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''Wer vollkommen gleichgültig gegenüber den Vorgängen im Körper, Geist / Psyche und in den Sinnen ist, frei von den Gedanken an „ich“ und „mein“,  hat das Merkmal eines zu Lebzeiten Befreiten.''
''Wer vollkommen gleichgültig gegenüber den Vorgängen im Körper, Geist / Psyche und in den Sinnen ist, frei von den Gedanken an „ich“ und „mein“,  hat das Merkmal eines zu Lebzeiten Befreiten.''


Ich erzähle dir eine kleine Geschichte. Es gab einmal einen König namens Janaka. Dieser ging in die Lehre zu einem Weisen namens Ashtavakra. Und dieser Ashtavakra war ein ganz großer Meister. Am Ende der Lehrzeit ist es in Indien üblich, dass der Schüler dem Lehrer eine Gabe gibt.
=== Geschichte von König Janaka ===


Der Janaka wusste nicht, was er Ashtavakra geben sollte und deshalb fragte er ihn:
Ich erzähle dir eine kleine [[Geschichte]]. Es gab einmal einen [[König]] namens [[Janaka]]. Dieser ging in die Lehre zu einem Weisen namens [[Ashtavakra]]. Und dieser Ashtavakra war ein ganz großer [[Meister]]. Am Ende der Lehrzeit ist es in [[Indien]] üblich, dass der [[Schüler]] dem [[Lehrer]] eine [[Gabe]] gibt.
„Gibt es etwas, was ich dir schenken kann? Was auch immer du haben willst, ich werde es dir geben. Ich bin dir so dankbar für das große Wissen.“
 
Der Janaka wusste nicht, was er [[Ashtavakra]] geben sollte und deshalb fragte er ihn:
„Gibt es etwas, was ich dir [[schenken]] kann? Was auch immer du haben willst, ich werde es dir geben. Ich bin dir so [[dankbar]] für das große [[Wissen]].“
Ashtavakra lächelte und fragte: „Wirklich, du bist bereit mir alles zu geben, um das ich dich jetzt bitte?“  
Ashtavakra lächelte und fragte: „Wirklich, du bist bereit mir alles zu geben, um das ich dich jetzt bitte?“  
Janaka schluckte und sagt: „Mein Wort gilt.“  
Janaka schluckte und sagt: „Mein Wort gilt.“  


Ashtavakra sagte: „Okay, dann überschreibe mir das ganze Königreich.“
Ashtavakra sagte: „Okay, dann überschreibe mir das ganze [[Königreich]].“
Janaka schluckte etwas und Ashtavakra schaute ihn etwas skeptisch an und fragte: „Und gilt dein Wort?“ und Janaka antwortete: „Mein Wort gilt.“  
Janaka schluckte etwas und Ashtavakra schaute ihn etwas [[skeptisch]] an und fragte: „Und gilt dein Wort?“ und Janaka antwortete: „Mein Wort gilt.“  
So wurde eine Urkunde ausgestellt, Janaka dankte ab und ernannte Ashtavakra zu seinem Nachfolger. Er übergab ihm das königliche Siegel und es gab einige Schüler von Ashtavakra, die anwesend waren zum Teil auch von edlem Geblüt und die auch mit ihrem Siegelring unterzeichneten. Und dann sagte Ashtavakra zu Janaka: „Gut, du kannst jetzt gehen.“  
So wurde eine Urkunde ausgestellt, Janaka dankte ab und ernannte Ashtavakra zu seinem Nachfolger. Er übergab ihm das königliche Siegel und es gab einige Schüler von Ashtavakra, die anwesend waren zum Teil auch von edlem Geblüt und die auch mit ihrem Siegelring unterzeichneten. Und dann sagte Ashtavakra zu Janaka: „Gut, du kannst jetzt gehen.“  


