Empfindungslosigkeit
Empfindungslosigkeit - Überlegungen und Tipps als praktische Lebenshilfe. Empfindungslosigkeit, auch als Gefühllosigkeit bezeichnet, ist ein innerer Zustand charakterisiert durch Leere, durch scheinbare Abwesenheit von Empfindungen. Wer sich innerlich ganz abgekoppelt hat von dem, was äußerlich geschieht, dem schreibt man Empfindungslosigkeit zu. Empfindungslosigkeit kann geschehen als Folge eines Schocks, eines Traumas, schwerer Belastungen oder einer Depression: Die Psyche eines Menschen schaltet ab, reagiert nicht mehr auf außen, Leben macht keinen Sinn mehr, der Organismus fühlt eine innere Leere. Empfindungslosigkeit ist hier nicht die Abwesenheit jeglicher Empfindung - das würde ja nicht als belastend erfahren. Empfindungslosigkeit ist auch eine Empfindung, ein Gefühl, und zwar die Empfindung, das Gefühl von Leere, Sinnlosigkeit und Trauer. Von Empfindungslosigkeit spricht man auch, wenn ein Mensch ohne Mitgefühl ist, mit großer Härte Dinge durchsetzt, die anderen viel Leid verursachen. Der Mensch hat die Fähigkeit zu hoher Empfindlichkeit und zu Empfindungslosigkeit. Beides hat seinen Sinn.
Umgang mit Empfindungslosigkeit anderer
Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz
Der Vorwurf der Empfindungslosigkeit oder die Einschätzung eines anderen als empfindungslos ist meistens unangemessen und unangebracht. Denn die Kennzeichnung des Lebendigen ist, Empfindungen zu haben. Ein Stück Metall hat vielleicht keine Empfindungen. Aber jede Pflanze empfindet etwas. Es ist noch nicht gesichert, ob Pflanzen ein Bewusstsein haben und die meisten Biologen würden nein sagen aber wer weiß es schon. Sie reagieren auf etwas. Sie nehmen etwas wahr und reagieren und das ist eine Empfindung. Tiere haben Empfindungen, die auch mit Gefühlen verbunden sind. So hat jeder Mensch Empfindungen. Nur manchmal sind diese Empfindungen stärker mit Emotionen verknüpft und manchmal weniger. Und manchmal tragen Menschen diese Emotionen mehr nach außen und manchmal weniger.
Jemandem Empfindungslosigkeit vorzuwerfen trifft selten, was in diesem Moment wirklich anliegt. Eventuell hat der Mensch vorübergehend sein Mitgefühl ausgeschaltet. Eventuell hat er vorrübergehend den Zugang zu seiner Emotion verloren. Eventuell ist das eine Bewältigungsstrategie, die notwendig ist. Wenn jemand eine Aufgabe bekommen hat, die sehr schwierig ist, und wo er anderen Menschen weh tun muss, dann muss er bis zu einem gewissen Grad sein Mitgefühl ausschalten.
Wenn jemand eine schlimme Erfahrung gemacht hat oder einen schlimmen Verlust hat, es aber gleichzeitig viel zu tun gibt, dann muss er vorrübergehend seine Empfindung ausschalten. Das geschieht meistens nicht willkürlich, sondern unwillkürlich. Manchmal geschieht es auch fehlerhaft. In vielen Fällen ist es nicht angemessen sein Mitgefühl auszuschalten nur, weil man meint, dass man etwas tun müsse. In vielen Fällen wäre das Mitgefühl wichtiger um das, was man tut, vielleicht mitfühlender zu machen oder die Vorgehensweise zu ändern.
Trotzdem ist der Mensch nicht empfindungslos. Er kann nur bestimmte Empfindungen in bestimmten Kontexten vorübergehend in den Hintergrund drängen oder ins Unterbewusstsein verschieben oder unterdrücken.
Empfindungslosigkeit in Beziehung zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen
Empfindungslosigkeit gehört zur Gruppe der Persönlichkeitsmerkmale, Schattenseiten, Laster und Tugenden. Um dieses Charaktermerkmal besser zu verstehen, wollen wir es in Beziehung setzen mit anderen:
Synonyme Empfindungslosigkeit - ähnliche Eigenschaften
Synonyme Empfindungslosigkeit sind zum Beispiel Sadismus, Instinktlosigkeit, Härte, Gefühlskälte, Gleichmut, Gelassenheit, Ruhe, Unbeteiligtsein .
Man kann die Synonyme in zwei Gruppen einteilen, solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation:
Synonyme mit negativer Konnotation
Synonyme, die gemeinhin als negativ gedeutet werden, sind zum Beispiel
Synonyme mit positiver Konnotation
Synonyme mit positiver Konnation können helfen, eine scheinbare Schattenseite auch positiv zu sehen. Synonyme mit positiver Konnotation sind zum Beispiel
Antonyme Empfindungslosigkeit - Gegenteile
Antonyme sind Gegenteile. Antonyme, also Gegenteile, von Empfindungslosigkeit sind zum Beispiel Mitgefühl, Gutmütigkeit, Wahrnehmung, Hypersensibilität . Man kann auch die Antonyme, die Gegenteile, einteilen in solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation.
Antonyme mit positiver Konnotation
Antonyme, also Gegenteile, zu einem Laster, einer Schattenseite, einer negativen Persönlichkeitseigenschaft, werden gemeinhin als Gegenpol interpretiert. Diese kann man kultivieren, um das Laster, die Schattenseite zu überwinden. Hier also einige Gegenpole zu Empfindungslosigkeit, die eine positive Konnotation haben:
Antonyme mit negativer Konnotation
Nicht immer ist das Gegenteil einer Schattenseite, eines Lasters, gleich positiv. Hier einige Beispiele von Antonymen zu Empfindungslosigkeit, die aber auch nicht als so vorteilhaft angesehen werden:
Eigenschaften im Alphabet davor oder danach
Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach Empfindungslosigkeit stehen:
Eigenschaftsgruppe
Empfindungslosigkeit kann gezählt werden zu folgenden beiden Eigenschaftsgruppen:
- Schattenseiten-Kategorie Borniertheit, Engstirnigkeit, Überangepasstheit
Verwandte Wörter
Verwandte Wörter zu Empfindungslosigkeit sind zum Beispiel das Adjektiv empfindungslos, das Verb empfinden, sowie das Substantiv Empfindungsloser.
Wer Empfindungslosigkeit hat, der ist empfindungslos beziehungsweise ein Empfindungsloser.
Siehe auch
- Tugend
- Tugenden Podcast - Tipps zur Entwicklung von Tugenden und Positiven Eigenschaften
- Yoga Vorträge - Inspirationen zu allen Aspekten von Yoga, Meditation, Persönlichkeitsentwicklung und Spiritualität
- Yogalehrer 2 Jahres Baustein Ausbildung
- Mantra Om Shiva Blog
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