen ihren Lebensunterhalt verdienen und am täglichen Leben teilnehmen, variiert in den verschiedenen Kulturkreisen. In vielen Inuit-Gruppen erbringen sie eine bestimmte Leistung für die Gemeinschaft und bekommen ein „Festgehalt“. Es gibt Kulturen, die glauben, daß die Bezahlung erbracht wird, um den Geistern zu helfen, aber diese Güter sind nur ein Willkommensgeschenk. Sie sind nicht genug, um dem Schamanen das Schamanendasein als Vollzeitbeschäftigung zu ermöglichen. Schamanen leben, wie alle anderen Mitglieder der Gruppe, als Jäger oder Hausfrau.  
==Glaubenssätze==
Überall auf der Welt gibt es viele Variationen des Schamanismus, doch manche der allgemeinen Glaubenssätze werden von allen Formen des Schamanismus geteilt. Allgemeine Glaubenssätze nach Eliade (1972) sind die folgenden:
* Geister existieren und sie spielen eine wichtige Rolle, sowohl im Leben des Individuums als auch in der menschlichen Gesellschaft
* Der Schamane kann mit der geistigen [[Welt]] kommunizieren.
* Geister können sowohl wohlwollend als auch übelwollend sein.
* Der Schamane kann [[Krankheit]]en behandeln, die von übelwollenden Geistern verursacht wurden.
* Der Schamane kann Trance benutzen, um Techniken einzuleiten, die die visionäre Extase anregen, und er kann auf visionäre Forschungsreisen gehen.
* Der Geist des Schamanen kann den Körper verlassen, um in die übernatürliche Welt einzutreten und nach Antworten zu suchen.
* Der Schamane beschwört animalische Bilder wie [[Geistführer]], [[Omen]] und Botschafter herauf.
* Der Schamane kann die Zukunft vorhersagen, Pendeln, Knochen und Runen werfen und verschiedene andere Formen der Weissagung verwenden.
Der Schamanismus basiert auf der Prämisse, daß die sichtbare Welt von unsichtbaren Mächten oder Geistern durchdrungen wird, welche das Leben der Menschen beeinflussen. Obwohl die Gründe für Krankheiten im geistigen Bereich liegen, inspiriert von bösartigen Geistern oder Hexenkraft, werden spirituelle und physikalische Methoden verwendet, um zu heilen. Üblicherweise "betritt" der Schamane den Körper des Patienten, um in Konfrontation mit der spirituellen Gebrechlichkeit zu gehen und ihn dann zu heilen, indem er den infektuösen Geist vertreibt.
Viele Schamanen haben Expertenwissen über medizinische Pflanzen, die in ihren Gebieten heimisch sind und Kräuterbehandlungen werden oft verschrieben. In vielen Gegenden lernen die Schamanen direkt von den Pflanzen, indem sie sich ihre Auswirkungen und Heilkräfte zu Nutze machen, nachdem sie sich die Erlaubnis von den innewohnenden oder patronisierenden Geistern geholt haben. Im Peruvian Amazonas Bassin verwenden Schamanen und Curanderos medizinische Lieder, welche Icaros genannt werden, um Geister heraufzubeschwören. Bevor ein Geist eingeladen werden kann, muss er den Schamanen sein Lied lehren. Üblich ist der Gebrauch von [[Totem]]-Gegenständen, so wie auch Steine mit speziellen Fähigkeiten und einem anregenden Geist.
Solche Praktiken sind vermutlich sehr altertümlich. Plato schrieb in seiner Phaedrus, daß die „ersten Prophezeiungen die Worte einer Eiche waren“ und diejenigen, die zu jener Zeit lebten, fanden, dass es sich lohnt, „einer Eiche oder einem Stein zuzuhören, so lange, wie diese die Wahrheit sagten“.
Der Glaube an [[Hexenkraft]] und [[Zauberei]], in Lateinamerika bekannt als Brujeria, existiert in vielen Gesellschaften. Dieser hebt diejenigen Schamanen hervor, die von schädigenden Hexenmeistern befreien. Andere Gesellschaften behaupten, daß alle Schamanen die Macht haben, zu heilen aber auch zu töten. Schamanisches Wissen genießt üblicherweise große Macht und hohes Ansehen in der Gesellschaft, aber es wird auch oft misstrauisch oder angstvoll als potentiell schädigend für andere betrachtet.
Während er in seine Arbeit vertieft ist, ist der Schamane einem beträchtlichen persönlichen Risiko ausgesetzt, entweder durch  feindliche Schamanen, oder wegen der Mittel, die eingesetzt werden, um den [[Bewusstseinszustand]] des Schamanen zu verändern. Pflanzliche, schamanische Mittel können giftig oder tödlich sein, wenn sie missbraucht werden. Eine nicht erfolgreiche ausserkörperliche Reise ohne Rückkehr kann zum Tode führen. Üblicherweise werden Zaubersprüche benutzt, um gegen Gefahren zu schützen und der Gebrauch von gefährlichen Pflanzen ist oft sehr ritualisiert. 