Janaka wusste nicht wohin er gehen sollte, er war ja nur als König erzogen worden, er kannte nichts anderes. Als er fast außer Hörweite war, hörte er plötzlich den lauten Ruf seines Meisters, der sagte: „Janaka, komm wieder zurück.“ Janka kam zurück und Ashtavakra sagte: „Ich weiß doch gar nicht, wie ich das Königreich regieren soll. Ich ernenne dich hiermit zum Regierenden des Königreichs in meinem Namen. Ich gebe dir ein paar Aufgaben dabei. Gehe zum Königreich und tue so, als ob du der König bist. Du hast weiterhin den Titel „König“. Setze dich auf den Thron. Andere werden dich als König behandeln, aber ich habe hier die Urkunde. Und wann immer ich will, komme ich und dann werde ich selbst den Thron besteigen oder jemand anderes ernennen. Es ist also ab jetzt nicht mehr dein Königreich, sondern mein Königreich, aber regiere es für mich.  
Janaka wusste nicht wohin er gehen sollte, er war ja nur als König erzogen worden, er kannte nichts anderes. Als er fast außer Hörweite war, hörte er plötzlich den lauten [[Ruf]] seines Meisters, der sagte: „Janaka, komm wieder zurück.“ Janka kam zurück und Ashtavakra sagte: „Ich weiß doch gar nicht, wie ich das Königreich [[regieren]] soll. Ich ernenne dich hiermit zum Regierenden des Königreichs in meinem Namen. Ich gebe dir ein paar [[Aufgabe]]n dabei. Gehe zum Königreich und tue so, als ob du der König bist. Du hast weiterhin den Titel „König“. Setze dich auf den [[Thron]]. Andere werden dich als König behandeln, aber ich habe hier die Urkunde. Und wann immer ich will, komme ich und dann werde ich selbst den Thron besteigen oder jemand anderes ernennen. Es ist also ab jetzt nicht mehr dein Königreich, sondern mein Königreich, aber regiere es für mich.
 
=== Erledige die Aufgaben uneigennützig dienend ===
 
Janaka ging zurück nach [[Videha]], der Hauptstadt, und er tat, wie sein [[Guru]] gesagt hatte. Und weil es das Königreich seines Meisters war, hat er es umso [[bewusst]]er und [[verantwortungsbewusst]]er regiert, als wenn es sein eigenes gewesen wäre. Aber er wusste auch, dass es nicht sein Königreich ist und es ihm jederzeit genommen werden kann. Jederzeit kann Ashtavakra kommen und Ashtavakra kam auch alle paar Monate vorbei und schaute Janaka prüfend in die Augen und meinte: „Ich glaube, ein paar Monate bleibst du noch hier.“ Und so erreichte Janaka die [[Gottverwirklichung]], weil er seinem Meister [[uneigennützig]] [[Dienen|diente]] und natürlich auch die Lehren des Meisters umsetze bezüglich [https://www.yoga-vidya.de/meditation/ Meditation] und [[Selbstbefragung]] und so weiter. Aber vor allen Dingen war er frei von [[ich]] und mein.  


Janaka ging zurück nach Videha, der Hauptstadt, und er tat, wie sein Guru gesagt hatte. Und weil es das Königreich seines Meisters war, hat er es umso bewusster und verantwortungsbewusster regiert, als wenn es sein eigenes gewesen wäre. Aber er wusste auch, dass es nicht sein Königreich ist und es ihm jederzeit genommen werden kann. Jederzeit kann Ashtavakra kommen und Ashtavakra kam auch alle paar Monate vorbei und schaute Janaka prüfend in die Augen und meinte: „Ich glaube, ein paar Monate bleibst du noch hier.“ Und so erreichte Janaka die Gottverwirklichung, weil er seinem Meister uneigennützig diente und natürlich auch die Lehren des Meisters umsetze bzgl. Meditation und Selbstbefragung usw. Aber vor allen Dingen war er frei von ich und mein.
=== Negiere den Gedanken von Ich und Mein ===


