Babaji: Unterschied zwischen den Versionen

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===Babaji in der Beschreibung von Paramahamsa Yogananda===
===Babaji in der Beschreibung von Paramahamsa Yogananda===
[[Paramahamsa Yogananda]] war ein Schüler von [[Sri Yukteswar]], der wiederum Schüler von [[Lahiri Mahasaya]] war. Lahiri Mahasaya wurde von Babaji selbst in den Kriya Yoga eingeweiht. Paramahamsa Yogananda zog in den 20er Jahren nach Los Angeles. Er gründete in Amerika die bis heute bestehende Organisation „Self-Realization Fellowship (SRF)“ gründete. Mit vielen Vorträgen und Seminaren und besonders seinem Bestseller „Autobiografie eines Yogi“. Yogananda trug entscheidend zur Verbreitung von Yoga und fernöstlicher Spiritualität bei. Im Zuge des Yogananda-Booms in den 50er und 60er Jahren zu einer Art Pop-Ikone der Hippie-Ära. Sein Bild zierte zum Beispiel das Cover des [[Beatles]]-Albums „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“.
Yogananda hatte, wie er erzählt, nur eine persönliche Begegnung mit Babaji. So ist Yogananda keine Primärquelle. Er gibt überwiegend Berichte anderer wider. Die „Autobiografie“ ist eine Art Babaji-Evangelium und enthält viele eindrucksvolle Worte und Szenen.


Laut Paramahamsa Yogananda ist Babaji ein Avatar, eine Herabkunft Gottes, ja sogar ein Mahavatar, als großartige Herabkunft Gottes. Er lebt seit vielen Jahrhunderten im HimalaYa im Körper eines 16-jährigen und verströmt gleich einer Sendestation unablässig seinen immateriellen Segen in die Welt. Er kann dabei nach Belieben seinen Körper auflösen und wieder manifestieren. Als Avatar hat er die Aufgabe, der Erde bei ihrer spirituellen Entwicklung beizustehen. Babaji vermag Gedanken in die Köpfe auserwählter Menschen zu pflanzen und so die Weltgeschichte zu beeinflussen. Er kann mit Gedankengeschwindigkeit reisen und sich materialisieren oder entmaterialisieren wie es ihm gefällt.  
Laut Paramahamsa Yogananda ist Babaji ein Avatar, eine Herabkunft Gottes, ja sogar ein Mahavatar, als großartige Herabkunft Gottes. Er lebt seit vielen Jahrhunderten im HimalaYa im Körper eines 16-jährigen und verströmt gleich einer Sendestation unablässig seinen immateriellen Segen in die Welt. Er kann dabei nach Belieben seinen Körper auflösen und wieder manifestieren. Als Avatar hat er die Aufgabe, der Erde bei ihrer spirituellen Entwicklung beizustehen. Babaji vermag Gedanken in die Köpfe auserwählter Menschen zu pflanzen und so die Weltgeschichte zu beeinflussen. Er kann mit Gedankengeschwindigkeit reisen und sich materialisieren oder entmaterialisieren wie es ihm gefällt.  
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====Lahiri Mahasayas Vision von Babaji====
====Lahiri Mahasayas Vision von Babaji====


