Krishna Das
Krishna Das, kurz KD genannt, wurde am 31. Mai 1947 als Jeffrey Kagel auf Long Island, New York geboren. Der Sänger hinduistischer devotionaler Musik ist vielleicht der bekannteste amerikanische Kirtansänger überhaupt und wird aufgrund seines westlich geprägten Stils auch „Rockstar des Yoga“ genannt. Seit 1996 hat er zwölf Alben veröffentlicht. Er singt und lehrt; reist um die Welt, gibt Konzerte, Workshops und Retreats.
Biographie
Von früher Kindheit an spielte Musik eine wichtige Rolle in Jeffreys Leben. Nach anfänglichem Klavierunterricht, wechselte er dazu über, Kornett und Bariton-Euphonium in der Blaskapelle seiner Schule zu spielen. Mit neun Jahren kam er erstmals mit dem Rock’n Roll in Berührung. Als Teenager hatten es ihm der Blues und die Greenwich Village Folkszene angetan. Er träumte davon, Bluessänger zu werden, was ihm als „weißes jüdisches Kind aus Long Island“ FN!!!LLdann allerdings doch nicht so vielversprechend erschien.
Sein Universitätsstudium in östlicher Philosophie brach er, von der Wissenschaft ernüchtet, ab. Zu dieser Zeit lernte er den amerikanischen spirituellen Schriftsteller und Lehrer Ram Dass kennen - eine Begegnung ,die für ihn so inspirierend war, dass er, der nun am Kreuzweg zwischen musikalischer Karriere und spiritueller Entwicklung stand, keinen Moment lang zögerte, das Angebot, als Frontmann mit ehemaligen Bandkollegen ein Album aufzunehmen und auf Tour zu gehen, ablehnte und stattdessen als Ram Dass‘ Schüler ein Jahr lang durchs Land reiste.
Schließlich verkaufte er all sein Hab und Gut und machte sich 1970 zu Ram Dass‘ geliebtem Guru Neem Karoli Baba nach Indien auf. Dort erhielt er seinen spirituellen Namen Krishna Das, lernte alte Meditationstechniken und verschrieb sich ganz der Tradition des Kirtan, des Singens spiritueller Lieder zur Verehrung Gottes. Nach zweieinhalb Jahren schickte ihn Neem Karoli Baba jedoch überraschenderweise zurück in die Staaten. Er sollte dort seinen Anhaftungenen begegnen. Der Schock saß tief, hatte er doch geglaubt, dass er niemals wieder in die USA zurückkehren würde. In der Hoffnung, bald wiederkommen zu können, verließ er Indien.
Als er sechs Monate später erfuhr, dass sein geliebter Guru seinen Körper verlassen hatte, brach für ihn eine Welt zusammen. Sein eigenes Leben schien ihm ebenfalls vorbei zu sein. Sein lähmender Gemütszustand ließ seine Schattenseiten die Oberhand gewinnen. Er fiel in einen tiefen Sumpf selbstzerstörerischer Tendenzen, in dem er ohne die tiefgreifenden Erfahrungen in der Zeit mit seinem Guru Maharaj ji wohl versunken wäre: „Ich brauchte zwanzig Jahre, um wirklich zu erkennen, dass ich, wenn ich diese Freude wiederfinden wollte, sie in mir selbst suchen musste. Singen war für mich der einzige Weg, dies zu tun. Ich wusste einfach, dass ich mich niemals von den dunklen Stellen meines Herzens befreien könnte, wenn ich nicht mit den Menschen zusammen singen würde.“ 1994 kam der innere Ruf, seine Bhaktiyogapraxis mit der Welt zu teilen. Er begann, in Yogazentren zu singen. 1996 erschien sein erstes Album „One Track Heart“.
Seitdem sind weitere elf Alben veröffentlicht worden. Sein Jugendtraum, als Sänger und Rock’nRoller durch die Welt zu ziehen, hat sich auf seinem spirituellen Weg ganz von selbst ergeben. Wie Ram Dass im Dokumentarfilm "One Track Heart" bemerkt, ist KD „vom Hippie, der an Musik und spirituellen Dingen interessiert war, zu einem spirituellen Menschen geworden“. In Kirtan und der Liebe zu seinem Guru fand KD den rettenden Anker, Depression und Drogenmissbrauch zu überwinden und Freude im Innen zu finden. Und das ist es auch, was er in der musikalischen Begegnung mit Menschen authentisch vermittelt und erfahrbar macht.