Pattinathu Pillayar
Swami Sivananda über Pattinathu Pillayar
Artikel aus Lives of Saints, Divine Life Society, Yoga-Vedanta Forest Academy Press, Himalayas, India, 2009.
Man sagt, dass Kubera selbst als Pattinathu Pillayar in Kaveripoompattinam im Königreich Chola, dem modernen Teil von Thanjavur und dessen Nachbarschaft reinkarniert ist. Pattinathu Pillayar war sehr wohlhabend; sein anderer Name war Thiruvenkadavar. Er heiratete Sivakala. Er hatte keine Kinder. Sarumar und Sushila, ein brahmanisches Pärchen und hingebungsvolle Anhänger Shivas, waren besorgt wegen ihrer Armut. Shiva erschien ihnen in einem Traum und er riet ihnen, am nächsten Tag zum Tempel zu gehen und sagte, dass sie dort ein Baby finden würden. Shiva trug ihnen außerdem auf, das Baby zu Thiruvenkadavar zu bringen und eine Menge Geld zu bekommen. Daher trugen Sarumar und seine Frau das Baby am nächsten Tag zu Thiruvenkadavar und bekamen dafür eine Menge Geld. Der Name des Kindes war Maruthappiran. Das Kind wurde von Thiruvenkadavar und seiner Frau gewissenhaft und wie ihr eigener Sohn großgezogen.
Maruthappiran
Eines Tages, als Maruthappiran sechzehn Jahre alt war, fragte er Thiruvenkadavar um Erlaubnis, zur See fahren zu dürfen, um Handel zu treiben. Obwohl dieser unwillig war, seinen Sohn gehen zu lassen, erlaubte er es ihm schweren Herzens. Nach einiger Zeit kehrte Maruthappiran nach Hause zurück, nachdem er all seine Habe für einige Brocken Kuhdung und Sand eingetauscht hatte. Als er sich seinem Heim näherte, gab er einem seiner Diener eine Kiste, die dieser seinem Vater geben sollte, und verschwand dann. Sein Vater war sehr enttäuscht über die Torheit seines Sohnes, nur Kuhdung und Sand zurück zu bringen.
Als er einen der Fladen Kuhdung brach, fand er darin einen unschätzbar wertvollen Diamanten und der Sand wurde zu Gold. Als er die Kiste öffnete, fand Thiruvenkadavar lediglich ein Stück Papier und ein paar alte Nadeln. Auf dem Papier stand die folgende Inschrift: "Selbst diese kaputten alten Nadeln werden dir nicht folgen." Sofort dämmerte Jnana in Thiruvenkadavar. Er verstand, dass das Kind niemand anderes als Shiva selbst war. Er befahl seinem höchsten Beamten Sendanar all seinen Reichtum zu vernichten. Er trat dem Sannyasa Orden bei und lebte als Bhikshu von Almosen, in derselben Stadt, in der er auch vorher gelebt hatte.
Pattinathu Pillayar als Sannyasin
Diese Tatsache schmerzte die Herzen seiner Verwandten. Seine Schwester war so verzweifelt, dass sie sogar dachte, es sei besser für ihren Bruder zu sterben, als als Bettler zu leben. Sie wollte ihn vergiften. Sie mischte Gift in den Konfekt und gab dies ihrem Bruder. Pattinathu Pillayar sagte, "Die Bosheiten eines jeden Menschen verbrennen diesen Menschen. Nichtsdestotrotz lass dieses Konfekt dieses Haus verbrennen." Er warf das vergiftete Konfekt auf das Dach des Hauses seiner Schwester, und in kürzester Zeit war das Haus nur noch Asche.
Wenig später starb Pattinathu Pillayars Mutter. Pattinathu Pillayar verbrannte sie mit Stämmen der Kochbananenpalme. Durch die Macht seines Wissens fingen die Stämme Feuer. Er ging nach Thiruvidaimaruthur und dann nach Thiruvallur. Er erweckte einen Toten wieder zum Leben. Er besuchte alle Shiva Tempel in Kongu Nadu. Dann ging er nach Thuluva Nadu. Danach besuchte er die berühmten Shiva Tempel von Chidambaram und Kalahasti. Dort sang er viele inspirierende Stotras über Shiva.
Maharaja
Pattinathu Pillayar besuchte die zu Bhadragiri gehörende Stadt Maharaja und trat dort in Jnana-Nishtha in einem Ganesha Tempel ein. In dieser Nacht plünderten Diebe den Palast des Maharaja und brachten auf ihrem Fluchtweg Ganesha eine mit Diamanten besetze Halskette dar. Weil Pattinathu Pillayar ganz nah beim Bildnis Ganeshas saß, fiel die Kette um seinen Hals. Als die Polizei kam und das Ornament am Hals dieses Sannyasin sahen, hielten sie ihn für den Dieb und brachten ihn vor den Maharaja. Der Maharaja befahl, dass er gehängt werden sollte.