So geschah es dem Postbeamten und Familienvater [[Lahiri Mahasaya]]. Babaji weihte ihn unter unglaublichen Umständen in die Technik und Tradition des Kriya Yoga ein. Er gab ihm den Auftrag, die Kriya Yoga Techniken überall in der Welt zu verbreiten. So materialisierte Babaji für die Einweihungszeremonie einen großartigen Palast im Himalaya. Am folgenden Morgen wurde dieser Palast nicht mehr gesehen. Babaji sagt dabei zu Lahiri Mahasaya: "Der Kriya Yoga ist eine Wiederbelebung derselben Wissenschaft, die Krishna vor mehreren Jahrtausenden Arjuna vermittelte und die später auch Patanjali und Christus sowie Johannes, Paulus und anderen Jüngern gelehrtwurde.“ Im Kern handelt es sich beim Kriya Yoga um Kundalini Yoga Techniken, bei denen Pranayama (Atemtechniken) verbunden werden mit Achtsamkeitsfokusierung, Mantra, kleinen Mudras und Visualisierungen. Diese Kriya Yoga Techniken sind nicht schwer zu erlernen. Man braucht aber eine Einweihung, damit die Techniken stark wirken. Yogananda nennt den Kriya Yoga „ein Instrument, durch das die menschliche Evolution, die menschliche Entwicklung beschleunigt werden kann.“ Kriya Yoga stellt, wie alle Formen des [[Kundalini Yoga]] quasi eine Schnellbahn zur [[Erleuchtung]] dar.
So geschah es dem Postbeamten und Familienvater [[Lahiri Mahasaya]]. Babaji weihte ihn unter unglaublichen Umständen in die Technik und Tradition des Kriya Yoga ein. Er gab ihm den Auftrag, die Kriya Yoga Techniken überall in der Welt zu verbreiten. So materialisierte Babaji für die Einweihungszeremonie einen großartigen Palast im Himalaya. Am folgenden Morgen wurde dieser Palast nicht mehr gesehen. Babaji sagt dabei zu Lahiri Mahasaya: "Der Kriya Yoga ist eine Wiederbelebung derselben Wissenschaft, die Krishna vor mehreren Jahrtausenden Arjuna vermittelte und die später auch Patanjali und Christus sowie Johannes, Paulus und anderen Jüngern gelehrt wurde.“ Im Kern handelt es sich beim Kriya Yoga um Kundalini Yoga Techniken, bei denen Pranayama (Atemtechniken) verbunden werden mit Achtsamkeitsfokusierung, Mantra, kleinen Mudras und Visualisierungen. Diese Kriya Yoga Techniken sind nicht schwer zu erlernen. Man braucht aber eine Einweihung, damit die Techniken stark wirken. Yogananda nennt den Kriya Yoga „ein Instrument, durch das die menschliche Evolution, die menschliche Entwicklung beschleunigt werden kann.“ Kriya Yoga stellt, wie alle Formen des [[Kundalini Yoga]] quasi eine Schnellbahn zur [[Erleuchtung]] dar.
 
Auf dem großen spirituellen Fest [[Kumbha Mela]] begegnet Lahiri Mahasaya einem [[Sadhu]] (Wandermönch) mit einer Bettelschale, den er der Heuchelei bezichtigt. Wenige Momente später sieht Lahiri Babaji vor dem Sadhu knien und ihm lächelnd die Füße waschen. Lahiri: „Da wusste ich, was er mir zu verstehen geben wollte: ich sollte niemanden kritisieren, sondern Gott im Tempel eines jeden Körpers sehen, ganz gleich, ob es sich um höher- oder tieferstehende Menschen handelt.“


====Sri Yukteswar und Babaji====
====Sri Yukteswar und Babaji====
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Der wichtigste Schüler bon Lahiri Mahasaya war Sri Yukteswar. Babaji erschien dem Sri Yukteswar. Er prophezeite ihm, dass er bald einem jungen Mann begegnen würde, der dazu bestimmt sei, Kriya Yoga im Westen zu verbreiten. Kurz darauf traf er Mukunda Lal Ghosh, der später als Paramahansa Yogananda bekannt wurde.  
Der wichtigste Schüler bon Lahiri Mahasaya war Sri Yukteswar. Babaji erschien dem Sri Yukteswar. Er prophezeite ihm, dass er bald einem jungen Mann begegnen würde, der dazu bestimmt sei, Kriya Yoga im Westen zu verbreiten. Kurz darauf traf er Mukunda Lal Ghosh, der später als Paramahansa Yogananda bekannt wurde.  


===Weitere bekannte Personen, die Babaji gesehen haben===


Paramahamsa Yogananda zog in den 20er Jahren nach Los Angeles. Er gründete in Amerika die bis heute bestehende Organisation „Self-Realization Fellowship (SRF)“ gründete. Mit vielen Vorträgen und Seminaren und besonders seinem Bestseller „Autobiografie eines Yogi“ brachte er dem Westen aber nicht nur den Kriya-Yoga; er trug entscheidend zur Popularität des Yoga und der Spiritualität überhaupt bei. Im Zuge des Yogananda-Booms wurde Babaji zu einer Art Pop-Ikone der Hippie-Ära. Sein Konterfei zierte u.a. das berühmte Cover des Beatles-Albums „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“.
Manche sehen in Babaji eine Art Märchenfigur. Nicht wenige Menschen betrachten ihn als real. Viele spirituellen Aspiranten, auch außerhalb der Meisterlinie von Lahiri Mahasaya, behaupten, mit dem Mahavatar kommuniziert, ihn gesehen, eine Vision von ihm gehabt oder seine Präsenz gespürt zu haben. Dazu gehören:
 
* der indische Yogameister S.A.A. Ramaiah
Märchenfigur oder reale Person?
* V.T. Neelakantand
 