Version vom 14. Oktober 2012, 10:34 Uhr

Schamanismus beschreibt einen sehr komplexen Bereich von Handlungen, ausgeführt durch einen Schamanen, welcher durch Reisen in andere Dimensionen außergewöhnliche Fähigkeiten ausübt und dadurch Heilung bewirken kann.

kundalini-yoga.jpg

Allgemein

Es ist eine Tätigkeit, die das Erreichen eines höheren Geisteszustandes einschließt, um so mit der geistigen Welt in Verbindung zu treten. Ein Schamane ist eine Person, die Zugang und Wirkung auf die Welt der gutmeinenden und übelwollenden Seelen hat. Typischerweise begibt er sich während eines Rituals in einen Trancezustand und übt dann heilende und hellseherische Fähigkeiten aus.

Das Wort „Schamanismus“ wurde zuerst auf die alten Völker bzw Religionen der Türken, Mongolen und der Samoyedisch sowie Tungusisch sprechenden Menschen angewandt. Das Wort „Schamane“ kommt aus dem Tungusischen (Nord Asien) und trat zuerst im Westen auf, nachdem russische Streitkräfte den Schamanen Khanate of Kazan 1552 besiegt hatten. Nachdem westliche Wissenschaftler mehr über die religiösen Traditionen weltweit erfahren hatten, wurde das Wort Schamanismus auch für ähnliche magisch-religiöse Bräuche innerhalb der Stammesreligionen in anderen Teilen der Welt (z.B.: Asien, Afrika, Amerika und Australasien) genutzt. Viele Historiker erwähnten ebenfalls in vorchristlichen Religionen innerhalb von Europa eine wichtige Rolle des Schamanismus. Viele der schamanischen Elemente sollen weitverbreitet bis zur frühen Moderne erhalten geblieben sein. Archäologen und Religionshistoriker haben ebenfalls nahegelegt, dass der Schamanismus ein vorherrschender vorreligiöser Brauch während der Altsteinzeit war. Mircea Eliade (Rumänischer Religionswissenschaftler) schrieb: „Eine erste Definition dieses komplexen Phänomens und vielleicht auch die gewagteste: Schamanismus: Technik der religiösen Extase“. Schamanismus umfasst die Möglichkeit des Schamanen als Medium bzw. als Bote zwischen der menschlichen Welt und der Welt der Geister zu dienen. Man sagt Schamanen können durch die Behandlung einer traumatisierten Seele Krankheiten und Beschwerden lindern und das Gelichgewicht und die Ganzheit des physischen Körpers wieder herstellen. Der Schamane tritt auch in übernatürliche Bereiche und Dimensionen ein, um Lösungen für die Probleme einer ganzen Gemeinschaft zu finden. Er begibt sich in andere Dimensionen, um fehlgeleiteten Seelen Hilfe und Führung zu geben, um die Krankheiten der Seele zu heilen, die durch fremde Einflüsse verursacht worden sind. Der Schamane ist hauptsächlich inerhalb der Welt der Geister tätig, die sich jedoch auf die unsere auswirkt.

Schmanismus und die dazugehörigen Bräuche und Überzeugungen haben schon sehr früh das Interesse der Wissenschaftler aus den verschiedensten Bereichen, wie Etnologie, Archäologie, Geschichte und Religionswissenschaft geweckt. Es wurden hunderte Bücher und Facharbeiten über das Thema verfasst. Die westliche Gesellschaft machte sich magisch-religiöse Praktiken zueigen, die vom ursprünglichen Schamanismus der ganzen Welt beeinflusst ist. Dadurch ergab sich im 20. Jahrhundert eine neoschamanische Bewegung.