In Wahrheit ist unsere Situation grundsätzlich wie die von Janaka. Uns gehört nichts. Uns ist nur vorrübergehend etwas anvertraut worden. Wir sollten uns darum kümmern, so gut wie wir können, denn es ist uns von Gott anvertraut worden und für Gott sollten wir es so gut machen, wie wir können. Gott kann es jederzeit jemand anderem anvertrauen und in diesem Bewusstsein können wir verhaftungslos, verantwortungsvoll und ohne den Gedanken sein von Ich und Mein.
In Wahrheit ist unsere Situation grundsätzlich wie die von Janaka. Uns gehört nichts. Uns ist nur vorübergehend etwas anvertraut worden. Wir sollten uns darum kümmern, so gut wie wir können, denn es ist uns von Gott anvertraut worden und für Gott sollten wir es so gut machen, wie wir können. Gott kann es jederzeit jemand anderem anvertrauen und in diesem Bewusstsein können wir verhaftungslos, verantwortungsvoll und ohne den Gedanken sein von Ich und Mein.


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Version vom 20. November 2020, 10:21 Uhr

Gehören‏‎ - erläutert vom Yoga Standpunkt aus

Gehören‏‎ hat etwas mit Eigentum zu tun. Man sagt, dass einem das oder das gehört. Oder man kann sagen, dass man das [[Erbe|geerbt] hat und es einem gehört deswegen. Oder: "Das gehört mir, weil ich es hart erarbeitet habe." Aber eigentlich gehört einem gar nichts.

Gehören

Auch wenn man sagt, dass man manches mit eigener Anstrengung erreicht hat, in Wahrheit mussten so viele andere Faktoren dabei sein, damit man ein Eigentum erwerben konnte. In diesem Sinne gehört einem nichts. Als Kind hast du vielleicht von deinen Eltern gehört: "Schließe die Augen, was du dann siehst gehört dir." Aber es gehört dir nicht physisch sondern, was du siehst gehört dir als Gedanke. Die Gedanken kann dir keiner wegnehmen, obgleich auch ein Schlaganfall oder das, was im Gehirn ist, sich verändern kann. Eine traumatische Erfahrung und schon sind deine Gedanken anders. In diesem Sinne kann man sagen, dass einem eigentlich nichts gehört.

Was wir haben ist wie eine Leihgabe unbestimmter Nutzungsdauer. Selbst, wenn es uns juristisch gehört kann es uns jederzeit durch das Schicksal oder einen Unfall oder auf andere Weise abhanden kommen. Daher denke nicht, dass dir irgendetwas gehört. Sei dankbar für das, was du bekommen kannst, was du positiv nutzen kannst. Nutze, das was du hast nach besten Wissen und Gewissen als Treuhänder und anschließend übergib alles Gott. Und tue, das was zu tun ist, um deine Pflicht zu erledigen, um Menschen Gutes zu tun. Aber handele nicht hauptsächlich, um mehr zu bekommen, von dem du sagen kannst, dass das dir gehört.

Gehören‏‎ Video

Vortragsvideo zum Thema Gehören‏‎:

Verstehe etwas mehr über das Thema Gehören‏‎ in einem kurzen Spontan-Videovortrag. Sukadev spricht hier über Gehören‏‎ vom Standpunkt der Yoga Philosophie aus.

Viveka Chudamani - Nichts gehört dir

Richte deinen Geist auf Befreiung aus

- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 437 von Sukadev Bretz -

dehendriyādau kartavye mamāhaṃ-bhāva-varjitaḥ |
audāsīnyena yas tiṣṭhet sa jīvan-mukta-lakṣaṇaḥ || 437 ||

Wer vollkommen gleichgültig gegenüber den Vorgängen im Körper, Geist / Psyche und in den Sinnen ist, frei von den Gedanken an „ich“ und „mein“, hat das Merkmal eines zu Lebzeiten Befreiten.

Geschichte von König Janaka

Ich erzähle dir eine kleine Geschichte. Es gab einmal einen König namens Janaka. Dieser ging in die Lehre zu einem Weisen namens Ashtavakra. Und dieser Ashtavakra war ein ganz großer Meister. Am Ende der Lehrzeit ist es in Indien üblich, dass der Schüler dem Lehrer eine Gabe gibt.