*die Theosophin Annie Besant
Babaji als eine Art Märchenfigur zur verehren, mag ja noch angehen. Nicht wenige Menschen betrachten ihn aber als real. Zahlreiche Zeugen, auch abseits der Meisterlinie von Lahiri-Mahasaya, behaupten, mit dem Mahavatar kommuniziert, ihn gesehen oder seine Präsenz gespürt zu haben. So die beiden indischen Yogameister S.A.A. Ramaiah und V.T. Neelakantan, die Theosophin Annie Besant und Leonard Orr, Begründer der Atemtherapie „Rebirthing“. Schon im15. Jahrhundert soll Babaji den berühmen Dichter und Mystiker Kabir in den Kriya-Yoga eingeweiht haben. Kann es soviel Rauch geben ohne eine Feuer, das ihn verursacht hat? Anders gefragt: Existiert Babaji? Eine touristische Expedition in den Himalaja scheint da wenig aussichtsreich. Der US-amerikanische Yogananda-Schüler Roy Eugene Davis, den ich vor Jahren selbst kennen lernen durfte, sagte dazu: „Yogananda, Yukteswar und Lahiri forderten alle ihre Schüler auf, nicht im Himalaya nach Babaji zu suchen, sondern ihn durch tiefe Meditation und Kontemplation in ihrem Inneren zu finden.“
* Leonard Orr, Begründer der Atemtherapie „Rebirthing“
 
* Marshall Govindan
Yogananda ist (bis auf eine persönliche Begegnung mit Babaji, die er erzählt) keine Primärquelle. Er gibt überwiegend die Berichte Dritter wider. Tatsache ist, dass die „Autobiografie“ eine Art Babaji-Evangelium voll eindrucksvoller Worte und Szenen enthält. Auch von Jesus wissen wir schließlich nicht, ob er alles „wirklich genau so“ gesagt hat. Auf dem spirituellen Fest Kumbha-Mela begegnet Lahiri Mahasaya einem Sadhu (Asketen) mit einer Bettelschale, den er verächtlich der Heuchelei bezichtigt. Wenige Momente später sieht er Babaji vor dem Sadhu knien und ihm lächelnd die Füße waschen. Lahiri: „Da wusste ich, was er mir zu verstehen geben wollte: ich sollte niemanden kritisieren, sondern Gott im Tempel eines jeden Körpers sehen, ganz gleich, ob es sich um höher- oder tieferstehende Menschen handelt.“
 
Gibt es Unsterblichkeit?
 
Die Gretchenfrage im Umgang mit Babaji lautet sicher: „Wie hältst du’s mit der Unsterblichkeit?“ Können wir den teilweise fantastischen Berichten glauben? Carter Phipps schreibt in der Zeitschrift „Was ist Erleuchtung?“: „Manch einer sagte, Babajis Erleuchtung überträfe selbst die des Buddha, sie wäre eine vollkommene Transformation des Bewusstseins, deren machtvolle Kraft radikale Veränderungen bis in die Zellen des physischen Körpers hinein bewirken würde.“ Ist die Wirklichkeit vielleicht nicht so fest gefügt, wie wir glauben? Ist sie vielmehr gummiartig verformbar durch den Geist, wenn dieser mittels geheimer Techniken trainiert wurde? Einem Schüler Babajis legt Yoganda folgende poetische Erklärung in den Mund: „Der ganze Kosmos ist ein vom Schöpfer projizierter Gedanke. Und so ist auch der im Raum schwebende, schwere Erdkörper nichts als ein Traum Gottes, der alle Dinge aus Seinem Geist erschaffen hat, ähnlich wie der Mensch im Traum alle Lebewesen der Schöpfung nachbildet und lebendig werden lassen kann.“
 
Weiteren Aufschluss über Babaji und die von ihm angewandten „Techniken“ erhalten wir aus dem Buch „Babaji., Kriya Yoga und die 18 Siddhas“ von Marshall Govindan. Der Autor gibt an, Babaji selbst einmal im Himalaya begegnet zu sein, jedoch nicht in grobstofflicher Form. „Er erschien auf der Vitalebene (…), es war eher wie eine Parallelrealität.“ Govindan liefert auch, was uns Yogananda hartnäckig verweigerte: eine Biografie des Erdenlebens Babajis, beginnend mit seiner Kindheit. Demnach wurde Babaji 203 in einem kleinen Dorf in Tamil Nadu, Indien, geboren. Das Kind wurde von seinen Eltern Nagaraj (König der Schlangen) genannt, was auf seine spätere Beherrschung der Kundalini-Energie hinweist. Nagaraj wuchs in einer Brahmanen-Familie im Schutz eines großen Shiva-Tempels auf. Mit fünf Jahren wurde der Knabe von einem Menschhändler entführt. Dieses Verbrechen erwies sich als Segen, denn er gelangte an einen reichen Mann, der ihn bald freigab und schloss sich einer Gruppe wandernder Saddhus an.
 
