Burnout

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Das Burnout-Syndrom (nach ICD-10: Ausgebranntsein, Zustand der totalen Erschöpfung, Erschöpfungssyndrom) ist eine spezielle Form der Depression, dessen Symptome sich auf seelischer, geistiger und körperlicher Ebene auswirken. Burnout wird meist durch einen längeren Zustand von Überlastung ausgelöst, der auf Dauer nicht bewältigt werden kann. Dies kann anhaltende Gefühle von Angst, Müdigkeit, Stress, Sinnlosigkeit und Leere hervorrufen. Burnout geht weiterhin häufig auch mit Erschöpfung, Schlafstörungen, Herzflattern oder Antriebslosigkeit einher.

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Entstehung

Die Zahl psychischer Erkrankungen hat sich in den letzten 15 Jahren verdoppelt – im Jahr 2011 stand diese bereits an dritter Stelle hinter Rückenleiden und Atemwegserkrankungen. Rund 2,7 Millionen Fehltage wurden im Jahr 2011 allein durch die Diagnose „Burnout“ verursacht. Weltweit haben 450 Millionen Menschen mit psychischen Leiden zu kämpfen, insbesondere in den Industrie- und Schwellenländern. Risikogruppe stellen die 18- bis 29-jährigen dar. Die ständige Erreichbarkeit via Telefon, Handy, Email, etc. macht es den Mitarbeitern schwer, sich auf eine Aufgabe zu fokussieren. Darüber hinaus verschwimmen häufig die Grenzen zwischen Arbeits- und Privatleben. Solche Stressoren begünstigen psychische Krankheiten, welche wiederum erhebliche wirtschaftliche Schäden für die Unternehmen und Kassen zur Folge haben und immense persönliche Schäden für die Betroffenen, u.a. auch somatische Folgekrankheiten.

Einer Studie der WHO nach ist Depression die belastendste Krankheit, der ein Mensch ausgesetzt sein kann. Dennoch sind längst nicht alle Mitarbeiter, die Stress und Druck ausgesetzt sind, depressiv. Einige Faktoren wie frühkindliche Konditionierung, individuelle Erfahrungen und genetische Faktoren bilden die persönliche Ausgangslage. Wichtig ist auch ein persönliches Kohärenzgefühl, das dann entsteht, wenn einem individuelle Prozesse, in denen man sich sieht, sinnvoll und zu bewältigen erscheinen. Von Bedeutung sind außerdem Widerstandsressourcen. Diese lassen sich durch Entspannung und Ausgleich wie z.B. ein Treffen mit Freunden, Sport, Hobbies, Entspannungsverfahren oder Meditation stärken. Weiterhin zählt die soziale Integration insbesondere im Arbeitsleben hinzu. Fühlt man sich sozial anerkannt, selbstbestimmt und hält seine Tätigkeit für sinnvoll, kann der Beruf auch eine Ressource sein.

Einige Unternehmen haben dies erkannt und versuchen Belastungsfaktoren zu eliminieren, beispielsweise den Emaileingang nach Feierabend automatisch abzuschalten (Volkswagen). Wichtig wäre aber auch eine Zusammenarbeit von Arbeitgebern, Politik, Medizin, Kassen, Vereinen und sozialen, z.B. lokalen Netzwerken, um die zunehmende gesundheitspolitische Herausforderung zu meistern. Volkmann, Anne: Was die Seele gesund hält 11/2012. Der Tagesspiegel.

Prävention

Wir alle haben eine innere Kraft in uns, die uns Energie und Tatkraft für unser Lebenswerk gibt. Normalerweise verbrauchen wir ebensoviel Energie wie wieder nachströmt. Es ist ein stetiger Austausch aus Geben und Nehmen. Wenn wir immer mehr geben als wir haben, bekommen wir ein Energiedefizit. Wir fühlen uns geradezu leer und schlapp. Die Schaffenskraft ist weg. Um einem Burnout vorzubeugen ist es deshalb wichtig, auch regelmäßig für sich selber zu sorgen, immer wieder Energie aufzutanken und andererseits sich auch rechtzeitig abzugrenzen, wenn es zu viel wird.