Terminologie

Etymologie

Das Wort „Schamane“ stammt vermutlich aus dem Tungusischen Wort "šamán“. Der tungusische Begriff wurde Stück für Stück von den Russen übernommen als sie mit den Ureinwohnern Sibiriens in Kontakt standen. Es ist zum Beispiel in den Memoiren des russischen Geistlichen Avvakum zu finden. In das westliche Europa gelangte das Wort durch den nierderländischen Reisenden Nicolaes Witsne, der in seinem Buch "Noord en Oost Tataryen" über seine Erfahrungen während seiner Aufenthalte bei den Ureinwohnern Sibiriens berichtete. Adam Brand, ein Händler aus Lübeck, veröffentlichte dieses Buch später in englischer Sprache.

Definitionen

Es kann bis heute keine einheitliche Definition für das Wort Schamanismus gefunden werden. Der englische Historiker Ronald Hutton, der durch seine Studien zum Thema Schamanismus einen großen Beitrag leistete, benannte am Anfang des 21. Jahrhunderts vier vorherrschende Definitionen. Aus diesen vier ergab sich für ihn keine neue, er betrachtete diese vielmehr kritisch. Eine dieser Definitionen beschreibt den Schamanen als jemanden, „der in Kontakt mit der geistigen Welt treten kann, während er in einem veränderten Geisteszustand ist“. Die zweite Definition grenzt dies ein, indem sie sagt, dass der Schamane diesen Zustand nur durch die Anweisung anderer erreichen kann. Die dritte Definition unterstellt dem Schamanen eine bestimmte Technik die von keinem anderen magisch-religiösen Spezialisten verwendet wird. Die vierte und letzte Definition von Schamanismus bezeichnet ihn einfach als Religion der Ureinwohnern Sibiriens und den angrenzenden Teilen Asiens.


Einweihung eines Schamanen

Man sagt Schamanen werden durch Träume oder Zeichen “gerufen”, eine schamanische Ausbildung bedarf einer langen Lehrzeit. Schamanische Kräfte können allerdings auch vererbt werden. Turner und seine Kollegen benennen ein Phänomen der schamanischen Initiationskrise, welches meist physische oder psychische Krankheiten zur Folge hat. Die signifikante Rolle dieser „Krise“ ist in den deitaillierten historischen Schriften des Chuonnasuan, einer der letzen Tungusischen Schamanen in Nord Ost Asien, zu finden. Der Verwundete Heiler ist ein Archetyp für den Weg des Schamanen. Dieser Prozess ist für einen jungen Schamanen sehr wichtig. Die Krise bringt ihn an den Rande des Todes. Dies passiert aus zwei Gründen: 1. Der Schamane schreitet über die Schwelle der Unterwelt. Dies passiert, damit er in die Tiefe vordringen kann, um wichtige Informationen für die Kranken und die Gemeinschaft mitzubringen. 2. Der Schamane muss krank werden, um Krankheit zu verstehen. Wenn der Schamane seine eigene Krankheit überwinden kann, dann besitzt er den Schlüssel, um auch die anderen zu heilen. Das ist das Markenzeichen des verwundeten Heilers.


Rollen eines Schamanen

Die soziale Rolle eines Schamanen wird meist durch große Verantwortung und Verpflichtungen, die ihm von seiner Gemeinschaft auferlegt wurden, definiert. Schamanen erlernen die heilenden Fähigkeiten indem sie in die spirituelle Welt oder andere Dimensionen eintreten. Die meisten Schamanen haben Visionen oder Träume in denen ihnen bestimmte Dinge übermittelt werden. Der Schamane hat spirituelle Führer die ihn durch die andere Dimension führen. Der spirituelle Führer energetisiert den Schamanen und gibt ihm die Möglichkeit in den anderen Dimensionen zu heilen. Der Schamane bringt verlorengegangene Teile eines Menschen zurück aus anderen Welten, reinigt negative Energien, die die Seele verschmutzen oder verwirren. Ein Schamane dient als Mediator zwischen der diesseitigen Welt und der jenseitigen. Er kommuniziert mit Seelen in Belangen der Gemeinschaft. Der Schamane kommunziert sowohl mit toten als auch mit lebendigen Seelen, um Unruhen und ungeklärte Probleme zu lösen. Dabei bringt er den Geistern Opfergaben dar.