Liebeserklärung an das Leben
 
Der spätere Babaji (wörtlich „verehrter Vater“) wurde ein Gelehrter der heiligen Schriften. Bald schon verstand er aber, dass die Wahrheit nicht in den Worten lag. Er wurde Schüler eines großen Siddha namens Agastyar. Die Siddhas der südindischen (tamilischen) Tradition verstanden, „dass ihre Fähigkeit, das Göttliche zu erleben und zu manifestieren, nicht auf die spirituelle Ebene der Existenz begrenzt war.“ Es könne vielmehr „in die niedrigeren Ebenen der Existenz herabsteigen“, einschließlich des physischen Körpers. Vereinfacht gesagt, hatte Agastyar Übungstechniken entwickelt, die es erlaubten, den Körper ganz mit Göttlichkeit zu durchdringen. In Badrinath, einem Heiligtum nahe der indisch-tibetischen Grenze, trat Nagaraj nach 18 Monaten strenger yogischer Disziplin in den „Soruba Samadhi“ ein. Das bedeutet: die Gottheit steigt in den Körper herab und transformiert ihn zu reinem Licht. Er ist nun unzerstörbar, unsterblich.
 
Laut Marshall Govindan hat die die südindische Siddha-Tradition ihren Ursprung im versunkenen Kontinent Kumari Kandam (oder Lemuria), dessen höchste Erhebung heute Sri Lanka ist. Dort entwickelte sich eine eigenständige spirituelle Tradition, die sich von der nordindischen Advaita-Lehre fundamental unterscheidet. „Denn für sie ist die Welt eine Illusion und deshalb von geringem Wert – sie ist eine einzige riesige Ablenkung. Die Siddhas hingegen erkannten, dass die Welt göttlich ist und dass sich alles in einem Prozess der Evolution befindet.“ Der Mythos Babajis kann demnach auch als eine Liebeserklärung an das Leben und den Körper verstanden werden. Einem Körper, der nicht verachtet, nicht gezüchtigt, sondern nur veredelt werden will: zu einem Werkzeug ewiger Freude, zum Auffanggefäß Gottes. Einer Kultur, die Unsterblichkeit nur noch bei den Vampiren der Popkultur kennt, tut dies als Denkanstoß gewiss gut.
 
Der „echte“ Babaji – 1970 gefunden
 
So schön der Mythos ist, etwas unbefriedigend bleibt es doch, dass man es immer nur mit einem Phantom. Es ist gibt keine Fotos oder Videoaufnahmen des Mahavatars. Oder doch? Gibt man „Babaji“ bei „google Bilder“ ein, so erhält man überwiegend Fotos von einem jungen Mann, der, abgesehen von aufgemalten Querstrichen auf der Stirn, ziemlich normal aussieht. Es handelt sich um den so genannten Haidakhan Babaji, der angeblich 1970 in einer Höhle im indischen Haidakhan „erschien“. Vielen Anhängern galt der Jüngling als Wiedergeburt eines Asketen aus dem frühen 20. Jahrhundert. Sie in beiden Inkarnationen den „wahren Babaji“. In den späten 70ern und frühen 80ern strömten Tausende zu seinen Auftritten. Man sagte ihm eine energetische Ausstrahlung und magischer Kräfte nach, z.B. das Gedankenlesen.
 
„Babajis“ überall
 
Für Kenner von Yoganandas Babaji mag dies irritierend wirken, denn der sieht nicht nur auf den klassischen Porträtzeichnungen ganz anders auch, er musste sich auch nicht reinkarnieren, da er gar nicht erst starb. Von seinen Anhängern abgesehen, wurde der Haidakhan Babaji auch von niemandem als der „echte“ anerkannt, schon gar nicht von Yoganandas Self-Realization Fellowship. Das Misstrauen schien gerechtfertigt, da Haidakhan Baba 1984 starb – immerhin ein peinlicher Vorgang für einen Unsterblichen. Wer mit den Wunderkräften der Siddhas vertraut ist, mag hierin aber kein ernstes Glaubenshindernis sehen. Könnte Babaji nicht in mehreren „Ausstrahlungen“ oder Verkörperungen zugleich gegenwärtig sein?