Der Swami wurde zum Galgen gebracht. Er lächelte die ganze Zeit. Er sang Shiva ein Lied, "Nichts geschieht durch mich. Kein Atom bewegt sich ohne DICH. Ich habe nichts Böses getan, nachdem ich diesen Körper angenommen habe. Nur die schlechten Taten meiner Vorleben haben mich in diese Situation gebracht." Sofort stand der Galgen in Flammen. Die Diener berichteten dem Maharaja diese seltsame Neuigkeit: Der Maharaja war von Panik und Verwunderung getroffen. Er rannte barfuß zum Swami und warf sich ihm vor die Füße. Der Swami befand den Maharaja einen angemessenen Aspirant für das Streben nach Wissen und befahl ihm zum westlichen Tor des Tempels von Thiruvidaimaruthur zu gehen, wo Thi Pattinathu Pillayar regelmäßig zur Meditation saß.
Bhadragiri Maharaja
Bhadragiri Maharaja saß nun regelmäßig beim westlichen Tor des Tempels, nachdem er Bhiksha empfangen und seinem Guru gedient hatte. Eines Tages kam eine kleine hungrige Hündin zu Bhadragiri und wedelte mit dem Schwanz. Bhadragiri hatte Mitleid mit dem Hund und gab ihm den Rest seiner Almosen. Daher blieb die Hündin einige Tage bei ihm. Shiva, der dies wusste, ging zu Pattinathu Pillayar, tat als sei er sehr hungrig und bettelte um Almosen. Pattinathu Pillayar sagte, "Ich bin nur ein Sannyasin mit Kaupin. Am westlichen Tor ist ein Samsari (Haushälter). Gehe zu ihm und du wirst Bhiksha erhalten." Shiva kam zu Bhadragiri und berichtete ihm, was Pattinathu Pillayar gesagt hatte. Bhadragiri war sehr verärgert und sagte, "Diese Schüssel und dieser Hund machen mich schon zum Haushälter?" Er warf die Schale angewidert weg, und sie traf den Kopf des Hundes. Der Hund starb auf der Stelle. Shiva verschwand.
Der Hund wurde später wiedergeboren als die Tochter des Königs von Kashi. Als das Mädchen heiratsfähige Alter erlangte, bat der Raja die Priester, ihre Ehe zu arrangieren. Die Tochter sagte: "Ich bin nicht für die Ehe geschaffen. Mein Guru meditiert am westlichen Tor des Shiva Tempels in Thiruvidaimaruthur. Schicke mich dorthin, zu meinem Guru." Der König brachte sie also zu Bhadragiri. Bhadragiri kehrte von seinem Yoga Samadhi zurück und sah durch seine yogischen Fähigkeiten, dass der Hund in Gestalt dieses Mädchens zurückgekehrt war. Er nahm sie an der Hand und brachte sie zu seinem Guru Pattinathu Pillayar.
"Kann der Hund, der die Reste meiner Almosen gefressen hat, als Mädchen wiedergeboren werden?" fragte Bhadragiri. Pattinathu Pillayar antwortete: "Es ist alles Sein Wille" und betete zu Shiva. Da erschien ein riesiges, strahlend helles Licht. In diesem Licht verschwanden das Mädchen und Bhadragiri. Auch das Licht verschwand.
Thiruvottiyur
Pattinathu Pillayar kam schließlich nach Thiruvottiyur, zwölf Meilen vor Madras, und spielte dort mit den Hirtenjungen, die das folgende Lied sangen, das Eitelkeit und den Egoismus des menschlichen Lebens beschreibt, Ruvidaimaruthur: "Keechu Keechu Ambalam, Keeya Keeya Ambalam, Machu Machu Ambalam, Maya Maya Anbalam."
Sobald ein Kind geboren wird, schreit es “Keechu, Keechu." Wenn das Kind zum Mann wird, mit Universitätsabschluss und gehobener Position, rennt er von hier nach da, voller Eitelkeit und Egoismus. Dies ist "Keeya, Keeya." Dann wird er ein alter Mann mit grauem Haar und unsicherem Schritt. Dies ist "Machu, Machu." Dann stirbt er. Dies ist "Maya, Maya.". Doch er kennt nicht das "Ambalam", Chidakasha, das Absolute oder Parabrahman.
Pattinathu Pillayar nahm in Thiruvottiyur die Form eines Shivalingam an. Heute steht dort ein Tempel, der stets von Pilgern belagert ist. Pattinathu Pillayar wird im Süden als einer der höchsten Heiligen verehrt, die Südindien je hervorgebracht hat. Seine Lieder sind sehr inspirierend. Sie führen den Geist des Lesers sofort zu Vairagya.
Literatur
- Lives of Saints by the Divine Life Society, Yoga-Vedanta Forest Academy Press, Himalayas, India, 2009