Schamanen assistieren in der Seelenrückführung. Im Schamanismus geht man davon aus, daß ein Teil der menschlichen Seele frei ist und daher fähig, den Körper zu verlassen. Die Seele ist die Axis mundi, das Zentrum der schamanischen Heilkunst. Schamanen verändern das Stadium ihres Bewusstseins, indem sie ihrer freien Seele erlauben umherzuwandern und althergebrachte Weisheiten und verlorene Kräfte zurückzuerlangen.

Da ein Teil der Seele dazu fähig ist, den Körper zu verlassen, wird er es tun, während er träumt, oder er wird den Körper verlassen, um sich selbst vor potentiell schädigenden Situationen zu schützen, seien sie emotional oder physisch schädigend. In traumatischen Situationen kann es geschehen, daß der Seelenanteil nicht von alleine zum Körper zurückkehren kann und ein Schamane intervenieren muss, um die Seelenessenz zurückzubringen.

Schamanen führen eine Vielzahl von Funktionen aus, ahhängig von ihrer entsprechenden Kultur: Heilung, Opfergaben, Erhaltung der Tradition durch Geschichtenerzählen und Lieder, Wahrsagen und ebenso den Dienst als Seelenbegleiter. Ein einzelner Schamane kann mehrere dieser Rollen erfüllen. Die Funktion eines Schamanen kann entweder die Begleitung zur Wohnstätte der Seelen der Verstorbenen beinhalten (welche entweder einzeln oder in einer Gruppe begleitet werden, abhängig von der Kultur) und/oder die Heilung von Leiden. Diese Leiden mögen entweder nur körperliche Beschwerden sein, solche wie Krankheiten, die durch Schenkungen, Schmeicheleien, Drohungen oder Ringen mit dem Krankheitsgeist kuriert werden können (manchmal durch all diese Dinge, sequentiell) und solche, welche möglicherweise durch das Zeigen einer vermutlich extrahierten Gabe des Krankheitsgeistes beendet werden können (das Zeigen dieser Gabe, auch wenn es betrügerisch anmutet, soll den Krankheitsgeist beeindrucken und ihn überzeugen, dass er besiegt worden ist oder zumindest im Begriff ist, besiegt zu werden, so dass er zurückweicht und dem Körper des Patienten fernbleibt), oder auch mentale (inklusive psychosomatische) Beschwerden wie beständige Angstzustände (auf Grund einer beängstigenden Erfahrung), welche genauso gut auch mit ähnlichen Methoden kuriert werden könnten. Normalerweise wird in den meisten Sprachen ein anderer Begriff als der des hier verwendeten „Schamanen“ verwendet, um einen religiösen Abgesandten zu beschreiben, der heilige Rituale ausführt („Priester“) oder der ein Erzähler traditioneller Überlieferungen (Weiser“)ist, doch auf jeden Fall gibt es eine Überlappung der Funktionen (mit denen eines Schamanen) im Falle eines Omen- oder Traumdeuters.

Es gibt bestimmte Typen von Schamanen, welche speziellere Funktionen ausüben. Unter den Nanivölkern agiert zum Beispiel eine bestimmte Art des Schamanen als Seelenbegleiter. Andere spezialisierte Schamanen mögen anhand der Art der Geister zu unterscheiden sein oder anhand der Bereiche der geistigen Welten, mit welchen der jeweilige Schamane am häufigsten interagiert. Diese Rollen variieren unter den Nenets, den Enets und den Selkup-Schamanen. Unter den Huichol existieren zwei Kategorien der Schamanen. Dies zeigt die Unterschiede zwischen Schamanen innerhalb eines einzigen Völkerstammes. Unter den Hmong-Stämmen agieren die Ntxiv-Neej als Heiler. Die Ntxiv-Neej vollführen ebenfalls Rituale/Zeremonien, um die Seele von ihren vielfältigen Reisen in den physischen menschlichen Körper zurückzurufen. Ein Ntxiv-Neej kann verschiedene schamanische Werkzeuge wie Schwerter, Hörner der Gottheiten, einen Gong (Trommel) oder Fingerglocken/Schellen benutzen. Alle Werkzeuge dienen dazu, die Geister vor den Augen des Unbekannten zu schützen und dadurch die Ntxiv-Neej zu ermächtigen, die Seelen wieder ihren ursprünglichen Besitzern zuzuführen. Die Ntxiv-Neej tragen einen weißen, roten oder schwarzen Schleier, um die Seele vor ihren Angreifern in den spirituellen Dimensionen zu verbergen.