Leonard Orr, der berühmteste westliche Schüler des Haidakhan Babaji, hält seinen Meister, des frühen Todes ungeachtet, für niemanden geringeren als Gott selbst. „Babaji ist der ewige Vater in menschlicher Form, der in östlichen Traditionen als Shiva-Yogi bekannt ist, als die ewige Jugend. Man muss verstehen, dass Babaji so viele Körper haben kann, wie er will.“ Orr behauptet, Babaji tauche schon in der Bibel als „Engel des Herrn“ auf, im Koran als „Khidir“ und im Hindu-Glauben als Krishna. Auch für den Widerspruch zwischen dem (sterblichen) Haidkhan Babaji und dem (unsterblichen) Yogananda-Babaji hat Orr eine Erklärung parat: Letzterer sei nicht Babaji selbst, sondern dessen Sohn (im Sinne einer Teilinkarnation). Wem das zu weit geht, der möge sich daran erinnern, dass Christen überall auf der Welt an die Identität des Menschen Jesus mit Gottvater glauben. Trotzdem ist die Quellenlage im Fall Babaji zugegebenermaßen verworren. Der Babaji-Forscher Carter Phipps stieß allein auf zwei lebende Personen, die angaben, Babaji zu sein – nicht zu reden von denen, die ihn „gespürt“ haben wollen.
===Lebensbeschreibung von Babaji in der Beschreibung von Marshall Govindan===
* [[Marshall Govindan]], Auto des Buchs: "Babaji, Kriya Yoga und die 18 [[Siddha]]s". Marshall Govindan schreibt, dass er Babaji selbst einmal im Himalaya begegnet sei, jedoch nicht in grobstofflicher Form. „Er erschien auf der Vitalebene (), es war eher wie eine Parallelrealität.“ Govindan liefert auch, was uns Yogananda hartnäckig verweigerte: eine Biografie des Erdenlebens Babajis, beginnend mit seiner Kindheit.  


Eine Ahnung von Babajis Segen
====Kindheit Babajis====
Laut Marshall Govindan wurde Babaji 203 in einer [[Brahmane]]n-Familie in einem kleinen Dorf in [[Tamil Nadu]], also in Südindien, geboren. Das Kind wurde von seinen Eltern [[Nagaraj]] (König der Schlangen) genannt, was auf seine spätere Beherrschung der Kundalini-Energie hinweist. Nagaraj wuchs Schutz eines großen Shiva-Tempels auf. Mit fünf Jahren wurde der Knabe von einem Menschhändler entführt. Dieses Verbrechen erwies sich als Segen, denn er gelangte an einen reichen Mann, der ihn bald freigab und schloss sich einer Gruppe wandernder Saddhus an.


Ich lege „Best of Supertramp“ in den CD-Spieler und höre das Lied noch mal. „Mein ganzes Leben lang fühlte ich, dass du zuhörst“, beginnt es. Ist es mehr als ein hohles Versprechen, wenn Lahiri Mahasaya sagt: „Jeder, den Namen Babajis ehrfürchtig ausspricht, zieht augenblicklich seinen Segen auf sich herab“? Ich habe vor Jahren eine Kriya-Einweihung bei Roy Eugene Davis absolviert und die Technik erlernt. Mit der Erleuchtung hapert es noch ein bisschen. Das liegt aber wohl an meiner mangelnden Konsequenz beim Üben. Bestätigen kann ich, dass sich beim Atmen ein strömendes Gefühl an der Wirbelsäule einstellt, eine starke Energieansammlung im „Dritten Auge“, eine Art kribbelndes Lustempfinden bis in die Fingerspitzen, Gedankenstille und – ich kann es nicht anders ausdrücken – das Gefühl, von einer Art Segen berührt zu werden.
====Schülerschaft Babajis und Transformation seines Körpers====