Der Janaka wusste nicht, was er Ashtavakra geben sollte und deshalb fragte er ihn: „Gibt es etwas, was ich dir schenken kann? Was auch immer du haben willst, ich werde es dir geben. Ich bin dir so dankbar für das große Wissen.“ Ashtavakra lächelte und fragte: „Wirklich, du bist bereit mir alles zu geben, um das ich dich jetzt bitte?“ Janaka schluckte und sagt: „Mein Wort gilt.“

Ashtavakra sagte: „Okay, dann überschreibe mir das ganze Königreich.“ Janaka schluckte etwas und Ashtavakra schaute ihn etwas skeptisch an und fragte: „Und gilt dein Wort?“ und Janaka antwortete: „Mein Wort gilt.“ So wurde eine Urkunde ausgestellt, Janaka dankte ab und ernannte Ashtavakra zu seinem Nachfolger. Er übergab ihm das königliche Siegel und es gab einige Schüler von Ashtavakra, die anwesend waren zum Teil auch von edlem Geblüt und die auch mit ihrem Siegelring unterzeichneten. Und dann sagte Ashtavakra zu Janaka: „Gut, du kannst jetzt gehen.“

Janaka wusste nicht wohin er gehen sollte, er war ja nur als König erzogen worden, er kannte nichts anderes. Als er fast außer Hörweite war, hörte er plötzlich den lauten Ruf seines Meisters, der sagte: „Janaka, komm wieder zurück.“ Janka kam zurück und Ashtavakra sagte: „Ich weiß doch gar nicht, wie ich das Königreich regieren soll. Ich ernenne dich hiermit zum Regierenden des Königreichs in meinem Namen. Ich gebe dir ein paar Aufgaben dabei. Gehe zum Königreich und tue so, als ob du der König bist. Du hast weiterhin den Titel „König“. Setze dich auf den Thron. Andere werden dich als König behandeln, aber ich habe hier die Urkunde. Und wann immer ich will, komme ich und dann werde ich selbst den Thron besteigen oder jemand anderes ernennen. Es ist also ab jetzt nicht mehr dein Königreich, sondern mein Königreich, aber regiere es für mich.

Erledige die Aufgaben uneigennützig dienend

Janaka ging zurück nach Videha, der Hauptstadt, und er tat, wie sein Guru gesagt hatte. Und weil es das Königreich seines Meisters war, hat er es umso bewusster und verantwortungsbewusster regiert, als wenn es sein eigenes gewesen wäre. Aber er wusste auch, dass es nicht sein Königreich ist und es ihm jederzeit genommen werden kann. Jederzeit kann Ashtavakra kommen und Ashtavakra kam auch alle paar Monate vorbei und schaute Janaka prüfend in die Augen und meinte: „Ich glaube, ein paar Monate bleibst du noch hier.“ Und so erreichte Janaka die Gottverwirklichung, weil er seinem Meister uneigennützig diente und natürlich auch die Lehren des Meisters umsetze bezüglich Meditation und Selbstbefragung und so weiter. Aber vor allen Dingen war er frei von ich und mein.

Negiere den Gedanken von Ich und Mein

In Wahrheit ist unsere Situation grundsätzlich wie die von Janaka. Uns gehört nichts. Uns ist nur vorübergehend etwas anvertraut worden. Wir sollten uns darum kümmern, so gut wie wir können, denn es ist uns von Gott anvertraut worden und für Gott sollten wir es so gut machen, wie wir können. Gott kann es jederzeit jemand anderem anvertrauen und in diesem Bewusstsein können wir verhaftungslos, verantwortungsvoll und ohne den Gedanken sein von Ich und Mein.

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Siehe auch

Weitere Begriffe im Kontext mit Gehören‏‎

Einige Stichwörter, die vielleicht nur indirekt in Beziehung stehen mit Gehören‏‎, aber für dich von Interesse sein könnten, sind unter anderem Gehend‏‎, Geheim‏‎, Gegenwärtig‏‎, Geige‏‎, Geldschein‏‎, Gelöst‏‎.

Literatur

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Zusammenfassung

Das Verb Gehören‏‎ ist ein Begriff, der in Zusammenhang steht mit Menschsein an sich und kann interpretiert werden vom Standpunkt von Yoga, Meditation, Ayurveda, Spiritualität, humanistische Psychologie.