Die Grenzen zwischen Schamanen und Laien sind nicht immer klar zu erkennen. Unter den Barasana in Brasilien gibt es keinen absoluten Unterschied zwischen denen, die als Schamanen anerkannt werden und den übrigen Menschen. Auf dem niedrigsten Level besitzen die meisten der erwachsenen Männer die Fähigkeiten eines Schamanen und werden so dieselben Funktionen ausführen wie diejenigen Männer, die ein weitverbreitetes Ansehen ihrer Stärke und ihres Wissens genießen. Der Barasana Schamane kennt mehr Mythen und und versteht ihre Bedeutung besser, nichts desto trotz kennt die Mehrheit der erwachsenen Männer ebenfalls viele Mythen. Unter den Inuit machen die Laien Erfahrungen, welche normalerweise den Schamanen der Inuit Gruppen zugeordnet werden: Tagträume, Entrücktsein und Trance sind nicht den Schamanen vorbehalten. Kontrolle über die Hilfe für Geister ist das primäre Charakteristikum, welches den Schamanen zugeordnet wird. Laien verwenden normalerweise Amulette, Zauersprüche, Formeln, Rezepte und Lieder. Unter den Greenland Inuit haben die Laien eine größere Kapazität, um sich mit spirituellen Wesen zu verbinden. Diese Menschen sind oft Auszubildende der Schamanen, welche die Initiationsriten nicht vollendet haben. Der Assistent eines Orogen Schamanen (genannt Jardalanin, oder “zweiter Geist”) weiß viele Dinge über die Zusammenhänge des Glaubens. Er oder sie begleitet die Rituale und interpretiert das Verhalten des Schamanen. Trotz dieser Funktionen ist der Jardalanin kein Schamane. Für diesen interpretierenden Assistenten wäre es unangemessen, in Trance zu fallen. Neuere archäolgische Beweise der Geschlechterforschung lassen vermuten, daß die frühesten bekannten Schamanen der Frühsteinzeit Frauen waren.

Ökologische Aspekte

Die Ressourcen für den menschlichen Konsum können leicht in tropischen Regenwäldern abgebaut werden. Unter den Tucano Völkern existiert ein ausgeklügeltes System für das Management natürlicher Ressourcen und ein System, um die Ausbeutung von Ressourcen durch zu viel Jagd zu vermeiden. Dieses System hat ein mythologisches Konzept und wird symbolisch von dem Glauben gestützt, daß das Brechen von Jagdregeln Krankheit erzeugen kann. Als vorrangige Lehrer des Stammessymbolismus` könnten die Schamanen eine leitende Rolle in diesem ökologischen Management haben, da sie aktiv das Jagen und Fischen eingrenzen. Der Schamane ist fähig, Wildtiere - oder ihre Seelen - aus ihren versteckten Wohnstätten herauszulocken. Die Piaroa Stämme haben ökologische Bedenken, die am Schamanismus angelehnt sind. Unter den Inuit fangen die Schamanen die Seelen des Wildes in fernen Gegenden oder begeben sich auf Seelenreise, um mythische Wesen, wie die Meerjungfrau, um Wild zu bitten.

Wirtschaftliche Aspekte

Die Art und Weise, wie Schamanen ihren Lebensunterhalt verdienen und am täglichen Leben teilnehmen, variiert in den verschiedenen Kulturkreisen. In vielen Inuit-Gruppen erbringen sie eine bestimmte Leistung für die Gemeinschaft und bekommen ein „Festgehalt“. Es gibt Kulturen, die glauben, daß die Bezahlung erbracht wird, um den Geistern zu helfen, aber diese Güter sind nur ein Willkommensgeschenk. Sie sind nicht genug, um dem Schamanen das Schamanendasein als Vollzeitbeschäftigung zu ermöglichen. Schamanen leben, wie alle anderen Mitglieder der Gruppe, als Jäger oder Hausfrau.