Auch wenn das für Skeptiker keine akzeptable Erklärung sein dürfte, ende ich mit einem Wort, das laut Yogananda von Babaji selbst stammt: „Es ist leicht, an etwas zu glauben, was man sieht; jede seelische Suche ist dann überflüssig. Nur diejenigen, die ihren natürlichen Skeptizismus und ihre materialistische Einstellung überwinden, verdienen es, die übernatürliche Wirklichkeit zu schauen.“
Der spätere Babaji (wörtlich „verehrter Vater“) wurde laut Marshall Govindan ein Gelehrter der heiligen Schriften. Bald schon erkannte er, dass die Wahrheit nicht in Büchern zu finden ist. Er wurde Schüler eines großen Siddha namens [[Agastya]] Muni. Die Siddhas der südindischen (tamilischen) Tradition verstanden, „dass ihre Fähigkeit, das Göttliche zu erleben und zu manifestieren, nicht auf die spirituelle Ebene der Existenz begrenzt war.“ Es könne vielmehr „in die niedrigeren Ebenen der Existenz herabsteigen“, einschließlich des physischen Körpers. Vereinfacht gesagt, hatte Agastya Übungen entwickelt, um den Körper ganz mit Göttlichkeit zu durchdringen. In [[Badrinath]], einem Heiligtum nahe der indisch-tibetischen Grenze, trat Nagaraj nach 18 Monaten strenger yogischer Disziplin in den „Swarupa [[Samadhi]]ein. Das bedeutet: die Gottheit steigt in den Körper herab und transformiert ihn zu reinem Licht. Er ist nun unzerstörbar, unsterblich.


==Siehe auch==
==Siehe auch==

Version vom 8. Oktober 2012, 08:26 Uhr

Babaji: (Sanskrit: bābāji m.), geehrter Vater. Zusammengesetzt aus Baba und ji. Baba heißt Vater bzw. Großvater. -ji ist ein Namenszusatz, der in Hindi und vielen indischen Sprachen gebraucht wird und Ehrerbietung, aber auch menschliche Nähe ausdrücken kann. In manchen Gegenden Nordindiens sprechen alle Menschen ihren Vater und Großvater mit Babaji an. In manchen Gegenden Indiens wird die Anrede Babaji für jeden älteren und/oder weisen Mann gebraucht. In vielen Ashrams ist es üblich, den Guru mit Babaji anzusprechen, insbesondere wenn er schon ein gewisses Alter erreicht hat. Manche Meister sind kaum mehr unter ihrem bürgerlichen Namen bekannt, sondern es wird sich nur auf sie mit ihrer Anrede Babaji bezogen. Der Ausdruck Babaji kann sich so auf Yogis, Sikh Meister, Derwische, Sufi-Heilige beziehen. In älteren deutschsprachigen Büchern wird Babaji auch geschrieben als Babadschi.

Im deutschen Sprachraum als Babaji bezeichnete Yoga Meister und Gurus

Folgende Yoga Meister sind im deutschen Sprachraum fast nur unter ihrem Ehrentitel Babaji bzw. Babadschi bekannt. Viele deutschsprachige Yoga Aspiranten nehmen an, dass Babaji ihr Name sei:

Yoga Meister und andere Gurus die unter dem Namen Babaji bekannt sind

Sikh Meister und Gurus, die als Babaji bekannt sind

Weitere Verwendung des Ausdrucks Babaji

  • Die Hauptperson im Buch Little Babaji, eine Neuausgabe des Buchs "Little Black Sambo"
  • Bābājī Faşal iste ein Dorf in der Provonz Helmand, nordwestlich von Lashkar Gah in Afghanistan.
  • Babaji (Afghanistan) ist ein Distrikt im Nordosten der Gowr Province in Afghanistan.

Mahavatar Babaji in der Kriya Yoga Tradition

Mahavatar Babaji, Kriya Yoga Meister

Meistens wenn heute im deutschen Sprachraum von Babaji bzw. Babadschi dir Rede ist, bezieht sich das auf den Babaji, den Paramahamsa Yogananda in seiner "Autobiographie eines Yogi" beschreibt. Er gilt als der wichtigste Guru der Kriya Yoga Traditionen um Paramahamsa Yogananda herum.

„Babaji wurde von Gott erwählt, um für die Dauer dieses besonderen Weltenzyklus in einem Körper zu wohnen. Zeitalter werden kommen und gehen – doch der ewigeMeister (…) wird gegenwärtig sein auf dieser irdischen Bühne“. So beschreibt es Paramahamsa Yogananda. Babaji, wird von vielen Schülern der Self Realization Fellowship (SRF) bezeichnet als „Yogi-Christus“ vom Himalaya. Viele Menschen sagen, sie seien Babaji begegnet.

