Präsenz

Aus Yogawiki
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Shankara war ein bedeutender Lehrer

Präsenz - bedeutet, ganz im Hier und Jetzt zu sein – mit offenem Herzen, wachem Geist und verbundener Wahrnehmung. In der Yogapraxis ist Präsenz weit mehr als Konzentration; sie ist der Schlüssel zu Achtsamkeit, innerer Klarheit und tiefer Selbstverbindung. Diese Seite zeigt, wie du durch Meditation, bewussten Atem und spirituelle Ausrichtung echte Präsenz kultivieren kannst.

Präsenz – Der Weg zur lebendigen Achtsamkeit im Yoga

Was bedeutet Präsenz?

Präsenz bedeutet im Yoga-Kontext mehr als bloße körperliche Anwesenheit. Es ist der Zustand vollständiger Achtsamkeit im Hier und Jetzt – frei von Ablenkung, geistiger Zersplitterung und Projektionen in Vergangenheit oder Zukunft. Die Präsenz Bedeutung offenbart sich im Erleben des gegenwärtigen Augenblicks, wenn Gedanken, Gefühle und Handlungen im Einklang sind.

In den Lehren der Upanishaden und der Yoga-Philosophie wird Präsenz oft als inneres Erwachen beschrieben – ein Zustand, in dem das Bewusstsein (Chit) sich selbst in Klarheit erkennt. Swami Krishnananda beschreibt diesen Zustand als Rückführung des Bewusstseins zu seinem Ursprung – dem „Bewusstsein-in-sich-selbst-Rufen“.

Präsenz und die Praxis der Achtsamkeit

Achtsamkeit ist das Tor zur Präsenz. Im Alltag und auf der Yogamatte hilft sie uns, aus der gedanklichen Zerstreutheit in die Erfahrung zurückzukehren. Durch einfache Rituale wie bewusstes Atmen, achtsames Gehen oder Meditation wird der Geist ruhig und der Körper empfänglich.

„Was ist das Geheimnis von Meditation?“ fragt Swami Krishnananda und antwortet: „Es ist das Innewerden des Selbst, indem man alle äußeren Formen transzendiert und im Herzen verweilt.“

Meditation als Praxis der Präsenz

In der Meditation kehren wir den Blick nach innen. Der Geist lernt, sich nicht länger mit wechselnden Inhalten zu identifizieren, sondern verweilt in der Stille des Bewusstseins. So entsteht Präsenz – klar, zentriert und weit.

Eine klassische Technik ist die Beobachtung des Atems. Durch das stille Beobachten jedes Ein- und Ausatmens wird der Geist gebündelt. Diese Praxis ist nicht nur Grundlage von Meditation, sondern auch ein Schlüssel zu innerer Freiheit.

Feinstoffliche Präsenz: Koshas und Chakras

Die Yogaphilosophie beschreibt den Menschen als ein Wesen aus fünf Hüllen (Koshas) – von der grobstofflichen Körperhülle bis zur Glückseligkeitshülle. Präsenz bedeutet, sich dieser Ebenen bewusst zu werden und von der äußeren zur innersten Hülle zu reisen.

In der Chakra Lehre wird Präsenz besonders dem Herzchakra (Anahata) und dem Stirnchakra (Ajna) zugeordnet – Orte von Intuition, Verbundenheit und Bewusstheit. Wer gegenwärtig lebt, aktiviert diese Energiezentren ganz natürlich.

Präsenz im Alltag kultivieren – praktische Impulse

  • Beginne den Tag still: Bevor du aufstehst, spüre deinen Atem. Begrüße den neuen Moment bewusst.
  • Reduziere Reize: Schaffe stille Räume – digital, auditiv und visuell.
  • Verweile: Nimm dir immer wieder Momente zum Innehalten, zum Hören auf dein Inneres.
  • Meditation in Bewegung: Auch beim Gehen, Putzen oder Kochen kann Achtsamkeit geübt werden.

Fazit

Präsenz ist das Tor zum wahren Selbst. Sie ist keine Technik, sondern ein Seinszustand, der durch Achtsamkeit, Meditation und Selbstbeobachtung genährt wird. In der Präsenz offenbart sich die Essenz des Yoga – die Einheit von Körper, Geist und Seele im gegenwärtigen Augenblick.

Siehe auch