Glaubenssätze

Überall auf der Welt gibt es viele Variationen des Schamanismus, doch manche der allgemeinen Glaubenssätze werden von allen Formen des Schamanismus geteilt. Allgemeine Glaubenssätze nach Eliade (1972) sind die folgenden:

  • Geister existieren und sie spielen eine wichtige Rolle, sowohl im Leben des Individuums als auch in der menschlichen Gesellschaft
  • Der Schamane kann mit der geistigen Welt kommunizieren.
  • Geister können sowohl wohlwollend als auch übelwollend sein.
  • Der Schamane kann Krankheiten behandeln, die von übelwollenden Geistern verursacht wurden.
  • Der Schamane kann Trance benutzen, um Techniken einzuleiten, die die visionäre Extase anregen, und er kann auf visionäre Forschungsreisen gehen.
  • Der Geist des Schamanen kann den Körper verlassen, um in die übernatürliche Welt einzutreten und nach Antworten zu suchen.
  • Der Schamane beschwört animalische Bilder wie Geistführer, Omen und Botschafter herauf.
  • Der Schamane kann die Zukunft vorhersagen, Pendeln, Knochen und Runen werfen und verschiedene andere Formen der Weissagung verwenden.

Der Schamanismus basiert auf der Prämisse, daß die sichtbare Welt von unsichtbaren Mächten oder Geistern durchdrungen wird, welche das Leben der Menschen beeinflussen. Obwohl die Gründe für Krankheiten im geistigen Bereich liegen, inspiriert von bösartigen Geistern oder Hexenkraft, werden spirituelle und physikalische Methoden verwendet, um zu heilen. Üblicherweise "betritt" der Schamane den Körper des Patienten, um in Konfrontation mit der spirituellen Gebrechlichkeit zu gehen und ihn dann zu heilen, indem er den infektuösen Geist vertreibt. Viele Schamanen haben Expertenwissen über medizinische Pflanzen, die in ihren Gebieten heimisch sind und Kräuterbehandlungen werden oft verschrieben. In vielen Gegenden lernen die Schamanen direkt von den Pflanzen, indem sie sich ihre Auswirkungen und Heilkräfte zu Nutze machen, nachdem sie sich die Erlaubnis von den innewohnenden oder patronisierenden Geistern geholt haben. Im Peruvian Amazonas Bassin verwenden Schamanen und Curanderos medizinische Lieder, welche Icaros genannt werden, um Geister heraufzubeschwören. Bevor ein Geist eingeladen werden kann, muss er den Schamanen sein Lied lehren. Üblich ist der Gebrauch von Totem-Gegenständen, so wie auch Steine mit speziellen Fähigkeiten und einem anregenden Geist. Solche Praktiken sind vermutlich sehr altertümlich. Plato schrieb in seiner Phaedrus, daß die „ersten Prophezeiungen die Worte einer Eiche waren“ und diejenigen, die zu jener Zeit lebten, fanden, dass es sich lohnt, „einer Eiche oder einem Stein zuzuhören, so lange, wie diese die Wahrheit sagten“. Der Glaube an Hexenkraft und Zauberei, in Lateinamerika bekannt als Brujeria, existiert in vielen Gesellschaften. Dieser hebt diejenigen Schamanen hervor, die von schädigenden Hexenmeistern befreien. Andere Gesellschaften behaupten, daß alle Schamanen die Macht haben, zu heilen aber auch zu töten. Schamanisches Wissen genießt üblicherweise große Macht und hohes Ansehen in der Gesellschaft, aber es wird auch oft misstrauisch oder angstvoll als potentiell schädigend für andere betrachtet. Während er in seine Arbeit vertieft ist, ist der Schamane einem beträchtlichen persönlichen Risiko ausgesetzt, entweder durch feindliche Schamanen, oder wegen der Mittel, die eingesetzt werden, um den Bewusstseinszustand des Schamanen zu verändern. Pflanzliche, schamanische Mittel können giftig oder tödlich sein, wenn sie missbraucht werden. Eine nicht erfolgreiche ausserkörperliche Reise ohne Rückkehr kann zum Tode führen. Üblicherweise werden Zaubersprüche benutzt, um gegen Gefahren zu schützen und der Gebrauch von gefährlichen Pflanzen ist oft sehr ritualisiert.





Schamanismus oder Magie

Der Schamane begibt sich in die jenseitigen Welten und bittet dort Götter, wie den Herrn der Tiere oder den Hochgott, Geister, Ahnen usw. um Hilfe. Der Magier beschwört die Geister oder doch wesentliche metaphysische Kompetenzen von ihnen zu sich, ist bereits Repräsentant einer Welt, in der der Mensch gewohnt ist, seine Umgebung direkt zu beeinflussen.

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