Andere sagen, dass Babaji nur eine literarische Kunstfigur sei - denn es gibt keine Dokumente, die seine irdische Existenz belegen. Viele Menschen berichten, sie seien Babaji begegnet. Andere sagen, dass Babaji ein Sammelname sei von vielen nicht verkörperten Meistern, die ernsthaften Yoga Aspiranten erscheinen. Weil Babaji durch den Bestseller Yoganandas als Name gerade unter Westlern so bekannt wurde, interpretieren westliche Aspiranten Erscheinungen eines Meisters in der Meditation oft als "Babaji".

Babaji in der Beschreibung von Paramahamsa Yogananda

Paramahamsa Yogananda war ein Schüler von Sri Yukteswar, der wiederum Schüler von Lahiri Mahasaya war. Lahiri Mahasaya wurde von Babaji selbst in den Kriya Yoga eingeweiht. Paramahamsa Yogananda zog in den 20er Jahren nach Los Angeles. Er gründete in Amerika die bis heute bestehende Organisation „Self-Realization Fellowship (SRF)“ gründete. Mit vielen Vorträgen und Seminaren und besonders seinem Bestseller „Autobiografie eines Yogi“. Yogananda trug entscheidend zur Verbreitung von Yoga und fernöstlicher Spiritualität bei. Im Zuge des Yogananda-Booms in den 50er und 60er Jahren zu einer Art Pop-Ikone der Hippie-Ära. Sein Bild zierte zum Beispiel das Cover des Beatles-Albums „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“.

Yogananda hatte, wie er erzählt, nur eine persönliche Begegnung mit Babaji. So ist Yogananda keine Primärquelle. Er gibt überwiegend Berichte anderer wider. Die „Autobiografie“ ist eine Art Babaji-Evangelium und enthält viele eindrucksvolle Worte und Szenen.

Laut Paramahamsa Yogananda ist Babaji ein Avatar, eine Herabkunft Gottes, ja sogar ein Mahavatar, als großartige Herabkunft Gottes. Er lebt seit vielen Jahrhunderten im HimalaYa im Körper eines 16-jährigen und verströmt gleich einer Sendestation unablässig seinen immateriellen Segen in die Welt. Er kann dabei nach Belieben seinen Körper auflösen und wieder manifestieren. Als Avatar hat er die Aufgabe, der Erde bei ihrer spirituellen Entwicklung beizustehen. Babaji vermag Gedanken in die Köpfe auserwählter Menschen zu pflanzen und so die Weltgeschichte zu beeinflussen. Er kann mit Gedankengeschwindigkeit reisen und sich materialisieren oder entmaterialisieren wie es ihm gefällt.

Laut Yogananda steht der Mahavatar auf der gleichen Stufe wie Jesus Christus, mit dem er in „ständiger Verbindung“ steht. Im Gegensatz zu diesem ist sein Wirken aber nicht auf eine kurze historische Epoche beschränkt. Babaji arbeitet über einen längeren Zeitraum, jedoch verborgen, im Hintergrund. „Solche Meister entziehen sich immer den neugierigen Blicken der Menge und haben die Kraft, sich jederzeit unsichtbar zu machen.“ (Yogananda) Babajis Sanga (spirituelle Gemeinschaft) im Himalaya ist durch einen magischen Bann vor den Blicken neugieriger Wanderer abgeschirmt. Babaji kann nur von denjenigen gesehen werden, die er selbst dazu auserwählt hat.

Lahiri Mahasayas Vision von Babaji

So geschah es dem Postbeamten und Familienvater Lahiri Mahasaya. Babaji weihte ihn unter unglaublichen Umständen in die Technik und Tradition des Kriya Yoga ein. Er gab ihm den Auftrag, die Kriya Yoga Techniken überall in der Welt zu verbreiten. So materialisierte Babaji für die Einweihungszeremonie einen großartigen Palast im Himalaya. Am folgenden Morgen wurde dieser Palast nicht mehr gesehen. Babaji sagt dabei zu Lahiri Mahasaya: "Der Kriya Yoga ist eine Wiederbelebung derselben Wissenschaft, die Krishna vor mehreren Jahrtausenden Arjuna vermittelte und die später auch Patanjali und Christus sowie Johannes, Paulus und anderen Jüngern gelehrt wurde.“ Im Kern handelt es sich beim Kriya Yoga um Kundalini Yoga Techniken, bei denen Pranayama (Atemtechniken) verbunden werden mit Achtsamkeitsfokusierung, Mantra, kleinen Mudras und Visualisierungen. Diese Kriya Yoga Techniken sind nicht schwer zu erlernen. Man braucht aber eine Einweihung, damit die Techniken stark wirken. Yogananda nennt den Kriya Yoga „ein Instrument, durch das die menschliche Evolution, die menschliche Entwicklung beschleunigt werden kann.“ Kriya Yoga stellt, wie alle Formen des Kundalini Yoga quasi eine Schnellbahn zur Erleuchtung dar.