Achtsamkeit und Entspannung

Entscheidend ist, ein Frühwarnsystem zu entwickeln, das die ersten Überlastungs-Anzeichen realisiert und dann auch Handlungsmöglichkeiten zu kennen, etwas dagegen zu tun. Spezielle Coaches, Psychotherapeuten, aber auch Hausärzte sind Ratgeber in puncto Vorsorge, ebenso wie sie in Akutsituationen weiter wissen. Je nach Behandlungsverlauf können Verhaltens- und Kommunikationstrainings, Bewegungstherapien oder Entspannungstechniken wie autogenes Training oder Yoga indiziert sein. Auch Gruppentherapie und Blocktraining können sinnvolle Maßnahmen sein. Wer rechtzeitig erkennt, dass er auf dem Weg zum Burnout ist, kann dem Verlauf durch viel Bewegung an der Luft, Entspannungsverfahren und intensiven Kontakt mit Freunden entgegenwirken. Ziel ist es jeweils, die eigene Wahrnehmung zu schulen, achtsam mit sich und seinem Körper umzugehen und zu lernen, gut für sich selbst zu sorgen. Mit Yoga, Blocktraining und Sport dem Burnout vorbeugen

Wie geht's mir denn eigentlich so?

Achtsamkeitstraining hat eine urteilsfreie und sehr gegenwärtige Bewusstheit zum Ziel, welche sich selbst gegenüber freundlich und akzeptierend ist, ohne Impulsen nachzukommen, die dem Wahrgenommenen ausweichen möchten. Es hat etwas damit zu tun, seinen Aufmerksamkeitsfokus von Vergangenem und Zukünftigem loszulösen und auf den Augenblick zu verlagern, sich von den Orten an denen man war oder sein wird loszulösen und auf das Hier zu verlagern. Dabei können Übungen im Sitzen, Liegen oder Gehen, angeleitet oder still die Aufmerksamkeit trainieren, je nach Fokus der Übung. Eine anerkannte Trainingsmethode für Achtsamkeit stellt das MBSR nach Jon Kabat-Zinn dar.

Geübte Achtsame sind sich auch beim Zähneputzen oder alltäglichen Bahnticketziehen ihrer Handlungen bewusst, sprechen achtsam mit ihrem Gegenüber und hören achtsam zu. Auf dem Weg dahin begegnen uns beim Üben immer wieder Gedanken, um die der Kopf kreist (Rumination), anstatt loszulassen. Wer hier urteilsfrei beobachtet und den Geist sanft zurückführt, übt mit der Zeit immer länger anhaltende Konzentration und emotionale Selbstregulation. Dies befähigt auf lange Sicht dazu, achtsam mit sich selbst und anderen umzugehen, großen Belastungen gewachsen zu sein und seine eigenen Grenzen wahrzunehmen. Im Zweifelsfall spürt man so zum Beispiel rechtzeitig, wenn sich einem die Kehle zuschnürt oder das Herz rast und geht dann eine Runde um den Block, bevor sich das Unwohlsein seelisch festsetzt. Achtsamkeit ist also ein gutes Hilfsmittel im Werkzeugkoffer der Lebensbewältigung. Wie geht's mir denn eigentlich so? Welt.de 12/2012

Stress abbauen in vier Schritten

Die Autoren und Mental-Coaches Herbert Forster und Philip Janda stellen in ihrem Buch "Stress abbauen mit ROME®“ vier Schritte zur Steigerung von Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit vor. Diese sollen helfen, die Gesundheit zu verbessern und psychischen Belastungserscheinungen wie Burnout entgegenzuwirken. Folgende Punkte werden in dem Buch behandelt:

  • sich in stressigen Situationen zu motivieren
  • positive Gedanken zu kultivieren
  • sich auf sich selbst zu konzentrieren
  • klare Ziele zu benennen
  • seinen Selbstwert nicht über seine Leistung zu definieren
  • auch Schwächen zuzulassen bzw. zu akzeptieren
  • mit Selbsthumor, Bewusstheit und Neugierde eines nach dem anderen zu erledigen

Videos zum Thema Burnout mit Sukadev

Sukadev hat eine ganze Vortragsreihe zu diesem Thema Burnout in das Internet gestellt. Auf Youtube findest du mit diesem Link die ganze Vortragsreihe. Burnout aus yogischer Sicht bringt eventuell neue Hilfen. Die ersten zwei Videos sind hier schon einmal dargestellt:

Angebote von Yoga Vidya bei Stress, Burnout und Depression

Du findest bei diesen Seiten der psychologischen Yogatherapie noch mehr Informationen, zum Beispiel im Trauerfall, bei Suchtthemen, Traumafolgen, Essstörungen und Bulimie. Es gibt auch Möglichkeiten der Telefonischen Beratung. Mehr dazu unter diesem Link.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Seminare

Seminare zum Thema Burnout

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Seminare zum Thema Depression

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Seminare zum Thema Angst

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Multimedia

Atemübung bei Stress, Burnout, Ängsten - Podcast: gut zum gleich Mitmachen und Ausprobieren

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Interview mit Shivakami: Was ist Burnout?

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