Auf dem großen spirituellen Fest Kumbha Mela begegnet Lahiri Mahasaya einem Sadhu (Wandermönch) mit einer Bettelschale, den er der Heuchelei bezichtigt. Wenige Momente später sieht Lahiri Babaji vor dem Sadhu knien und ihm lächelnd die Füße waschen. Lahiri: „Da wusste ich, was er mir zu verstehen geben wollte: ich sollte niemanden kritisieren, sondern Gott im Tempel eines jeden Körpers sehen, ganz gleich, ob es sich um höher- oder tieferstehende Menschen handelt.“

Sri Yukteswar und Babaji

Der wichtigste Schüler bon Lahiri Mahasaya war Sri Yukteswar. Babaji erschien dem Sri Yukteswar. Er prophezeite ihm, dass er bald einem jungen Mann begegnen würde, der dazu bestimmt sei, Kriya Yoga im Westen zu verbreiten. Kurz darauf traf er Mukunda Lal Ghosh, der später als Paramahansa Yogananda bekannt wurde.

Weitere bekannte Personen, die Babaji gesehen haben

Manche sehen in Babaji eine Art Märchenfigur. Nicht wenige Menschen betrachten ihn als real. Viele spirituellen Aspiranten, auch außerhalb der Meisterlinie von Lahiri Mahasaya, behaupten, mit dem Mahavatar kommuniziert, ihn gesehen, eine Vision von ihm gehabt oder seine Präsenz gespürt zu haben. Dazu gehören:

  • der indische Yogameister S.A.A. Ramaiah
  • V.T. Neelakantand
  • die Theosophin Annie Besant
  • Leonard Orr, Begründer der Atemtherapie „Rebirthing“
  • Marshall Govindan

Lebensbeschreibung von Babaji in der Beschreibung von Marshall Govindan

  • Marshall Govindan, Auto des Buchs: "Babaji, Kriya Yoga und die 18 Siddhas". Marshall Govindan schreibt, dass er Babaji selbst einmal im Himalaya begegnet sei, jedoch nicht in grobstofflicher Form. „Er erschien auf der Vitalebene (…), es war eher wie eine Parallelrealität.“ Govindan liefert auch, was uns Yogananda hartnäckig verweigerte: eine Biografie des Erdenlebens Babajis, beginnend mit seiner Kindheit.

Kindheit Babajis

Laut Marshall Govindan wurde Babaji 203 in einer Brahmanen-Familie in einem kleinen Dorf in Tamil Nadu, also in Südindien, geboren. Das Kind wurde von seinen Eltern Nagaraj (König der Schlangen) genannt, was auf seine spätere Beherrschung der Kundalini-Energie hinweist. Nagaraj wuchs Schutz eines großen Shiva-Tempels auf. Mit fünf Jahren wurde der Knabe von einem Menschhändler entführt. Dieses Verbrechen erwies sich als Segen, denn er gelangte an einen reichen Mann, der ihn bald freigab und schloss sich einer Gruppe wandernder Saddhus an.

Schülerschaft Babajis und Transformation seines Körpers

Der spätere Babaji (wörtlich „verehrter Vater“) wurde laut Marshall Govindan ein Gelehrter der heiligen Schriften. Bald schon erkannte er, dass die Wahrheit nicht in Büchern zu finden ist. Er wurde Schüler eines großen Siddha namens Agastya Muni. Die Siddhas der südindischen (tamilischen) Tradition verstanden, „dass ihre Fähigkeit, das Göttliche zu erleben und zu manifestieren, nicht auf die spirituelle Ebene der Existenz begrenzt war.“ Es könne vielmehr „in die niedrigeren Ebenen der Existenz herabsteigen“, einschließlich des physischen Körpers. Vereinfacht gesagt, hatte Agastya Übungen entwickelt, um den Körper ganz mit Göttlichkeit zu durchdringen. In Badrinath, einem Heiligtum nahe der indisch-tibetischen Grenze, trat Nagaraj nach 18 Monaten strenger yogischer Disziplin in den „Swarupa Samadhi“ ein. Das bedeutet: die Gottheit steigt in den Körper herab und transformiert ihn zu reinem Licht. Er ist nun unzerstörbar, unsterblich.

Siehe auch

Weblinks